Glock 17 neue britische Dienstpistole

 

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British Armed Forces adopt the Glock pistol
Die Glock 17 Gen.4 wird bei den britischen Streitkräften die L9A1 und andere Behelfspistolen ersetzen.

Der österreichische Pistolenhersteller Glock Ges.MbH. hat einen weiteren Schritt auf dem Weg getan, der weltweit führende Kurzwaffenhersteller für Militär und Polizei zu sein. Am 31. Januar 2013 hat das Ministry of Defence (MoD) des Vereinigten Königreichs bekanntgegeben, dass es einen Vertrag mit Glock über die Lieferung von GLOCK 17 Gen.4 im Kaliber 9 mmx19mm für die gesamte britische Streitmacht abschließe. Die Glock 17 Gen4 soll als Dienstpistole dienen. Das erste Los von bis zu 25.000 Pistolen soll bis Ende März 2013 ausgeliefert werden. Die in Afghanistan eingesetzten Truppen werden die ersten sein, die die neu eingeführte Pistole erhalten. Die Glock 17 Gen.4 wird bis 2014 schrittweise die zuvor eingeführten Pistolen des britischen Heeres, der Luftwaffe, der Marine und der Marines ersetzen.

British Armed Forces adopt the Glock pistol
Die Browning High-Power war bei den britischen Streitkräften seit 40 Jahren Standardpistole. Hier trägt sie Prinz Harry.

Warrant Officer Class 1 Mark Anderson, Royal Marines, erprobte die Waffe, bevor der Vertrag geschlossen wurde. Er zeigt sich begeistert: "Pistolen sind beim CQB (Kampf auf kurze Entfernungen) lebenswichtig. Sie sind Schlüsselelement der individuellen Rüstung. Zuverlässig, leicht und einfach zu führen. Die Glock weckt Vertrauen und arbeitet außerordentlich gut”.

 “Nach ausgiebigen und intensiven Erprobungen freut sich Glock, dass die Wahl des Ministeriums auf die Firma fiel. Das gab Josh Dorsey, Vice President of GLOCK Inc., der nordamerikanischen Firmentochter, zu Protokoll. “Entscheidende Faktoren waren die höhere Magazinkapazität der Glock, die bessere Präzision, die Führigkeit sowie die Zuverlässigkeit. Das Glock SAFE Action System erlaubt auch, die Waffe schneller zu nutzen".

Der Auswahlprozess für die Ablösung der alten Dienstpistolen war streng. An den Erprobungen im Jahr 2011 nahmen acht führende Hersteller teil. Zu bestehen waren human factors integration test (wie benutzerfreundlich ist die Waffe), neun Monaten wissenschaftlicher Untersuchung sowie weitere neun Monate Erprobungen unter verschiedenen klimatischen und Umweltbedingungen. Am Ende stellte sich für das MoD die Glock als brauchbarste Waffe heraus. Die Verträge wurden 2012 unterzeichnet.

British Armed Forces adopt the Glock pistol
Eine Erprobung zeigte die Überlegenheit der Glock-Pistole. Sie bringt bessere Leistung, ist führiger und fasst mehr Patronen als die Browning L9A1.

Die Glock 17 Gen.4 ersetzt die altehrwürdige Browning High-Power im Kaliber 9 mmx19, die die britischen Streitkräfte Mitte des 20. Jahrhunderts annahmen. Sie ersetzte damals als L9-A1 die Revolver von Webley und Enfield und blieb seitdem im Gebrauch. Glock-Pistolen sind in britischen Diensten nicht vollkommen neu. Bei Spezialeinheiten sind sie seit Jahren in Gebrauch. Dazu gehören beispielsweise das 22nd Regiment S.A.S. und das Special Boad Squadron. Mit der Glock war manchmal auch die L105-A1, also die SIG-Sauer P-226 im Gebrauch. Sie diente auch als Lückenfüller für die Truppen in Afghanistan. 

Die Glock kommt in einem nachgerade revolutionären Augenblick in die britischen Arsenale. Erst kürzlich hat die MoD Police die Maschinenpistole  MP7-A1 von Heckler & Koch eingeführt. Sie ersetzt alle bisherigen Schusswaffen. Derzeit laufen Planungen, das unrühmliche Bullpup-Infanteriegewehr SA-80 im Kaliber 5,56 mmx45 als Individualwaffe abzulösen. Hier gibt es mehrere Kandidaten, darunter das G-36 von Heckler & Koch und das Beretta ARX-160.

 

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