GLOCK-Tuning: Was bietet der Aftermarket für die legendäre Polymerpistole in 2021?

Hilfmittel und Werkzeuge für das Tuning an der GLOCK.
Der Markt bietet zahlreiche Hilfsmittel und Werkzeuge, die beim Zerlegen von GLOCK-Komponenten helfen: So auch der Mag
Wrench von Truglo (rechts), der beim Abnehmen der Magazinböden hilft, indem er mit seinem Metallpin in die entsprechende
Öffnung am Magazinboden drückt und dann die Bodenplatte abzieht.

Mit mehreren Millionen verkaufter Pistolen und der mittlerweile fünften Fertigungsgeneration am Markt zählen die GLOCK Pistolen heute zu den meistverkauften Kurzwaffen der Welt. Als Armeepistole in den 80er Jahren erschienen, zeigt sich die Kurzwaffe mit ihrem Polymer-Griffstück auch heute noch als globale Behördenwaffe erster Wahl in vielen Polizeien. Auch Sportschützen und Jäger greifen hierzulande gerne zu einer preiswerten GLOCK aus Österreich. Obwohl es sich bei den regulären Fullsize-Modellen nicht um Sportpistolen handelt, werden sie von vielen Schützen – vornehmlich in der Production Class des IPSC – geschossen. 

Für statische Disziplinen ist die GLOCK ab Werk weniger geeignet. Denn ihre Ausstattung und besonders der Abzug passen hier einfach nicht so gut. Der mittlerweile große Tuning- und Aftermarket für GLOCKs bietet indes die Möglichkeit, nahezu jede Pistole für den taktischen, den dynamischen oder den statischen Bereich zu optimieren. Neben dem reinen Wunsch nach Verbesserung treibt den einen oder anderen dabei auch einfach die Leidenschaft zum Tüfteln an. Denn Jungs, die bereits Modellbauflieger bastelten oder an ihrer Märklin-Eisenbahn geschraubt haben, werden auch mit dem einfachen GLOCK- Aufbau und den vielen Steck-, Klick- und Schraubteilen des Aftermarkets ihre Freude haben.

Grundsätzlich lässt sich eine GLOCK-Pistole jeder Generation tunen. Doch die Tuner hierzulande empfehlen besonders die Gen3-Modelle – so auch Dirk Frey (Waffenwelt) und Rolf B. Fischlein (RBF): Beide Herrn haben mit ihren Unternehmen langjährige Erfahrung im Umbau der Pistolen aus Deutsch-Wagram. Neben dem Faktum, dass das Gen3-Griffstück einfach mehr Material bietet, spricht auch ein ganz einfaches Argument für diesen Typen: Der Aftermarket bietet hier am meisten Auswahl. Einen Bogen machen die Tuner eher um die Gen4-Modelle, gerade bei frühen Typen tauchten hier technische Probleme auf und zahlreiche Tuning-Teile passten nicht. "Mit den Gen5-Modellen ist GLOCK wieder auf einem besseren Weg!“, so Dirk Frey von Waffenwelt. Der Tuning-Markt ist jedenfalls riesig. Nahezu für jede Baugruppe gibt es Alternativen am Markt. Besonders sinnvoll für viele Schützen und auch gar nicht so teuer zeigt sich die Überarbeitung des Abzugssystems und das Aufsetzen einer neuen Visierung.

Der Abzug: Das geht am Züngel der GLOCK...

Das Abzugstuning stellt eine häufige und wohl auch eine der notwendigsten Tuningmaßnahmen dar, zumindest, wenn man sportlich unterwegs sein möchte mit seiner GLOCK. Zwar bekommt man aus dem Safe-Action-Abzug keine Leistung wie aus einer Single-Action-Sportpistole herausgeholt, seine Charakteristik und das Gewicht lassen sich indes spürbar verbessern. Der günstigste Weg stellt der sogenannte "25-Cent-Triggerjob" dar. Hierbei werden die Kontaktflächen des Abzugsgestänges – dort, wo Reibungskräfte entstehen – poliert, um die mechanische Reibung zu verringern. Doch diese verbessert höchstens die Charakteristik des Abzugs, nicht jedoch sein Abzugsgewicht, da die Federstärken nicht verändert werden. Daher widmen sich viele Tuner auch direkt den Federn, weil deren Austausch das Abzugsgewicht von Jetzt auf Gleich merklich senken kann.

