GLOCK 18: die vollautomatische Pistole im Kaliber 9 mm Luger

Die GLOCK 18 gehört seit ihrem Erscheinen im Mai 1987 zur festen Größe im Produktportfolio des Herstellers mit dem großen G. Sie war nach der GLOCK 17 und G17L die dritte Waffe aus dem Hause GLOCK. 

Weil der taktische Einsatzwert eher umstritten ist und in den meisten Ländern vollautomatische Waffen für Zivilisten unzugänglich bleiben, konnte die Waffe nie eine größere Verbreitung finden. Trotzdem oder gerade deshalb steckt vielleicht auch ein bisschen Mythos hinter der vollautomatischen Variante des Dienstpistolenklassikers. 

Eigenschaften und Technik der Full-Auto GLOCK 18 Pistole

Unterschiede GLOCK 17 und GLOCK 18
Rein äußerlich fallen die Unterschiede zu einer GLOCK 17 (Mitte) recht gering aus.

Die GLOCK 18 lehnt sich technisch stark an die G17 mit 114 mm Lauflänge und Full-Size Griffstück an. Im Inneren findet sich die bewährte Technik der 3. Generation, aufgrund der begrenzten Absatzmenge wird es vermutlich auch keine Gen4 oder Gen5 geben. 

Der Feuerwahlhebel ist auf der linken Seite des Verschlusses. Für Linkshänder also etwas umständlich zu bedienen. In der obersten Stellung feuert diese halbautomatisch in der untersten Stellung hingegen vollautomatisch. 

Die Führungsschienen des Verschlusses bzw. die korrespondierenden Stahleinsätze im Griffstück sind aber anders dimensioniert als bei den zivilen Varianten der G17 Modelle. Bei den ersten Modellen der G18 waren die Griffstücke sogar zur besseren Wiedererkennung rot eingefärbt, heute findet man diese Farbe nur noch bei behördlichen Trainingswaffen des Herstellers.

Feuerwahlhabel der GLOCK 18
Der Feuerwahlhebel der GLOCK 18 im Detail. Auf dem Bild steht er auf vollautomatisch.

Zudem ist die Verriegelungsfläche des Laufes größer ausgelegt. Damit vermeidet GLOCK auch ganz bewusst die Austauschbarkeit von Läufen und Verschlüssen untereinander. 

Hingegen voll und ganz austauschbar sind die Magazine, so dass auch die überlangen und bis zu 33 Patronen fassenden Patronencontainer verwendet werden können.

Neben der G18 gibt es auch noch eine G18 C die mit Kompensatorschlitze im Lauf und einer korrespondierenden Aussparung im Verschluss daherkommt. Sie soll sich im Schuss etwas besser beherrschen lassen.

GLOCK 18: 1.200 Schuss pro Minute - mit Video vom Test

GLOCK 18 und 18C mit Kompensatoren
Von oben gesehen werden die Unterschiede von GLOCK 18 und 18C mit dem Kompensatorschlitzen im Lauf und korrespondierender Aussparung richtig deutlich.

Durch die Technik des Rückstoßladers und des im Gegensatz zu Langwaffen recht kurzen Verschlussbewegung fällt auch die Kadenz recht hoch aus. Der Hersteller gibt diese mit rund 1.200 Schuss pro Minute an. Somit leert sich ein 33 Schuss Magazin in weniger als 1,7 Sekunden. Zum Vergleich: eine Heckler & Koch MP5 bringt es nur auf rund 800 Schuss pro Minute. 

Allerdings macht es diese hohe Schussfolge nicht gerade leicht, die im geladen Zustand rund 1 kg schwere Waffen zu beherrschen. In der Praxis zeigte sich dann beim vollautomatischen Schießen, dass sich das kompensierte Modell doch besser beherrschen lässt. 

Generell ist aber zu sagen, dass sich nur erfahrene Schützen an die GLOCK 18 trauen sollten, denn sie verlangt einen erfahrenen Umgang mit dem Rückstoß. Welche geballte Feuerkraft in der vollautomatischen Pistole steckt, haben wir einmal in einem Videoclip mit unserem Redakteur Tino Schmitdt festgehalten.


Weitere Informationen zu Pistolen von GLOCK finden Sie direkt auf der Webseite des Unternehmens.

Hier stellen wir die neue GLOCK 19X mit farbiger Beschichtung vor.

In der caliber 3/2018 Ausgabe wird das GLOCK Trio G34 Gen5 MOS, G26 Gen5 und G19X getestet.