Test: Swarovski Z6i 1-6x24

Daniel Swarovski entwickelte 1895 die erste elektrisch betriebene Schleifmaschine für Schmucksteine. Seitdem sind aus seinem Werk mehrere Unternehmenszweige gesprossen, deren Produktpalette von den Schleifwerkzeugen über geschliffene Schmucksteine und Kristall bis hin zu hochpräzisen fernoptischen Geräten reicht. 1935 nutzte Wilhelm Swarovski, der Sohn des Firmengründers, die damals schon im väterlichen Betrieb vorhandenen Methoden und entwickelte ein neues Prismen-Produktions- und Schleifverfahren. 

1949 gründete er in Absam (Tirol) die Swarovski Optik KG und legte damit den Grundstein für ein Fernoptik-Unternehmen von Weltruf. Sein erstes Serienprodukt, das Modell Habicht 7x42, ist ein bis heute gültiger Standard in der Jagdoptik und wird noch gefertigt. Dem Habicht folgten 1959 das erste Zielfernrohr, 1967 das erste Ausziehfernrohr, 1971 das weltweit erste gummiarmierte Fernglas und 1976 das erste Zielfernrohr mit eigener Nova-Teleskop-Okular-Technologie zur Vermeidung von Augenverletzungen beim Schuss aus ungünstigen Positionen. Weitere wegweisende Entwicklungen folgten. Seit 2007 findet weltweit die Sechsfach-Zoom-Zielfernrohrlinie namens Z6 großen Anklang bei der internationalen Jägerschaft.

 

Nun liegt VISIER ein Drückjagd-Zielfernrohr zum Test vor. Dass die Optiken von Swarovski zu den Besten gehören, ist hinlänglich bekannt. So enttäuschte auch dieses Z6i 1-6x24 nicht, was nicht anders zu erwarten war. Lesen Sie hier unsere Testbewertung:

Test: Swarovski Z6i 1-6x24
Als einer der ersten Hersteller platzierte Swarovski die Absehenelektronik in dieser Art und Weise auf dem Okular.
Test: Swarovski Z6i 1-6x24
Swarovski Z6i 1-6x24: Die Verstelltürme sind gut beschriftet und lassen sich durch einfaches Herausziehen der Skalenringe nullen - eine gute Lösung.

Die Abbildungsqualität überzeugte voll und ganz. Abzüge gab es wegen der sehr minimalen Farbsäume (welche ja fast unvermeidbar sind, -1 Punkt), wegen eines nicht ganz planen Bildes (-1 Punkt) und wegen einer durchschnittlichen Transmission von 89,2 % (-1 Punkt). Die Randschärfe ist für eine Optik mit so großem Sehfeld hervorragend. Die Farbneutralität sowie das ausgeglichene Brillanz-/Kontrastverhältnis sind sehr gut. Die Auflösung im Schwarzbereich ist hervorragend. Das Sehfeld ist mit 42 m bei einfacher Vergrößerung unübertroffen. Das LD-I-Absehen ist ein für den schnellen Schuss auf bewegte Ziele hin optimiertes „reticle“. Als Jäger muss man sich zweifelsohne erst damit vertraut machen.

 

In der Verpackung beim Zubehör liegt eine Beilage mit den technischen Daten, in der die Absehen kurz beschrieben werden, mit einem Link auf die Internetseite www.abdeckmasse.swarovskioptik.com. Dort läuft ein wirklich hervorragendes Programm, auf dem alle Absehen genauestens vermaßt sind - bei jeder Vergrößerung.

 

Beim Stoß- und Schussfestigkeitstest setzte sich ein Staubkörnchen auf dem Absehen fest (-1 Punkt). Und beim Dichtigkeitstest drang etwas Wasser in die Beleuchtungs-Steuerungseinheit ein, ohne viel Schaden anzurichten (-1 Punkt). 

