Langzeittest CZ 600: Video mit der CZ 600 Ergo & Alpha, sowie dem Thunder TH35PC Vorsatzgerät von Hikmicro

Waffe Nr. 1 in diesem Test: Die kompakte CZ 600 Ergo. Was kann der Bestseller der 600er-Serie in der Praxis? Wo sind die Stärken?

CZ 600 Ergo
Die CZ 600 Ergo kam auch auf dem 300 Meter Stand zum Einsatz. Fazit nach dem Test: Bei uns wäre für die Kombination bei 200 Meter jagdlich die Grenze für das Setup aus Waffe und Noblex NZ6-2-12x50.

Wenn Jagdwaffen ausverkauft sind oder die Wartezeit auf Auslieferung länger dauert, als ursprünglich vermutet, ist oftmals der Kunde "schuld". Was so plakativ klingt, ist auch so gemeint, denn im Falle der CZ 600 Ergo waren bei Erstellung dieses Artikels alleine 4 von 10 verfügbaren Kalibern bei Frankonia schlichtweg ausverkauft. Als wir vor 3 Jahren die CZ 600 Serie vorstellten, hatten wir alle Modelle (Trail, Alpha, Lux, Ergo und Range) im Fokus. Dass sich jedoch gerade die CZ 600 Ergo als der Verkaufsschlager entwickeln würde, hatten auch wir nicht im Sinn. "Möglicherweise liegt es eben doch am Design der Waffe?" hörte ich meinen inneren Redakteur immer wieder fragen. Auf den ersten Blick wirkt die Ergo ein klein wenig reduziert. Man hat sogar das Gefühl, sie sei nicht bis zu Ende gedacht. Doch auf den zweiten Griff und spätestens bei der Pirsch wird man die Vorzüge der Waffe nicht mehr missen wollen. "Das Ding ist einfach super, die muss man einfach haben". Wie oft ertappte ich mich bei diesem Gedanken, nachdem mir die Waffe für diesen Langzeittest im Rahmen der Dübener Jagdtagen von Gert Mürmann übergeben wurde. Die CZ 600 Ergo ist ultraleicht und neben der von Hause aus sehr guten Präzision eben ein echter Preisknaller, der für derzeit nur 1.299,- Euro bei Frankonia zu haben ist. Nicht nur als Erstwaffe für den Jungjäger sollte die Büchse auf der Shortlist stehen denn: "Wir wissen, dass sie mittlerweile im Waffenschrank neben deutlich teureren Kalibern steht. Alte Hasen schätzen das Prinzip "ERGO".

Für den Leser interessant: Die CZ 600 Ergo wird von der Redaktion für einen fortlaufenden Langzeittest auch weiterhin unter die Lupe genommen. Unter anderem soll sie in Afrika und auf der Drückjagd zum Einsatz kommen. Ein Grund mehr, unseren all4hunters.com-YouTube Kanal zu abonnieren.

Waffe Nr. 2: Das "Arbeitspferd" aus dem Hause CZ – die 600 Alpha

CZ 600 Alpha mit Drückjagdoptik GPO Spectra 1-6x24 und Vorsatzgerät TH35PC
Im Winter ging es hiermit los: Für unseren Langzeittest stellten wir eine Kombination aus CZ 600 Alpha, Drückjagdoptik von GPO, das Spectra 1-6x24 und die Vorsatztechnik von Hikmicro TH35PC zusammen.

Das Arbeitspferd dagegen, die CZ 600 Alphahatten wir bereits seit dem Winter im Einsatz. Auf der Drückjagd spielte die CZ Alpha in einer anderen Liga. Die Vorzüge des von uns getesteten Models lagen in der kurzen Bauform mit 51 Zentimeter-Semi-Weight-Lauf. Die Alpha begleitete uns auch auf der Nachtjagd. Dieses Model ist ebenfalls auf Grund des Preises für den Jungjäger interessant, denn mit derzeit rund 1.400,- Euro bei Frankonia wird die Alpha sicherlich genauso wie das Schwestermodel, die Ergo 600 in den Fokus rücken. Beiden Modellen gemein ist, dass mit der Oberflächenbeschichtung BobOX die Büchsen besonders robust und widerstandsfähig sind. Wie immer, wenn wir von der Veredelung von Oberflächen sprechen, gilt auch für die Modelle aus der 600 Serie von CZ:  Jede Waffe benötigt ein Mindestmaß an Pflege! Die Grundvoraussetzungen für eine lange Partnerschaft sind von Hause aus jedoch sehr gut. Und falls noch ein Argument für den ersten Blick beim Büchsenmacher fehlt, fragen Sie einfach nach der garantierten Präzision auf 100 Meter. Die wird von CZ nämlich mit einer werkseitig geprüfte Schussleistung von unter 1 MOA auf 100 Meter (3 Schuss mit Match-Grade-Fabrikmunition) angegeben.

