GLOCK G45 M.O.S. in 9 mm Luger

Viele Schützen mögen die Proportionen, die eine GLOCK mit G17-Rahmen und G19-Schlitten zu bieten hat. Bei der jungen G45 handelt es sich im Grunde genommen um eine G19X mit schwarzem anstatt sandfarbenem "Coyote Tan"-Finish. Dem aufmerksamen Beobachter werden außerdem die Greifrillen im vorderen Bereich des Verschlusses aufgefallen sein, die bisher nur an dem Sondermodell G17/19 FS (Front Serrations) zu finden waren. 

G45 M.O.S. im Detail 

Beiseitiger Schlittenfanghebel und Visier der GLOCK G45 M.O.S. in Nahaufnahme.
Der Schlittenfanghebel ist sowohl von Links- als auch von Rechtshändern bedienbar.

Das große Griffstück der G45 M.O.S. basiert auf der G17 der aktuellsten fünften Generation. Dadurch entfallen die Fingermulden am Griffstück und der Magazinschacht wurde leicht angetrichtert, um den Magazinwechsel zu erleichtern. Der nun auch rechtseitig vorhandene Verschlussfanghebel erleichtert die Bedienung für Linkshänder oder beim einhändigen "strong hand/weak hand"-Schießtraining. Die auswechselbaren Griffrücken des „Multiple Backstrap Systems“ (MBS) ermöglichen eine Anpassung an die individuelle Handgröße. Der Verschluss wurde mit der extrem widerstandsfähigen nDLC-Beschichtung versehen und erscheint im tiefen Schwarz. Die seitlich driftbare Kimme erhält nun mit den Maßen 4,40 mm zu 3,75 mm (Korn) einen breiteren Kimmenspalt, der gerade bei großen Schützen mit entsprechend langen Armen oder unter widrigen Lichtbedingungen mehr Licht ans Auge führt.

GLOCK G45 M.O.S. in 9 mm Luger
Die Möglichkeit ein MRDS zu montieren, macht eine mechanische Visierung prinzipiell verzichtbar.

Doch prinzipiell kann man bei den M.O.S.-Modellen auf die mechanische Visierung getrost verzichten, wenn man ein Minileuchtpunktvisier (Mini Red Dot Sight; MRDS) montiert. Dafür besitzt der Verschluss der G45 M.O.S. einen entsprechenden Fensterausschnitt im hinteren Bereich und die Pistole wird ab Werk mit vier verschiedenen, rund 2,5 mm starken Montageplatten ausgeliefert. Die Montageplatte in 01-Version ermöglicht das Anbringen der Docter Sight-Reflexvisiere von Noblex, EOTech MRDS oder Meopta Meo Sight II und III. Mit den Adapterplatten 02 und 03 lassen sich das Trijicon RMR und das C-More RTS2 sowie STS und STS2 montieren. Der Montageadapter 04 ist für das Leupold Delta Point beziehungsweise das noch jüngere Leupold Delta Point Pro vorgesehen. Die Montage ist denkbar einfach und kann auch von Laien ohne jegliche Probleme durchgeführt werden. Zunächst die Abdeckplatte mittels Torx-Schraubendreher entfernen und dann die entsprechende Adapterplatte aufschrauben. Das Leuchtpunktvisier wird dann ebenfalls mittels Schrauben des Leuchtpunktvisier-Herstellers auf der Adapterplatte montiert.

Griffstück auf Basis der GLOCK G17 Gen5. 
Das Griffstück auf Basis der G17 Gen5 verzichtet auf Fingermulden.
Nahaufnahme der Front Serrations GLOCK G45 M.O.S.
Die Front Serrations waren bisher nur am Sondermodell G17/19 FS zu finden.

Typische GLOCK Gen5-Merkmale 

GLOCK G45 M.O.S seitlich auf steinigem Untergrund mit montiertem Zielgerät.
Die GLOCK G45 M.O.S. mit montierter Trijicon Optik.

Zu den "inneren Werten" der Gen5-Pistolen und somit der G45 M.O.S. zählen beispielsweise der verbesserte GLOCK Marksman Barrel (GMB)-Lauf mit erhöhter Präzision oder eine serienmäßig eingebaute 2.200 g-Steuerfeder in der Abzugseinheit für eine bessere Charakteristik. Die markante, lanzenförmige Schlagbolzenspitze der Pistolengenerationen 1 bis 4 ist hier nicht mehr zu entdecken, so dass die Zündhütchen von  abgefeuerten Patronen nun einen runden Schlagbolzenabdruck tragen. Wer in Erwägung zieht eine G45 M.O.S. oder andere Gen5-Modelle nachträglich zu tunen, sollte bei dem umfangreichen Sortiment an Nachrüstteilen von Fremdherstellern akribisch darauf achten, ob die Tuningkomponenten in der neuesten Generation verwendbar sind. Gerade was Schlagbolzen, Schlagbolzensicherung und Abzugsteile betrifft, sind die Bauteile nicht immer kompatibel und oftmals eher für frühere Generationen erhältlich.

GLOCK G45 M.O.S. wird aus Holster gezogen.
Die GLOCK G45 M.O.S: Tragekomfort vereint mit hoher Magazinkapazität und der Möglichkeit eine Optik zu verwenden.

Praxisvorteile der GLOCK G45 M.O.S.

Welchen Vorteil kann man von den jungen Crossover-Modellen wie der G45 M.O.S. erwarten? Im Prinzip geht es darum, die volle Griffstückgröße und damit verbundene, üppige Magazinkapazität mit einem kürzeren Verschluss zu kombinieren. Dabei kann man bei verdeckter Trageweise in einem IWB- (Inside the Waistband)- oder gerade so populären  AIWB (Appendix Inside the Waistband)-Holster Trageweise durchaus vom erhöhten Tragekomfort profitieren. Denn schlussendlich fällt die die G45 M.O.S. mit ihrem 102 mm langen Lauf rund 12 mm kürzer als eine G17 bei gleicher Feuerkraft aus.

Die Daten zur GLOCK G45 M.O.S.

ModellGLOCK G45 M.O.S.
Preis€ 874,−
Kaliber9mm Luger
Magazinkapazität17 + 1 Patronen
Abzugsgewichtca. 2600 g
Gewicht695 g (mit Magazin, entladen)
Maße (L x B x H)189 mm x 34 mm x 139 mm 
Lauflänge102 mm
Visierlänge156 mm
AusführungPolymergriffstück mit Stahleinlagen, Kimme seitlich driftbar (4,4 mm), Rampenkorn (3,5 mm), GLOCK Safe Action Abzug. Lieferung mit 4 auswechselbaren Griffrücken (Größe M und L, jeweils mit und ohne Beaver Tail), Kunststoffkoffer, Reservemagazin, Putzzeug, Ladehilfe, M.O.S. Adapter Set. 

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite von GLOCK.

all4shooters hat bereits die verwandten Modelle GLOCK 19X sowie die GLOCK G45 und GLOCKs der fünften Generation getestet. Außerdem haben wir weitere GLOCK-Neuheiten von der Shot SHOW vorgestellt.

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