EnforceTac 2024 in Nürnberg: Alle Infos und Neuheiten von der Sicherheits-Fachmesse für Militär und Behörden

Heute früh öffnete die Enforce Tac der NürnbergMesse ihre Pforten für alle dienstlich oder beruflich legitimierten Besucher und die Fachpresse. Die Fachmesse für Angehörige von Behörden mit Sicherheitsaufgaben und der Streitkräfte startet traditionsgemäß in eine ganze Woche der Branchenmessen: Direkt im Anschluss findet die IWA OutdoorClassics 2024 statt. Nicht traditionsgemäß ist in diesem Jahr die Länge der Messe. Denn statt den bisher üblichen zwei Tagen hat sich Veranstalter NürnbergMesse in diesem Jahr für drei Messetage entschieden (hier liefern wir Ihnen alle wichtigen Infos zur Enforce Tac). So bleibt mehr Zeit, alle Neuheiten zu entdecken, zumal die Enforce Tac dieses Jahr auch erstmals in die zwei eigenen Hallen 7 und 7a abgetrennt wurde. Und natürlich wird folgerichtig auch all4shooters.com für Sie in diesem Jahr von allen drei Tagen der Enforce Tac 2024 berichten.

Direkt am Eröffnungstag besuchte auch Bayerns Staatsminister des Innern Joachim Herrmann (CSU) die Enforce Tac; zum einen, weil er als Innenminister auch der Chef der bayerischen Polizei und der Sicherheitsbehörden ist, zum anderen sicherlich auch, weil besonders das 2024 erstmals errichtete Trainingscamp Enforce Tac Village schon vor Messebeginn für Proteste gesorgt hatte. Entsprechend den Veranstalter NürnbergMesse unterstützend äußerte sich Staatsminister Herrmann dann auch in einem Fernseh-Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (siehe auch weiter unten)

Die Sicherheitskontrollen auf der gesamten Enforce Tac waren ohnehin in diesem Jahr strenger als in den Vorjahren; die Besucher mussten sich an fast jedem Übergang erneut mit dem Zugangsausweis und dem Personalausweis legitimieren. Als Leser bei all4shooters.com dürfen Sie aber auch ohne Ticket mit in die Messehallen...

Messe-Rundgang des Bayerischen Staatsministers des Innern: Joachim Herrmann (CSU) besucht das Trainingsszenario Enforce Tac Village

Staatsminister Joachim Herrmann (Mitte) überzeugte sich vor Ort in der praxisnahen Trainingsanordnung Enforce Tac Village von den taktischen Fähigkeiten der Einsatzkräfte.

Gleich zu Beginn seines traditionellen Rundgangs auf der Enforce Tac 2024 besuchte der Bayerische Staatsminister das speziell für die Dauer der Messe errichtete Enforce Tac Village. Dieses taktische Häuser-Setting, das zum ersten Mal auf der Sicherheitsfachmesse vorgestellt wurde, ermöglicht es Ausstellern, ihre Produkte für den behördlichen und militärischen Bereich den Besuchern in realitätsnahen Einsatzszenarien vorzuführen. Die zwei Szenarien des Enforce Tac Village umfassen jeweils ein militärisches und ein polizeiliches Einsatzszenario:

Militär: Hier wird ein Einsatz in einem illegalen Waffenversteck simuliert, wo ein hochrangiges Ziel (High Value Target, HVT) festgenommen und die Operationen der gegnerischen Kräfte unterbunden werden sollen. Das spezialisierte Einsatzteam, bestehend aus Breacher, Medic, Aufklärer, Funker und einem TSE-Spezialisten (taktische Beweismittelsicherung), führt eine Zugriffsoperation durch.

Polizei: In diesem Szenario reagiert ein Einsatzteam auf Schüsse und Geschrei in einem Gebäude. Das Team setzt sich aus Breacher, Medic, Aufklärer und Funker zusammen. Nach Kontrolle der Situation versorgt der Medic Verletzte und führt den Einsatzhund, während das Team das Gebäude sichert und auf Verstärkung wartet.

Während seines Besuchs nahm Herrmann gegenüber Pressevertretern zu den aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderungen Stellung und begrüßte die anwesenden Einsatzkräfte. 


Video von der Enforce Tac 2024: Beretta BDT mit der NARP („New Assault Rifle Platform“) – Sturmgewehr-Plattform von Beretta

