HERA Arms Steel Nightmare 2021: Anspruchsvolles Match mit neuer Wertung – ein Wettkampfbericht

Zum Alptraum entpuppte sich das diesjährige Event von HERA Arms nur für diejenigen, die keinen der heiß begehrten Startplätze ergattern konnten. Innerhalb weniger Minuten nach Freischaltung der Online-Anmeldung war das diesjährige Match bereits hoffnungslos überbucht. Diejenigen, denen Fortuna hold war, kamen in den Genuss eines Speed Steel Top-Events, so dass wir bereits jetzt allen Startwilligen für die Anmeldephase im nächsten Jahr kräftig die Daumen drücken. Denn dieses Match gehört definitiv auf die "Bucket List" für Liebhaber von Stahlplatten-Wettkämpfen.

Stahlziele auf dem Schießstand.
HERA Steel Nightmare 2021 – Stahl wohin man sieht: Das Schießen auf Stahlziele bringt nicht nur Spaß, sondern liefert sehr lehrreich sofort akustisch und visuell ein negatives oder positives Feedback.

HERA Steel Nightmare 2021: Kein einfacher Wettkampf

Wie bereits in den Vorjahren zeichnete sich das Match wieder durch sechs äußerst fordernde Stages aus, bei denen unter Zeitvorgaben aus mehreren Schießpositionen ausschließlich auf reaktive Stahlziele geschossen wurde. Einzig bei der Tiebreaker-Stage gab es keine Zeitvorgabe. Hier stoppte der letzte Wertungstreffer die Zeit und der so ermittelte "Hit Factor" (Trefferzahl/Zeit) würde später bei einem möglichen Gleichstand den Ausschlag geben. Auf jeder Stage waren die Ziele zudem unterschiedlich, farblich gekennzeichnet und dürfen lediglich aus der korrespondieren Schießposition beschossen werden. Werden Ziele aus einer anders farbigen Box oder außerhalb des Zeitlimits beschossen, fließen diese nicht in die Wertung ein.

Änderungen in der Wertung zum HERA Arms Steel Nightmare im letzten Jahr (2020)

Nachdem sich bei den ersten beiden Veranstaltungen gezeigt hatte, dass bei Punktgleichheit bei zwei oder mehreren Schützen allein die Tiebreaker Stage über die Endplatzierung entschied – egal wie souverän die restlichen Stages auch geschossen worden waren – änderte man in diesem Jahr erfreulicherweise die Wertung. Damit allen Stages eine tragende Rolle zukommt, wurde auf jeder Stage die tatsächliche Zeit des Schützen erfasst und mit in die Wertung einbezogen. Zwar gab es noch immer auf fünf der sechs Übungen individuelle Zeitlimits (jeweils nach Kurz- und Langwaffe getrennt), nach deren Überschreiten die Übung durch den Range Officer abgebrochen wurde und lediglich die gefallenen Stahlziele für die Wertung erfasst wurden. Räumt ein Schütze vor dem Limit alle Ziele ab, wird das in seiner Gesamtwertung berücksichtigt. Zusammengefasst waren also auch in diesem Jahr die Anzahl der Treffer für den Sieg maßgeblich. Erst bei Punktgleichheit entschied die niedrigere Gesamtzeit über die Platzierung. Zu guter Letzt würde im unwahrscheinlichen Fall der Treffer- und Punktgleichheit der Hit Factor der Tiebreaker-Stage den Sieger küren.

Schütze mit AR in einem Pistolenkaliber.
Schützen mit AR-Karabinern in 9 mm Luger mit  ...
Schütze mit Selbstladebüchse während eines Wettkampfes.
... optischen Visierungen (PCC) prägen das Bild der Veranstaltung.

