Test: Delta Optical Stryker HD 4,5-30x56 FFP – was leistet das preiswerte Zielfernrohr der Kompaktklasse?

Delta Optical Stryker HD 4,5-30x56 FFP mit Sonnenblende
Mit der im Lieferumfang enthaltenen, aufgeschraubten Sonnenblende wird das 365 mm lange Delta Optical Stryker HD natürlich länger.

Bekanntermaßen lässt das 2002 gegründete Unternehmen Delta Optical aus Polen, wie so viele andere Unternehmen in diesem Marktbereich, seine Optiken nach hauseigenen Spezifikationen in Japan fertigen. Die vor vier Jahren eingeführte Stryker HD-Serie, die in erster Linie für den taktischen Einsatz sowie die sportliche Long-Range-Nutzung konzipiert ist, besteht aus den Modellen: 1-6x24 HD SFP, 4,5-30x56 FFP sowie 5-50x56 HD SFP. Das letztgenannte Glas ist, wie das hier vorgestellte 4,5-30x56 FFP, ebenfalls mit drei verschiedenen Absehen zu haben, die dann aber nicht in der ersten sondern in der zweiten Bildebene angeordnet sind. Es ist in erster Linie für sportliche F-Class- und Benchrest-Schützen gedacht und besitzt eine besonders feine ⅛ MOA- oder 0,05 Mil = 5 mm/100 m-Verstellung. Natürlich entspricht die Konstruktion und Ausstattung der Baureihe aktuellen Standards: 34-Millimeter-Tubus, großer Höhenjustierumfang von 300 Zentimetern, Zero-Lock-Funktion an den Justiertürmen, Parallaxenausgleich und beleuchtetes Absehen.

Das  Delta Optical Stryker HD 4,5-30x56 FFP im Detail:

Justiertürme des Delta Optical Stryker HD 4,5-30x45 FFP
Blick auf die griffig gestalteten, sauber beschrifteten Justiertürme des Stryker HD 4,5-30x45 FFP..

Vergleicht man das Kompaktzielfernrohr aus Polen beispielsweise mit einem Schmidt & Bender 5-20x50 PM II Ultra Short, dann wird klar, dass das deutsche Spitzenprodukt mit 830 Gramm und 299 Millimetern Länge leichter und kürzer als das über ein Kilogramm schwere und 365 Millimeter lange 4,5-30x56 Stryker HD ist. Allerdings muss man aber auch für das erwähnte Zielfernrohr aus dem hessischen Biebertal etwa 1.100,- Euro mehr ausgeben, wenn man es sein Eigen nennen will.

Der Sinn solcher leichten Kompaktoptiken liegt vor allem darin, dass man auf der Optikmontageschiene des Gewehrs mehr Platz gewinnt, um beispielsweise Zusatzausrüstung wie Nachtsichtvorsatzgeräte besser montieren zu können, was auch für deutsche Jäger immer wichtiger wird. Zudem werden auch die Läufe bei Jagdgewehren immer kürzer, was das Handling im Revier, auch bei montiertem Schalldämpfer, erleichtert. Auf einer führigen Jagdbüchse passt dann auch ein kompaktes Zielfernrohr hinsichtlich der Ästhetik und Dimensionen einfach besser.

Delta Optical Stryker HD 4,5-30x56 FFP mit LRD-1P-Absehen in Minimal- und Maximalvergrößerung
Unser Delta Optical Stryker HD für den Test war mit dem LRD-1P-Absehen ausgerüstet, hier bei Minimal- und Maximalvergrößerung zu sehen. Den Mittelpunkt des Absehens bildet der zentrale Leuchtpunkt von 0,045 Mil Durchmesser zusammen mit den ihn umkreisenden Markierungen, die um ihn herum ein Kreuz bilden und ebenfalls beleuchtet sind.

Bei dem Delta 4,5-30x56 Stryker HD FFP (First Focal Plane) befindet sich das Absehen in der ersten Bildebene und vergrößert sich so bei einem Vergrößerungswechsel mit. Unser ausgewähltes "taktisches" LRD-1P-Absehen mit Marken für die Schätzung der Entfernung und Zielmediengröße sowie Haltepunkten für Seitenwindkorrekturen ist mit seinem feinen Punkt im Zentrum, mit dem sich auch kleine Ziele perfekt zentrieren lassen, auch bestens für den sportlichen Einsatz geeignet. Alle drei zur Verfügung stehenden Absehen (LRD-1P, LRD-1T und DLR-1) sind in Milliradian (MIL) gradiert und einfach in metrische Einheiten umzurechnen (1 MIL = 10 cm auf 100 m). Sie korrespondieren mit den Klicks des Zielfernrohres – 1 Klick entspricht 0,1 MIL (1 cm).

Wir montierten unser Testzielfernrohr von Delta auf einer Savage 110 Elite Precision in .300 Winchester Magnum und waren in der gesamten Erprobung hochzufrieden mit der mechanischen und optischen Qualität des Delta Optical 4,5-30x56 Stryker HD FFP, das auch den bekannten "Box-Test" mit Bravour bestand. Aufgrund des großen Höhenjustiergesamtumfangs ist es Long-Range-tauglich und aufgrund der Parallaxenfreiheit ab 23 Meter ist es auch auf Kurzdistanzen, wie zum Beispiel beim Kleinkaliber-Präzisionsschießen, voll einsetzbar.

Technische Daten und Preis des Delta Optical Stryker HD:

Modell:Delta Optical Stryker HD 4,5-30x56 FFP
Preis:1.749,- Euro (UVP)
Vergrößerung:4,5-30
Objektivdurchmesser:56 mm
Mittelrohrdurchmesser:34 mm
Absehen:DLR-1, LRD-1P, LRD-1T (Leuchtabsehen in der ersten Bildebene)
Parallaxe:23 m bis unendlich
Verstellung (100 m):1 cm / 0,1 mil
Justiergesamtumfang:Höhe 30 mil, Seite 15 mil
Sehfeld auf 100 m:8,3-1,2 m
Austrittspupillendurchmesser:8,8-1,9 mm
Augenabstand:81-97 mm
Dioptrien:-2 bis +3
Länge:365 mm
Gewicht:1.014 g

Test-Fazit zum Delta Optical Stryker HD 4,5-30x56 FFP:

Mit dem 4,5-30x56 Stryker HD FFP bietet Delta Optical definitiv "viel Glas für kleines Geld". Das leistungsstarke Zielfernrohr besitzt praxisnah gestaltete Ausstattungsmerkmale, die sich auf der Höhe der Zeit befinden. Es versteht sich fast von selbst, dass auch die mechanische Wiederholgenauigkeit sowie die Bildqualität mit Brillanz, Kontraststärke und Farbtreue überzeugen. Von daher geht der Anschaffungspreis von 1.749,- Euro unserer Meinung nach voll in Ordnung. Wir würden es zusammenfassend so ausdrücken: Das Delta Optical Stryker HD ist preiswert und damit seinen Preis wert – die etablierte Konkurrent ist meist tausend Euro und mehr teurer. Da muss jeder für sich selbst entscheiden, ob die Gewichtseinsparung und das Markenimage der Premiummarken den Mehrpreis wert sind.

Text: Stefan Perey/Michael Fischer


Weitere Informationen erhalten Sie auf der Homepage von Delta Optical.

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Delta Optical Stryker HD 4,5-30x56 FFP1.749,- Euro