Test: NOBLEX N6 comfort TAC IPSC-Paket − was leistet das Zielfernrohr zusammen mit dem NOBLEXsight II plus IPSC?

Das ist das NOBLEX N6 comfort TAC IPSC 1-6x24

Daniel Lang

Blick auf das 24 mm Objektiv und die Linse des NOBLEX N6 comfort TAC IPSC-Reflexvisiers; dank der flachen Stelltürme kein Sichthindernis auf 45 Grad.

Das neue Zielfernrohrmodell N6 comfort TAC IPSC 1-6x24 von NOBLEX ist eigentlich ein klassisches Drückjagd-ZF. Allerdings birgt es ein paar Neuerungen, um die Optik für Action-Sport zu optimieren. Der Grundkörper basiert auf einem 30-mm-Tubus, der das 24 mm große Objektiv beherbergt. Das Glas ist in den Farben Schwarz und Flat Dark Earth (FDE) erhältlich. Sowohl den Höhen- als auch den Seitenverstellturm rüstet NOBLEX mit einer Schnellverstellung aus. Der Zero-Stop wird durch Lösen dreier Torxschrauben eingestellt. Hat man das Zielfernrohr auf die gewünschte Entfernung eingeschossen, dreht man den Skalenring auf 0 und zieht die 3 Schrauben wieder fest. Nun kann das Absehen nur bis zur Einschussentfernung zurückgedreht werden, die Seitenverstellung ebenso. Der Vergrößerungsring am Ansatz des Okulars ließ sich angenehm leicht drehen. Eine kleine Nase erleichtert das einhändige Verstellen im Anschlag, etwa für schnell wechselnde Zielentfernungen innerhalb eines Parcours. Als Absehen setzt man bei dem IPSC-Zielfernrohr auf einen beleuchteten Punkt in der 2. Bildebene. Somit bleibt der Punkt bei jeder beliebigen Vergrößerung gleich groß. Die Leuchtintensität reguliert eine automatische Helligkeitssteuerung. Damit passt sich die Leuchtkraft an das Umgebungslicht an. Gesteuert wird dies über einen Helligkeits-Sensor am Verstellring der Beleuchtung. Sollte dem Nutzer der Punkt zu schwach erscheinen, so hat man die Möglichkeit, die Helligkeit über diesen Ring zu verstellen. Einen Schalter zum Ein- oder Ausschalten gibt es nicht. Der Leuchtpunkt schaltet sich in normaler Betriebshaltung automatisch ein. Schwenkt man das Zielfernrohr mehr als 45 Grad nach zur Seite oder über 75 Grad nach unten oder oben, schaltet er sich automatisch ab. Im Klartext: Steht die Waffe im Schrank oder schlummert sie im Waffenkoffer, so bleibt die Absehenbeleuchtung ausgeschaltet. Das kann allerdings auch bei unkonventionellen Schießpositionen, wie sie beim IPSC nicht selten vorkommen, im Anschlag passieren.

Die technischen Daten des NOBLEX N6 comfort TAC IPSC:

NOBLEXsight II − vervollständigt das Paket mit dem ZF

Daniel Lang

Der Schriftzug des NOBLEXsight ist neu, aber die Eule als Logo gab es schon zu Docter-Zeiten.

Beim NOBLEXsight II plus in der IPSC-Version gibt es im Vergleich zum klassischen Modell II plus einige Unterschiede, etwa den Parallaxenausgleich auf 25 m Entfernung. Anders bei dem herkömmlichen Modell II plus, dort beträgt die Entfernung 40 m. Erhältlich ist das Reflexvisier mit 2 unterschiedlichen Leuchtpunktgrößen: in 3,5 Winkelminuten (Minute of Angle: MOA) und in einer Version mit 7-MOA-Punkt. Der kleine 3,5- MOA-Punkt verdeckt auf 100 m entfernten Zielen 10 cm. Der Nutzer kann sich also für einen feinen oder groben Punkt entscheiden, ganz wie es für das eigene Auge am besten erscheint. Eingeschaltet wird der Leuchtpunkt beim NOBLEXsight durch das Abnehmen der Schutzkappe. Die Helligkeit regelt sich automatisch via Sensor anhand der Umgebungsbeleuchtung. Durch Aufsetzen der Schutzkappe schaltet sich der Leuchtpunkt selbstständig wieder aus. Die Höhen- und Seitenjustierung des Punktes bewerkstelligt man mittels eines im Lieferumfang enthaltenen Schraubendrehers mit Skalenring. Nach dem Lösen von zwei Klemmschrauben wird entweder an der oberen Schraube die Höhenjustierung oder an der rechtsseitigen Schraube die Seitenkorrektur vorgenommen (danach das erneute Festziehen nicht vergessen).

