Zielfernrohr-Praxistest: Was kann das Sightmark Core 2.0 HX 3-12x56? Wir stellen Updates der drei HX-Modelle vor.

Optikhersteller Sightmark aktualisiert seine erfolgreiche Core-Zielfernrohrserie mit neuen Modellen in der Spezifikation 2.0: Für den deutschen Jagd-Markt sind aktuell drei HX-Modelle vorgesehen, beginnend mit einem 3-9x50 über ein lichtstarkes 3-12x56 und schließlich das 4-16x50, das für längere Distanzen bei der Jagd bestimmt ist. Zwei weitere Core 2.0-Modelle kommen in Kürze noch hinzu, nämlich das TX 4-16x44 MR2 und das TX 1-4x24 AR556, die mit freiliegenden Verstelltürmen und MilDot Absehen für das sportliche und taktische Schießen geeignet sind.

Sightmark Core 2.0 HX-Zielfernrohr-Modelle: Technische Details

Das Sightmark Core 2.0 HX 3-12x56 Zielfernrohr ist mit einer Länge von etwa 340 mm sehr kompakt. Hier ist es auf ein Remington 700 mit H7-Gehäuse von Hera Arms montiert.

Alle Zielfernrohre der Core 2.0 Serie von Sightmark verfügen über die gleichen grundlegenden Eigenschaften, wie etwa die monolithische Konstruktion des Optikgehäuses aus einer Flugzeugaluminiumlegierung (6061-T6), ein Hauptrohr mit einem Durchmesser von 30 mm, 4-fachem Zoom (3-fach beim Basismodell HX 3-9x), ein beleuchtetes Absehen in der zweiten Bildebene und eine Parallaxenverstellung am dritten Stellturm (nur beim Modell HX 3-9x nicht vorhanden). Alle Linsen sind mehrfach vergütet, und die Optiken sind nach der Norm IPX7 wasser- und staubdicht zertifiziert.

In der preisgünstigen HX-Serie von Sightmark Zielfernrohren sind zwei Absehen erhältlich: Das klassische Duplex für das 3-9x und das HDR2 (Hunter Dot Reticle 2) für die beiden Modelle 3-12x56 und 4-16x50, alle mit einem roten Lichtpunkt. Das HDR2-Absehen verfügt über eine Reihe von Referenzen, die dabei helfen, Entfernungen abzuschätzen und eventuellen ballistischen Geschossabfall zu berücksichtigen. Da es sich um ein SFP-Absehen handelt, können die Referenzen jedoch nur verwendet werden, wenn die Vergrößerung der Optik auf das Maximum eingestellt ist, was bei unserem Testmodell 12-fach ist.

Linke Seite des Sightmark Core 2.0 HX 3-12x56 Zielfernrohrs, montiert mit Tier1 Ringen auf einem Sabatti Rover Shooter Repetierer.

Die Einstelltürme der Sightmark Core 2.0 HX-Zielfernrohre kommen mit einer aufgeschraubten Abdeckung, die mit einem O-Ring geschützt ist. Der dritte Turm besteht eigentlich aus zwei koaxialen Knöpfen, der erste steuert die Parallaxe, von unendlich bis 14 Meter mit einer fast vollständigen Drehung der Skalenrings selbst, und dann der Helligkeitseinstellknopf für den Leuchtpunkt, der auf sechs verschiedene Stufen eingestellt werden kann. Der Helligkeitsregler ist mit einer wasserdichten Kappe versehen, in der eine CR2032-Knopfbatterie sitzt. Die Batterielebensdauer reicht von mindestens 80 Stunden bei maximaler Helligkeit bis zu 1.000 Stunden bei den niedrigsten Einstellungen.

Der Höhen- und Seitenjustierturm  haben ¼ MOA Klicks, und für beide beträgt die maximale Auslenkung 80 MOA in dem 3-12x56 Modell, das wir getestet haben. Der Augenabstand beträgt mehr als 10 cm und bietet so ausreichend Platz beim Zielen. Mit einer Austrittspupille von etwa 4,7 mm bei 12-facher Vergrößerung ist das ein ausgezeichneter Wert, der durch den Frontlinsendurchmesser von 56 mm garantiert wird. Dieser Wert bietet auch eine gute "Eyebox", also den Bereich hinter dem Okular, in dem kleine Abweichungen des Auges des Jägers von der Achse der Optik keine Rolle spielen. Das ist in dynamischen Situationen oder bei unkonventionellen Anschlagarten bei möglichst schneller Zielerfassung und Schussabgabe von entscheidender Bedeutung, weil man unter Zeitnot dann keine Anpassung der Position oder des Kontakts mit der Wangenauflage des Schafts vornehmen kann.

