MILIPOL 2015 in Paris: Sicherheit im Zeichen des Terrors

MILIPOL 2015 in Paris: Sicherheit im Zeichen des Terrors
MILIPOL 2015: Durch den verheerenden Terroranschlag wenige Tage vor der Messe wurden Sicherheitsvorkehrungen für die Besucher hochgefahren.

Die Reise in die Hauptstadt Frankreichs ist im Moment mit etwas Aufwand und Geduld verbunden. Die Ausweispapiere und Taschen werden lieber einmal zu viel als zu wenig kontrolliert.

Der Messeveranstalter wies im Vorfeld schon auf eine verstärkte Sicherheitspräsenz im Umfeld der Messe hin. So mussten alle Besucher durch einen Metalldetektor treten und ihre Taschen öffnen, was aber im Allgemeinen auf großen Zuspruch traf. Obwohl der Messeveranstalter alles für eine sichere Ausrichtung der viertägigen Veranstaltung tut, blieben leider einige Aussteller wie zum Beispiel aus Italien oder USA der Veranstaltung fern. Die Messe befasst sich traditionell mit dem breitgefächerten Spektrum an Sicherheitstechnik. Dazu gehören Kommunikationselektronik, persönlicher Schutzausrüstung  gepanzerte Fahrzeuge, Irritationskörper, Waffen und Munition. Wie bereits auf anderen Messen zu beobachten, stehen Drohnen immer mehr im Fokus der Hersteller, die zu reinen Überwachung aber auch mit Reiz- oder Farbmarkierungsstoffen bei einer Aufruhrsituation passiv als auch aktiv eingesetzt werden können

Kurzwaffen auf der Milipol 2015: Schöne neue Welt durch Connectivity?

MILIPOL 2015 in Paris: Sicherheit im Zeichen des Terrors
MILIPOL 2015: Schöne neue Welt?! Beretta stellt das „I-Protect“ System für Pistolen vor, bei dem die Waffe über ein Smartphone verbunden ist und wichtige Telemetrie-Daten der Waffe an eine Zentrale übermittelt werden.

Im Bereich der Kurzwaffen kann der „älteste  Waffenhersteller der Welt“ eine echte Neuheit vorweisen. Beretta stellte sein Projekt einer mit dem Smartphone verbunden Pistole namens „I-Protect“ vor. Die neue Waffe von Beretta ist per Bluetooth mit einem Smartphone verbunden, das wiederum über Kreuzpeilung der Sendemasten des Telefons die genaue Position ermitteln kann. Diese werden dann in einer Zentrale auf einer digitalen Karte dargestellt. Das „I-Protect“ System von Beretta geht aber noch weiter, es übermittelt den aktuellen Zustand der Waffe wie zum Beispiel gespannt oder entspannt an die Zentrale. Zudem werden im Falle einer Schussabgabe die Anzahl der Schüsse festgehalten. Was sich im ersten Augenblick nach totaler Überwachung anhört und so sicherlich auch verwendet werden kann, soll aber im Falle einer Bedrohungssituation schneller polizeiliche Unterstützung oder Rettungskräfte an den nun genau bestimmten Ort führen und das weitaus schneller als das über Sprechfunk möglich wäre. Insbesondere wenn der Beamte aufgrund einer Verletzung seine Position nicht mehr bekannt geben kann, könnte dieses System Helfen wichtige Minuten bei der Lebensrettung zu sichern. 

Weitere Neuheit bei Beretta - das Sturmgewehr ARX 200:

Zudem stellt man in Paris auch das neue Beretta ARX 200 Sturmgewehr vor, das auf dem bereits bestehenden Modell ARX 160 besteht aber die leistungsfähiger 7,62x51 NATO Munition verschießt. 

MILIPOL 2015 in Paris: Sicherheit im Zeichen des Terrors
MILIPOL 2015: Beretta ARX 200 Sturmgewehr im leistungsfähigen Kaliber 7,62x51 NATO

Neuheiten von RUAG im Bereich Munition:

Noch leistungsfähiger geht es bei RUAG zu. Auf der Milipol 2015 stellte das Unternehmen die neuen Laborierungen im gewaltigen Kaliber 12,7x99 alias .50 BMG vor. Dabei handelt es sich zum einen um eine Trainingslaborierung, die eine besonders geringe Neigung zu Abprallern hat (.50 Browning Training SX), als auch um ein API Bullet (Amor-Piercing Incendiary) mit 44,5 Gramm Geschossgewicht. Mit der Produktbezeichnung .50 Browning HC SX.

MILIPOL 2015 in Paris: Sicherheit im Zeichen des Terrors
MILIPOL: RUAG erweitert sein Programm um die 12,7x99 alias .50 BMG um zwei interessante Laborierungen.

Die .50 Browning Armour Piercing Incendiary SX (API) dient in erster Linie zur Zielmarkierung und zur Durchdringung von sogenannten Hartzielen. Der gehärtete Stahlmantel verhindert die Geschossdeformation. Die Geschosse durchdringen 13 mm Stahlplatten (HB350) auf 900 m. Auf 500 m Entfernung ist es möglich, bis zu 22 mm Stahl (HB370) zu durchschlagen. Beide Geschosse verfügen über eine Titanspitze, die entsprechende Funken zur Zielmarkierung schlägt.

Die bei Scharfschützen immer beliebter werdende .338 Lapua Magnum RUAG SWISS P wird aktuell für den Einsatz bei Militär und Behörden durch eine leistungsgesteigerte AP (Armor-Piercing) Variante für erhöhte Durchschlagskraft gegen Hartziele ergänzt. Die aktuell gezeigte Geschosskonstruktion ist ebenfalls neu und verwendet auch neue Materialien.

Die Milipol, die wie üblich nur für Fachbesucher zu betreten ist, öffnet noch bis einschließlich Freitag, den 20.11.2015 ihre Pforten. 


Weitere Informationen über die MILIPOL finden Sie unter www.en.milipol.com

Außerdem können Sie auf all4shooters.com mehr über die MILIPOL 2015 erfahren. 

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