Tipp Nummer 1 zur Waffenpflege: Nehmen Sie die Waffe immer aus dem Futteral
Was so banal klingen mag, ist jedoch schon die erste Fehlerquelle. Gerade wenn man im Herbst von der Drückjagd kommt oder einen Ansitz im nasskalten Wetter hinter sich hat: Die im Futteral verstaute Waffe reagiert natürlich mit den sich ändernden Temperaturen von "kalt" und "nass" auf "warm" und "trocken". Belässt man die Waffe im Futteral, kann man mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die Waffe über Nacht leichten Rost ansetzen wird. Verstärkt wird dieser Prozess noch, wenn man am Tag der Jagd auch wirklich einen Schuss abgegeben hat. Im Lauf findet ein chemischer Prozess statt, der das Material Stahl zusätzlich belastet. Also bitte merken: Nach der Jagd oder dem Wettkampf die Waffe zu Hause immer aus dem Futteral nehmen, damit die Waffe besser trocknen kann.
Tipp Nummer 2 zur Waffenpflege: Bauen Sie den Schalldämpfer ab
Die zweite Fehlerquelle ist der Schalldämpfer. Das, was auf den Lauf zutrifft, wird überspitzt formuliert, im Schalldämpfer noch einmal potenziert. Der montierte Schalldämpfer als zusätzlicher Bestandteil des Laufes verfügt über einen anderen Aufbau als der Lauf mit seinen Feldern und Zügen. Im Schalldämpfer wirken Gase und Schmauch noch einmal ganz anders nach als im Lauf und insbesondere die Schnittstelle zwischen Lauf und Schalldämpfer – also das Mündungsgewinde – ist besonders gefährdet. Wie wir wissen, kann sich Rost über Nacht bilden. Lässt man den Schalldämpfer nun auf der Waffe und stellt die Waffe senkrecht ab, kann es passieren, dass chemische Bestandteile aus dem Schalldämpfer in den Lauf und weiter sogar bis in den Verschluss gelangen. Das Ende vom Lied kann ein festsitzender Schalldämpfer mit Rückständen im Verschluss sein. Also bitte merken: Bauen Sie den Schalldämpfer nach jedem Einsatz ab und trocknen Sie den Schalldämpfer bei Zimmertemperatur. Dabei bitte auch an die geltenden Aufbewahrungsvorschriften denken.
Tipp Nummer 3 zur Waffenpflege: Reinigung des Laufes
Der Lauf ist in Sachen Reinigung und Pflege von zwei Seiten zu betrachten. Die Außen- und Innenseite des Laufes sind unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt. Während die Außenseite vor allem mit Feuchtigkeit, Kälte und Wärme zu kämpfen hat, ist die Innenseite des Laufes vor allem chemischen Prozessen ausgesetzt. Die Außenseite kann man zum Beispiel mit einem trockenen Lappen nach dem Einsatz auf der Jagd oder auf dem Schießstand reinigen und pflegen. Für die Innenseite des Laufes raten wir in regelmäßigen Abständen eine chemische Reinigung durchzuführen. Die chemische Reinigung sollte auf alle Fälle nach einem Munitionswechsel, vor allem von "bleihaltig" auf "bleifrei" erfolgen. Bei normalem Gebrauch der Waffe empfehlen wir die Anwendung einer Boresnake, die zwei bis drei Mal durch den Lauf gezogen wird. Im Laufinneren sollte kein Öl zur Anwendung kommen. Warum steht in Tipp 4.
Tipp Nummer 4 zur Waffenpflege: Vermeidung eines Ölschusses
Der Ölschuss entsteht durch ein Missverständnis und zwar aus dem Glauben heraus, dass der Lauf von Innen rosten würde und der Einsatz von Öl könnte dies verhindern. Läufe können natürlich von Innen rosten, gerade dann, wenn Feuchtigkeit in den Lauf gekommen ist oder der Schalldämpfer nicht abmontiert wurde oder Pulverrückstände in Kombination mit Feuchtigkeit in den Lauf gelangen. Im Normalfall reicht dann die Anwendung einer Boresnake aus, so dass der Lauf von Innen trocken und sauber ist. Gelangt Öl in den Lauf, kann das zu Schussabweichungen führen. Also bitte merken: Bei Anwendung von Öl im Lauf muss man den Lauf danach von innen sehr sorgfältig trocknen. Hier hilft eine Boresnake.
