Test & Technik: EKOL P29 Rev. II − eine türkische Schreckschuss-Pistole in 9 mm P.A.K. im Vertrieb von GSG

Zum Lieferumfang des Modells gehört ein Plastikkoffer zur sicheren Aufbewahrung, eine Reinigungsbürste, ein Pyrobecher und eine Anleitung. Die Pistole kommt mit einer Gesamtlänge von 172 mm, einer Höhe von 123 mm und einer Breite von 34 mm zum Kunden. Das Gewicht liegt bei 780 g. Die Abmessungen in Kombination mit dem Gewicht und der Verarbeitung verleihen der Pistole grundsätzlich ein wertiges Gesamtbild. Nur die Griffschalen aus Plastik, befestigt mit 4 Kreuzschrauben, wirken leider etwas billig. Wir haben getestet, was das Schreckschuss-Modell aus türkischer Fertigung wirklich kann:

Die Eigenschaften der Schreckschusswaffe EKOL P29 Rev. II

Korn und Front der EKOL P29 Rev. II
Alle wichtigen und vor allem nötigen Informationen finden sich gesetzeskonform auf der P29 Rev. II von EKOL auf der rechten Seite der Waffe.

Auf dem Schlitten finden sich im hinteren Bereich Durchladerillen, unter dem Hülsenauswurffenster die Modellbezeichnung und das Kaliber (9 mm P.A.K.) und im vorderen Segment die PTB-Nummer 998, die Schriftzüge "Made in Turkey" und "GSG GmbH". Linksseitig noch einmal "GSG", die eingelaserte Seriennummer und "P29 Rev. II". Auf dieser Seite findet sich ebenso der Schlittenfanghebel (ebenfalls aus Kunststoff) und der Magazinlöser. Die ganze Pistole ist also auf den Rechtsschützen getrimmt. 

Als es dann an das Zerlegen ging, um sich die EKOL auch von innen anzusehen, war ein Blick in die Anleitung nötig. Am Schlitten gab es nichts zu bemängeln. Ein paar Grate waren zu sehen, was aber bei einer Schreckschusswaffe zum günstigen Preis nicht weiter ins Gewicht fällt, zumal sich diese an nicht relevanten Stellen befanden. Am Lauf fanden sich diese Grate ebenso. Was im Schlitten nicht auffällt, wirkt hier dann schon unschön. Im hinteren Bereich unter dem Lauf hätte man sich zudem ruhig die Zeit nehmen können, um das überschüssige Material zu entfernen. Ein paar Schleifspuren ließen sich ebenfalls entdecken, sowohl im Inneren als auch am Magazin. Ölen ist hier erste Pflicht, da man dies im Werk wohl nicht getan hat. Der Zusammenbau verlief reibungsloser als das Auseinanderbauen. Etwas Übung beim Demontieren schadet aber auf keinen Fall. Unser erster Eindruck: Bei der Verarbeitung ist noch "Luft nach oben".

Wie lässt sich die Scheckschusspistole von EKOL handhaben?

Kimme der EKOL P29 Rev. II
Der Hahn der türkischen Schreckschusswaffe von EKOL lässt sich nur mit dem Daumen nur relativ schwer spannen.

Im nächsten Schritt stand die Handhabung auf dem Testprotokoll. Da es sich um eine Single-/Double-Action-Waffe handelt, galt es zu überprüfen, wie sich die EKOL bedienen ließ. Im Single-Action-Modus lässt sich der Hahn nur schwer mit dem Daumen spannen. Einem Kollegen sah man die Anstrengung an. Mit etwas Übung und ein paar Tropfen Öl geht es aber leichter von der Hand. Der Abzugsweg fiel dagegen allen eher negativ auf – er ist schlicht zu lang. Nach einem kleinen Vorweg muss der Trigger fast bis ans Ende des Bügels gezogen werden und das auch noch gegen starken Widerstand. Ein weiterer negativer Punkt waren die Durchladerillen beziehungsweise der schmale Schlitten. Große Hände finden nur schwer Halt an dieser Stelle. Beim Stichwort Hände kommt auch die Sicherung ins Spiel. Die Flügel sind zu knapp bemessen, um sie mit dem Daumen sicher zu betätigen. Hier wäre etwas mehr Fläche schön gewesen.

Praxistest der EKOL P29 Rev. II:

Dies mag sich jetzt alles lesen, als ob die P29 Rev. II nicht gerade berauschend wäre. Man muss dabei aber immer betrachten, was man für eine Waffe hat. Und wo Schatten ist, ist bekanntlich auch Licht. Und dieses Licht fand sich im praktischen Versuch. Die Kapazität wird mit 14 + 1 Patronen im Kaliber 9 mm P.A.K. angegeben. Das Magazin ließ sich einfach befüllen und dann ging es auch schon los. In beiden Funktionsmodi funktionierte die EKOL einwandfrei. Keine Zuführstörung beeinträchtigte das Schießen – das kennt man bei anderen Modellen nicht immer so - etwa, wenn Stovepipes auftreten.

Technische Daten der Schreckschusspistole:

Modell:EKOL P29 Rev. II
Preis:119,- Euro
Kaliber:9 mm P.A.K.
Länge:172 mm
Material:Kunststoff/Metall
Finish:Titan
Gewicht:780 g
Kapazität:14 + 1 Schuss
Sicherung:Flügelsicherung

Unser Test-Fazit zur EKOL P29 Rev. II

Blick in die Mündung der EKOL P29 Rev. II
Der Blick in die Mündung verrät die Schreckschusspistole.

Für etwas über 100,- Euro erhält der Kunde eine brauchbare und zuverlässige Waffe, mit der sich auch an Silvester Signaleffekte verschießen lassen. So lautet das Gesamturteil für die P29 Rev. II von EKOL. Am Schlitten sollte vom Hersteller noch etwas nachgearbeitet werden, genauso wie an den anderen Stellen, die den Testern auffielen. Insgesamt stimmt hier aber das Verhältnis von Preis und Leistung. Klein und kompakt ist sie außerdem, wobei man schon etwas mehr an Kraft aufbringen muss, um diese Waffe sicher zu bedienen. Der sichere Umgang sollte daher auch mit einer Schreckschusswaffe eingeübt werden. 

Und natürlich – auch wenn es viele vielleicht nicht mehr lesen können – wenn Sie die Waffe mit sich führen möchten: Unbedingt an den Kleinen Waffenschein denken! Man kann gar nicht oft genug darauf hinweisen. Denn Unwissenheit schützt bekanntlich vor Strafe nicht.


Weitere Informationen zur EKOL P29 Rev. II erhalten Sie auf der Homepage des Importeurs GSG Premium Brands.

Um die EKOL P29 Rev. II zu führen, bedarf es eines Kleinen Waffenscheins. Den Weg zum Kleinen Waffenschein erläutern wir Ihnen hier.

Was es zum Umgang mit Gas- und Signalwaffen zu wissen gibt, verraten wir Ihnen hier.

Den kompletten Testbericht aus VISIER 6/2018 können Sie im Online-Shop von VS Medien erwerben.