Hornady 6 mm GT: Der US-Hersteller nimmt die erfolgreiche Wildcat von George Gardner für das PRS- und Long-Range-Schießen ins Fabrikpatronenprogramm auf

Die neue 6-mm-GT-Patrone wurde entwickelt, um bei Wettbewerben im Bereich des Long Range- und PRS-Schießens (Precision Rifle Series) hervorragende Leistungen zu erzielen. Diese Patrone wurde von Hornady so konzipiert, dass sie ein Höchstmaß an Präzision, einen geringen Rückstoß, eine lange Lebensdauer des Laufs und eine hervorragende außenballistische Leistung mitbringen soll. Dabei hat Hornady ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, dass die neue  6-mm-Patrone insbesondere auch bei Waffen mit Standard-AICS-Magazinen perfekt funktionieren und eine reibungslose Zuführung gewährleisten soll.

6 mm GT-Munition mit 105-grain ELD-Match-Geschoss.
Hornady stellt die 6 mm GT-Munition mit 105-grain ELD-Match-Geschoss her, speziell für das Long-Range-Schießen.

Konstruktive Details zur Hornady 6 mm GT:

Die 6 mm GT zeichnet sich durch eine moderate Hülsengröße und einen hervorragenden ballistischen Koeffizienten aus, der die Verwendung von Geschossen mit geringem Rückstoß ermöglicht. Das macht sie ideal für PRS-Schützen, da diese dynamischen Long-Range-Schützen ja erfahrungsgemäß immer auf der Suche nach einer präzisen Patrone mit geringem Rückstoß sind.

Die 6 mm GT wurde bereits im Januar 2022 als SAAMI-Standardpatrone gelistet und hat sich in der Präzisionswettkampfszene, insbesondere in den USA, schnell durchgesetzt. Sie wurde so konzipiert, dass sie perfekt aus Standard-AICS-Magazinen (Accuracy International Compatible System) funktioniert und daraus eine störungsfreie Zuführung ermöglicht. Die Patrone ist mit einer wiederladbaren Messinghülse mit einer Zündglocke für Small Rifle-Zündhütchen laboriert. Zu den Unternehmen, die sich bereits als Partner von Hornady für die Verwendung der neuen Patrone entschieden haben, gehören beispielsweise Altus Shooting Solutions, Bergara, Browning, Christensen Arms, GA Precision, Proof Research und noch einige mehr.

Die 6-mm-GT-Patrone basiert auf einer Flaschenhalshülse mit einer Länge von 43,82 mm und erlaubt eine maximale Gesamtlänge (overall length = OAL) der Patrone von 63,88 mm.  Hornady hat derzeit nur eine Variante dieser Patrone in seinem Katalog. Diese ist mit einem 109-Grain-ELD-Match-Geschoss mit einer Polycarbonat-Spitze und einem ballistischen Koeffizienten von 557 ausgestattet. Das Projektil verfügt über eine Boat Tail-förmiges Heck. Die 6-mm-GT-Patrone von Hornady mit besagtem 109-Grain-Geschoss bringt es aus einem 24 Zoll (61 cm) langen Messlauf auf eine v0 von 874,53 m/s  (2.870 fps) und eine Mündungsenergie von rund 2.702 Joule (1.993 ft/lb). Auf eine Entfernung von 300 Yards beträgt die Geschwindigkeit 2390 fps (728,4 m/s) und die Geschossenergie 1.875 Joule.

Wie steht es um die C.I.P-Zulassung der Long-Range-Patrone Hornady 6 mm GT?

Die 6 mm GT ist eine sehr interessante Patrone, zumindest auf dem Papier, und könnte ein ernsthafter Konkurrent für andere relativ neue Patronen sein, die speziell für das PRS- und Long Range-Schießen entwickelt wurden, wie die 6 mm Creedmoor und die 6 mm ARC. Wie immer wird auch hier der US-Markt, der schon immer eine treibende Kraft (und hungrig nach Neuem) war, darüber entscheiden, ob sie international erfolgreich sein wird oder nicht. Denn, ob die Hornady 6 mm GT auch eine C.I.P.-Zulassung bekommt und auch hierzulande als Fabrikpatrone zur Verfügung stehen wird, ist noch ungewiss. Es  hängt nicht zuletzt auch davon ab, wie groß die Nachfrage seitens der Schützen-Community sein wird und ob sich neben den Sportwaffenherstellern auch Jagwaffenproduzenten für das bei uns aus rechtlichen Gründen nur nieder- und raubwildtaugliche Kaliber interessieren. In Großbritannien beispielweiseweise könnte damit auch auf Hochwild gejagt werden. 


Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Hornady-Website.

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