Tipp Nummer 5 zur Waffenpflege: Auf die richtigen Mittel kommt´s an
Als ölfreie Alternative für die Waffenpflege empfehlen wir Fluna Tec Gun Coating. Fluna GunCoating ist eine Keramik-Hochleistungsbeschichtung für alle Arten von Schusswaffen und Messern. Trotz extremer Schmiereigenschaft ist Fluna GunCoating rückstandsfrei, es bildet einen unsichtbaren, trockenen Film auf der Waffe und erhöht die Gleiteigenschaften von beweglichen Teilen auf der Waffe. Harte, metallische Geräusche von reibenden Teilen – wie z.B. bei Verschlüssen von Repetierern – werden erheblich reduziert.
Bevor Fluna GunCleaner oder Fluna Bore Pro (Laufreinigungsprodukte) aufgetragen werden, sollte der Lauf bereits vom Pulverschmauch gereinigt und feucht sein. Verwenden Sie dazu Fluna GunDegreaser. Diesen auf einen sauberen Filzpfropfen geben und vom Patronenlager her durch den verschmutzten Lauf schieben. Nach der Verwendung von Fluna GunCleaner oder Fluna Bore Pro und dem Abrieb der Metallabschmierungen mit einer Bronze- oder Messingbürste, sollte der Lauf mit Fluna GunDegreaser vom Patronenlager her solange durchgewischt werden, bis keine Verschmutzung auf dem Filzpfropfen mehr zu sehen ist. Der Lauf ist sodann gleichzeitig entfettet und kann wieder mit Fluna GunCoating beschichtet werden.
Tipp Nummer 6 zur Waffenpflege: Die Waffe zerlegen
Einige Teile an der Waffe sind schwer zugänglich. Das heißt, dass man je nach Waffentyp und Marke bei der Pflege daran denken sollte, die Waffe in regelmäßigen Abständen zu zerlegen. Dies gilt besonders für Hundeführer, die ihre Waffe in der Regel anderen Bedingungen aussetzen müssen und Schmutz und Dreck schnell an die Teile der Waffe gelangen, die man nicht sofort im Blick hat, wenn es um die Reinigung der Waffe geht. Also: Bitte zerlegen Sie Ihre Waffe zur gründlichen Reinigung. Nur so kommen Sie an alle verdeckten Stellen.
Tipp Nummer 7 zur Waffenpflege: Bitte auch das Zielfernrohr reinigen
Wenn man über Waffenpflege spricht, spielt das Zielfernrohr oftmals keine große Rolle in den Gedanken der Anwender. Das ist jedoch ein grober Fehler, denn egal ob Sie nun ein Rotpunktvisier oder ein Zielfernrohr einsetzen, man sollte ein paar Dinge sprichwörtlich im Blick behalten: Zielfernrohre haben eine sogenannte Vergütung. Das heißt die Linse ist mit einer hochwertigen Schutzschicht versehen und diese sollte man nur mit Blasebalg und einem hochwertigen Mikrofasertuch reinigen. Und ja: es kommt auf die Reihenfolge an. Beginnen Sie immer mit dem Blasebalg und entfernen Fussel und Staub von der Linse. Erst dann nehmen Sie das Mikrofasertuch und reinigen die Linse. Machen Sie es anders herum, verkratzen oder beschädigen Sie möglicherweise das Glas. Das wirkt sich später auf die optische Leistung und auch auf den möglichen Wiederverkaufswert des Zielfernrohres aus. Regnet oder schneit es auf der Jagd und Sie haben keine Schutzkappe für das Zielfernrohr, eignen sich zum schnellen Einsatz auch Reinigungstücher (z.B. von ZEISS), die man ganz einfach in der Tasche verstauen kann. Bitte denken Sie daran, bevor Sie im jagdlichen Einsatz die Linse säubern, immer einen Blick auf die Linse zu werfen und überprüfen Sie bitte ob Staub, Dreck (feuchter Sand, Schlamm) oder Tannennadeln auf der Linse vorhanden sind. Diese muss man entweder mittels Pusten oder im Falle von Dreck wie Schlamm oder Sand mittels Wasser vorsichtig entfernen. Gehen Sie auf keinen Fall mit einem Putztuch, Jackenstoff oder anderen Stoffe über das Glas des Zielfernrohrs, wenn sich dort noch Schmutzrückstände auf der Linse befinden. Sie zerstören damit die Schutzschicht der Linse! Ein weiterer Punkt ist die regelmäßige Kontrolle des Batteriestatus im Zielfernrohr. Nichts ist ärgerlicher, als wenn der Rotpunkt im ungünstigsten Moment seinen Geist aufgibt.