Ausgebauter Abzug der Marke ZEV mit einer GLOCK-Pistole.
Es gibt zahlreiche Anbieter am Markt, die sich auf komplette Abzugsets spezialisiert haben. Der ZEV Pro Trigger (unverpackt) beinhaltet neben einem neuen Züngel samt
Sicherung auch das komplette Gestänge. Dem hochwertigen Fulcrum Trigger (rechts) liegt eigens ein zusätzlicher Titan-Schlagbolzen bei.
Eine Auswahl von Austauschfedern für die GLOCK.
GLOCK-Aftermarket-Kleinkram (von links oben): Sicherungsfeder, Schlagbolzenfeder,
Abzugsfeder, Steuerfeder, Schlagbolzen, Bolzen, Steuerfeder, Zerlegetaste und
Sicherungsbolzen mit dazugehöriger Feder.

Waffenwelt hat für rund 50 Euro ein Tuningpaket von ZEV-Federn im Programm, das bereits für schmales Geld die nötige Abzugskraft ordentlich senken soll. Dabei werden neben der Steuerfeder auch die Schlagbolzen-, die Abzugs- und die Sicherungsfeder getauscht (Bei der Gen5 entfällt der Austausch der Abzugsfeder). Dirk Frey empfiehlt jedoch, stets beim Federtausch auf einen Anbieter zu vertrauen und nicht Federn von verschiedenen Aftermarket-Firmen an einem Abzug zu koppeln.

Der Aftermarket ist im Federn-Bereich riesig und sollte jedem eine brauchbare Lösung offerieren. Neben ZEV lassen sich hier noch Firmen wie Ghost, Taran Tactical oder Wolff aufzählen. Auch RBF International bietet Triggerjobs für GLOCKs an. Der Aftermarket offeriert gerade im Falle des aufwendigeren Trigger-Tunings komplette Sets (Lone Wolf, Apex Tactical, ZEV, ...), die über einstellbare Abzüge mit Alu-Züngeln und teilweise veredelte Parts verfügen. So lassen sich für das ZEV Fulcrum Trigger Set samt Titan Schlagbolzen schon mal um die 450 Euro auf den Tresen legen.

Die Visierung: So findet der Schütze mit der GLOCK das Ziel

Verschiedene Tuning-Visierungen für Pistolen der Marke GLOCK.
Kimme-Korn (von links): kompakte Visierung mit Fiber-Korn von Truglo, einstellbare
Kimmen-Sets vom Spezialisten L.P.A., HiViz-Kimme mit auswechselbaren Lichtsammler-
Stäbchen, Supressor Sight Set von Ameriglo als Zielhilfe im Schalldämpfereinsatz.

Eine der am einfachsten zu verändernden und wohl auch eine der nützlichsten Maßnahmen dürfte die Ausrüstung mit einer neuen Visierung sein. Die Serie-Kimme mit ihrem weiß umrandeten Rechteckausschnitt ist nur seitlich driftbar und das Zusammenspiel mit dem kräftigen, tiefen Korn sorgt für dünnste Lichtspalten. Die Wahl der passenden Visierung hängt zum größten Teil vom gewünschten Einsatzgebiet ab: Möchte der Schütze in dynamischen Disziplinen schießen oder benötigt man die Waffe zum Selbstschutz (beispielsweise in den USA), so ist eine taktische Visierung sinnvoll. Diese bringt meist eine niedrige Bauhöhe mit. Damit ist sie noch gut zu holstern. Und ihre Geometrie ist auf eine rasche Zielaufnahme getrimmt. Auch gibt es für diesen Bereich bereits Mischtypen, die über eine Kimmenverstellung verfügen und einen Spagat zwischen Carry- und Competition-Bereich schaffen. Im taktischen Bereich finden sich unter anderem Hersteller wie Dawson Precision, Warren Tactical und Taran Tactical Innovations (um nur einige zu nennen).

Ebenso bietet der Zubehörmarkt voll einstellbare Sportvisiere an (L.P.A. Sights) als auch Visiere für schlechte Sichtbedingungen mit farbigen Fiberglasstäbchen oder Tritium-Röhrchen (Truglo, Hiviz, Novak). Auch für die vor nicht allzu langer Zeit eingeführten M.O.S. GLOCKs mit ihren OR-Adapterplatten bietet der Markt schon eine zusätzliche Innovation an: Die Tuner bei RBF International haben eine eigene Lösung entwickelt, um auch größere Sport-Kimmen weiter vorne auf dem Verschluss zu platzieren. Dafür fräsen sie eigens einen Schwalbenschwanz in das Material der regulären M.O.S.-Abdeckplatte. So kann der Schütze stets zwischen einem Rotpunkt- und seinem voll einstellbaren Sportvisier wählen und bei Bedarf rasch und einfach die Platten wechseln.

