Test: Nachtsichttechnik Jahnke DJ-8 NSV 1x48 und die Schwarzwildbejagung in der Nacht

Kommentar zur Schwarzwildbejagung in der Nacht von Dieter Kronenberg:

Bei ansteigender Schwarzwildpopulation und drohender Afrikanischer-Schweinepest (ASP) ist es unbedingt erforderlich den überhöhten Bestand massiv abzusenken. Weil das Schwarzwild überwiegend nachtaktiv ist und wir Menschen in der Nacht nur ein sehr eingeschränktes Sehvermögen besitzen, sind wir auf technische Hilfsmittel angewiesen, um den gewünschten Jagderfolg zu haben. Weil die Reduktion auch waidgerecht/tierschutzgerecht und zuverlässig erfolgen soll ist der Einsatz von Nachtsicht- und Nachtzieltechnik erforderlich.

Bache und Frischlinge sind durch das Jahnke DJ-8 glasklar erkennbar.
Bache und Frischlinge sind durch das Jahnke DJ-8 glasklar erkennbar.

Auf Grund meiner Erfahrungen als Schweißhundeführer habe ich auch leider feststellen müssen, dass gerade im Rahmen der Wildschadeneindämmung bei sehr schlechten Lichtverhältnissen Fehlabschüsse von führenden Bachen keine Seltenheit sind. Dies geschieht, weil Frischlinge häufig von führenden Bachen in der nahen Dickung abgelegt werden, auf Grund ihrer Größe von der aufwachsenden Frucht verdeckt werden oder die noch sehr hell gefärbten sich kaum vom Untergrund abheben. Die meisten Jäger sind dann doch sehr betroffen und bedauern diesen Abschuss dann sehr. Die Folge ist dann, dass die Wildschweine dann bei schlechten Lichtverhältnissen kaum noch bejagt werden und der Bestand weiter anwächst.

Der Gesetzgeber geht mit der Schaffung gesetzlicher Regeln sehr schwerfällig und zögerlich um.

Sobald die Afrikanische-Schweinepest in unser Land vorgedrungen ist, wird wohl dann erst eine ausreichende gesetzliche Regelung mit heißer Nadel gestrickt. Mit der Novellierung des Waffengesetzes und den dann folgenden Änderungen in der Jagdgesetzgebung sollen im Jahr 2020 dann erst Nachtzielvorsatzgeräte erlaubt werden.

Weil die am Gesetzgebungsverfahren Beteiligten in der Regel keine Jäger sind und auch nicht mit der Problematik des Schießens auf Wildschweine unter schwierigsten Lichtverhältnissen vertraut sind, wird es sich bei den Neuregelungen nur umein Stückwerk handeln, das der ständigen Nachbesserung bedarf.


Warum wird Nachtzieltechnik − wie das Jahnke DJ-8 − für Jäger nicht im Rahmen der Schwarzwildbejagung grundsätzlich erlaubt?

Egal ob Vorsatzgeräte oder projizierende Illuminatoren oder Zielfernrohre mit Nachtzieltechnik usw.? Haben wir uns schon soweit in unseren eigenen gesetzlichen Regeln verfangen, dass wir pragmatische Lösungen nicht mehr oder nur noch über Umwege zur Anwendung bringen können?  Jeder Jäger sollte doch die Technik auswählen können mit der er am Besten zurechtkommt.

Die am deutschen Gesetzgebungsverfahren Beteiligten fürchten wohl, dass Jäger nach der Freigabe alle jagdbaren Tiere erlegen, die sich im Schutz der Dunkelheit bewegen. Solche Jäger gibt es bestimmt auch und diese jagen bereits schon seit Jahren mit der in Deutschland verbotenen Technik. Und trotzdem wachsen die Wildbestände unaufhaltsam an. In vielen europäischen Ländern ist die Nachtzieltechnik erlaubt und stellt für zuverlässige Jäger ein unverzichtbares Hilfsmittel dar.

