Feststehendes Messer: Pohl Force European Ops Division Quebec One

Der Entwickler des ausgewachsenen Einsatzmessers ist stolz darauf, von Gary Randall, Sohn des einstigen Firmengründers Bo Randall, die exklusive Erlaubnis erhalten zu haben, diese beiden Messer fertigen zu dürfen. Das "Quebec One" in "Survival"-Version mit schwarzer, beschichteter Klinge und "Outdoor"-Ausführung mit heller Klinge im Satin-Finish sind die neuen EOD-Flaggschiffe auf Basis des originalen "Modell 14"-Designs.

Test: Pohl Force European Ops Division (EOD) Quebec One
Bowie-Biest: Das brandneue Pohl Force EOD Messer Quebec One wiegt über 400 Gramm bei einer Gesamtlänge von 315 Millimetern. Links die Survival-Ausführung mit schwarzer PVD-beschichteter Klinge und rechts die Outdoor-Version mit satinierter, heller Klinge.

Die 1936 startende Firmengeschichte von Randall Made Knives aus Orlando, Florida, und ist gleichermaßen beeindruckend wie spannend. Sie beginnt damit, dass Bo Randall ein handgemachtes, rares Messer des "US Custom Knifemakers"-Pioniers William W. Scagel erwerben konnte (siehe auch http://www.randallknives.com/). Mit der Teilnahme der USA am Zweiten Weltkrieg gelangte Randall Knives 1941 bis 1944 nun auch ins Metier der militärischen Kampfmesser. Das Modell 1 "All Purpose Fighter", Modell 2 "Fighting Stiletto" und das im Detail geänderte Modell 3 "Hunter" wurden von vielen Soldaten im Einsatz geführt. Diese Exemplare entdeckt man neben unzähligen Klassikern an feststehenden Messern für die Jagd und Fischerei übrigens noch heute im beeindruckenden, vielfältigen Fertigungsprogramm. Man erfüllt als echter Handarbeitsbetrieb natürlich auch Sonderwünsche abseits der Katalogmodelle. Das Vorbild für Dietmar Pohls moderne Varianten wurde Anfang der 1950er Jahre als "Ground Forces Combat & General Purpose Weapon" Allzweckmesser für das U.S. Marines Corps entwickelt. Auch wenn es nie offiziell Dienst schob, wurde es doch von vielen Elitesoldaten in Vietnam genutzt.

Mächtig modern

Test: Pohl Force European Ops Division (EOD) Quebec One
Zum Pohl Force EOD Quebec One gehört standesgemäß keine Lederscheide mit Fransen, sondern eine zeitgerechte Tragevorrichtung aus Kydex mit Blade Tech-Schnellverschluss-Rückenplatte.

Das mehr als 400 Gramm auf die Waage bringende "Quebec One" in "Full Tang"-Bauweise mit mächtiger 193 mm langer Klinge stellt nach Pohlscher Philosophie die gelungene Symbiose aus traditionellem "Old School"-Design und moderner High-Tech-Fertigung dar. Die Klinge mit einer Rückenstärke von satten 5,9 mm besteht aus dem Uddelholm Sleipner, ein Chrom-Molybdän-Vanadium-legierter Werkzeugstahl (0,9% C, 0,9% Si, 0,5% Mn, 7,8% Cr, 2,5% Mo und 0,5% V) mit einer Rockwellhärte von bis zu 60 HRC nach dem Hochtemperatur-Anlassen, der sich durch hohe Verschleißfestigkeit auszeichnet. Sie wird ergänzt durch einen 24 mm durchmessenden Griff mit aufgeschraubten G-10-Schalen mit griffiger 3-D Oberflächenstruktur und ausgeprägten Fingermulden.

Getrennt wird die Klinge vom Griff durch eine prägnante Parierstange, die fester Bestandteil des aus einem Stück Stahl gefertigten Messers ist. Bei Randall Knives werden diese Trennschilder aus Messing oder Neusilber als Extrabauteil montiert. Das taktische Bowie-Messer wird mit einer Gürtel-Tragevorrichtung aus Kydex-Kunststoff mit beigelegter Schnellverschluss-Rückenplatte samt Montageteilen des US-Herstellers Blade Tech sowie Fangschnur ausgeliefert. Optional stehen auch Schultertragesysteme und Oberschenkeladapter zur Verfügung. Das, wie alle Pohl Force EOD Messer bei Lionsteel in Italien gefertigte Quebec One Survival, kostet 369,- €, das Quebec One Outdoor 339,- €.