ATK trennt Sport und Defense in zwei Firmen

Der US-Konzern ATK ist einer der Major Players in zivilen wie in militärischen Märkten mit einem Umsatz von etwa 4,3 Milliarden US-Dollar. Das US-Unternehmen hat Ableger in mehr als 22 US-Bundesstaaten, sowie in Puerto Rico und „im Rest der Welt“.

Die beiden neuen Firmen werden ATK und ORBITAL ATK heißen. 

ATK trennt künftig Sport und Defense
Mark DeYoung, CEO von ATK

„Wir gründen zwei starke eigenständige Unternehmen, die sich klar und nachhaltig als Marktführer in ihren jeweiligen Segmenten verstehen“ sagt Mark DeYoung, der CEO von ATK.

Weiter führt CEO Mark DeYoung aus:

„Die Geschäftsführung und das Management-Team von ATK suchen ständig nach neuen Möglichkeiten, das Unternehmen so auszurichten, dass sich für unsere Shareholder die bestmögliche wirtschaftliche Perspektive ergibt. Diese Neuausrichtung ist eine überzeugende Möglichkeit, starke, verlässliche und klar fokussierte Unternehmen zu schaffen, die Innovationen liefern, exzellente Umsetzung von Strategien garantieren und viele neuen Möglichkeiten für unsere Kunden, Partner und Mitarbeiter schaffen und dabei langfristig einen attraktiven Shareholder-Value sichern.“

Die Neuausrichtung und Aufsplittung in zwei getrennte Unternehmen wurde von ATK in den Entscheidungsgremien einstimmig beschlossen, so die Presseinformation.


Hintergrund:

ATK ist in den letzten 20 Jahren stetig gewachsen und hat in dieser Zeit auch die ein oder andere Firma oder Marke gekauft. So zum Beispiel SAVAGE ARMS oder BUSHNELL, die beide erst 2013 zugekauft wurden.

Zum ATK-Konzern gehören u.a. folgende zivile Marken:

FEDERAL PREMIUM, BLACKHAWK, UNCLE MIKE’s, HOPPE’S, RCBS, ALLIANT POWDER, CCI, SPEER, CHAMPION TARGETS, WEAVER OPTICS, OUTERS, BOLLE, CEBE und SERENGETI. Alle diese Marken finden sich künftig in der ATK Sporting Group wider. Das ist der neue, zivile Teil des ATK Spin-Offs.

Das neue, konsequent militärisch ausgerichtete US-Unternehmen entsteht aus einem Zusammenschluss der Aerospace Group und der Defense Group von ATK. Die Aerospace-Gruppe von ATK arbeitet u.a. für Airbus und Boeing. Die Defense Group produziert z.B. Teile für die sogenannten JADM „Smart Bombs“ sowie Munition für die US-Armee und ihre Alliierten.

ORBITAL SCIENCES, seit 25 ATK-Kunde und der dritte Teil des neu entstehenden militärisch geprägten Unternehmens, ist ebenfalls ein großer Name in der US-Luftfahrt- und Verteidigungsindustrie. Mit Projekten in der bemannten und unbemannten Raumfahrt (auch bei Space Shuttle), im Satellitengeschäft und mit Aktivitäten bei GPS-gesteuerten Raketenabwehrsystemen hat man sich einen guten Namen gemacht. Im Zuge der Neuausrichtung übernimmt ATK dieses Unternehmen und gliedert es auf Basis eines Aktientauschs in den Konzern ein. Dieser Merger führt zu einer klassischen Konsolidierung in der Rüstungs- und Raumfahrindustrie in den USA. Grund dafür sind nicht zuletzt die kürzlich um etwa 20% gekürzten Rüstungsausgaben von Präsident Obama.


Last but not least hat diese Strategie noch einen anderen Hintergrund:

Aufgrund des raschen Wachstums von ATK im zivilen Geschäft, das 2013 ca. 16% betragen hatte, macht es Sinn, den weniger dynamischen Teil des Unternehmens zu separieren und durch einen Zukauf neu auszurichten. Es gibt aber zwei Seiten dieser Medaille: kommerzielle Einnahmen könnten entscheidend sein für die Aufrechterhaltung der Renditen in einer Verteidigungssparte, die sich tendenziell eher im Abschwung befindet. Deshalb wird es interessant sein zu sehen, welche Sicht sich in der bevorstehenden Konsolidierung der Branche Military/Aerospace durchsetzen wird und welche Vorteile ATK für sich durch diese Neuausrichtung verbuchen kann.

Nachdem die zivilen und militärischen Märkte doch sehr weit auseinanderliegen und wenige Berührungspunkte haben, macht diese Trennung durchaus Sinn. Ziel ist es, beide Unternehmen stärker und flexibler zu machen.


Für alle, die es ganz genau wissen wollen: HIER geht’s zur offiziellen Pressemitteilung von ATK zu diesem Thema.


ATK LOGO Orbital