Das Griffstück: Das Polymer der GLOCK aufwerten

Konstruktive Veränderungen gingen im Laufe der fünf GLOCK-Fertigungsgenerationen auch am Griffstück nicht spurlos vorüber. Das für die Ergonomie des Schützen wohl wichtigste Bauteil erfuhr gerade in den letzten drei Modellpflegen höchste Aufmerksamkeit seitens GLOCK. Mit dem Wechsel zur 3. Modellgeneration führte GLOCK die Griffrillen an der Vorderseite ein und etablierte die Daumenmulde an der oberen Seite des Griffs für die kommenden Generationen. Die 4. Generation erhielt nun – neben internen Neuerungen wie der Schließfederkonstruktion – abermals ein neues Griffstück, das nun mit zwei zusätzlichen Griffrückenadaptern ausgeliefert wurde. Diese ermöglichten es, erstmals die Griffgröße etwas an die Hand des Schützen anzupassen. Trotzdem monieren einige Schützen immer noch den Griffumfang und auch am Griffwinkel gehen die Meinungen auseinander. Gleiches gilt übrigens für die Oberflächenstruktur. Die GLOCKs der ersten beiden Fertigungsgenerationen brachten ab Werk nur eine leicht angeraute Struktur mit. Erst mit der 3. Generation erhielt die Waffe neben den Fingermulden auch eine aufwendigere Punzierung mit speziellen Strukturen, die sich voneinander absetzten. Trotzdem gelten bei vielen Schützen auch die ab 2009 herausgebrachten Rough Texture Frames (RTF) und die stets weiterentwickelte Oberflächenbeschaffenheit (RTF2- und RTF3-Struktur) als nicht griffig genug. Dies ist wohl auch ein Grund, warum sich diverse Schützen gerade aus den dynamischen Disziplinen der Griffoptimierung in puncto Oberflächenstruktur widmen.

Verschiedenfarbige Griffstücke für GLOCKs der dritten Generation.
RBF International greift für seine Tuning-Pistolen auf GLOCK-Griffstücke der dritten Generation zurück. Auf Kundenwunsch können die Griffe auch in bestimmten Farben
lackiert werden, wie es diese Gen3-Exemplare farbenfroh beweisen.

Um den Basis-Polymer-Griff einer GLOCK griffiger zu machen, finden sich am Markt vor allem drei gängige Modifikationen: Das Anbringen von Skateboardtape, das Lasern neuer Strukturen und das sogenannte Stippling. Der Vorteil von Haftungsklebeband wie Decal Grip oder einfachen Gummiüberziehern von Hogue oder Pachmayr besteht darin, dass es sich nicht um endgültige Veränderungen des Griffs handelt, beim Lasern oder Stippling werden teilweise einige Millimeter tief ins Material gearbeitet. Daher sollte sich der Interessent im Vorfeld darüber informieren, ob der Eingriff auch mit der Sportordnung im Einklang steht. Das Stippling ist eine der häufigeren Methoden, um den Griff noch griffiger zu bekommen. Hierbei wird die heiße Spitze eines Löt-/Brandmalkolbens dort ins Material des Griffs gedrückt, wo man diese spezielle Punzierung haben möchte. Dabei einsteht typischerweise eine fein gestippelte Fläche, die an eine Mond-Krater-Landschaft erinnert. Die Tiefe und Struktur des Stippling hängen indes von Form und Größe der Kolbenspitze ab. Das Stippling sorgt im Vergleich zur Serien-Punzierung für deutlich mehr Griffigkeit, wobei etwas Komfort auf der Strecke bleibt. Das Laser-Verfahren greift ebenfalls in das Material ein, allerdings mit höchster Präzision, da es sich meist um einen Computer-gesteuerten Arm handelt, der die Laser-Arbeit ausführt. Zahlreiche US-amerikanische und europäische Firmen bieten heute das Laser-Gravurverfahren (übrigens auch für Verschlüsse) und/oder das Stippling an: ZEV Technologies, Shark Coast Tactical, Agency Arms, RBF International, Verex Tactical Tuning – um nur einige zu nennen. ZEV Technologies hat unter anderem auch noch die Griffstückbeschichtung mit Siliziumkarbid im Angebot. Das Ergebnis dieser Methode kann man sich als eine sehr griffige Oberfläche vorstellen, die an das Skateboardtape erinnert. Dabei hat dieses Verfahren den Vorteil, dass es aufgrund der feinen Körnung des Siliziumkorunds auch an schwierige Stellen wie den Fingermulden ordentlich aufgebracht werden kann. Denn es wird ein 2-Komponentenkleber auf die entsprechende Stelle des Griffs aufgetragen und auf diese Stellen wird das Siliziumkarbid anschließend gestreut. Besonders bei den Laser- und Stippling-Arbeiten sollte der Normalo jedoch Pros ans Werk lassen. Die ohnehin nicht besonders materialstarken Polymer-Griffe können – sollte zu tief ins Material gearbeitet werden – im schlimmsten Fall auch im Schuss reißen. Besonders die neueren GLOCK-Griffstücke sind deutlich schlanker konstruiert. Deshalb setzen Tuner wie RBF aus Kronberg auch nach wie vor auf die materialstärkeren Gen3-Griffstücke, wenn es darum geht, direkt in das Griffmaterial zu arbeiten.

