Das australische Rüstungsunternehmen NIOA übernimmt den traditionellen US-Hersteller Barrett Firearms

Der US-Waffenhersteller Barrett Firearms aus Murfreesboro, Tennessee, der im Vorjahr sein 40-jähriges Firmenbestehen feierte, wird wohl wie kein anderer mit schweren .50 BMG-Gewehren in Verbindung gebracht. Das 1982 von Ronnie Barrett gegründete Familienunternehmen ist bestens bekannt für seine Scharfschützengewehre in .50 Browning Machine Gun (12,7 x 99 mm) wie die Halbautomaten M107 A1 und M82A1 oder Zylinderverschlussbüchsen M95 und M99. Darüber hinaus fertigt man auch das Multikaliber-Scharfschützengewehr MRAD ("Multi Role Adaptive Design"), die Selbstladegewehre der REC7-Baureihe mit direktem oder indirektem Gasdruckladesystem in 5,56 x 45 mm oder das REC10 in 7,62 x 51 mm. 1989 trat man erstmalig ins Behördengeschäft ein, als die schwedische Armee die ersten 100 Modelle M82A1 orderte. Viele Behördenaufträge auf der ganzen Welt sollten folgen.

Scharschützengewehre von Barrett: Internationale Behördenerfolge

Das Multikaliber-Scharfschützengewehr Barrett MRAD MK22
Das bei der US Army eingeführte Multikaliber-Scharfschützengewehr Barrett MRAD MK22

Zu den jüngeren großen Erfolgen in diesem Bereich gehört die Einführung des Barrett MRAD beim US-Militär. Wie eine ganze Reihe moderner, modularer Scharfschützengewehre mit Kaliber-/Laufwechselmöglichkeit von prominenten Herstellern entstand auch das Barrett MRAD aufgrund des Anfang 2009 gestarteten "Precision Sniper Rifle" (PSR)-Programms des United States Special Operations Command (SOCOM). Bekanntermaßen ging 2013 das Remington MSR (Modular Sniper Rifle) als Gewinner aus dieser Ausschreibung hervor. Nach PSR erschien 2016 die Nachfolgeausschreibung "Advanced Sniper Rifle" (ASR). Hierzu teilte das US-Verteidigungsministerium am 11. März 2019 mit, dass SOCOM mit dem speziellen Barrett MRAD MK 22 ASR in .338 Norma Magnum mit Wechselkits in .300 Norma Magnum und 7,62 x 51 mm NATO ein verbessertes Scharfschützengewehr im Rahmen der ASR-Ausschreibung beschafft. Für Barrett bedeutet der Zuschlag ein bis 2024 laufender Fünf-Jahres-Kontrakt im Wert von knapp 50 Millionen US-Dollar.

2023: Hersteller Barrett nun in australischer Hand der NIOA-Gruppe

Rob Nioa, mit einem Barrett-M107A1.
Der neue Barrett Firearms-Eigentümer, Rob Nioa, mit einem Barrett-M107A1.

Das US-Unternehmen wird weiterhin unter der Marke Barrett als eigenständiger Geschäftsbereich innerhalb der NIOA-Group neben NIOA Australia, NIOA New Zealand, der Australian Missile Corporation und der Beteiligung der NIOA-Group an dem Joint-Venture Rheinmetall NIOA Munitions tätig sein. Der gesamte Vorstand und das Personal der Barrett-Produktionsstätte wurden übernommen, um die Fertigung in gewohnter Weise fortzusetzen. Es wird erwartet, dass die Produktionsaktivitäten in Murfreesboro im Laufe der Zeit weiter ausgebaut werden. Zu den finanziellen Rahmenbedingungen der Transaktion gab es keine Angaben. Der derzeitige Barrett-Generaldirektor Sam Shallenberger wurde zum Chief Executive Officer ernannt, während der langjährige Barrett Chief Operating Officer Bryan James nun Generaldiektor wird.


Firmengründer Ronnie Barrett und Chris Barrett werden Barrett und der NIOA-Group weiterhin beratend zur Seite stehen. www.barrett.net

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