Wie der Name schon sagt, handelt es sich um die zweite Generation des beliebten Mini Shot M-Spec M1 Rotpunktvisiers des texanischen Optik-Spezialisten Sightmark. Wobei auch das ursprüngliche Modell schon eine Reihe von innovativen Funktionen mitbrachte. Hier finden Sie unseren all4shooters-Testbericht zum Mini Shot M-Spec M1 der ersten Generation.

Bei der zweiten Version (V2) des Mini Shot ist die Laufzeit mit der CR1632-Batterie, die von beiden Generationen dieser optronischen Zielhilfe verwendet wird, deutlich angestiegen. Das Mini Shot M-Spec M1 V2 erreicht mit Hilfe der Shake Awake-Technologie − einer bewegungsgesteuerten automatischen Ab- und Anschaltfunktion − nun eine Betriebsdauer von 50.000 Stunden gegenüber den 30.000 des Vorgängermodells. Dabei hat Sightmark den Listenpreis (UVP) des Vorgängermodells von 299,- Euro beim mit 249,- Euro veranschlagten Nachfolger sogar um 50,- Euro unterboten!
Das Reflexvisier Sightmark Mini Shot M-Spec M1 V2 im Detail



Die neue Rotpunktoptik Mini Shot M-Spec M1 V2 besitzt eine freiliegende Linse mit integriertem Linsenschutz und verwendet den Docter/Venom-Footprint, wie die Montageschnittstellen bei Rotpunktvisieren auf "Neudeutsch" genannt werden. Bei diesem Footprint handelt es sich um einen der gängigsten in diesem Bereich. Die Höhe der Optik an der Befestigungsschnittstelle beträgt 8,5 mm, bevor das untere Ende der Linse beginnt. Das Gehäuse des Mini Shot M1 V2 besteht vollständig aus einer CNC-gefrästen 6061-T6-Aluminiumlegierung und ist nach IP67-Standard wasserdicht, wonach es mindestens eine Stunde lang bis zu einer Tiefe von einem Meter in Wasser eingetaucht werden kann, ohne dass dabei Feuchtigkeit eindringen darf.
Im Gegensatz zu vielen Produkten anderer Hersteller hat dieses Rotpunktvisier einen vollständig geschlossenen Boden, in den eine abgedichtete Edelstahlplatte verschraubt wird. Auch die Justierschrauben, sowie das Batteriefach und die beiden Bedienknöpfe sind durch Dichtungen und O-Ringe gegen das Eindringen von Wasser und Schmutz geschützt.

Die Seiten- und Höhenverstellung arbeitet mit 1-MOA-Klicks und beim Absehen lassen sich drei Varianten einblenden: nur 3 MOA Punkt, Circle-Dot und nur der 32 MOA Circle. Die Helligkeit kann in 11 Stufen geregelt werden, von denen die ersten beiden für die Verwendung mit Nachtzielgeräten vorgesehen sind.
Zudem verfügt das Mini Shot M1 V2 über einen Umgebungslichtsensor, der die Helligkeit des Absehens dynamisch regelt, wenn der ABC-Modus (Automatic Brightness Control) ausgewählt ist.
Die beiden Bedientasten ermöglichen nicht nur das Ein- und Ausschalten der Optik und die manuelle Einstellung der Helligkeit, sondern auch die Auswahl des Absehens, des ABC-Modus und des Lock-Modus sowie die Aktivierung der Shake Awake-Funktion, welche das Absehen bei der geringsten Bewegung wieder aus dem Standby-Modus weckt, in den es, falls die Waffe fünf Minuten nicht bewegt wurde, automatisch versetzt wird.
Wie bei den meisten Zieloptiken mit Leuchtpunkt dient eine 3V-Lithiumknopfzelle zur Stromversorgung. Eher untypisch für ein Mini Red Dot Sights ist die Verwendung einer Knopfzelle des Typs CR1632. Hier greifen die meisten Optikhersteller inzwischen auf die im Durchmesser 4 mm größere CR2032 zurück. Wobei die Batterie beim Sightmark M1 V2 gewechselt werden kann, ohne die Optik von der Waffe zu demontieren. Das Batteriefach befindet sich hier von oben zugänglich in dem Gehäusebereich zwischen der Linse und der LED-Einfassung. Es wird von einem Schraubdeckel geschützt, der mit einem Schraubendreher geöffnet werden kann. Für das Öffnen mit einer Münze ist hier allerdings zu wenig Platz.