Metall an die GLOCK: Gewichte, Läufe, Kompensatoren & Co

Laufgewicht für die Mündungspartie einer GLOCK.
Wenn es schon ums Gewicht geht: Hersteller wie Toni System offerieren auch
Laufgewichte für die GLOCK. Die Bauteile werden auf die taktische Schiene
geschoben und befestigt. Auch hier entscheidet vor allem das Material über das
Gewicht: Der montierte Alu-Block wiegt rund 40 Gramm, das davor liegende
Laufgewicht aus Messing kommt auf 130 Gramm.

Aftermarket-Metallbauteile an die GLOCK anzubringen kann, neben dem Nutzen der Bauteile an sich, auch zu einem spürbar ruhigeren Schussverhalten der GLOCK beitragen. Dies gilt besonders für materialstarke Bau-Ergänzungen wie Magazintrichter, C-More-Montagen oder Laufgewichte. Letztere bietet beispielsweise Toni System in verschiedenen Materialien und bunten Farben an. Das Laufgewicht wird dabei einfach mittels passender Aussparungen auf die taktische Schiene der GLOCK geschoben und festgeschraubt. Neben seitlichen Montage-Bohrungen bringen die Zusatzgewichte vor allem rückstoßmildernde Masse unter die Mündung. So kann der Schütze bei Toni System zu einem Alu-Laufgewicht mit 40 Gramm, aber auch zu einem Messing-Gewicht von 130 Gramm für seine GLOCK 17 greifen. Eine weitere Möglichkeit, um spürbar mehr Gewicht an die Mündungspartie zu bringen, ist die Montage eines Kompensators. Auch in diesem Bereich gibt es schwere Konstruktionen, die sich anbieten. Besonders auf dem US-Markt und im dynamischen Feld der USPSA finden sich viele weitere beliebte Optionen, um zusätzliches Gewicht ans Griffstück zu hängen: einen Magazintrichter. Diese gibt es in unterschiedlichsten Formen und Materialien. Die leichten Kunststoff-Ausführungen helfen zwar bereits beim Magazinwechsel, machen die GLOCK indes nur unwesentlich schwerer. Gerade die voluminösen Trichter aus Stahl oder Messing bringen ordentlich Masse ans Griffstück. Die Montage ist denkbar einfach: Der Trichter wird mittels eines Zapfens, der in den Hohlraum hinter dem Magazinschacht kommt, befestigt und zusätzlich mit einer Schraube durch die Fangriemenöse gesichert. Man bedenke hier stets, dass Griffstücke deutlich schlanker konstruiert sind. Deshalb setzen Tuner wie RBF aus Kronberg auch nach wie vor auf die materialstärkeren Gen3-Griffstücke, wenn es darum geht, direkt in das Griffmaterial zu arbeiten.

Schließfedern für das GLOCK-Tuning.
Eine Aftermarket-Schließfedereinheit kann auch aus mehreren Gründen Sinn
ergeben: Man möchte ein verschleißärmeres Bauteil, man möchte mehr Gewicht
und greift zu einer Führungsstange aus Wolfram oder der Schütze benötigt eine
schwächere oder stärkere Feder, um die Waffenfunktion an Neuerungen anzupassen.