Dauerbrenner bei den Wärmebildgeräten: Das preisgünstigste Vorsatzgerät Hikmicro TH35PC ist immer eine Überlegung wert

Hikmicro TH35PC
Der Dauerbrenner: Das TH35PC von Hikmicro. Laut Hikmicro der Preisleistungssieger in seiner Klasse bei den Wärmebild Vorsatzgeräten

Was ist ein Dauerbrenner? Wir haben im Duden nachgeschaut, der spricht von einem "Gegenstand oder Thema von längerfristigem Interesse." Und genau dieser Begriff trifft den Nagel auf den Kopf, wenn es um das Hikmicro TH35PC geht. Dieses Gerät ist ein Dauerbrenner, und zwar in einem Markt, in dem alle paar Monate neue Geräte vorgestellt werden und mit neuen Highlights glänzen. Da wird es dann oft für Modelle aus dem Vormonat schwer noch ein paar Punkte aufs Tableau zu bekommen. Beim Hikmicro TH35PC sieht die Sache im Augenblick jedoch etwas anders aus, denn wenn selbst gestandene Händler Gebrauchtgeräte von Hikmicro bei Facebook wieder ankaufen, dann kann man davon ausgehen, dass der Händler sein Handwerk versteht und nicht "kaufen" würde, wenn das Potential eines "guten Wiederverkaufs" nicht vorhanden wäre. Ist das nun für den Anwender, den Leser und Jäger wichtig? Wir finden ja, denn man macht sich im Vorfeld eines Kaufes ja viele Gedanken, ob sich eine "teure" Investition wirklich lohnt. Sind wir mal ehrlich zu uns selbst: Würde nicht jeder versuchen, so viel wie möglich "Wärmebildgerät" für sein hart erarbeitetes Geld zu bekommen? Wir unterhielten uns zu diesem Thema, mit dem Head of Marketing von Hikmicro, der die wichtigsten Fragen zum Kauf von Wärmebildgeräten in Bild und Ton beantwortet. Jede dieser Antworten von Gunnar Petrikat findet man im oben verlinkten Video, weswegen wir in diesem Artikel darauf verzichten eine Zitatmarke zu setzen. Zuhören kann so entspannend sein. 

+++ Kleiner versteckter Hinweis +++ Besuchen sie das GearTester Festival Mitte August 2023 in Coesfeld, dort wird Hikmicro ein neues Produkt der Öffentlichkeit vorstellen. Fakt ist und bleibt aber: Das TH35PC bietet mit seinen Futures genug Leistung zum "fast" unschlagbaren Preisleistungsverhältnis. Nun werden sicherlich einige sagen "Ja aber die Akkus" oder "Das mit dem Bild ist nun nicht so dolle gelöst". Damit haben wir uns auch schon beschäftigt und zum Thema Akku ein paar Tipps zusammengestellt. Was das Thema optische Darstellung betrifft, muss man natürlich immer die Primäroptik im Blick behalten. Aus unserer Sicht sollte man das Thema Einschießen und wiederholgenaues Treffen stärker in den eigenen Fokus rücken und diesen Prozess vor der Jagd immer auf Überprüfung takten. Zu guter Letzt ist der Preisleistungssieger von Hikmicro auch heute noch einen Blick wert. Mit einem Preis von rund 1.800,- Euro spielt es einfach in einer anderen Liga und wer weiß, welchen Preis Sie beim Händler bekommen würden, der die Geräte bei Facebook wieder zurückkauft?

Zu den Optiken im Test: Drückjagdglas von GPO (Spectra 1-6x24) und Universalzielfernrohr von Noblex (NZ6 Inception 2-12x50)

GPO Spectra 1-6x24
Drückjagdoptik GPO Spectra 1-6x24 in Kombination mit dem Hikmicro TH35PC in der Ausrüstung für den Winter.