Die 56-mm-Frontlinse des Core 2.0 HX Zielfernrohrs im Test: Neben einer bemerkenswerten Helligkeit in der Dämmerung und unter ungünstigen Umweltbedingungen bietet sie auch eine Austrittspupille von fast 5 mm.
Am gegenüberliegenden Ende befindet sich das Weitwinkelokular mit Schnellfokus-Dioptrieneinstellung von +2 bis -2 und der Zoomeinstellring von 3 bis 12x.

Sightmark Core 2.0 HX: Der Praxistest von all4shooters.com mit einer Sabatti Rover Shooter und der Munition RWS Target Elite

Das Sightmark Core 2.0 HX 3-12x56  Zielfernrohr ist dank des 3-12 fachen Vergrößerungsbereichs und der ausgezeichneten Helligkeit des 56-mm-Objektivs ein hervorragender Allrounder für die Jagd

Wir geben das Wort an unseren Kollegen Franco, der den Test in Italien durchgeführt hat: "Ich habe von Sightmark die 3-12x56 Version des Core 2.0 HX Zielfernrohrs erhalten, das ich mit Tier1 Montageringen mittlerer Höhe auf zwei verschiedene Repetiergewehre montiert habe: Ein Sabatti Rover Shooter in .308 Winchester und ein Remington 700 auf dem H7 Chassis von Hera Arms, ebenfalls in Kaliber .308. In beiden Fällen war die Montage einfach und die Nulleinstellung schnell und sicher. Die Schießversuche wurden auf dem Schießstand Testa di Lepre in Fiumicino (Rom) durchgeführt, der Bahnen auf 100 und 200 m bietet. Das Sightmark Core 2.0 HX 3-12x56 Zielfernrohr zeigte sofort eine schöne Helligkeit und Detailabbildung, mit natürlichen Farben ohne Verblassen oder Dominanz einer Farbe. Die optische Qualität ist hier ausgezeichnet, insbesondere in Relation zum empfohlenen Preis von nur 399.- Euro. Der Kontrastabfall an den Rändern ist nur minimal und es gibt keine nennenswerten geometrischen Aberrationen. Das Absehen ist sehr gut definiert.

Speziell beim mechanischen Teil hatte ich aufgrund der Preisklasse leichte Zweifel, aber beim Testen war ich sowohl von der Qualität der Klicks als auch von der Stabilität der Einstellungen positiv überrascht. In der Tat habe ich bei den begrenzten Entfernungen, die mir zur Verfügung standen, sehr gute Ergebnisse erzielt. Die Parallaxeneinstellung ist präzise und nutzt fast die gesamte Drehung des Knopfes, um von 14 m bis Unendlich zu gehen. Die Schussgruppen sprechen jedoch für sich: die erste von 7 mm auf 100 m und die andere von nur 18 mm auf 200 m, beide gemessen minus Geschossdurchmesser, unter Verwendung des Sabatti Rover Shooter-Repetierers (die Marke Sabatti ist in Deutschland bei Frankonia als "Mercury" zu bekommen) und der RWS Target Elite-Munition mit einem 190 g HPBT-Geschoss. Der quadratische Test ermöglichte eine perfekte Rückkehr zum Ausgangspunkt, wobei nur ein einziges Loch in der Scheibe entstand - wiederum auf 100 m. Dazu verstellt man nacheinander die Türme um die gleiche Klickzahl, also etwa 10 Klicks nach links, dann 10 nach oben, 10 nach unten und 10 nach rechts – im Idealfall liegen die Treffer dann wieder im Ausgangspunkt, so wie auch hier geschehen."

Unser Testmodell auf dem Schießstand - das Sightmark Core 2.0 HX  3-12x56: Eine Momentaufnahme der Konfiguration mit einem Remington 700-System mit Hera H7-Schaft. Die Turmkappen der Optik sind durch mit O-Ringen abgedichtete Gewindeabdeckungen geschützt.

