
Fakt ist, dass „die GLOCK“ schon lange bei einem nicht unerheblichen Teil der nun recht konservativ eingestellten Jägerschaft angekommen ist. Wenn es denn eine Pistole und kein Revolver werden sollte. Denn dessen hohe Bediensicherheit, insbesondere die einfache Schussabgabe, findet sich in größerem Umfang erst seit einigen Jahrzehnten bei Selbstladepistolen wieder. Die über 40 Jahre alte Konzeption der GLOCK war eine Wegbereiterin für das sehr einfache Konzept „Ziehen-Zielen-Schießen“. Keine externen Sicherungen, keine Ecken und Kanten, und eine nur relativ geringe Masse bei kleinen Ausmaßen. All dies zusammen mit einer ergonomischen Komponente des Griffstücks, welche im schnellen Schuss große Vorteile bringt.
Die als Dienstpistole konzipierte GLOCK 17 bekam rasch Nachfolger, auch kompakte wie das Modell 26. Vor gut zehn Jahren kam mit dem Modell 43 die bislang kleinste GLOCK in „ 9 Para“ auf den Markt. Die in den USA als „ultra concealable pistol“ angebotene, also „besonders leicht verdeckbare Pistole“, hat ein kurzes, einreihiges Magazin von nur sechs Patronen Kapazität. Das ebenfalls sehr kurze Griffstück reicht aber meist nur für drei Finger – Ersatzmagazine mit einem verlängerten ergonomisch geformten Boden schaffen da etwas Abhilfe. Die nun verfügbare Variante der GLOCK 43X COA ist gleich für zehn Patronen ausgelegt, mittelgroße Hände finden mit allen Fingern Platz am etwas längeren Griff. Der starken Nachfrage nach Verteidigungspistolen mit Rotpunktoption folgend, kam diese Testwaffen gleich mit einem montierten und eingeschossenen Reflexvisier der Marke Aimpoint in den Handel. Wir hatten Ihnen die Pistole bereits vorgestellt, nun folgt der Test.

Die GLOCK 43X COA im Detail:
Geladen kommen für diese Pistole je nach Patrone nur um die 650 Gramm zusammen – das zieht die Hose nicht nach unten. Funktionell gibt es auch nichts Neues, es bleibt in allen Belangen eine GLOCK. Für Nicht-GLOCK-Kenner: Eine Pistole mit Polymer-Griffstück und, nach dem Durchladen, teilvorgespanntem Schlagbolzenschloss. Eine mittig im Abzug sitzende Sicherheitsklinke erübrigt externe Sicherungen. Die Magazin-Auslösetaste lässt sich nach rechts umstecken. Griffrückenadapter gibt es bei dieserr Variante nicht, Griffwinkel und die Haptik lassen bei mittelgroßen Händen aber auch keine Wünsche danach aufkommen. Der Griff fast jeder GLOCK passt für Durchschnittshände vom Anschlag bis zur Schussabgabe perfekt.


Die GLOCK G43X COA auf dem Schießstand:
Abgesehen von Impressionen gibt’s beim artgerechten Umgang mit einer GLOCK kaum anderes zu berichten. Störungen hatten und haben bei Tests mit GLOCK-Waffen schon immer Seltenheitswert gehabt, auch bei diesem Test gab es keine. Trotz des kurzen Laufes ließen sich dank des Rotpunktvisiers enge wie auch schnelle Gruppen realisieren. Auf Fangschussentfernungen braucht es keine größere Waffe. Besonderheiten betreffen bei der sehr kurzen Variante nur die Munition. Denn nach dem Patronenlager stehen nur rund 55 mm Lauflänge zur Verfügung. Mit hohen Treibladungsdichten versehene Laborierungen blenden in der Dämmerung die Augen. Es dauert, bis nach dem Schuss gesehen wird, ob und wie das Ziel reagiert. Die 100 grs S&B XRG, 100 grs Hornady Critical Defense (FTX) Lite und die 108 grs GECO Action Extreme JHP kommen, sowohl was die Deformation als auch störendes Mündungsfeuer angeht, gut mit dem kurzen Lauf der GLOCK 43X zurecht. Die Hornady-Laborierung konnte am Ende mit einem Streukreis von 29 mm auf 15 m auch den Präzisionssieg für sich verbuchen.
GLOCK 43X COA: Technische Daten und Preis
| Modell: | GLOCK 43X COA |
| Kaliber: | 9 mm Luger |
| Kapazität: | 10 + 1 Patronen |
| Lauflänge/-profil: | 86 mm/ GMB (Polygonal) |
| Drall: | 1:250 mm |
| Abzugsgewicht: | ca. 2.600 g |
| Abmessungen: | 165 x 27 x 147 mm (inklusive Optik) |
| Gewicht: | ca. 595 g (inklusive Optik) (Leergewicht Pistole, ohne Optik: ca. 545 g) |
| Preis (UVP): | 1.299,- Euro |
| Ausstattung/Ausführung: | Polymer-Pistole, Polygon-Lauf, Aimpoint COA montiert und angeschossen. Kimme als Befestigungselement für das Rotpunktvisier. Ersatzmagazin, Ladehilfe, Abdeckplatte, Putzbürste, gedruckte Bedienungsanleitung. |
Das Fazit aus dem Test der GLOCK 43X COA:
Die Kombination des hochwertigen Rotpunktvisieres mit der schon zur modernen Ikone gewordenen Verteidigungswaffe ist ein Alleinstellungsmerkmal. Auch das Preisleistungsverhältnis ist mit knapp 1.300 Euro, inklusive des Aimpoint COA, kaum zu toppen. Dafür gibt es eine glatte Kaufempfehlung, besonders für Jäger.
Text: Hamza Malalla und Robert Riegel
Dieser Test erschien auch in der VISIER, Ausgabe 11/2025. Dort sind zusätzlich die detaillierten Schießergebnisse von sechs Laborierungen enthalten. Das Heft können Sie im VS Medien-Shop online kaufen. Dort steht es auch als ePaper zur Verfügung.
Weitere Informationen bekommen Sie auf der Seite des Herstellers, GLOCK. Außerdem beim deutschen Importeur, der RWS GmbH.










