Steiner: Firmenhistorie mit Optiken für Jagd, Sportschießen, Einsatz und auch für Marine und Adventure

Wer bei der Bundeswehr gedient hat, dem ist in seiner Grundausbildung früher oder später sicher auch das Fero D12 über den Weg gelaufen. Richtig: Das ist das mit einem "steigrau-oliven" Gummiüberzug armierte 8x30 Fernglas mit der integrierten Strichplatte zum Ermitteln der Entfernung von Objekten mit bekannter Größe, das auch von Steiner gefertigt wurde. Aber das im fränkischen Bayreuth ansässige Unternehmen rüstet nicht nur Militär und Behörden aus, sondern hat auch hochwertige Optiken für den Waidmann, den Sportschützen, den Naturfreund sowie den Profi- und den Freizeitkapitän im Programm. Wenn Sie zu einer dieser Gruppen gehören, dann sollten Sie sich also die folgenden Zeilen und unserer Video nicht entgehen lassen.

Das erste Produktionsgelände von Steiner-Optik bis 1957.
Im Jahr 1947 gründete Karl Steiner das Unternehmen Steiner. Hier das erste Produktionsgelände bis 1957.

Steiner-Optik wurde im Jahre 1947 von Karl Steiner gegründet. Gebaut wurden damals Ferngläser – ein Produkt das auch heute noch eine wichtige Stellung im Portfolio des Unternehmens einnimmt. Über Aufträge für das Militär ging es dann in weitere Sparten. Dabei im Vordergrund stand und steht auch immer noch die technische Weiterentwicklung im Optikbereich.

Steiner Nighthunter 8x56.
Der Jagd-Klassiker seit 2000: Das transmissionsstrake Steiner Nighthunter.

So hat das Unternehmen in seiner Geschichte viele Meilensteine vorzuweisen. Viele optische Geräte wären ohne diese heute gar nicht denkbar. Zu nennen sind hier etwa die Entwicklung des besonders robusten Makrolon-Gehäuses im Jahre 1967. Ein Punkt, der sich ebenfalls bis heute wiederfinden lässt: Steiner selbst legt großen Wert auf die Widerstandfähigkeit seiner Optiken – einen entsprechenden Ruf konnten sich Fernglas & Co erarbeiten. 1973 ging es dann weiter mit der Erfindung der Stickstofffüllung. Die sorgt für beschlagfreie Sicht durch die Optiken. 1979 erfolgte die Entwicklung des ersten Fernglases mit integriertem Kompass – dieses findet sich bis heute in der aktuellen Commander-Serie (dazu unten mehr) wieder. 2000 führte Steiner dann die bei Jägern beliebte und bekannte Nighthunter-Serie ein, die sich durch besonders hohe Lichttransmission auszeichnet und sich − wie ihr Name schon sagt − besonders für die Nachtjagd eignet. Für Jäger und Sportschützen folgte 2012 mit der Nighthunter XTREME-Serie die Einführung einer neuen Linie von Zielfernrohren. 2016 rüstete Steiner das KSK (Kommando Spezialkräfte) mit der Zieloptik für das Scharfschützengewehr G29 aus. Seit dem Jahr 2014 liegt bei Steiner auch ein Fokus auf leistungsfähiger Optronik: So brachte Steiner das erste Leuchtpunktvisier mit integriertem Entfernungsmesser heraus und 2021 folgte die Einführung des ersten Wärmebildgerätes als voll digitales Produkt.

Heute deckt das Unternehmen eine breite Palette an optischen Produkten in unterschiedlichen Segmenten ab. Darunter Sport, Jagd, Militär und Behörden sowie Marine und Abenteuer. Hier zum Abschluss der Historie noch kurz eine Info zu den Besitzverhältnissen: Seit  2008 gehört Steiner-Optik zur Beretta Holding. Nach eigenen Angaben ist Steiner Weltmarktführer bei professionellen Ferngläsern und der weltgrößte Hersteller für militärische Ferngläser. Jährlich werden 200.000-250.000 Ferngläser produziert, die zu 80% in den Export gehen.

Jagd und Sport: Zielfernrohre, Ferngläser, Sights und modernste Wärmebildtechnik von Steiner

Montiertes Steiner C35.
Mit dem Modell C35 bietet Steiner auch ein Wärmebildvorsatzgerät für die Jagd an.

Wohlbekannt sind den meisten Jägern und Sportschützen naturgemäß die Beobachtungs- und Zieloptiken von Steiner, die für ebenjene Anwendungsgebiete vorgesehen sind:

Für den Jäger hat Steiner heute sowohl Beobachtungs- wie auch Zieloptiken im Programm. Bei letzterem hören die Zielfernrohre auf den Namen Ranger und gliedern sich in die Serien Ranger 4, Ranger 6 und die erst kürzlich vorgestellten Modelle Ranger 8. Die Zahl steht dabei jeweils für das vielfache des möglichen Zooms. In jeder der Serien deckt Steiner sämtliche Jagdarten von der Drückjagd über die Pirsch bis hin zum Ansitz ab. In Hinblick auf Beobachtungsoptik besonders erwähnenswert ist die traditionsreiche Nighthunter-Serie. Und auch in der voll im Trend liegenden Wärmebildtechnik ist Steiner vorne mit dabei. Mit dem Nighthunter H35 und C35 wird dem Jäger ein Beobachtungs- wie auch ein Vorsatzgerät geboten.