Eine echte Neuheit hat Beretta BDT bei auf der Enforce Tac 2024 dabei. BDT (Beretta Defense Technologies) ist ein Komplettsystemanbieter, der mit den Unternehmen Beretta, Benelli, Sako, Steiner, RWS, Swiss-P, Norma, MFS und Centanex ein breites Spektrum an Waffensystemen, Optiken sowie Trainings- und Einsatzmunition abdecken kann. Mit dem NARP präsentiert der italienische Hersteller die New Assault Rifle Platform, die neue Sturmgewehr-Plattform. Und Plattform ist hierbei auch so zu verstehen. Das auf der Behördenmesse gezeigte Modell ist demzufolge nur ein Beispiel, wie das fertige Sturmgewehr aussehen kann. Es kann dabei ganz auf die Bedürfnisse des Kunden beziehungsweise der Ausschreibung angepasst werden. Das auf der Enforce Tac gezeigte Modell erinnert durch seine Schnittstellen und Ausstattung an eine Waffe im M16/AR-15-Stil, wobei die Büchse über einen Klappschaft verfügt. Aber auch das ist selbstverständlich nur eine der möglichen Varianten. Welches System tatsächlich im inneren des NARP arbeitet, da lässt sich BDT noch nicht in die Karten schauen. Aber wir bleiben dran und berichten natürlich, soweit weitere, technische Details bekannt sind. Bis dahin gibt es mehr Infos wie immer im Video.


VIDEO von der Enforce Tac 2024: Arex Blue Guns bei Waimex – Trainingswaffen für Behörden und Militär

Das Unternehmen Waimex hat einen neuen Hersteller an Bord: Den slowenischen Hersteller Arex. Von dem kommt zur Enforce Tac 2024 für Behörden u.a. ein Programm von sogenannten Blue Guns. Diese blauen Waffen sind speziell für behördliche Übungsszenarien geeignet und verschießen Markierungsmunition. Um sie sofort und sicher von Schusswaffen für Standardmunition unterscheiden zu können, sind sie eben komplett in blauer Farbe gehalten. Passend zu diesem Programm bietet Arex über Waimex auch passende Munition. So etwa die Reihe „MT-X“, was für „Marker Training Cartridges“ steht, also in etwa Markierungs-Trainingsmunition. Zudem bietet Arex mit der NL-X Reihe auch eine „Less-Lethal“-Munitionsserie an. Daneben gibt es weiteres Zubehör für die Blue Guns von Arex. Weitere Neuheiten sind von Waimex auch für die IWA Outdoor Classics angekündigt, die sind dann für den sportlichen Zivilmarkt. Wir halten Sie auf dem Laufenden!


VIDEO zur Enforce Tac 2024: Das Haenel CR 308 HMR, ein Präzisionsgewehr mit seitlich ausgelagertem Ladehebel und einem neuen Match-Abzug

Der Suhler Hersteller Haenel zeigt das neue Präzisions-Selbstladegewehr Haenel CR 308 HMR auf AR-10-Basis, mit voll und werkzeuglos einstellbarem Schaft, einem linksseitig ausgelagerten Ladehebel (statt des klassischen AR-Hebels) und auch einem neu entwickelten Match-Abzug, der den bisherigen Haenel-Match-Abzug generell ablösen wird. Das Kürzel HMR steht für "Haenel Marksman Rifle", der Halbautomat ist sozusagen eine Ergänzung zu den bereits erfolgreich etablierten CR 308-Serie von Haenel, wie Key Account Manager Felix Kühnert erläutert. Das HMR soll die Lücke schließen zwischen der DMR-Klasse ("Designated Marksman Rifle") und den ausgesprochenen Scharfschützen-Gewehren. Der linksseitige Ladehebel erlaubt auch den Einbau einer längeren Schaftbacke, weil er beim Bedienen nicht so weit wie ein Standard-AR-15 zurückläuft. Auch Linksschützen haben laut Hersteller mit dem einseitigen Hebel keine Schwierigkeiten. Alle anderen Bedienelemente sind beidseitig ausgelegt. Der kaltgehämmerte Lauf aus eigener Produktion soll mehr als 8000 Schuss bei guter Pflege verkraften. Infos liefert die Haenel-Website für Defence-Waffen.


Video: Waimex zeigt auf der Enforce Tac 2024 die Vorderschaft-Repetierflinten Fabarm STF 12 „Breacher“ – Pump-Action-Flinten für Einsatzkräfte zum Türen-Öffnen

Nichts für friedliches Olympia-Wurfscheibenschießen, sondern nur für den "Tag der offenen Tür" geeignet – ausschließlich für den Einsatz durch Spezialkräfte sind die "Breacher"-Flinten von Fabarm gedacht, die zur Flintenserie STF/12 des italienischen Herstellers gehören. Die in drei unterschiedlich langen Kurzversionen erhältlichen Vorderschaft-Repetierflinten im Kaliber 12/76 Magnum werden eingesetzt, um Türscharniere oder Schlosser bei Zugriffen zu knacken. Dafür gibt es verschiedene Mündungsaufsätze sowie mehrere Arten von Spezialpatronen, die in Halteschlaufen direkt an den kurzen Pump-Action-Waffen griffbereit angebracht werden kann.

Auch die sportlichen Fabarm-Finten stellt Hubert Bodächtel im Video vor – diese Modelle mit natürlich längeren und voll einstellbaren Schäften profitieren davon, dass in ihnen die bewährte und robuste Technik der Behördenmodelle arbeitet. Mehr Infos gibt es oben im Video und über den Großhändler und Importeur Waimex.