Das Sightmark Core 2.0 HX Zielfernrohr auf einem Remington 700-System mit Hera H7 Schaft und GECO DTX-Munition

"Mit der Remington 700-System habe ich auf einem Schießstand im Freien bis auf 300 m auf 10x10 cm große Metallplatten geschossen, wobei die Waffe auf einem Stativ montiert war. Auch hier waren die Ergebnisse mit GECO DTX-Munition hervorragend.

Die Bandbreite der Vergrößerungen von 3 bis 12-fach macht die Core 2.0 HX Optik von Sightmark zu einem Allrounder, mit dem Sie sich gut an Wild heranpirschen und auf mittlere Entfernungen Jagen können und dabei sicher sein können, dass Sie alle relevanten Details für die Selektion ihrer Ziele erkennen können. Für die Jagd auf kurze Distanz ist die Optik nicht geeignet, da die Mindestvergrößerung zu hoch ist - eine 1,5-fache Vergrößerung wäre hier erforderlich."

Auf der linken Seite des Zielfernrohrs befindet sich der dritte Stellturm mit dem Parallaxenausgleich – bei dem Modell, das wir erhalten haben, mit Meterangaben – und dem Regler für die Absehenhelligkeit.
Auf der rechten Seite finden wir den üblichen Seitenstellturm, der wie auch der Höhenverstellturm ¼ MOA Klicks und einen Gesamtverstellbereich von 80 MOA bietet.

Sightmark Core 2.0 HX-Zielfernrohr-Serie: Unser Testfazit

Es ist wichtig, die Kunden-Zielgruppe zu identifizieren, an die sich die gesamte Core-Serie von Sightmark richtet: Es handelt sich um eine preisgünstige Optikserie, die die Grundlage des Sightmark-Katalogs bildet, mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Die empfohlenen Verkaufspreise (UVP) beginnen bei nur 199.- Euro für das Modell 3-9x50 und reichen bis zu 399.- Euro für das hier getestete Modell, das dank des 56mm-Durchmessers des Frontobjektivs am hellsten ist. Das Core 2.0 TX 4-16x44 MR2 mit seinen besonderen Eigenschaften kostet 429 Euro. Der Preis beim Händler könnte sogar noch günstiger sein, was die Core 2.0 HX-Serie auf dem heiß umkämpften Markt der Spitzenoptiken für die Jagd äußerst wettbewerbsfähig macht.

Das Absehen im Sightmark Core 2.0 HX 3-12x56 Zielfernrohr ist das HDR2, oder Hunter Dot Reticle 2, rechts im Bild, ausgestattet mit Subtensionen für die Entfernungsabschätzung und den Halt beim Schießen.
Das Drei-Schuss-Muster auf 200 m beträgt nur 18 mm, erzielt mit dem Sightmark Core 2.0 HX 3-12x56 Zielfernrohr auf dem Sabatti Rover Shooter Gewehr in .308 mit RWS Target Elite HPBT 190gr-Patronen.

Technische Daten und Preis − Sightmark Core 2.0 HX 3-12x56

Modell:

Sightmark Core 2.0 HX 3-12x56 (SM13103HDR2)

Preis (UVP):399,- EUR
Absehen 

Hunter Dot Absehen 2 in der 2. Bildebene, in 6 Helligkeitstufen rot beleuchtbar

Vergrößerung:
3-12x
Objektivdurchmesser:
56 mm
Augenabstand:

102 mm

Sehfeld (auf 100 m):

10,91 m  - 2,71 m

Dioptrieneinstellung:
±2 dpt
Mittelrohrdurchmesser:

30 mm

Parallaxeneinstellung:
15 - ∞
Seitenverstellung:

80 MOA

Höhenverstellung:

80 MOA
Klickverstellung:
1/4 MOA
Stromversorgung:

3V-CR2032-Zelle

Batterielaufzeit:

80  bis 1.000 h

Schutzklasse:

IPX7 - Wasser- und staubdicht

Objektiv-Beschichtungen:
Mehrschichtige Vergütung
Abmessungen:
340 mm  x 79 mm x 56 mm
Gewicht:

751 g

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