GLOCK und Aimpoint kooperieren und stellen neues COA Minileuchtpunktvisier für ausgewählte GLOCK Modelle mit innovativer Schnittstelle vor

Dieses Bild verdeutlicht die schlanke Bauform bei identisch-großem Sichtfenster des COA (rechts) im Vergleich zum Aimpoint ACRO (links), beide montiert auf einer GLOCK G19 Gen5.

Titanen-Teamwork: In der Waffenwelt und vor allem auf dem behördlichen Militär- und Polizeimarkt gelten GLOCK aus Österreich und Aimpoint aus Schweden als Pioniere und als goldener Standard auf ihrem jeweiligen Fachgebiet in Gestalt von Dienstpistolen und Leuchtpunktvisieren. Nun kommt zusammen, was zusammengehört, denn ab sofort offeriert man fünf populäre GLOCK-Pistolenmodelle in 9x19 mit direkt ohne zusätzliche Adapterplatten montierten, neuen Aimpoint COA-Minileuchtpunktvisieren. Bereits vor dem Start der weltweiten Waffenfachmessen wie SHOT Show und IWA hatten wir die Gelegenheit, die neuen Setups bei GLOCK in Deutsch-Wagram zu begutachten und im Feuer zu erproben.

Die GLOCK G47 A-CUT COA Combo in 9 mm Luger.

Vorweg: Die hochmoderne Fertigung des Pistolen-Weltmarktführers mit bislang insgesamt 27 Millionen verkauften Pistolen in Deutsch-Wagram ist ein beeindruckendes Erlebnis.  Ein weiterer Produktionsstandort (spanabhebende Produktion für Verschlüsse und Läufe) in Österreich ist in Ferlach  angesiedelt. Hinzu kommen Fertigungsstätten in Bratislava in der Slowakei sowie in Smyrna in den USA. Eine derartige Fertigungstiefe mit nahezu vollkommener Unabhängigkeit von Zulieferern entdeckt man nur höchst selten. So ist GLOCK in Österreich einer der größten Werkzeugbauer und selbst die Federn für die im Hause hergestellten Magazine mit innerem Stahlblechkern und Kunststoffmantel stammen aus eigener Entwicklung und Fertigung. Der Maschinenpark mit Drahterodier-Maschinen für eigene Werkzeuge, Stahlblech-Stanzen für die Herstellung von beispielsweise Abzugsstangen und Magazin-Inlays, Kunststoff-Formspritz-Automaten für die Griffstücke oder Metal Injection Molding (MIM)-Anlagen für weitere Baukomponenten ist in seinen detaillierten Prozessabläufen wirklich imposant. Auch die Stationen für die Qualitätssicherung und manuelle Endmontage bis zur auslieferungsfertigen Pistole befinden sich auf dem aktuellsten Stand der Technik. Doch wenden wir uns den interessanten 2025er-Neuheiten zu.

Das neue Aimpoint A-CUT-Montagesystem – exklusiv für GLOCK Pistolen und das neue COA Minileuchtpunktvisier

Die GLOCK G45 A-CUT COA Combo in 9 mm Luger.

Während man bei den GLOCK M.O.S. (Modular Optic System) Versionen die Reddots auf dem Schlitten der Pistole mit Adapterplatten montieren muss, geht GLOCK jetzt auch noch einen neuen Weg: Ein Minileuchtpunktvisier wie das neue Aimpoint COA ohne Adapterplatte direkt in dem Fensterausschnitt auf der Verschlussoberseite zu montieren, birgt die Vorteile der tieferpositionierten, visuellen Visierlinie sowie der Übereinstimmung ("Co-Witness") mit der mechanischen Visierung in Standardbauhöhe. Hierfür entwickelten die smarten Schweden ein innovatives "A-CUT"-Montagesystem, bei dem sich das COA-Minileuchtpunktvisier an der Frontseite/Objektivlinse mit einer Nase in einer Verschlussausnehmung abstützt und an der Rückseite/Okularlinse mit einer keilförmigen Kimme sowie zwei Schrauben bombenfest verkeilt wird. Das System weckt im Prinzip Assoziationen an eine Skibindung, was bei einer Kooperation zwischen einem österreichischen und skandinavischen Hersteller mit entsprechender Tradition im Wintersport nicht von der Hand zu weisen ist. Im Gegensatz zum bekannten GLOCK M.O.S.-Optikmontagesystem mit unterschiedlichen Adapterplatten ist man beim "A-CUT"-Konzept auf nur ein Minileuchtpunktvisier festgelegt und kann keinen Optikwechsel vornehmen.

Aimpoint COA Minileuchtpunktvisier – technische Details

Die GLOCK G19 Gen5 A-CUT COA Combo in 9 mm Luger in beiden Seitenansichten.