Die technischen Daten des NOBLEXsight II:

Mit dem NOBLEX N6 comfort TAC IPSC-Paket auf dem Schießstand - was bekommt man für 1.795.- €?

Um die dynamische Leistungsfähigkeit der optischen Kombination gebührend zu testen, ging es ins Schießkino. Denn hier können sämtliche Anschlagarten bei einstellbaren Lichtverhältnissen getestet werden, unabhängig von der Witterung. Die Raumschießanlage (RSA) der Schießstand Garlstorf GmbH in der niedersächsischen Nordheide brachte all diese Voraussetzungen mit. Auf Entfernungen von 5 bis 25 m können dort Parcours nach jedem Geschmack aufgebaut werden.

Montiert wurde die Optik-Kombi auf ein HK 243 von Heckler & Koch, dem zivilen Modell des G36. Das NOBLEX N6 comfort TAC IPSC in FDE passte farblich perfekt zu dem Selbstlader in der Farbe RAL 8000. Montiert wurde das Zielfernrohr mittels Blockmontage von Eratac, hier in deren Ultraleicht-Version. Die Offset-Montage des NOBLEXsight II plus IPSC erfolgte mit den Montagen von Ritter. Diese gehören bei der IPSC-Kombination von NOBLEX zum Lieferumfang, bestehend aus einer Universalmontage sowie einer Montageplatte für das Reflexvisier. Die Universalmontage besteht aus einem 30-mm-Ring für das Mittelrohr des Zielfernrohrs mit aufgesetzter Picatinnyrail. Dort dockt die Montageplatte für das Mini Red Dot Sight (MRDS) von NOBLEX an. Durch den Ring kann das MRDS im beliebigen Winkel links, rechts oder obenauf montiert werden. Die Tester wählten eine Montage auf rechts im Winkel von 45 Grad.

Getestet wurden sämtliche Anschläge im Liegen, Stehen, Sitzen und Knien sowie aus Zwangspositionen mit ungewohnter Haltung. Das Schießen über das Zielfernrohr gelang auch bei einfacher Vergrößerung auf Anhieb sehr gut. Leider erschien dessen beleuchtetes Absehen in Punktform bei ungünstigen Lichtverhältnissen etwas dunkel, zumindest für die Tester. Außerdem schaltete sich der Leuchtpunkt in Zwangslagen wie beispielsweise dem Schießen aus tiefster Schussposition nahe dem Boden ab, da hierfür das Gewehr auf die Seite gelegt werden muss. Immerhin bleibt der abgeschaltete Rotpunkt schwarz, somit kann man bei ausreichendem Licht auch über das Zielfernrohr immer gezielt weiterschießen. Das NOBLEXsight II plus IPSC schlug sich ebenfalls in allen Situationen erwartungsgemäß gut. Einzig die Montage auf 45 Grad rechts oben stellte sich als äußerst unglücklich heraus. Bei jedem Wechsel von Zielfernrohr auf Reflexvisier musste die Wange vom Schaft abgehoben und der Leuchtpunkt regelrecht gesucht werden. Hier wäre eine Montage mittels 45 Grad-Offset direkt auf die Gehäuseschiene, wo auch das Zielfernrohr montiert wird, die bessere Wahl. In diesem Fall muss lediglich die Waffe in der Schulter gedreht werden, ohne die Haltung von Kopf und Körper wesentlich zu ändern.

Unser Fazit zum IPSC-Optikset von NOBLEX:

Das Zielfernrohr NOBLEX N6 comfort TAC IPSC 1-6x24 als Paket mit NOBLEXsight II plus IPSC ist eine gelungene Kombination für dynamische Disziplinen wie das IPSC-Schießen. Mit ein paar kleinen Anpassungen der Montage speziell an die Bedürfnisse des Schützen und seiner Waffe bringt das Unternehmen ein praxistaugliches Gesamtpaket auf den Markt, bedenkt man dazu den recht günstigen Preis von gerade mal 1.795 Euro. Die 30 Jahre Herstellergarantie rundet das Paket ab – viel Spaß für angemessenes Geld ist also garantiert.

Weitere Informationen zum N6 comfort TAC IPSC 1-6x24 Paket erhalten Sie auf der Internetseite von NOBLEX.

Das NOBLEX sight II plus IPSC-Version im Test und Video finden Sie hier.

Die NOBLEX-Neuheiten von SHOT Show und Jagd & Hund stellen wir Ihnen hier vor.