  • Die Verantwortung zur waidgerechten Anwendung liegt bei jedem einzelnen Jäger selbst.
  • Der Charakter von Menschen kann nicht durch Gesetze beeinflusst werden, ob bei Politikern oder Jägern.

Aber nun weiter zur der im kommenden Jahr voraussichtlich freigegebenen Nachtzieltechnik.

Technik von Nachtsichtgeräten: Wärmebildtechnik oder Restlichtverstärkung in Verbindung mit Infrarot-Illuminatoren?

Rechts am Jahnke DJ-8 NSV 1x48 sitzt der IR-Strahler Phönix Focus 2019.
Rechts am Jahnke DJ-8 NSV 1x48 sitzt der IR-Strahler Phönix Focus 2019.

Nach meiner Feststellung haben beide Techniken Vor- und Nachteile, die sich nebeneinander eingesetzt auch gut ergänzen können.

Die Wärmebildtechnik ermöglicht es wärmeabstrahlende Dinge wie z. B. Wildkörper auf große Distanzen und auch durch leichte Verbuschung wie Gräser, Brombeeranken usw. zu erkennen. Es sind auch Frischlinge, die sich in der Nähe der Bache befinden gut sichtbar. Das erleichtert die Feststellung, dass Schwarzwild und welche Stücke am Anwechseln sind und der Jäger kann sich auf das Eintreffen vorbereiten. Bei führenden Bachen hebt sich auch deutlich die gut durchblutete Milchleiste ab.

Feine abgestorbene Äste oder trockene Gräser die sich in der Flugbahn der Geschosse befinden, sind in der Regel nicht erkennbar. Dies kann zu Geschossabprallern führen, die entweder das Ziel verfehlen oder nicht an der anvisierten Stelle treffen. Je näher das Hindernis sich in Richtung der Laufmündung befindet, desto größer die Abweichung.

Bei Restlichtverstärkern und zugeschaltetem Illuminator werden diese Hindernisse sichtbar. Fehlschüsse im Bewaldeten oder verbuschten Gelände sind somit weitaus seltener. Bei Vorsatzgeräten gibt die Primäroptik (Fernglas, Zielfernrohr oder Kameraobjektiv) die Vergrößerung und den Beobachtungsbereich (Bildwinkel) vor. Bei der Restlichtverstärkung sollten Geräte ab der Generation 2+ zum Einsatz kommen. Mit beiden Techniken ist es möglich auch verdeckt hintereinanderstehende Stücke zu erkennen und sogenannte Packschüsse zu vermeiden, bei denen das hintere Wildschwein meistens nur angeschweißt (angeschossen) wird. Interessant in diesem Zusammenhang: Nachtsichttechnik   Jahnke bietet beide Technologien an!


Praxistest: Nachtsichttechnik Jahnke Restlichtvorsatzgerät DJ-8 NSV 1x48.

Das DJ-8 NSV 1x48 von Nachtsichttechnik Jahnke kommt mit einer Umhängetasche und einem Leder-Etui.
Das DJ-8 NSV 1x48 von Nachtsichttechnik Jahnke kommt mit einer Umhängetasche und einem Leder-Etui.
Die Frischlinge ließen sich mit dem DJ-8 NSV 1x48 von Jahnke leicht identifizieren.
Die Frischlinge ließen sich mit dem DJ-8 NSV 1x48 von Jahnke leicht identifizieren.

