Test: GLOCK-Pistolen im Kaliber .45 ACP

Das österreichische Werk "GLOCK" war Anfang der 80er Jahre der erste Hersteller, dessen Pistole mit Kunststoff-Griffstück durchschlagenden kommerziellen Erfolg hatte. Die ebenso schlichte wie praktische Konstruktion setzt in ihrem Verhältnis von Preis und Leistung bis heute Maßstäbe. Das erkennt man bereits daran, dass sie sich nach wie vor trefflich verkauft. Und zwar obwohl eine funkelnagelneue GLOCK der vierten Fertigungsgeneration (Gen4) weder äußerlich noch technisch fundamental von einer 80er-Jahre-GLOCK 17 abweicht.

GLOCK Polymerpistolen in .45 ACP – die Vorteile

GLOCK 45er Pistolen schmaler Schlitten
GLOCK fertigt mehrere 45er auch mit besonders schmalem Schlitten. Das ebenso schmale, einreihige Griffstück gibt es aber nur bei der Glock 36 (rechts).

In ihrer Verarbeitung, dem korrosionshemmenden Tenifer-Finish und den Passungen unterscheiden sich GLOCK-Pistolen trotz des recht günstigen Preises nicht wesentlich von anderen gängigen Pistolenmarken. 

Die Ursache liegt vor allem auch in der rationellen Fertigung und dem Design der gesamten Modellpalette begründet: Alle GLOCKs sehen mehr oder weniger gleich aus, kommen mit demselben Abzugs- und Sicherungssystem, derselben Oberflächenvergütung und soweit möglich auch mit identischen Kleinteilen bis hin zum Plastikvisier.

Die Pistolen von GLOCK sind bei vergleichbarer Kapazität oftmals etwas leichter als vergleichbare Modelle anderer Hersteller, der Verschluss liegt besonders niedrig über der Hand und die Höhe fällt insgesamt gering aus. Weitere Vorteile sind die günstigen Magazine und das riesige Zubehörsortiment.

GLOCK Polymerpistolen in .45 ACP – die Unterschiede von Gen3 und Gen4

Derzeit offeriert GLOCK viele Modelle wahlweise als Gen3 oder Gen4. Einige Gen3-Modelle fertigt das Unternehmen auch als Short-Frame-Version mit verkleinertem Griffstück. Alle Gen4-Varianten entsprechen mit dem schmalsten Griffrückeneinsatz in ihren Abmessungen den Short Frames. Wesentliche Teile lassen sich zwischen der dritten und vierten Generation nicht gut austauschen, manche Klein- und Tuning-Teile passen dagegen häufig in beide Baureihen.

Zu den Neuerungen der vierten Generation gehören Details wie der umsteckbare und vergrößerte Magazinauslöser, doppelte Schließfedern und auswechselbare Griffrücken. Dazu kommt noch der rutschfeste geriffelte Griff. Im Großen und Ganzen existieren zwischen den diversen Modellen und Generationen bei den 45er Modellen leider kaum Optionen für Wechselsysteme.

Hier finden Sie die Unterschiede der GLOCK Gen3 und Gen4 Modelle bei all4shooters.com.

Die Modellauswahl an GLOCK Polymerpistolen in .45 ACP

Das vergleichsweise große 45er Griffstück für 13-schüssige Magazine gibt es in Kombination mit dem Standard-Oberteil für 117 mm lange Läufe (GLOCK 21 Gen3 und Gen4, GLOCK 21 SF) sowie als GLOCK 41 mit 135 mm längerem Lauf, aber deutlich schmalerem Verschluss als bei der GLOCK 21. 

Subkompakte 45er mit 96-mm-Rohr und doppelreihigem Zehnschuss-Magazin laufen bei GLOCK unter der Modellnummer 30. Letztere ist nicht nur als Gen4- oder SF-Griffversion erhältlich, sondern auch mit extra schmalem Schlitten ähnlich dem Sportmodell G 41. Dadurch verliert die G 30 S gegenüber der G 30 rund 100 Gramm an Gewicht. Die GLOCK 36 mit einreihigem Magazin entspricht, bis auf der Kapazität von 6 + 1 Patronen und der Griffstückbreite weitestgehend der GLOCK 30 S.

ModellPreis (in Euro)Maße (in mm)Lauf (in mm)Magazin-KapazitätGewicht (in g)
21 Gen3739,-209 x 33 x 13911713835
21 Gen4854,-204 x 33 x 13911713830
21 C Gen4854,-204 x 33 x 13911713830
30 Gen4785,-175 x 33 x 1229610745
30 SF739,-175 x 33 x 1229610745
30 S739,-175 x 33 x 1229610650
41 Gen4842,-226 x 33 x 13913513765
41 Gen4 MOS927,-226 x 33 x 13913513765

GLOCK Polymerpistolen in .45 ACP – unser Fazit

GLOCK 41 MOS von oben
Die GLOCK 41 zeichnet der lange, schmale Schlitten aus, hier in der neuen MOS-Version für Optiken, letztere über Trägerplatten am Schlitten anzubringen.

Die 45er Selbstladepistolen von GLOCK sind rundum solide Kurzwaffen. Auf der einen Seite haben die Modelle ein hervorragendes Preis-/Leistungs-Verhältnis, günstige Magazine und ein umfangreiches Zubehörsortiment.

Gerade die Varianten mit Vorbereitungen für die Montage von kompakten Leuchtpunktoptiken liegen derzeit voll im Trend. Auf der anderen Seite bieten die Polymerpistolen hohe Zuverlässigkeit, gute Ergonomie und dank des feinen Abzugs- und Sicherungssystem überzeugende Trefferbilder. Alle Modelle basieren auf dem unverwechselbaren "GLOCK-Design", dem sich der Hersteller selbst treu bleibt. 

Demgegenüber muss der Mangel an Optionen für Wechselsysteme zwischen den diversen Modellen und Generationen der 45er Selbstladepistolen von GLOCK als Kritik angeführt werden. Zusammenfassend bieten die GLOCK Polymerpistolen im Kaliber .45 ACP eine gelungene Rundumausstattung zu einem vernünftigen Preis. Die günstigeren Modelle sind zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 739,- Euro verfügbar, während die GLOCK 41 Gen4 MOS (Modular Optic System) zu einem Preis von 927,- Euro das teuerste Modell unter den GLOCK Polymerpistolen im Kaliber .45 ACP markiert.


Nähere Informationen zu den GLOCK Polymerpistolen im Kaliber .45 ACP finden Sie direkt auf der Website von GLOCK.

Hier bei all4shooters.com finden Sie einen Testbericht der GLOCK G30S in .45 ACP.

Weitere Beiträge und Tests zu Pistolen von GLOCK finden Sie bei all4shooters.com.