Die digitale Drückjagd Teil 1: Mit dem Smartphone und weiterem Zubehör in Hessen – Vorstellung mit Video

Jäger mit einer Büchse von Unique Alpine.
all4hunters-Content-Creator Mathias Haack, mit Unique Alpine-Büchse mit Kamera am Lauf.

Manch einer würde sie auf Gesellschaftsjagden am liebsten komplett verbieten. Hippe Jagdgenossen, kommen ohne Handy auf der Jagd scheinbar überhaupt nicht mehr klar. Schnell noch ein Foto vom weißen Winterwald, einmal in den Selfie Modus wechseln und zeigen wo man ist. Ja, ich gebe es zu, auch als Digital Content Creator für all4hunters, hat man schwache Momente. Auch Meiner-Einer kann die Finger nicht vom Handy lassen.

Das Handy ist ständiger Begleiter und wird immer mehr zum Ersatzbüro im Freien. Anrufe im Flüstermodus, eine wichtige E-Mail schreiben oder doch noch schnell einen Börsen-Deal erledigen und als Copytrader Geld auf der Drückjagd verdienen. Was komisch klingt, ist doch Realität. Ja, als Kameramann von all4hunters lernt man interessante Menschen kennen.

Unsere Welt, unser Leben kann man sich ohne Smartphone eigentlich gar nicht mehr vorstellen. Man kann davon halten was man will, fest steht: Das mobile Telefon hat auch die Jagd nachhaltig verändert. Im Januar 2021 hatten wir die Möglichkeit, im Rahmen der Partnerschaft mit der K&K Premium Jagd und dem Jagdwaffenhersteller Krieghoff, eine Drückjagd in Hessen begleiten zu können.

Bockbüchsflinte auf der Drückjagd? Warum das Sinn machen kann, erklärt Carlo im Video.

Bevor wir zum eigentlichen Hauptthema, der digitalen Vermarktung von Wildstrecken im zweiten Teil kommen, ersteinmal ein paar allgemeine Worte zur Veranstaltung, die von der K&K Premium Jagd organisiert wurde: Im Rahmen der Partnerschaft mit Krieghoff, waren auch die Gewinner einer Aktion aus dem letzten Jahr wieder dabei. Carlo konnte mit seiner Krieghoff Bockbüchsflinte am ersten Jagdtag ein Stück Rehwild erlegen. Dabei klingt Bockbüchsflinte und Drückjagd erst einmal nicht unbedingt wie Begriffe, die zusammen gehören. Warum das aber pure Absicht ist und aus Sicht von Carlo, neben den bekannten Nachteilen, vor allem einen Vorteil bringt, das erklärt er im Video.


Video: Frederic mit seinem Sauenhammer SH2 an der Krieghoff

Frederic, der mit der Krieghoff Doppelbüchse wieder dabei war, hatte ebenfalls Jagderfolg. Im Gegensatz zur Jagd im November, als er eine Rotwilddoublette und ein Stück Rehwild erlegen konnte, schickte ihm Diana an diesem Tag sieben Stück Rehwild, wovon sich ein Stück auf Schussentfernung näherte und zur Strecke kam. Im Video erfährt man alles über die richtige Anwendung des "Sauenhammer SH2" und welche Vorteile der auf Bewegungsjagden bietet.


Digitale Nachsuche mit dem Handy – dem Hundeführer Freddy Lietz auf den Fersen

Zu einer gut organisierten Drückjagd gehören zuverlässige Treiber, Hundeführer und "last but not least": Hunde. Ohne Hunde würde eine Drückjagd nicht funktionieren. An dieser Stelle an alle Helfer noch einmal ein kräftiges Waidmannsdank für deren Einsatz. Nachsuchen sollten bei einer Jagd immer die Ausnahme sein. Doch wir werden wohl auch in Zukunft damit leben müssen, dass es schlecht platzierte Schüsse geben wird. Daher werden bei K&K Premium Jagd alle Anschüsse kontrolliert.

Die Ursachen für eine Nachsuche können vielfältig sein. Fakt ist, jeder versucht, so etwas vermeiden und doch sind wir verpflichtet, für eines Sorge zu tragen: Dass im Fall der Fälle eine Nachsuche schnell und vor allem professionell durchgeführt wird. So kam es, dass am zweiten Jagdtag ein Keiler im Steilhang beschossen wurde und anschließend in den Bestand zog. Er wurde dann nicht mehr gesehen. Nach der Jagd, wurde der Anschuss kontrolliert und verbrochen. Schnitthaar zeigte an, dass das Stück die Kugel genommen hatte.

