Verbot von Blei in Munition: Jetzt ist es an der Zeit zu handeln − die Europäische Kommission will den endgültigen Vorschlag für Beschränkungen im Februar 2024 debattieren

Wie wir von Anfang an zum Thema Bleiverbot berichtet haben, und wie sie immer wieder bewiesen hat, schreckt die EU-Kommission vor nichts zurück. Und dabei spielt die EU-Kommission nicht einmal fair. Der seitens der Kommission gestartete "Kreuzzug gegen Blei" hat auch nichts mit der Umwelt oder dem Schutz der Gesundheit von Mensch und Tier zu tun: Das ultimative Ziel ist einfach das Verbot von Bleimunition in der gesamten EU für jegliche Verwendung − und der nächste Schritt,  darauf können Sie wetten  − wird das Verbot der Jagd und des Sportschießens und, in unserem langfristigen Worst-Case-Szenario, wahrscheinlich das Verbot von Feuerwaffen insgesamt sein. Wie Sie vermutlich bereits wissen, hat die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) vorgeschlagen, dass die EU die Verwendung von Bleimunition für die Jagd und den Schießsport einschränken sollte. Dies wird auch die EWR-Länder und Nordirland betreffen. Wie die Association of European Manufacturers of Sporting Ammunition (AFEMS) dargelegt hat, scheint es trotz umfangreicher wissenschaftlicher und rechtlicher Interventionen sowie laufender Dialoge mit nationalen und europäischen Behörden durch verschiedene Verbände nun so, dass die Europäische Kommission den Vorschlag zur Beschränkung der Verwendung von Blei in Munition während der Sitzungen des CARACAL- und REACH-Ausschusses im Februar 2024 erörtern wird (dies ist jedoch noch nicht offiziell bestätigt). Dabei scheint das Ergebnis − das Verbot von Blei − seitens dieser EU-Organe bereits offenkundig fest zu stehen. Nur der Vollständigkeit halber: Beim CARACAL-Ausschuss handelt es sich um eine Sachverständigengruppe, die sich um die Umsetzung der CLP-Verordnung kümmert, sprich: um die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen, die in bestimmten Bereichen eng mit dem REACH-Ausschuss zusammenarbeitet.

Als Reaktion darauf haben "AFEMS und das Europäische Schießsportforum (ESSF), dem AFEMS angehört, eigene Initiativen ergriffen, um mit verschiedenen Mitgliedstaaten zusammenzuarbeiten, mit dem gemeinsamen Ziel, einen Konsens über den EG-Vorschlag zu verhindern und die strategische und politische Entscheidung über das Dossier auf die nächste  [amtierende] Kommission zu verschieben"AFEMS und ESSF weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Europawahlen zwischen dem 6. und 9. Juni 2024 angesetzt sind und die verschiedenen Organe (EP, EG und Rat) voraussichtlich im September 2024 ihre Arbeit aufnehmen werden.

Das FAQ-Dokument der ESSF zum Verbot von Blei in Munition  − ein nützlicher Leitfaden, um den ECHA-Vorschlag zu stoppen

Das Bild zeigt einen sportlichen Flintenschützen über dem bedrohliche Wolken aufziehen. Das ESSF will mit seinem FAQ-Dokument die drohende Gefahr eines generellen Bleiverbots im Schießsport und bei der Jagd abwenden.
Das Europäische Schießsportforum (ESSF) hat ein Dokument mit häufig gestellten Fragen (FAQs) verfasst, das von allen Verbänden, die mit nationalen Behörden zu tun haben, leicht verwendet werden kann. Es bietet eine spezifische und qualifizierte Anleitung, um den ECHA-Vorschlag zu widerlegen.

Wir treten nun eindeutig in die "heiße Phase" des Kampfes der Jäger und Sportschützen um den Schutz ihrer Rechte und ganz allgemein um den Schutz der europäischen Bürger vor einem weiteren ideologisch motivierten Angriff auf ihre Wirtschaft und Gesellschaft ein. Aber wie können wir das tun? Zunächst einmal müssen Sie wissen, wovon wir sprechen. Wahrscheinlich haben Sie viele Fragen und Zweifel. Werden zum Beispiel die "Verbraucher" tatsächlich von einer REACH-Beschränkung erfasst? Oder kann die vorgeschlagene Beschränkung die REACH-Beschränkung für Bleischrot in Feuchtgebieten erweitern? Welche Auswirkungen hat Bleimunition tatsächlich auf die Gesundheit von Mensch und Tier? Sind die vorgeschlagenen Beschränkungen wissenschaftlich fundiert und gerechtfertigt? Und wie könnte sich eine Beschränkung von Bleimunition auf die Jagd und den Schießsport in Europa auswirken? Ist eine waidgerechte Jagd ohne Tierleid überhaut möglich? Und wie sieht es mit den finanziellen Auswirkungen eines Rückgangs der Jagdaktivitäten in Europa infolge dieser Beschränkung aus?

Zur Unterstützung seiner Strategie hat das ESSF ein Dokument mit dem Titel "Frequently Asked Questions - Restricting Lead in Ammunition" (Häufig gestellte Fragen − Beschränkung von Blei in Munition) verfasst, das bereits in Englisch und in Deutsch auf ESSF-Website hochgeladen wurde  und derzeit auch in andere Sprachen übersetzt wird (den Link zum Download finden Sie am Ende dieses Berichts). Dort finden Sie alle Antworten, die Sie brauchen, und wertvolle Informationen über den Beschränkungsprozess, die menschliche Gesundheit, Umweltrisiken, technische Grenzen, sozioökonomische Auswirkungen usw. Die ESSF sagt: "Dieses Dokument ist so konzipiert, dass es von allen Verbänden, die mit den nationalen Behörden zusammenarbeiten, leicht genutzt werden kann und bietet eine spezifische und qualifizierte Anleitung, um den ECHA-Vorschlag zu unterminieren."  Das Bemerkenswerte daran: "Das Dokument ist das Ergebnis der kontinuierlichen Arbeit und des Engagements der Verbände in den letzten Jahren. Noch wichtiger ist, dass es uns gelungen ist, die europäische Industrie, den Handel und die Anwender zu vereinen, um mit einer Stimme zu sprechen, selbst bei einem so kontroversen Thema."

In den kommenden Wochen werden weitere Initiativen unter dem Dach der ESSF oder von betroffenen Industrieverbänden folgen, um die Stärke und Sichtbarkeit der laufenden Aktivitäten zu verstärken. Wir von all4shooters/all4hunters.com werden Sie auf dem Laufenden halten. Schauen Sie öfter mal bei uns rein!


Weitere Informationen über das Verbot von Blei in Munition und seine Folgen finden Sie auf dieser Webseite des ESSF. Dort können Sie sich auch das FAQ-Dokument als PDF in deutscher Sprache herunterladen.

Diesen Artikel gibt es auch in dieser Sprache: