Über die Ausschreibung "System Pistole Spezialkräfte" der Bundeswehr haben wir hier auf all4shooters bereits ausführlich berichtet. Hier finden Sie den entsprechenden Beitrag zur P14 und P14K bei der der deutsche Hersteller Carl Walther mit einer PDP-Variante erfolgreich war.
Doch auch für die hinsichtlich der Gesamtstückzahlen interessantere Dienstpistolen-Ausschreibung für die „normalen“ Streitkräfte der Bundeswehr als Nachfolger der Heckler & Koch P8 − im Behördenjargon „Pistole querschnittlich (P13)" − gibt es nun News zu vermelden. Der Wettbewerb geht in die nächste Runde und von den ursprünglich beteiligten sechs Produzenten scheinen dem Vernehmen nach nur noch drei Hersteller übrig geblieben zu sein.
Diese Kandidaten sind noch im Rennen um die P13-Ausschreibung:



Hierbei handelt es sich um AREX aus Slowenien, Česká Zbrojovka (CZ) aus Tschechien und GLOCK aus Österreich. Diese Selektion verwundert nicht weiter, wenn man weiß, dass letztendlich vor allem der Anschaffungspreis der neuen Dienstpistole das ausschlaggebende Kriterium sein wird. Denn die Ausschreibung wird ohne vorherige Vergleichserprobungen durchgeführt und der Preis mit einer Gewichtung von 100 Prozent als einziges Zuschlagskriterium im Rahmen der Eröffnung des Teilnahmewettbewerbes aufgeführt. Selbstverständlich müssen alle Mitbewerberfabrikate die gestellten P13-Anforderungen erfüllen, doch für eine Übererfüllung gestellter Anforderungen werden keine Zusatzpunkte verliehen, was durch den Preis als einziges Ausschlagkriterium untermauert wird. Zu den Anforderungen zählte unter anderen, dass die vorgelegte Pistole bereits mit einer Mindestanzahl von 5.000 Exemplaren in den Streitkräften eines anderen NATO-Mitgliedstaates eingeführt worden ist.
Für die neue P13 in 9x19 startete das Bundeswehr-Beschaffungsamt (Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr; BAAINBw) zwei getrennte Ausschreibungen. Hierzu gehört der im November des Vorjahres initiierte Wettbewerb für einen sieben Jahre lang laufenden Rahmenvertrag für die Produktion und Lieferung der „Pistole querschnittlich“. Nach Insider-Informationen soll dieser Tender auch die passenden Tragevorrichtungen umfassen.

Nur einen Monat später, also im Dezember 2024, folgte der Teilnahmewettbewerb für das „Tragesystem Pistole QS P13“. Hierzu heißt es in der BAAINBw-Mitteilung auf der europäischen Online-Vergabeplattform TED: „Die Trageausstattung soll den sicheren Transport der neuen Pistole querschnittlich ermöglichen und die unterschiedlichen Tragearten abbilden. [...] Mit der Vergabe erfolgt keine Beschaffung der Holster. Diese sind über eine vordefinierte Schnittstelle mit den verfahrensgegenständlich zu beschaffenden Trageausstattungen nutzbar zu machen“, lautet die weitere BAAINBw-Formulierung. Auch hier steht der Anschaffungspreis im Vordergrund, sodass nur die drei wirtschaftlichsten Angebote aus dem gesamten Bieterfeld weiter betrachtet werden. Im Rahmen eines siebenjährigen Kontrakts sollen bis zu 186.000 Tragesysteme nebst Zubehör beschafft werden, 62.000 Stück davon voraussichtlich als Festbeauftragungsanteil.
Das lässt natürlich den Rückschluss zu, dass auch die neue Bundeswehr-Dienstpistole P13 in ähnlichen Stückzahlen geordert werden wird.