Kai-Uwe Kühl, Geschäftsführer der K&K Premium Jagd, kam vom Nachbarstand hinzu, markierte den Anschuss und den Standort vom letzten Punkt, wo Schweiß gefunden wurde. Per Google Maps wurden die Punkte auf dem Handy markiert. Ohne Hund wurde die augenblickliche Untersuchung erst einmal unterbrochen, um einen Schweißhundeführer zu rufen. Die Standorte schickte der Jäger an den Nachsuchenführer.

Freifläche im Wald.
Im freien Gelände kann das Smartphone die Orientierung in vielen Situationen vereinfachen.

Zehn Minuten später wartete Freddy Lietz mit seinem Schweißhund Luna am Auto auf uns. Der Schütze schilderte noch einmal den Vorgang. Dann begann der Hundeführer mit der Nachsuche. Wir folgten mit Kamera und nötigem Abstand. Zunächst kontrollierte der Hundeführer den Anschuss. Dann folgte er der Spur des Keilers. Er ging zur markierten Stelle, die ihm Kai-Uwe Kühl per Handy geschickt hatte. Mit dem Hund am Riemen ging es dann den Hang hinauf. Kaum waren der Hundeführer und sein treuer Gefährte aus unserem Blick verschwunden, hörten wir auf einmal: "SAU TOT!" 100 Meter von der letzten markierten Stelle lag ein starker Keiler mit einem Steckschuss.

Für Freddy Lietz, den Nachsuchenführer der K&K Premium Jagd, ist die Nutzung des Smartphone auf der Jagd, der logische nächste Schritt, um optimale Jagdabläufe zu gewährleisten:

"Bei der Versendung von Treffpunkten für Hundeführer und Treiber, Markierungen von Nachsuchen, Markierungen von im Treiben gefundenem Schweiß bis hin zum Treffpunkt für Schütze und Gemeinschaft, kann das Smartphone auf der Jagd durchaus behilflich sein und ist es auch. Ebenso bei der Freigabe, beziehungsweise spezifisch individuellen Freigabe, von nur einer bestimmten Anzahl an zum Beispiel bei Rotwild, Rehwild und Co. So habe ich es auch schon häufig erlebt, dass bei bestimmten Jagden via Gruppe bekannt wurde, wann der Abschuss an bestimmten Wildarten erfüllt war. Häufig stehe ich selber am Ende einer Nachsuche am Stück Wild, welches wir gefunden haben und kann so den Standort dem Jagdherren oder Jagdhelfer zukommen lassen. Eine schnelle Lösung, die nicht nur dazu beiträgt die Nachsuche schnell zu beenden, sondern Möglichkeiten bietet, eine weitere Nachsuche bei gutem Licht noch durchzuführen.“

Übergabe des Bruchs – Anschusskontrolle bei K&K Premium Jagd

Bei der Übergabe des Bruchs – zur Information an alle Leser und Zuschauer: wir hatten leider keine bruchgerechten Gehölze in der Nähe – machte Kai-Uwe Kühl noch einmal klar, warum bei K&K Premium Jagd jeder Anschuss kontrolliert wird. Bei unklaren Situationen wie dieser, spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Neben dem Geschoss, dass für Ausschuss und Pirschzeichen sorgen soll, ist die Platzierung des Schusses sowie die Entfernung auf das Stück zu berücksichtigen. Zu guter Letzt spielen natürlich auch das Gewicht und die Größe des Stückes eine Rolle. All dies, sind wichtige Informationen die dem Nachsuchenführer weiterhelfen. Die beschriebene digitale Standortmarkierung, war also nur der Beginn, um so eine Totsuche erfolgreich abzuschließen. Die digitale Jagd, geht jedoch über die Standortmarkierung für Nachsuchen hinaus. Die Vermarktung der Strecke ist ein weiterer Punkt, den wir Ihnen in Teil 2 der digitalen Drückjagd kommende Woche vorstellen möchten.


Weitere Informationen zu den Waffen von Krieghoff, finden Sie auf der Seite des Herstellers.

all4hunters ist immer wieder auf Drückjagden unterwegs, um die Tipps und Tricks der Teilnehmer zu erfahren. Zum Beispiel haben wir bereits über die Optimierung der Merkel Helix Speedster mit Fluna Tec berichtet.