Tipp Nummer 8 zur Reinigung der Optik: Was Sie niemals bei der Reinigung von Zielfernrohr oder Wärmebildkamera tun sollten
Legen Sie ihr Zielfernrohr oder ihr Wärmebildvorsatzgerät zum Trocknen bitte niemals auf die Heizung. Versuchen Sie es immer maximal mit Zimmertemperatur. Schmutzrückstände trocken bei der Lagerung auf der Heizung deutlich schneller. Aber das bedeutet auch, dass die Rückstände dann deutlich fester auf der Linse sitzen und bei unsachgemäßer Reinigung auf der Linse deutlich schneller Kratzer entstehen. Vor allem bei Wärmebildvorsatzgeräten muss man besonders vorsichtig sein, da deren Linse noch sensibler auf mechanische Einflüsse reagieren.
Tipp Nummer 9 zur Waffenpflege: Kunststoffschäfte und Holzschäfte erfordern unterschiedliche Vorgehensweisen
Der Kunststoffschaft ist im Gegensatz zum Holzschaft deutlich günstiger, weswegen ein Kratzer auf dem Kunststoffschaft deutlich weniger weh tut, als ein Kratzer auf einem hochwertigen und teuren Holzschaft. Den Kunststoffschaft kann man in der Regel einfach mit einem feuchten Lappen oder Microfasertuch reinigen. Da die Oberfläche des Kunststoffschaftes in der Regel etwas gröber von der Struktur her ist, lassen sich die Poren hier auch mit einer kleinen Handbürste säubern, um dem Schaft wieder ein schönes Aussehen zu geben. Ein entsprechendes Kunststoffpflegemittel kann man nutzen, muss es aber nicht unbedingt. Bei Holzschäften sieht die Sache ganz anders aus. Hier sollte man auf Haushaltsreinigungsmittel verzichten und unbedingt auf entsprechende Waffenpflegeöle setzen, die erstens den Schaft pflegen und ihm zweitens auch wieder ein ansprechendes Erscheinungsbild verleihen.
Tipp Nummer 10 zur Waffenpflege: Die Waffe richtig und vor allem trocken lagern
Die richtige Lagerung der Waffe ist für die Waffenpflege besonders wichtig. In der Regel steht der Waffenschrank ja nicht in der Wohnstube. Hat man seine Waffe einer gründlichen Reinigung unterzogen und stellt die Waffe nun in den Waffentresor, der in einem kalten Abstellraum oder im Keller steht, wird die Waffe anderen klimatischen Bedingungen ausgesetzt. Diese sind dann manchmal das Zünglein an der Waage. Oftmals herrscht im Waffenschrank eine andere Luftfeuchtigkeit und diese kann die Waffe bei Lagerung im Waffenschrank angreifen. Nutzen Sie deshalb am besten einen Raumentfeuchter mit Trockengranulat. Diese Beutel kann man für wenig Geld z.B. bei Frankonia online kaufen.
Wenn Sie diese Tipps berücksichtigen, steht ihrem nächsten Schießstandbesuch oder Jagderlebnis nichts mehr im Weg. Und Sie werden selbst sehen: Eine gut gereinigte und gepflegte Waffe schießt einfach besser und zuverlässiger.
Weitere Informationen über die Produkte zur Waffenpflege finden Sie auf der Website von Fluna Tec.
