In unserem letzten Beitrag über die beeindruckende progressive X10-Munitions-Wiederladepresse von Frankford Arsenal haben wir uns genau angeschaut, was sich in den Kartons befindet, die uns der europäische Versandhändler Strobl.cz zur Erstellung dieser kleinen Informations- und Testberichtreihe zur X10 geschickt hat. Hier finden Sie den besagten all4shooters-Beitrag mit einem Video vom "Unboxing" der Frankford Arsenal X10.

Aber eine Sache fehlte noch: eine gute, stabile Wiederladebank, die robust genug ist, um den Krafteinwirkungen und dem Gewicht standzuhalten, das eine so große Presse darauf ausüben kann. Also entschieden wir uns dafür, dass diese Presse eine eigene Ladebank verdiente, und da der Autor für die länger währende Testdauer nicht viel Platz in seiner Wohnung entbehren konnte, baute er kurzerhand eine kleine Wiederladebank aus ein paar Stahlbeschlägen, einer 30 mm starkem Leimholzplatte und einem Satz 10x10er-Tischbeinen sowie ein paar Querlatten. Das Resultat war eine etwa 80 x 120 cm große Werkbank − gerade groß genug, um die Presse und die nötigen Utensilien sowie Komponenten aufzunehmen, und gerade hoch genug, um den Griff der Presse bequem bedienen zu können. ACHTUNG: Eine so kleine und leichte Ladebank muss unbedingt an der Wand oder dem Boden ausreichend befestigt werden, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten und um zu verhindern, dass die gesamte Anlage umkippen kann.

Dank der mitgelieferten Schablone, waren die sechs Löcher für die Befestigungsschrauben, die wir uns ebenfalls im Baumarkt besorgt hatten, schnell in die Holzplatte der Ladebank gebohrt. Nun konnte das Grundgestell der Presse für den weiteren Aufbau und die späterer Nutzung fixiert werden. Im Nachhinein wäre es allerdings noch besser gewesen, wenn wir ein 45 cm x 45 cm großes und 3 mm starkes Stahlblech zwischen dem Pressenkörper und der Leimholzplatte platziert hätten, um die beim Arbeiten mit der Presse entstehenden Kräfte besser zu verteilen.
Und um es gleich vorweg zu nehmen: Die X10 ist ein verdammt gutes Gerät. Sie bietet eine Fülle von Funktionen, und das bedeutet mehr Komplexität. Wenn Sie die X10 richtig einrichten, werden Sie lange Freude daran haben und hervorragende Ergebnisse und Leistungen mit der damit geladenen Munition erzielen.

Am besten machen Sie sich mit der − unserer Ansicht nach − wirklich gut gemachten Montageanleitung vertraut und schauen sich dazu noch ein paar Videos im Netz an, die den Zusammenbau dieser progressiven Presse im Detail zeigen (ein solches finden Sie bespielweise in diesem Beitrag, aber auch im YouTube Channel von Hersteller Frankford Arsenal. Den Link zum Hersteller-Video finden Sie am Ende dieses Beitrages. Bevor Sie eines der Montagevideos ansehen, sollten Sie aber schon einmal alle Teile aus dem X10-Kits bereitlegen, damit Sie auch genau wissen, worum es im Video geht.

In unserem auf längere Zeit angelegten Test werden wir die X10-Presse von Frankford Arsenal in erster Linie zum Wiederladen von 9-mm-Pistolenpatronen verwenden, da diese auch den Großteil der Munition darstellen, die der Autor selbst auf der Range verschießt.
Die Schritte und Entscheidungen, die dazu nötig waren, um die Presse für dieses Pistolenkaliber einzurichten, spiegeln sich natürlich auch in diesem Beitrag zur Montage der X10-Presse wider: im Falle des Wiederladens von Büchsenmunition, wie z.B. der .223 Remington, sind einige Schritte überflüssig oder unterscheiden sich erheblich. Zum Laden anderer Kaliber wie etwa der Büchsenpatrone .223 Remington oder anderer Kurzwaffenpatronen müssen Sie sich gegebenenfalls auch andere Hülsenhalter und weiteres vom hier geschilderten Aufbau abweichendes Zubehör beschaffen.
Frankford Arsenal X10 − so wird die progressive Wiederladepresse für den ambitionierten Sportschützen montiert



