Subkompakte GLOCK: Die G43 in 9 mm Luger im ausführlichen Test

GLOCK 43 in zerlegtem Zustand.
Heute bei allen GLOCKs der jüngsten Generation Standard, kamen alle subkompakten GLOCKs wie auch die GLOCK 43 grundsätzlich mit doppelten Schließfedern.

Im Gegensatz zur Konkurrenz hat man in Deutsch-Wagram bei der kleinen Neun-Para-Version gegenüber den ausgewachsenen Dienstmodellen ausschließlich an der Größe und dem Gewicht geknapst, nicht an der Qualität oder dem Konzept inklusive des Abzugs mit teilgespanntem Schlagbolzenschloss. Verzichten muss man auf die Montageschiene für Leuchten, diese fehlt allerdings auch an der GLOCK 26 und der Verzicht auf die entsprechende Schnittstelle vor dem Abzugsbügel liegt insgesamt bei Subcompacts voll im Trend. In Lauflänge, Gesamtlänge und Höhe entspricht die Slimline in etwa dem seit Jahren beliebten Modell 26. Mit 26 mm maximaler Breite und einer Schlittenbreite von nur 22 Millimetern fällt sie freilich erheblich schlanker aus , dafür muss man sich mit der geringeren Kapazität des Magazins bescheiden, das vergleichbar kurze Magazin der GLOCK 26 nimmt 10 Patronen auf.

Der Überblick zur GLOCK 43

Modell:
GLOCK 43
Preis:
644,- Euro (UVP DE)
Kaliber:
9 x 19 mm
Kapazität:
6 + 1 Patronen
Lauflänge:
86 mm
Maße (L x B x H):
159 x 26 x 108 mm
Abzugsgewicht:
3.000 g
Gewicht:
509 g
Ausführung:
Einreihiges Magazin, teilvorgespannter Safe-Action-Abzug, Griffstück Polymer, verbesserte Browning-Verriegelung, Tenifer-Oberflächenvergütung.
Kimme der G43.
Leider bestehen Kimme und Korn aus schlichtem Plastik und bieten außer weißen Markierungen keinerlei Extras.

Die GLOCK 43 und das Gewicht

Die Abmagerungskur wirkt sich natürlich auch beim Waffengewicht aus: Mit knapp über 500 Gramm Leergewicht unterbietet die 9-mm-Pistole der Slim-Line-Baureihe die immer noch angenehm leichte GLOCK 26 um fast 20 Prozent. Das merkt man auch auf dem Schießstand: Durch das ergonomisch geformte Griffstück lässt sie sich im Schuss immer noch gut kontrollieren, aber für eine Pistole in 9 mm Parabellum fällt der Rückstoß dann doch recht herzhaft aus. Das Griffstück ohne Fingermulden erinnert bereits an die neuere Gen5, aber die GLOCK 43 kommt noch mit einer grauschwarzen Tenifer-Vergütung anstelle der neuen, mattschwarzen Hartstoffbeschichtung nDLC.

Die Praxis: Was kann die G43 auf dem Stand?

Die Schussleistung kann sich angesichts der Abmessungen, der kompakt gehaltenen Visierung und des bei diesem Taschenmodell relativ schwer justierten Safe Action-Abzugs sehen lassen . Auf 15 Meter gelang als Bestwert ein Streukreis von 33 mm mit der 115-grs-Hohlspitzpatrone von UMC.  Ein hervorragender Wert für eine derart handliche Pistole (-2 Punkte), wobei die GLOCK 43 ansonsten im Schnitt von mehreren Laborierungen im eher für diese Waffenart üblichen Bereich von 55 bis 75 mm lag.

G43 im all4shooters-Check

Bewertung Punkte
Präzision (max. 50 Punkte) 
48 Punkte

Repetierablauf/Sicherheit (max. 10 P.) 
9 Punkte
Abzugscharakteristik (max. 10 P.) 8 Punkte
Abzug-Griff-Design (max. 5 P.) 
4 Punkte
Bedienelemente (max. 10 P.) 
10 Punkte
Visierung (max. 5 P.) 
2 Punkte
Verarbeitung (max. 10 P.) 
7 Punkte
Gesamtpunktzahl (max. 100 P.) 
88 Punkte
Testurteil 
Sehr gut
Prädikate 
5 von 6

Die kleine GLOCK im Test

Kimme der GLOCK 43 in 9 mm Luger.
Das kleine Griffhorn schützt die Hand vor dem Schlittenbiss. Das Visier bietet ein durchaus brauchbares Visierbild.

Was an der Verarbeitung des Testmusters nicht so hundertprozentig überzeugte, war das Schlittenspiel,  zumal sich auch der Lauf im Bereich des Patronenlagers verriegelt etwas bewegen ließ. Dazu kamen einige Kanten an Kunststoffelementen wie dem Griffhorn oder dem Magazinboden,  die ab Werk noch etwas besser verblendet werden sollten – insgesamt reicht das für 7 Zähler von 10 (-3 P.). Funktionsstörungen traten bei der Pistole nicht auf,  nur für das GLOCK-typische Zerlegen gibt es eine Abwertung (-1 P.). Der Safe-Action-Abzug könnte ruhig noch etwas glatter und gleichmäßiger laufen,  zumal er bei dem getesteten Exemplar mit 3 kg auch ein recht kräftiges Abzugsgewicht aufwies (-2 P.) – dennoch erfüllt der teilvorgespannte Abzug das Anforderungsprofil gut,  das an eine Taschenwaffe ohne manuelle Sicherung gestellt wird. Die Bedienelemente samt umsteckbarem Magazindrücker sind perfekt: gut für Rechtshänder zu erreichen, aber dabei schön flach und bei normaler Handhabung aus dem Weg (-0 P.). Das Griffdesign ist grundsätzlich im Rahmen des Machbaren sehr gut,  aber individuell anpassbar ist bei der GLOCK 43 nichts und das Griffmuster dürfte gern noch einen Hauch schärfer ausfallen (-1 P.). Für das kleine, aber zum Glück nicht winzige Plastikvisier gibt es 2 von 5 Zählern (-3 P.).

Testfazit: Das leistet die GLOCK 43 zusammengefasst

Unter dem Strich schießt sich die GLOCK 43 zwar nicht mehr "fast wie eine Große" , bleibt aber immer noch gut kontrollierbar, einfach in der Handhabung und vertrauenerweckend in der Funktionssicherheit. Wer mit sieben Schuss auskommt, der findet hier ein sehr leichtes, bewährtes Design, das weder zu sehr am Gürtel zerrt noch im Hosenbund aufträgt.

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