Für unsere Winterkombination verwendeten wir die Drückjagdoptik von GPO, das Spectra 1-6x24. Waffe und Optik kamen auf der Drück- und bei der Nachtjagd in Kombination mit dem Hikmicro Thunder TH35PC zum Einsatz. Durch die kurze Bauform bestehend aus Zielfernrohr und Vorsatzgerät passte das Setup sehr gut zur kurzen führigen CZ 600 Alpha. Einzig die Montage musste zum Anfang ausgetauscht werden, weil die ursprüngliche Montage zu tief aufbaute und wir das TH35PC im ersten Schritt nicht montieren konnten, da aufgrund des Adapters von EP-Arms das Vorsatzgerät den Lauf berührte. Nachdem das erledigt war, ging es dann auf die Nachtjagd und es sollte doch "fast" beim ersten Ansitz klappen. Wir mussten jedoch einen starken Keiler ziehen lassen, der von uns Wind bekam und an diesem Abend das Spiel gewann. Möglicherweise wusste der Genosse auch, dass man mit zwei Leuten auf dem Sitz einfach lauter ist und hat deswegen auch die Bühne verlassen. Zwei Nächte später spielte uns wohlmöglich der selbe Keiler ebenfalls wieder einen Streich, als er unseren Jäger zwei Stunden auf Trapp hielt, sich immer wieder kurz zeigte und immer dann von dannen zog, wenn das Absehen aufs Blatt wanderte. Tja, auch das ist Jagd und auch das gehört zu einem Langzeittest dazu, dass man unverrichteter Dinge nach Hause kommt.

Nachtjagd auf Sauen: Unser Jagderfolg mit dem Hikmicro TH35PC

Sau erlegt mit der CZ 600 Ergo
Das hat funktioniert. Auch wenn die Akkudisziplin des Schützen zu wünschen übrig lies. Auf 100 Meter lag die Sau im Schuss. Geschossen wurde mit der Scharfrandmunition von Sellier & Bellot.

Umso besser lief es dann ein paar Wochen später, als wir das Schwestermodel der CZ 600 Alpha, die CZ 600 Ergo mit einem frischen NZ 6 Inception 2-12x50 von Noblex auf dem Schießstand in der Dübener Heide einweihten. Die Präzision auf 100 Meter passte. Gert Mürmann, der Veranstalter der Dübener Jagdtagen machte mir dann klar, dass für mich, dieser Abend etwas länger dauern würde, denn nach dem Abendansitz sollte es für meine Wenigkeit noch weiter Richtung Leipzig gehen.

Denn dort zeigten sich seit mehreren Tagen wieder die Sauen und so wurde das Hikmicro Thunder TH35PC mit der CZ 600 Ergo auf dem Schießstand Oppin eingeschossen. Danach ging es direkt auf den Ansitz. Ein Bock kam im letzten Licht. Dem Autor gingen jedoch die Sauen von Sachsen durch den Kopf und da noch etwa 35 Minuten Fahrt in Revierteil Nummer 2 vor ihm lagen, ließ er den Bock ziehen und verschwendete seine Gedanken an die Fotos, die ihm zuvor per WhatsApp zugespielt wurden. Und so kam es, dass ich mich nach Renneritz aufmachte und bei Ankunft an der Feldkante das nächste Bild von Jagdkamerad Gero Wiese (Frankonia) per WhatsApp eintrudelte. "Matze, die Sauen sind schon da". Mann kann sich vorstellen, dass nun der Puls sofort auf Hochtouren war. Aus dem Auto ausgestiegen, lag vor mir eine 600 Meter Pirsch entlang der Feldkante. Immer wieder wurde durch das Handgerät die Umgebung auf Wärmequellen "abgeglast". Diesmal sollte es klappen. Doch was war das? Steht da etwa Rehwild direkt am Hochsitz? Kurze Rücksprache mit Gero, dann die erlösenden Worte "Nein, dass sind nur Steine" die die Restwärme des Tages irgendwie gut speichern konnten. Nun ging es fix zum Hochsitz.  "Ganz ganz leise, die Stufen zum Ansitzes hoch" auf etwa 3 Meter über dem Boden. Tatsächlich standen da, knapp 100 Meter entfernt zwei Sauen. Die machten keine Anstalten den Ort des Geschehens zu verlassen. Den Rucksack ließ ich zuvor auf dem Boden, da ich keinerlei überflüssigen Ballast mit mir tragen wollte. Schon kurze Zeit später bereute ich das. Ich brachte die CZ 600 Ergo in Anschlag, die Auflage passte und schaltete das Vorsatzgerät ein und las die unerbittliche Meldung: "Bitte wechseln sie demnächst den Akku". Da passierte mir also das, was ich an anderer Stelle, in meinen Tests und Artikeln, immer predige. "6 setzen Matze, man war das peinlich." Zum Fluchen war aber keine Zeit. Kurz Luft geholt und nachgedacht. Ja! Die neuen Akkus sind im Rucksack. Nun fiel es mir wieder ein, was ich vorhin am Auto noch machen wollte. Für meine Akkudiziplin gab ich mir innerlich eine weitere "6". Die Sauen jedoch interessierte das jedoch nicht. Der Wind stand ideal und so wagte ich den Weg zum Rucksack, holte die neuen Akkus und ließ kurze Zeit später die Sellier & Bellot Cutting Edge fliegen. Ein Scharfrandgeschoss, das die kleinere Sau am Platz band und diesen Nachtansitz zum Jagderfolg führte. "Puh, dass war mal wieder typisch für mich" dachte ich, brachte die Sau in die Kühlung und ging glückselig zu Bett.