Wir entschieden uns dafür, die X10-Hauptbaugruppe der Wiederladepresse dicht am Rand der Tischkante zu montieren. Wenn Sie das Gleiche tun möchten, stellen Sie sicher, dass Sie den korrekten Abstand für den Bediengriff überprüfen. Anderenfalls kann es passieren, dass Sie eine Kerbe dafür in die Bank schnitzen müssen... Denken Sie bitte auch daran, alle Kabelbinder zu entfernen. Nachdem Sie alle Schrauben angezogen haben, bringen Sie die seitlichen Abdeckungen an der Presse an − das erfordert einiges an Schraubarbeit! Wir haben die letzte Platte, die normalerweise hinter dem Bedienhebelsitzt einfach weggelassen, da wir dort während des Einrichtens sowie Einstellens der Presse noch einen bequem Zugang haben wollten und die Hebelmechanik hier erst einmal offen gelassen.

Da der Hauptpressenkörper mit montierter Werkzeugkopfplatte geliefert wird, musste diese zunächst einmal entfernt werden. Das geht indem man die Mutter der zentralen Pressensäule abschraubt. Dazu eignet sich hervorragend ein Rollgabelschlüssel und es geht am einfachsten, wenn sich die Säule in der untersten Position befindet, wobei die Platte unmittelbar auf dem Pressenkörper sitzt. Nun ist es an der Zeit, den Flansch der Hülsenhalterplatte zu entfernen, der mit fünf Schrauben befestigt ist. Da wir "kleine" Zündhütchen verladen möchten, sprich Small Pistol-Zündhütchen für 9x19er Pistolenpatronen, müssen die Zündhütchensetz- und Entzünderungsstifte nicht ausgewechselt werden. Die Zündhütchen der Größe Small Pistol oder Small Rifle sind wohl die gängigsten, die mit einer solchen Presse verladen werden und daher sind die entsprechend Stifte bereits vorinstalliert.


Um die Hülsenhalterplatte zu montieren, ziehen Sie die Arretierung unter dem Geschosszuführungsschacht zurück und lassen Sie die Platte einfach "hineinfallen". Sobald die Platte arretiert ist, überprüfen Sie durch vollständiges Betätigen des Pressenhebels, ob sich die Platte dreht und die federgelagerte Kugel richtig darin einrastet. Da die Presse ab Werk mit dem Reduzierstück mit der Markierung #1 in der Hülsenzuführungsbaugruppe ausgestattet ist, besteht keine Notwendigkeit, dieses durch ein anderes der drei optional verfügbaren Reduzierstücke und/oder eines der fünf mitgelieferten Reduzierstücke für das Wiederladen von 9-mm-Hülsen zu ersetzen. Als nächstes kommt das Zündhütchensystem: Hier wählten wir die richtige Baugruppe für unsere 9-mm-Pistolenmunition aus, die auf dem Zahnrad deutlich mit "small primer" (kleines Zündhütchen) gekennzeichnet ist, und montierten sie auf dem Pressenkörper. Dabei gilt es darauf zu achten, dass diese Baugruppe passend zu den entsprechenden Hülsenhaltern indexiert sind und dass sich alles reibungslos bewegen lässt.
Achten Sie auf die Knöpfe für das Lokalisieren der Hülsen: Sie sind federbelastet und es sollte überprüft werden, ob diese sich jetzt frei auf und ab bewegen können.
Wenn Sie nun noch die optional erhältliche automatische Kollator- und Zuführ-Kit für Kurzwaffengeschosse montieren, ist nun der Moment gekommen, um ein weiteres wichtiges Teil zu installieren, nämlich die Geschosstransportvorrichtung, die unter dem Werkzeugkopf montiert werden muss. Wie das genau funktioniert und wie es mit dem Aufbau und dem Einrichten der Frankford Arsenal X10 weiter geht, verraten wir Ihnen in Kürze im nächsten Teil unserer kleinen Serie mit Beiträgen zu dieser enorm leistungsstarken Wiederladepresse aus dem Sortiment von STROBL.CZ. Einen Vorgeschmack darauf liefert ihnen unser oben verlinktes Video oder das besagte Herstellervideo das Sie hier finden https://www.youtube.com/@frankfordarsenal/videos.
Weitere Infos zum Anbieter der FA X10 und seinem reichhaltigen Sortiment für Sportschützen und Jäger finden Sie auch auf der deutschsprachigen Shop-Seite von STROBL.CZ.