Anspruchsvollerer Wettkampf durch neue Match-Regeln

Durch die geänderte Wertung ging es auf den Stages merklich hitziger zu als in den Vorjahren, da ja nunmehr neben einem perfekten Ergebnis auch die Schießzeit von entscheidender Bedeutung war. Die Crux dabei ist aber, dass sich bei zunehmender Schießgeschwindigkeit Schützenfehler häufen und man am Ende mit einer langsameren Schießzeit dasteht: Das Visierbild wird vernachlässigt, am Abzug gerissen, schon stehen Nachschüsse und weitere Magazinwechsel auf der Uhr. Der Schlüssel zum Erfolg lag daher wie so häufig darin, alles außerhalb der Schussabgabe (Magazinwechsel, Positionswechsel, etc.) so schnell wie möglich zu machen und sich nur für den eigentlichen Schuss so viel Zeit wie nötig zu nehmen. Auf diese Weise konnte man insbesondere unnötige Magazinwechsel effektiv vermeiden. Zur Erinnerung sei erwähnt, dass in allen Divisionen die Magazine nur mit zehn Patronen geladen werden durften.

DAS Video: Aftermovie zum Steel Nightmare 2021 auf dem YouTube-Channel von HERA Arms


Die Ergebnisse des HERA Steel Nightmare-Wettkampfes 2021

Ausstellerstand von HERA Arms mit Besuchern.
Der Ausstellerstand von HERA mit seinen innovativen Produkten war stets dicht belagert.

In der mit 83 Startern am stärksten besetzten Division "Büchse KW-Kaliber offene Klasse" gelang Heiko Frey dieser Drahtseilakt zwischen Präzision und Geschwindigkeit am besten, traf er doch in einer Gesamtzeit von sehr guten 218,90 Sekunden alle 177 Stahlziele. Die Plätze 2 und 3 gingen an die IPSC-Rifle Routiniers Christian Holzapfel und Siggi Papzien. Beide ließen jeweils ein Ziel stehen. Holzapfel stach Papzien aber mit dem hauchdünnen Vorsprung von 1,23 Sekunden bei der Gesamtschießzeit aus. Mit 68 Startern war auch die Division "Pistole Standard offene Visierung" sehr gut besetzt. Hier konnte sich der Autor – ebenfalls mit einem perfekten Ergebnis – gegenüber Arno Graner und Manuel Wagner durchsetzen. In der "Pistole Standard optische Visierung" gelang es gleich vier Schützen alle 177 Stahlziele zu Fall zu bringen. Am schnellsten ging dies aber dem Frankonia Teamschützen Arne Lentz von der Hand, der hierfür lediglich 208,53 Sekunden benötigte. Das Podium vervollständigten Andreas Dauphin (238,05 Sekunden) und Florian Lakas (272,96 Sekunden). Die geänderte Wertung hat unserer Meinung nach dem ohnehin schon tollen Event sehr gut getan. Der Wettkampf hat sich intensiviert, die Spannung ist gestiegen und das Scoring ist ausgewogener geworden. Top! Gerne wieder!

Die Top 3 der HERA Steel Nightmare-Disziplinen im Überblick

PlatzNameTreffer gesamtZeit gesamt
Pistole Standard, offene Visierung 


1.Marijan Loch177270,85
2.Arno Graner175282,66
3.Manuel Wagner173325,51
Pistole Standard, optische Visierung
1.Arne Lentz177208,53
2.Andreas Dauphin177238,05
3.Florian Lakas177272,96
Büchse KW-Kaliber offene Visierung
1.Michael Tust172240,65
2.Chris Seitz165252,56
3.Daniel Buleandra155272,68
Büchse KW-Kaliber offene Klasse
1.Heiko Frey177218,90
2.Christian Holzapfel176195,81
3.Siggi Papzien176197,04
Anschlagschaft optische Visierung
1.Sven Schneider177181,75
2.Franz Ochsenbauer174242,83
3.Timo Gonder173230,46

Das gesamte Team von all4shooters.com gratuliert Marijan Loch zu Platz 1 bei Pistole Standard - toll wenn man so erfolgreiche Experten im Team hat, die nicht nur gut schießen, sondern auch gut schreiben. Wir freuen uns auf mehr...

Wie gewohnt finden Sie die ausführlichen Ergebnisse auf steelmatch.de.
Weitere Informationen zu HERA Arms finden Sie auf der Seite des Herstellers.