VIDEO von der Enforce Tac 2024: Die neue RWS Militär- und Behördenmunition – Flintenpatrone Entry I GEN II und Infrarot Tracer-Patronen am Stand von BDT

Am Stand von BDT (Beretta Defense Technologies) zeigt der Munitionsspezialist RWS auf der Enforce Tac 2024 gleich zwei Neuheiten für den Behörden- und Militärmarkt zu sehen. Bei der ersten handelt es sich um eine Breaching-Patrone im Kaliber 12/70. Breaching steht dabei für das (taktische) Eindringen in Gebäude, wobei die Munition hierbei für den Schuss auf neuralgische Punkte - etwa eine Türe - gedacht ist. Die Schussentfernung bewegt sich dabei im absoluten Nahbereich. Die neue RWS Entry I GEN II ist eine Weiterentwicklung der schon verfügbaren Entry 1. Das auffälligste Merkmal besteht dabei in der Hülsenkonstruktion komplett aus Messing. Dazu kommt Wasserdichtigkeit der Munition und eine Implementierung der schadstofffreien Anzündung.

Die zweite Neuheit sind Leuchtspurpatronen, bei denen der pyrotechnische Satz darauf ausgelegt ist, ausschließlich Licht in für das Auge unsichtbaren Wellenlängen zu emittieren. Die Wellenlänge beträgt in etwa 750nm, wodurch die Leuchtspur von hinten sehr gut mit Nachtsichttechnik verfolgbar ist. Die Patronen sind bleifrei und schadstoffreduziert. Sie sind in verschiedenen Laborierungen in den NATO-Standardkalibern 12,7x99 NATO, 7,62x51 NATO und 5,56x45 NATO erhältlich. Mehr Details zu den neuen Leuchtspurpatronen und der RWS Entry I GEN II gibt es in unserem Video.


VIDEO von der Enforce Tac 2024: Kahles Zielfernrohr K328i mit größerem Sehfeld und größerer Eyebox für schnelles, dynamisches Schießen

Manche Produkte auf der Enforce Tac lassen sich natürlich auch zivil nutzen, zumal ohnehin viele Aussteller auch nach der Sicherheitsmesse nach „nebenan“ auf die IWA umziehen. Ein solches Exemplar ist das Zielfernrohr K328i 3,5-28x50i, entwickelt von dem österreichischen Optikhersteller Kahles. Es zeichnet sich durch ein um 40 Prozent vergrößertes Sehfeld aus, das 14,3 Meter auf 100 Meter beträgt – im Vergleich zu den 7,1 Metern des kleineren Modells Kahles K525i. Dieses hochwertige Optikinstrument verfügt über eine 36-mm-Röhre und einen achtfachen Zoom. Eine Besonderheit des K328i DLR Modells ist die speziell konzipierte DLR-Höhenverstellung, die pro Umdrehung 100 Klicks ermöglicht und durch ihre klar erkennbare Turmbeschriftung besticht. Weiterhin wurde die sogenannte „Eyebox“ erweitert, um eine schnelle, kopfbewegungsfreie Sichtnahme ohne Parallaxenfehler und ohne schwarze Ränder um das Zielbild zu gewährleisten.

Entworfen für dynamische Long-Range-Schießwettbewerbe, bei denen Schnelligkeit eine entscheidende Rolle spielt, wird das K328i DLR mit den neuartigen Absehen SKMR+ und SKMR4+ ausgeliefert, die eigens für den Wettkampfsport entwickelt wurden. Für das Modell Kahles K328i stehen zudem die beleuchteten Absehen AMR und MSR2/Ki in der ersten Bildebene zur Verfügung. Beide Varianten des K328i beinhalten charakteristische Merkmale von Kahles, wie den patentierten Parallaxe-Verstellring an der Oberseite des Turms (über dem Höhenverstellknopf) statt an der Seitenposition und die Seiteneinstellung mit TWIST GUARD Verdrehschutz, wobei die Seite links oder rechts vom Nutzer wählbar ist. Die Auslieferung dieser beiden Zielfernrohrmodelle von Kahles an den Fachhandel ist bereits in vollem Gange. Der unverbindliche Verkaufspreis beläuft sich auf 4.300 Euro (UVP).


Video von der Enforce Tac 2024: Thermalgeräte-Halterungen XSpecter mit der Version 2.0 und Defense bei Frankonia

Bei XSpecter konnten wir zwei neue Thermal-Carrier-Systeme entdecken. Für den militärischen und behördlichen Anwender gibt es nun die Variante Defense. Die zeichnet sich unter anderem durch eine andere Abdichtung, eine größere Batterie, neue Klemmhebel und eine Ruggedized-Konstruktion aus. Verfügbar ist sie zudem mit Cerakote-Beschichtung. Das Upgrade bei der zivilen 2.0-Variante besteht in verbauten Gleitbrücken, einer anderen Abdichtung und Änderungen an der Platine. Mehr zur Anwendung und Hintergründen zu den Geräten, erfahren Sie jetzt in unserem Video.


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