Ein solches Restlichtvorsatzgerät mit Infrarotilluminator wollten wir nun auch in der Praxis testen und nahmen dazu das Nachtsichttechnik Jahnke DJ-8 NSV 1x48. In der vorliegenden Standardvariante erhalten die Bildröhren des DJ-8 NSV einen gelbgrünen Farbton. Optional ist bei Nachtsichttechnik Jahnke die Variante "Onyx" mit einem monochromen Bild zu einem Aufpreis von 1.500,- Euro erhältlich. Wir waren sehr begeistert von dem kontrastreichen und scharfen Bild, das es ermöglichte auch das nur sehr gering ausgeprägte Gesäuge einer Überläuferbache zu erkennen. Bei jungen Bachen ist das Gesäuge häufig nicht gut erkennbar. Das Bild der Onyx-Variante soll noch klarer sein und auch vom Auge als angenehmer empfinden werden. Welche Bildverstärkerröhre man letztendlich wählt, bleibt natürlich dem persönlichen Geschmack und Geldbeutel überlassen. Zur Aufhellung wurde der Infrarotilluminator Phönix Focus 2019 verwendet, im Vergleich zum Vorgänger-Modell bietet dieser eine 4x größere Ausleuchtung und ein 50 % helleres Bild. Der Phönix Focus verfügt über eine Wellenlänge von 875 nm und ist somit für Wildschweine unsichtbar. Einen weiteren Beitrag zu guter Sicht leistet das Auto-Gating. Durch schnelles Ein- und Ausschalten der Spannung des Bildverstärkers in Situationen mit starker Überbelichtung − wie dem Mündungsfeuer, Gewitterblitzen, u.ä. − erhöht es dessen Lebensdauer. Dabei bietet es in diesen Situationen auch einen besseren Kontrast. Montiert wurde das Nachtzielgerät vor ein Zielfernrohr ZEISS Diavari 2,5-10x52. Bitte beachten Sie dabei die aktuelle rechtliche Situation und das die Montage als Vorsatzgerät auf einer Waffe aktuell nur mit Sondergenehmigung erlaubt ist. Kauf und Besitz sind sind ausdrücklich erlaubt.

Eine Überläuferbache war bei sehr schlechten Lichtverhältnissen gut erkennbar und das Absehen konnte ins Ziel gebracht werden. Beim Einschalten des IR-Illuminators auf kleinster Stufe wurden auch das Gesäuge der Bache und die helleren Frischlinge, die sich von dem Untergrund kaum abgehoben hatten, deutlich sichtbar. Ein freistehender Frischling hätte dann mit dieser Technik Problemlos erlegt werden können.

Kauftipp: In Aktionen haben wir das Gerät online auch schon für unter 2.000 € gesehen. Hier auf den Link klicken, oder einfach mal googeln - das ist dann ein echtes Schnäppchen, das kaum zu schlagen ist. Da kann man anderweitig auch mal schnell das Doppelte investieren!

Jahnke DJ-8 NSV 1x48 in der Frontalansicht.
Jahnke DJ-8 NSV 1x48 in der Frontalansicht.

Unser Testfazit zum DJ-8 NSV 1x48 von Nachtsichttechnik Jahnke:

Unser Test des Jahnke DJ-8 NSV 1x48 zeigt:  Sicherer und tierschutzgerechter kann der Schwarzwildbestand nicht reduziert werden, um eine schnelle Ausbreitung der Afrikanischen-Schweinepest zu verhindern. Der Einstieg in die Jahnke Nachtsichtwelt beginnt dabei schon bei 2.680,- Euro für ein DJ-8 NSV 1x48 in Leistungsklasse 1 und Sortierung 2. Erhältlich sind aktuell 12 Varianten (3 Leistungsklassen in je 2 Sortierungen und deren Onyx-Varianten) des DJ-8 NSV 1x48, die um Auto-Gating und Zubehör erweiterbar sind. Damit Sie das passende Gerät für Ihre Bedürfnisse finden, bietet Nachtsichttechnik Jahnke einen kostenlosen 7-Nächte-Testservice an.


Weitere Infos zum DJ-8 NSV 1x48 finden Sie auf der Homepage von Nachtsichttechnik Jahnke.

Mehr zu Nachtsichttechnik Jahnke lesen Sie im Unternehmensporträt.

Den großen Bruder haben wir auch schon vorgestellt, hier finden Sie das Jahnke DJ-8 NSV 1x56 Onyx im Test.