Test: Swarovski Z6i 1-6x24
Swarovski Z6i 1-6x24: Das LD-I-Absehen ist eine für die Dückjagd optimierte Strichplatte mit Leuchtpunkt und damit ideal für den schnellen Schuss auf bewegte Ziele geeignet.
Test: Swarovski Z6i 1-6x24
Swarovski Z6i 1-6x24: Sicher am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig - doch in letzter Zeit haben auch immer mehr Jäger solche Absehen schätzen gelernt.

Ein kleiner Nachteil ist das Batteriefach, dieses kann nur mit einer Münze geöffnet werden. Benutzt man das Jagdmesser, sorgt die Klinge für hässliche Kratzspuren - ein Punkt minus bei der Bedienfreundlichkeit, an der es sonst nichts zu bemängeln gibt. Die Verarbeitung ist top, auch die Bedienungsanleitung ist in gutem Deutsch verfasst und prima illustriert.

 

Unser Testfazit zum Swarovski Z6i 1-6x24:

Ein Spitzenglas von Swarovski Optik. Das österreichische Unternehmen gehört zweifelsfrei zu den weltweit besten Herstellern von Zielfernrohren für die Jagd. Es ist nur schade, dass man sich in Tirol bislang ausschließlich auf den Jagdmarkt konzentriert hat. Wir könnten uns durchaus spannende Produkte für den sportlichen Einsatz vorstellen.


VISIER-Bewertung des Zielfernrohrs Swarovski Z6i 1-6x24:

VISIER-Bewertung  Punkte
Abbildungsqualität (max. 40 Punkte)
37 Punkte
Sehfeld (max. 10 P.)
10 Punkte
Absehen (max. 10 P.)
10 Punkte
Schuss-(Stoß-)festigkeit (max. 10 P.)
9 Punkte
Mechanik (max. 10 P.)
9 Punkte
Bedienelemente (max. 5 P.)
4 Punkte
Verarbeitung (max. 10 P.)
10 Punkte
Bedienungsanleitung (max. 5 P.)
5 Punkte
Gesamtpunktzahl (max. 100 P.)
94 Punkte
Testurteil
ausgezeichnet
Prädikate
6 von 6 

Hier finden Sie weitere Informationen über Swarovski: 

Swarovski 

Weitere Swarovski-Zielfernrohre im Test (finden Sie im VISIER Special 73):

Swarovski Z6i 2,5-15x56

Weitere Tests aus dem VISIER Special Nr. 73:

KAHLES Helia 5 1,6-8x42i

KAHLES Helia 5 2,4-12x56i

Meopta MeoStar R2 1-6x24 RD
Meopta MeoStar R2 2,5-15x56 RD

Leica ERi 2,5-10x42

Leica Magnus 2,4-16x56

Schmidt & Bender 1-8x24 Exos


Diesen Artikel gibt es auch in dieser Sprache:
Swarovski Z6i 1-6 x 24 (soll / ist*)
Technische Daten

Test: Swarovski Z6i 1-6x24Michael Schippers



Vergrößerung (fach) 1-6 / 1-5,94
Augenabstand 95 mm / -
Sehfeld (m auf 100m) 42,5 bis 6,8 / 42,0 bis 6,82
Dioptrienausgleich (dpt) -3 bis 2 / -4,3 bis 2
Dioptrienkonstanz (dpt) - / 0,1
Auflösung (Winkelsekunden) - / 9,3
Fokussierung Nahbereich: (nur bei ZF mit Parallaxeausgleich) -
Transmission (T-Tag) - / 90,6
Transmission (T-Nacht) - / 87,8
Transmission (T-Max) - / 93,0
Absehen 2. Bildebene, Leuchtpunkt
Verstellung pro Klick, (cm auf 100m) 1,5 / 1,5
Verstellbereich (cm auf 100m) Seite: 200 / 205, Höhe: 200 / 200
Wasserdicht bis (Tauchtiefe in m) 4 / 4
Mittelrohrdurchmesser 30 mm / 30 mm
Länge 293 mm / 293 mm
Gewicht 420 g o. Leuchtabsehen / 454 g
Anmerkungen * soll = Herstellerangabe / ist = Testergebnis