Test: Gehörschutz SIEMENS "SecureEar"

Hand aufs Herz: Wer hat nicht schon einmal in einer Schießpause beim Training oder dem Wettkampf den gerade in Verbindung mit einer Schutzbrille oftmals unbequemen Kapselgehörschützer abgelegt und wurde dabei von einem Schussgeräusch in unmittelbarer Nähe oder auf dem Nachbarstand unangenehm überrascht? 

Auch im Revier, gerade beim Ansitz vernachlässigen viele Jäger den Gehörschutz, um die Umgebungsgeräusche besser wahrnehmen zu können. Mehren sich solche für das Ohr schmerzhaften „Knalleffekte“ mit massiven Schallpegel-Spitzen aufgrund eines nicht vorhandenen oder nur unzureichend wirkenden Gehörschutzes, dann kann das zu irreparablen Schäden dieses empfindlichen Sinnesorganes bis hin zur Schwerhörigkeit führen.

Je nach Fabrikat und Ausführung sind viele Kapselgehörschützer schon nach wenigen Stunden unkomfortabel und erzeugen in Verbindung mit einer Schießsportbrille oftmals unangenehme Druckstellen oberhalb der Ohrmuschel. Zudem schränken sie gerade bei dynamischen Schießsportarten wie IPSC / Action oder Trap / Skeet oftmals die Bewegungsfreiheit ein, wenn man schnell in den Anschlag geht. 

Eine Alternative sind hier Ohrstöpsel mit integrierter Elektronik, die heutzutage ebenfalls von diversen Herstellern offeriert werden. In diesem Feld mischt auch SIEMENS mit den „SecureEar“ mit, die es im wahrsten Sinne des Wortes in sich haben. 

Für einen optimalen Sitz und die damit verbundene Lärmdämmung wird der Gehörgang mit einer Kunststoffmasse zunächst ausgespritzt. Aus den Modellen werden dann die passgenauen „SecureEar“ Gehörschützer gefertigt.

Das namhafte deutsche Unternehmen kann auf 130 Jahre Erfahrung im Bereich der Hörgerätetechnologie zurückblicken und diese Expertise merkt man den von uns getesteten "SecureEar" Gehörschützern deutlich an. Um eine Geräuschdämmung von bis zu 35 Dezibel realisieren zu können, was auch nur gute Kapselgehörschützer schaffen, müssen die Gehörstöpsel erst einmal perfekt im individuell geformten Gehörgang des jeweiligen Nutzers anliegen. 

Dazu werden die Ohren bei einem autorisierten Hörgeräte-Akustiker mit einer gelartigen Masse ausgespritzt, deren aushärtendes Material später zur Herstellung des persönlichen Gehörstöpsels dient. 

Nach etwa 10 Tagen erhält man den perfekt sitzenden, intelligenten Gehörschutz. 

Übrigens behaupten Kritiker von Gehörstöpseln immer wieder, dass das Ohr nur durch einen Kapselgehörschützer richtig geschützt wird, weil durch den umliegenden Schädelknochen der Schall sonst an das Ohr weitergegeben wird. 

Anzumerken ist dazu, dass der von außen wirkende Lärm über den gesamten Schädel an das Innenohr übertragen wird, wobei hier eine „natürliche“ Dämmung von 50 Dezibel vorhanden ist. 

Ergebnis des caliber Langzeit-Tests mit dem SIEMENS "SecureEar":

Über mehrere Monate konnten wir die SIEMENS „SecureEar“ Ohrstöpsel erproben. Das anfängliche Fremdkörpergefühl im Ohr gibt sich nach einigen Minuten von selbst, durchaus erstaunlich ist aber die gute, naturgetreue Wiedergabe von Stimmen und Geräuschen. 

Ein großer Vorteil, der vor allen Dingen für Jäger interessant sein dürfte, ist die Tatsache, dass sich Umgebungsgeräusche auch noch verstärkt wiedergeben lassen. Somit lassen sich Geräusche von Wild noch besser ausmachen. Bei unserem Test war zum Beispiel das Rauschen der Blätter im Wind besser als in Natura zu hören.

Auch das Klicken der Abwurfmaschinen beim Wurfscheibenschießen war immer deutlich wahrnehmbar. Störgeräusche, Rückkopplungen oder sonstige Interferenzen waren während unserer Erprobung nicht auszumachen, auch nicht, wenn mit dem Mobiltelefon direkt am Ohr telefoniert wurde. 

Gerade wenn man während des Schießens und in den Pausen viel kommuniziert, wie wir es sowohl als Ausbilder als auch Schüler anlässlich einiger mehrtägiger Schießkurse taten, zeigte „SecureEar“ von SIEMENS keine Schwächen.

Die bereits seit 2010 erhältlichen SIEMENS „SecureEar“ Ohrstöpsel erfüllen die entsprechenden Gehörschutznormen, sind in verschiedenen Farben erhältlich und selbst eine Anbindung an Funkgeräte oder andere Kommunikationssysteme ist optional möglich. So viel High Tech auf kleinstem Raum hat seinen Preis, so entdeckt man sie im weltweiten Netz zu Preisen ab etwa 520 Euro plus unterschiedliche Kosten für den individuellen Abdruck. 

Testfazit von zum SIEMENS "SecureEar" Gehörschutz:

Eine Stange Geld, doch als Gegenwert erhält man praxistauglichen, höchst komfortablen Gehörschutz mit feinster Elektronik, Kommunikationsmöglichkeit und maximaler Bewegungsfreiheit, den man beim Tragen fast vergisst. Produkte internationaler Hersteller sind teilweise bis zu 100.- € teurer.


Weitere Informationen:

caliber 11/12