Steiner MPS auf einer GLOCK 17 montiert.
Schon von außen sieht der Beobachter dem Steiner MPS an: So schnell verwüstet nichts das Pistolensight.

Sportschützen finden in der in M7 und M5 unterteilten M-Serie Zielfernrohre für das Long-Range-Schießen und mit dem M8Xi 1-8x24 auch ein Glas für dynamische Disziplinen. Viele der ZFs sind auch mit  der Steiner IFS – Intelligent Firing Solution – erhältlich. Hierbei werden dem Schützen alle für den Schuss relevanten Informationen in einem konfigurierbaren Display im Sichtfeld angezeigt. Zu den Zielfernrohren gesellen sich dann noch Sights. Sowohl sogenannte Battlesights mit fixer Vergrößerung der S-Serie und T-Serie als auch Rotpunktzielgeräte: Das MICRO REFLEX SIGHT (MRS) ist insbesondere für Langwaffen vorgesehen und eignet sich auch für Jäger, während das MICRO PISTOL SIGHT (MPS) einen aktuellen Trend aufgreift: Die Ausstattung von Kurzwaffen mit einer Optik. Das MPS positioniert sich dabei als besonders robuste Wahl. 

Dabei profitieren auch insbesondere Jäger und Sportschützen von Steiners breiter Aufstellung. So verriet uns Steiner beim unserem Besuch, dass sich immer wieder Features aus dem militärischen Bereich auch in den Sport- und Jagdoptiken wiederfinden. Insbesondere sei dies etwa in der erwähnten Widerstandsfähigkeit der Produkte erkennbar.

Marine und Adventure: Ferngläser für die Seefahrt und Outdoor

Segler mit dem Steiner Commander.
Segler mit dem Steiner Commander: Das Glas war nicht nur in Hollywood zu sehen, sondern ist auch eine der führenden Beobachtungsoptiken für maritime Anwendungen.

Weniger bekannt sind Jägern und Sportschützen hingegen die Ferngläser aus den Segmenten Adventure und insbesondere Marine. Dabei ist Steiner etwa im Marine-Bereich einer der führenden Hersteller. So war zum Beispiel auch ein Steiner-Fernglas im Hollywood-Blockbuster "Captain Phillips" mit Tom Hanks zu sehen. Genauer handelte es sich hierbei um das Steiner Commander 7x50, das in einer Variante mit und ohne integriertem Kompass erhältlich ist. Ebenso wie im Jagd, Sport und Behördenbereich müssen auch Seefahrer auf die Robustheit ihrer Optiken vertrauen, weswegen Steiner auch hier nach eigener Aussage besonderen Wert auf Widerstandsfähigkeit legt. Daneben ist als günstigere Alternative auch das Modell Navigator, ebenfalls mit oder wahlweise ohne Kompass erhältlich.

Im Bereich Adventure hingegen bedient Steiner Naturenthusiasten, Outdoor-Begeisterte und Vogelbeobachter. Hier gliedert sich das Angebot in die Modelle Wildlife, Skyhawk 4.0, BluHorizons und Safari UltraSharp. Je nach Anwendungsgebiet sind hiervon Varianten mit verschiedenen Vergrößerungen, Größen und Objektivdurchmessern zu haben.

Die Safari UltraSharp-Produktfamilie.
Die Safari UltraSharp-Produktfamilie ist einer der Vertreter aus dem Adventure-Segment von Steiner.

Nachhaltigkeit: Reparaturen – ein wichtiger Teil der DNA bei Steiner

Anschließend an das Thema Widerstandsfähigkeit legt Steiner auch großen Wert darauf, dass der Kunde sein Produkt trotz eines Defekts weiterhin benutzen kann. Zudem spielt auch Nachhaltigkeit und Umweltschutz eine wichtige Rolle. Deswegen betont Steiner bei unserem Besuch, dass der Kunde sich nach wie vor darauf verlassen, dass ein defektes Produkt bei Steiner repariert wird. So muss zum Beispiel der Jäger sein bewährtes Steiner-Glas nicht wegwerfen, sollte es doch einmal zu einem Schaden kommen. Er kann es einfach zu Reparatur geben. Hierfür bietet Steiner auf der Homepage eine entsprechende Seite und informiert direkt (falls außerhalb der Garantie) über die Kosten.

Weitere Details zum Nachhaltigkeitsgedanken, Synergien zwischen den Segmenten und viele weitere Hintergrundinfos zu Steiner gibt es im Video oben.

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