Zwei Montagesockel respektive Klemmmontagen sind im Lieferumfang enthalten, beide für Picatinny-Schienen: eine flache, nur 4,5 mm hohe Basis − ideal für Jagdwaffen, die zum flüchtigen Schießen eingesetzt werden sollen − und eine 23,5 mm hohe Montagebasis, die die Visierlinie des Rotpunktvisiers genau 39 mm über die Top-Rail eines AR bringt, was in diesem Fall bedeutet, dass die Visierline von Kimme und Korn mit dem Rotpunkt auf gleicher Höhe liegen.
Bei den meisten Optics Ready-Pistolen gibt es eine ganze Reihe von Adapterplatten für die in den Schlitten gefräste Schnittstelle (einige im Lieferumfang enthalten und einige optional), um die Optik zu montieren. So muss man zum Beispiel, um das Sightmark Mini Shot M-Spec M1 V2 auf einer Full-Size GLOCK MOS-Pistole zu montieren, die Adapterplatte 01 verwenden.
Schnellspannbare LQD-Picatinny-Montagebasen sind ebenfalls als optionales Zubehör erhältlich.
So macht sich das Sightmark Mini Shot M-Spec M1 V2 in der Praxis
Für den Praxis-Check montierten wir das Mini Shot M1 V2 auf einer Geradezug-Repetierbüchse aus dem Hause Mauser. Der Mauser M25 Pure, den wir hier in einem weiteren Testbericht bereits beschrieben haben, verfügt über eine optionale Picatinny-Schiene und wird serienmäßig ohne offene Visierung geliefert. Das macht die Mauser zur idealen Ergänzung für den Test des neuen Sightmark Muni Shot M-Spec M1 V2 Red Dot Sights. Die Wiederaufnahme des Zieles beim Schießen gestaltet sich mühelos, und für die Drückjagd ist die Kombination aus einem schnellen Geradezügler und dem Sightmark Mini Shot M1 V2 äußerst effektiv. Die großzügig bemessene Linse der parallaxefreien Optik und die lineare Verschlussbewegung erleichtern das rasche Antragen von gegebenenfalls erforderlichen Folgeschüssen.


Als weitere Langwaffe nutzten wir ein M4, sprich ein AR in CQB-Konfiguration, zum Testen des Sightmark Mini Shot M-Spec M1 V2 mit der beiliegenden hohen Montage (Riser Mount AR). Zusammen mit den auf der AR bereits montierten offenen Back-up-Visierung (Back-Up Iron Sights, kurz BUIS) von Matech, ergab sich hier eine perfekte Co-Witness-Option.
Da die Waffe mit den BUIS bereits eingeschossen war, ging das "Einschießen" des Sightmark-Rotpunktvisiers hier besonders schnell... denn in diesem Fall konnten wir hier etwas "schummeln", weil sich dank der Co-Witness-Funktion der Rotpunkt einfach anhand der Visierlinie der offenen Visierung schon recht gut ausrichten ließ. Für die Feinabstimmung, waren dann − nach dem Einklappen der BUIS − nur noch ein paar Klicks von Nöten.
Kleine weiße Kontraststriche erleichtern die Zielerfassung mit dem Sightmark Mini Shot M-Spec M1 V2 insbesondere mit OR-Pistolen
Nicht nur beim Einsatz auf dem AR tragen die beiden weißen Striche, die sich unter- und oberhalb der Linse an der Rückseite des Gehäuses des Red Dot Sights befinden, zumindest subjektiv dazu bei das Ziel noch schneller aufnehmen zu können, als mit dem Rotpunkt allein.
Auf einer Kurzwaffe montiert, in unserem Fall war das eine Selbstladepistole Modell APX von Beretta, verstärkt sich diese Eindruck zusätzlich, zumal die serienmäßig hohe originäre Visierung der APX optimal zusammen mit dem Rotpunkt genutzt werden kann − eine wirklich gelungene Kombination.
Aktuell ist das neue Sightmark Mini Shot M-Spec M1 V2 bereits in den USA verfügbar, wann es auch hier in Deutschland zu haben ist, stand bei Redaktionsschluss für diesen Beitrag noch nicht definitiv fest, was bereits bekannt ist, ist der mit 249,- Euro durchaus fair kalkulierte Listenpreis für das neue Red Dot Sight, das inklusive Batterie und den beiden hier erwähnten Picatinny-kompatiblen Montagebasen geliefert wird.














