Jäger und Sportschütze wissen sehr gut, wie nützlich ein Messgerät für die Geschoßgeschwindigkeit ist. Das gilt besonders, wenn man seine Munition wiederlädt. Durch die genaue Angabe der Mündungsgeschwindigkeit für jeden Schuss helfen sie dem Schützen, wichtige Merkmale der Munition zu erkennen und gegebenenfalls zu verändern. Das kann das Geschossgewicht sein, ebenso das gewählte Pulver oder dessen Menge. So kann man den eigenen Wünschen und Bedürfnissen entsprechend immer die beste Leistung aus seiner Kombination Waffe-Munition erzielen. Bei der Jagd oder dem Schuss auf weite Entfernungen ist das von besonderer Bedeutung.
Bisher waren Geschwindigkeitsmessgeräte aber immer etwas umständlich zu bedienen. Man musste sie in einem gewissen Abstand vor der Mündung aufstellen, damit das Geschoss sie an einem bestimmten Punkt der Flugbahn passierte. In den vergangenen Jahren sind auch Geräte entwickelt worden, die an der Mündung zu befestigen waren. Die waren aber auch nicht immer zufriedenstellend in Konstruktion, Leistung und Preis. Vielleicht wird deshalb das Produkt der MagnetoSpeed LLC. aus Texas revolutionär.
Das Unternehmen bietet eine Reihe Geschwindigkeitsmessgeräte an, die "MagnetoSpeed" heißen und auf einem zum Patent angemeldeten magnetischen Erkennungsverfahren basieren. Es gibt zwei Modelle: Das V1 ist das Grundmodell, das V2 das verbesserte. Es hat ein Distanzstück, so dass es auf verschiedenen Waffenplattformen montiert werden kann. Außerdem ist es massiver konstruiert, um auch großen Kalibern standhalten zu können. Die MagnetoSpeed-Geräte wurden entwickelt, um schnell, einfach und sicher auf so gut wie allen Gewehren, Karabinern und Flinten oder gar langläufigen Revolvern montiert zu werden. Einige wenige Pistolen sind ebenfalls mit dem MagnetoSpeed kombinierbar, vor allem solche, bei denen der Lauf weit aus dem Schlitten ragt; der darf die Arbeit des Messgeräts nicht behindern.
Anbau und Gebrauch des MagnetoSpeed sind sehr einfach. Die „Bayo“ genannte Aufsetzvorrichtung sieht wie ein Bajonettfuß aus und wird auch so bedient. Man befestigt sie mittels eines mitgelieferten Bandes unter dem Lauf, so dass der Arm vor der Mündung unterhalb der Geschossflugbahn liegt. Die „Bayo“ ist für Laufdurchmesser zwischen 1,33 cm und 2,54 mm Durchmesser ausgelegt. Sie wird mit einem Richtstab geliefert, der in die Mündung gesteckt das Ausrichten erleichtert. Wenn die „Bayo“ gesichert ist, wird sie mittels Kabel mit der Anzeigeeinheit verbunden. Diese Einheit ist batteriegetrieben und steuert das gesamte System. Die „Bayo“-Einheit ist übrigens hinten so geformt, dass sie den Gasdruck an der Mündung schnell abströmen lässt, damit der die beiden Sensoren obenauf nicht stört.
Oberhalb dieser beiden Sensoren verläuft die Flugbahn des Geschosses. Sie arbeiten magnetisch, nicht optisch. Tageslicht oder Kunstlicht beeinflussen sie nicht. Die gewonnenen Daten werden dann in m/s oder ft/s angezeigt, ebenso die Serie, Zahl der Schüsse und statistische Daten wie Maximal- und Minimalwerte, Durchschnitt und Standardabweichung. Diese Daten werden als Tabelle auf einer SD-Karte gespeichert und können so auf jeden Rechner übertragen und mit einer Tabellenkalkulation bearbeitet werden.
Die bisherigen Versuche zeigen, dass die MagnetoSpeed-Messgeräte etwas Außergewöhnliches sind. MagnetoSpeed V1 und V2 gibt es jetzt weltweit bei autorisierten Händlern: Vier in Westeuropa, einer in Osteuropa, vier in den USA, einer in Südafrika und ein weiterer in Australien.