Auch im Falle des Schließfedersystems kann sich ein Aftermarket-Upgrade lohnen. Denn die Austausch-Federführungsstange gibt es in schwereren Materialien (Wolfram, Stahl, Titan) und man kann eine andere Federhärte wählen. Letzteres ergibt vor allem dann Sinn, wenn der Schütze stark auf einen bestimmten Munitionstyp ausgerichtet ist. So lassen sich bei der Verwendung von Subsonic-Munition meist problemlos weichere Federn verwenden – wer gerne stark geladene 95-Grainer verschießt, der kann zu einer stärkeren Feder greifen. Doch Vorsicht, bei der Wahl anderer Federhärten kann es zu zahlreichen Störungen im Funktionsablauf kommen: Eine fehlerhafte Abzugsrückstellung oder Verschlusspositionierung können die Folge sein. GLOCKs bis zur dritten Generation kamen ab Werk mit einer Federführungsstange aus Polymer, danach stieg man auf gekapselte Systeme um. Beide Ausführungen zeigen sich nicht besonders schwer. Auch hier kann sich der Griff zu deutlich schwereren Führungsstangen des Aftermarkets positiv auf das Rückstoßverhalten der Pistole auswirken.

Austauschläufe für GLOCK-Pistolen.
Etwa US-Hersteller Lone Wolf bietet viele verschiedene Laufoptionen für GLOCK-Modelle an. Neben den Heavy Barrels gibt es auch Exemplare mit Laufgewinde, diversen Bohrungen und Kannelierungen.

Gleiches gilt für Aftermarket-Läufe: Besonders die sogenannten Heavy-Barrels drücken die Nase nach unten. Dass der Griff zu Tuning-Läufen sofort zu einer verbesserten Präzision führt, bleibt einmal dahingestellt. Die Läufe der Spezialisten (KKM Precision, Lone Wolf, Faxon ...) zeigen vor allem interessante zusätzliche Ausstattungspunkte wie Gewinde, Bohrungen, Kannelierungen oder optische Highlights durch aufwendige Beschichtungen. Für eine deutliche Verbesserung der Ergonomie bestimmter Abläufe sorgen die zahlreichen Angebote an Kleinteilen. Hierzu zählen Abdeckplatten, die als Slide Racker dienen, taktische Schlittenfanghebel oder vergrößerte Zerlegetasten aus Metall. Auch das Erscheinungsbild der eigenen Waffe kann individualisiert werden: Man denke nur an die zahlreichen Abdeckplatten in bunter Gestaltung oder mit allerlei Aufdrucken.

Austausch-Abdeckplatten mit verschiedenen Motiven für die GLOCK.
Auch die hintere Kunststoff-Abdeckplatte, die das Schlagbolzenschloss schützt, kann mit zig Zubehör-Varianten getauscht werden. Diese gibt es mit diversen Aufdrucken,
in bunten Farben oder auch als umsteckbaren Slide Racker (links) von FAB Defense.

Abschließend: Dieses GLOCK-Tuning lohnt sich

Aufgrund des recht einfachen und mitunter auch gut zugänglichen Aufbaus der GLOCK-Pistolen und dem überaus riesigen Angebot an Aftermarket-Teilen lässt sich an einer GLOCK sehr viel individualisieren. Besonders einfach, vergleichsweise günstig und für die jeweilige Sportdisziplin sinnvoll ist der Austausch der Visierung. Auch eine Abzugsüberarbeitung steht bei vielen GLOCK-Schützen weit vorne auf der Tuning-Liste. Bereits der Griff zu namhaften Aftermarket-Federn kann die Charakteristik merklich und das Abzugsgewicht etwas verbessern. Um das Abzugsgewicht noch weiter nach unten zu drücken, müsste man zwangsläufig tiefer in die Tasche greifen und auf die kostspieligeren High-End-Parts zurückgreifen. Die übrigen Anbauteile wie Laufgewichte, Trichter und allerlei Bedienelemente helfen dabei, die GLOCK an die eigenen ergonomischen Bedürfnisse und Bewegungsabläufe anzupassen und sie können je nach Bauart und Gewicht helfen, dass die Waffe merklich satter in der Hand des Schützen liegt. Zum Schluss sei noch erwähnt, dass jeder, den nun hier die Umbau- und Modellbauliebe ergriffen hat, sich vorher noch einmal informiere, was er an seiner Waffe bearbeiten darf und was nicht. Dies  betrifft einerseits die jeweilige Sportordnung, andererseits das Waffengesetz. Das BKA bietet übrigens auf seiner Website den Download eines aktuellen Leitfadens mit dem Titel "Wesentliche Teile im neuen Waffengesetz" an.


Dieser Artikel erschien zuerst in der VISIER, Ausgabe 3/2021. Das Heft ist wahlweise als Print- oder auch als Digitalversion im VS Medien-Shop verfügbar.

all4shooters.com berichtet regelmäßig über Neuheiten aus dem Hause GLOCK. Zuletzt etwa über die limitierte GLOCK 17 Gen5 FR PANG.

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