Durch diese vollständig gekapselte Konstruktion wird wirkungsvoll verhindert, dass Schlamm, Sand, Regen oder Schnee den Leuchtstrahl blockiert. Bei Verschmutzung reicht ein kurzer Fingerwisch über die bruch- und kratzfesten Scheiben aus, um die Einsatzbereitschaft wieder herzustellen. 

Das Aimpoint COA wirkt selbst auf dem schmalen Verschluss der G48 Slimline-Pistole wie aus einem Guss.

Im Vergleich zum ACRO ist das COA-Gehäuse aber schmaler und eleganter, sodass es auf GLOCK-Pistolen mit standardbreitem Verschluss ebenso wie auf dem schmalen Schlitten der GLOCK-Slimline-Pistolenmodelle eine gute Figur macht und wie aus einem Guss wirkt. Dabei besitzt es aufgrund der Neukonstruktion mit dünneren Gehäusewänden aber das gleichgroße Sichtfenster wie ein ACRO, so dass die schnelle Zielerfassung und das ebenso fixe Wiederauffinden des Leuchtpunktes nach erfolgtem Schuss erhalten bleibt.  Auf Tageslicht-Leuchtstufe 7 wird eine Batterielaufzeit von 50.000 Stunden versprochen. Ein seitlicher Batteriecontainer für eine CR2032-Knopfzelle ermöglicht einen leichten, komfortablen Batteriewechsel ohne Abbau des COA vom Verschluss. Während das ACRO Gen1 und Gen2 mit 20.000 Schuss in .40 S&W auf robuste Widerstandsfähigkeit getestet wurde, erprobte man das neue Aimpoint COA in harten Dauertests mit 40.000 Schuss in 9 mm Luger.

Auf welchen GLOCK-Modellen ist das neue Aimpoint COA Leuchtpunktvisier erhältlich? Und wie waren unsere ersten Eindrücke auf dem Schießstand?

Der Autor Stefan Perey beim Testschießen der brandneuen GLOCK G20 Gen5 M.O.S. "Hunter Edition" in 10 mm Auto.

GLOCK offeriert zum Start die 9 mm Luger-Pistolenmodelle G19 Gen5, G45 und G47 mit doppelreihigen Magazinen und Kapazitäten von 15+1 und 17+1 Patronen sowie die beiden Slimline-Modelle G43X und G48 mit Feuerkraft von 10+1 Patronen in den neuen "A-CUT COA"-Combos. Diese fünf Pistolen stehen ab dem 20. Januar dieses Jahres zur Verfügung und sollen auch preislich durchaus attraktiv sein. Darüber hinaus zeigte man die GLOCK G45 in 9 mm Luger und G20 in 10 mm Auto in einer limitierten "Hunter Edition" mit erstmals ab Werk erhältlicher, grüner Cerakote-Oberflächenveredelung, Schalldämpfer-Läufen und weiteren Extras. Über diese Pistolenmodelle werden wir ebenso wie über die brandneue, formschöne GLOCK-LED-Waffenleuchte GTL II in Kürze ausführlich berichten.

Der Autor beim Testschießen der GLOCK G45 M.O.S. "Hunter Edition" in 9 mm Luger mit dem ebenfalls neuen GLOCK GTL II-LED-Lichtmodul.

All diese neuen Waffen und auch das Weißlichtmodul konnten wir auf dem Hausschießstand von GLOCK unter Anleitung des taktischen GLOCK-Schießausbildungsteams, das ausschließlich aus ehemaligen Mitgliedern des österreichischen Jagdkommandos besteht, im Feuer erproben. Mir persönlich haben vor allem auch die GLOCK G47 und G45 A-CUT-COA-Pistolen gefallen, weil ich ausgewachsene GLOCK-Modelle und ihre Handhabungseigenschaften bevorzuge. Eine schnelle Zielerfassung und akkurate Trefferplatzierungen waren auf Nahdistanzen auch unter widrigen Lichtverhältnissen und selbst beim Tragen eines Ops-Core-Helmes mit Nachtsichtbrille in völliger Dunkelheit stets gewährleistet. Es konnten fixe Doubletten gefeuert werden, wobei der Leuchtpunkt kaum aus dem großzügig bemessenen Sichtfenster des Aimpoint COA wanderte. Das Visier macht, wie erwähnt, auch auf den kompakten Slimline-Pistolen eine erstklassige Figur.


Der Autor Stefan Perey (Chefredakteuer caliber) in der GLOCK-Rezeption neben einem Portrait des Firmengründers Gaston Glock.

Übrigens verkündete GLOCK, dass man wohl in absehbarer Zeit auch erstmals in der Firmenhistorie Schießkurse für Zivilisten anbieten wird. Bleibt auf Empfang!


Weitere Infos gibt's auf  www.eu.glock.co/en

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