Langzeittest im Revier: Das Clip-On-Wärmebildgerät Steiner C35 Nighthunter im jagdlichen Nachteinsatz

Die Testausstattung rund um das Steiner Nighthunter C35.
Das Komplettpaket für den Einsatz im Revier: Steiner Nighthunter C35 montiert mittels MAKuik3-Montage auf einer Beretta BRX-1 mit HAUSKEN-Schalldämpfer SD156 XTRM MKII.

Damit wir das Steiner Clip-On-Wärmebildgerät C35 auch ausgiebig in der Praxis testen konnten, schnürte Manfred Alberts gleich ein komplettes Testpaket. Dieses bestand neben dem Steiner Nighthunter C35 noch aus einem Geradezugrepetierer BRX-1 von Beretta im Kaliber .308 Winchester und einem Zielfernrohr des Typs Burris Four Xe 2,5-10x50 samt MAKuik3-Montage von MAK sowie dem passenden Adapterring von Smartclip, mit dem das Vorsatzgerät dann auch sicher mit dem ZF verbunden werden konnte. Um das Ganze für den jagdlichen Einsatz abzurunden, haben wir dann noch einen Schalldämpfer der Marke HUASKEN, genauer gesagt das Modell JAKT SD156 XTRM MKII, auf das Mündungsgewinde der BRX-1 geschraubt.

Während der mehrmonatigen Testphase haben wir so einiges mit dem Steiner Nighthunter C35 angestellt. Unter anderem haben wir damit auch auf die Distanz von 100 und 200 Meter auf den „heißen Gong“ geschossen. Beim unserem Langzeittest stand aber insbesondere der jagdliche Einsatz im Revier im Vordergrund. Bevor wir jetzt hier unser Fazit aus dem Langzeittest ziehen, nochmal die wichtigsten Fakten zum Wärmebildvorsatzgerät Steiner Nighthunter C35 kurz im Überblick.

Die wichtigsten Daten zu unserem Dauertestgerät Steiner C35:

Kurz gesagt handelt es sich beim C35 Nighthunter um ein Wärmebild-Vorsatzgerät, das zuerst durch sein robustes und wasserdichtes Aluminiumgehäuse auffällt. Der wertige und stabile Eindruck wird sofort bestätigt, wenn man es zum ersten Mal in die Hand nimmt: Es bringt aber auch zusammen mit dem 18650 Li-Ionen-Akku satte 800 Gramm auf die Waage. Ein weiterer Aspekt, der beim C35 heraussticht ist die bei Steiner Quantum Vision genannte Kombination aus einem leistungsstarken 640x480 Pixel großen Thermaldetektor mit einem Pitch (Pixelgröße) von 12 Mikrometern  und einem eigens dafür entwickelten Software-Algorithmus. Deren Zusammenspiel soll gewährleisten, dass die vom Sensor erfassten Daten möglichst verlustfrei und mit maximaler Geschwindigkeit als kontrastreiches und optimiertes Bild auf das 1024x768 Pixel große OLED-Display übertragen werden. Für die Betrachtung stehen insgesamt fünf verschiedene Farbmodi, die sich teilweise noch anpassen lassen, Verfügung.

Das Steiner Nighthunter C35 wurde per Smartclip am ZF montiert.
Für den Test wurde das Steiner C35-Wärmebildgerät per Klemmadapter von Smartclip mit dem Burris-Zielfernrohr verheiratet.

Neben dem Live-Modus verfügt das Gerät auch über eine Videoaufzeichnungsfunktion, die es sogar erlaubt auch während der Filmaufnahme gleichzeitig Fotos zu machen. Das Steiner C35 besitzt einen 16 GB großen internen Speicher. Das Gerät hat sogar eine Micro HDMI-Buchse, über die ein externer Monitor angeschlossen werden kann. Allerdings fällt beim Anschluss eines externen Bildschirms die Anzeige auf dem internen Display weg. Alternativ können die Videos aber auch mittels der Steiner Connect App über die integrierte WLAN-Funktion in Echtzeit auf ein „smartes“, mobiles Gerät gestreamt werden. Eine Aufnahmefunktion bieten längst nicht alle Vorsatzgeräte. Dabei kann diese sehr hilfreich sein, wenn bei der Jagd einmal ein Treffer nicht optimal sitzt und eine Nachsuche erforderlich wird. Mit dem „Videobeweis“ kann der Jäger dem Hundeführer dann sehr schnell wichtige Details für seine Nachsuche liefern.