Unsere ersten Erfahrungen mit dem Schalldämpfer ERATAC SOB3 von Recknagel - ein klasse Teil. 

Schalldämpfer SOB3 von Recknagel
Ein Schalldämpfer, der optisch auch was her macht. Der SOB3 von ERATAC aus dem Hause Recknagel.

Für ein abschließendes Urteil zum Schalldämpfer von Recknagel ist es nach ein paar Wochen sicherlich noch zu früh, weswegen wir dem geneigten Leser und dem aufmerksamen Leserin empfehlen unsere Kanäle zu abonnieren und sich in den Newsletter von all4hunters/all4shooters einzutragen um auf dem Laufenden zu bleiben. Dann bleibt man nämlich auch auf dem aktuellen Stand was den Schalldämpfer von Recknagel und die CZ 600 Ergo betrifft. Mein erster Eindruck vom Schalldämpfer SOB3 ist schon mal sehr gut. Das mit dem Schnellverschlussadapter hat mir sehr gut gefallen. Eine gute Dämpfungsleistung von über 30dB, eine Optik die jeder Waffe gut steht und eine ausgewogene Balance, denn mit nur 10,5 Zentimeter Verlängerung macht sich der Overbarrelschalldämpfer von Recknagel auch an kurzen Läufen gut. Wie immer wenn es um kurze Läufe geht, hier noch mal der Hinweis, dass ein Schalldämpfer am kurzen Lauf stärkeren Belastungen ausgesetzt ist und dementsprechend immer gut gepflegt werden möchte.

Unsere Setups aus diesem Test: Modelle und Preise

Rechnen wir mal zusammen: Unsere Winterkombination lag bei Erstellung dieses Artikels bei knapp 4.000,- Euro. Der Preis für die Sommerausrüstung lag bei rund 4.800,- Euro. Montagen, Kleinteile und die Zeit des Büchsenmachers haben wir aus der Rechnung mal rausgelassen. Diese Preise verstehen sich nur als Orientierung für den Leser und haben keine verbindliche Aussagekraft, da sich die Preis auf Grund der Dynamik im Markt schnell ändern kann. Die Quellen für diese Preise war die Suche in der Organischen Suche bei Google ohne Standortaktivierung. Also "Pure and Raw", wenn sie so wollen:

Unsere Test-Kombi1: Das Setup aus dem Winter bestehend aus

  1. CZ 600 Alpha: rund 1.400,- Euro
  2. Drückjagdglas GPO Spectra 1-6x24: rund 600,- Euro
  3. TH35PC: rund 1.800,- Euro
  4. Adapter von EP-Arms ca. 200,- Euro

Gesamtpreis: rund 4.000,- Euro

Unsere Test-Kombi 2: Das Setup aus dem Sommer bestehend aus

  1. CZ 600 Ergo: rund 1.300,- Euro
  2. Universalzielfernrohr Noblex NZ6 Inception 2-12x50: rund 900,- Euro
  3. TH35PC: rund 1.800,- Euro
  4. Adapter von EP-Arms: rund 200,- Euro
  5. Schalldämpfer SOB3 von ERATAC: rund 600,- Euro

Gesamtpreis: rund 4.800,- Euro


An dieser Stelle möchten wir uns bei Frankonia, Hikmicro, CZ, Recknagel - ERA Silencer, Noblex, GPO und Gert Mürmann von Waffen-Mürmann aus Wittenberg bedanken, dass wir diesen Langzeittest realisieren konnten. Vielen Dank im Namen des gesamten Teams. Mit einem Klick auf den Link gelangen Sie für mehr Informationen jeweils auf die Seiten der Marke.

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