Die kostenlose Steiner Connect App kann aber noch mehr. Damit kann man auch das Setup und das Einschießen des Gerätes durchführen. Insgesamt lassen sich im Steiner C35 drei Profile -  zur Verwendung auf mehreren Zielfernrohren - abspeichern. Außerdem hat das C35 auch eine USB-C-Schnittstelle, die ausschließlich zur externen Stromversorgung, etwa über eine Powerbank, aber nicht zum Laden des Akkus dient. Der Akku muss zum Laden in das mitgelieferte USB-Ladegerät. Steiner empfiehlt hier die Verwendung von 18650er Akkus mit einer Kapazität von mindestens 3.000 mAh. Wir haben im Test auch andere benutzt, was dabei herausgekommen ist, verraten wir oben im Video.  Das ist wirklich interessant.

Das Steiner Nighthunter C35 lässt sich einfach montieren und bedienen.
Die Montage und Bedienung des Clip-On-Gerätes Steiner C35 sind denkbar einfach.

Die Bedienung des Steiner Wärmebildvorsatzgerätes ist sehr einfach. Die Fokussierung erfolgt per Drehring unmittelbar am 35-mm-Okular des C35. Auch die Tastenbelegung des Bedienfeldes ist recht intuitiv gestaltet. Ist das Gerät erst einmal eingerichtet und eingeschossen, hat man den Dreh schnell raus. Beim Einsatz im Revier sollte man noch folgendes Beachten: Zum Starten drückt man die Einschalttaste circa 4 Sekunden, bis ein Bild im Display erscheint und es dann dauert es nochmals rund 14 Sekunden bis das Gerät vollständig hochgefahren ist. Aber keine Bange: Im Revier kann man das einmal hochgefahrene Gerät auch in einen Standby-Modus-Versetzen, dann braucht es nur knapp 2 Sekunden bis es einsatzbereit ist.

Bei mehreren Einsätzen im Revier funktionierte das Steiner C35 anstandslos und machte seinem Namen alle Ehre. Es lieferte ein kontrastreiches und klares Bild. Unsere Favoriten sind die Farbmodi white hot und red hot. Damit war im Test ein absolut eindeutiges Ansprechen von Schwarzwild auf Entfernungen von 100 bis 120 Meter problemlos möglich. Beim Videodreh für diesen Bericht konnten wir mit unserer Test-Kombi aus Burris-Zielfernrohr und Steiner-Wärmebildvorsatzgerät auf der Beretta BRX-1 sogar gleich zwei Sauen zur Strecke bringen. Das übrigens mit der bleifreien Munitionsorte von Sako Powerhead  Blade mit 162 Grains (10,5 Gramm) schwerem Geschoss in Kaliber .308 Winchester.

Technische Daten und Preis des Steiner Nighthunter C35

Modell

Steiner Nighthunter C35

Preis :

€ 3.999.-  

 Thermalsensor-Auflösung:

 640 x 480 px

Pitch:

 12μm

NETD-Wert:

≤ 50 mK

Bildwiederholrate:

50 Hz

Objektiv:

Brennweite 35mm, F1.0

Sehfeld auf 100m:

12.5 m x 9.4 m

Maximale Detektionsentfernung:

3.200 m (Rothirsch)

Ansprechentfernung:

400 m (Rothirsch)

Display:

OLED 1.024 x 768 px

Maximale Betriebsdauer:

4,5 h (mit 1 x 18650 LI-Ion-Akku 3000mAh)

Abmessungen:

177 mm x 95 mm x 62 mm

Gewicht (inkl. Akku)

785 g

Das all4hunter.com-Testfazit zum Steiner C35 Thermal Clip-on:

Mit dem Nighthunter C35 bietet Steiner dem Jäger ein hochwertiges, leistungsstarkes und besonders robustes Thermal-Vorsatzgerät, das im harten Revieralltag zuverlässig funktioniert und aus dem Stand-by-Modus sehr schnell einsatzbereit ist. Seine Robustheit erkauft sich das C35 durch ein vergleichsweise hohes Gewicht. Die Bedienung ist recht intuitiv gestaltet und überdies bietet das Gerät − im Gegensatz zu einigen Mitbewerbern −  eine Foto- und Videofunktion, die nicht nur dazu taugt, schöne jagdliche Erlebnisse festzuhalten, sondern auch sehr hilfreich bei einer etwaigen Nachsuche ist. Die unverbindliche Preisempfehlung von 3.999,- Euro, mit der Manfred Alberts das Gerät derzeit in den Fachhandel bringt, ist angesichts der Ausstattung durchaus gerechtfertigt. Bei der Nutzung des Gerätes sollte der Jäger aber in jedem Fall auf hochwertige Akkus zurückgreifen und keine billigen No-Name-Akkus verwenden. Letztgenannte erkennt man meist schon an ihrem sehr leichten Gewicht. Weitere Tipps zur ersten Verwendung der Akkus gibt es ebenfalls in unserem Video.


Mehr Infos zu diesem Wärmebildvorsatzgerät finden sie auf der Produktseite zum Steiner Nighthunter C35 im Internet.

Weitere Informationen zu Steiner und anderen Produkten des Herstellers erhalten Sie auf der Webseite des Unternehmens.

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