Update zur 89. Auktion bei Hermann Historica: Der Nachverkauf hat begonnen. Außerdem stellen wir Ihnen hier einige besondere Stücke vor!

Update: Der Nachverkauf zur 89. Auktion "Schusswaffen aus fünf Jahrhunderten"

Die Teilnahme am Nachverkauf bei Hermann Historica stellt sich für Sie ganz einfach dar. Hier erhält der Erstbietende den Zuschlag. Dazu besuchen Sie die Hermann Historica Website für den Nachverkauf und bieten den Startpreis auf das gewünschte Los. Sollten Sie der Erstbietende sein, erhalten Sie den Zuschlag und das gewünschte Sammlerstück zum Startpreis zzgl. 25% Aufgeld.

Besondere Stücke im Nachverkauf:

Für diese RenaissanceRadschlossbüchse aus dem süddeutschen Raum sind unter der Losnummer 2067 bei Hermann Historica 28.000,- Euro aufgerufen.

Im süddeutschen Raum entstand um 1600/1610 eine Luxus-Renaissance Radschlossbüchse. Sie finden die Radschlossbüchse mit dem fein gravierten und ziselierten Dekor bei Hermann Historica unter der Losnummer 2067. Neben Jupiter in einem von Löwen gezogenen Wagen finden sich im ganzflächigem Dekor auf original gebläutem Grund einige Tiere und Groteskenköpfe. Hinzu kommt eine großzügige Vergoldung. Aufgerufen werden für die Renaissance-Radschlossbüchse 28.000,- Euro.

Die Lunten-/Radschlossmuskete von 1570 trägt die Meistermarke "TB".

Aus dem Jahr 1570 stammt eine sehr frühe deutsche Lunten-/Radschlossmuskete aus Suhl. Sie trägt die Meistermarke "TB" und befindet sich im originalen Zustand mit originalem Ladestock. Für die teilvergoldete Lunten-/Radschlossmuskete mit Beineinlagen in Form von Fabelwesen werden unter der Losnummer 2062 bei Hermann Historica 25.000,- Euro aufgerufen. 

Beim Mauser Modell 27 handelt es sich wahrscheinlich um einen einzigartigen Prototypen mit der Seriennummer 1.

Noch seltener ist die halbautomatische Pistole Mauser Modell 27. Der bisher unbekannte Prototyp ist höchstwahrscheinlich ein Unikat und trägt die Seriennummer 1. Die Pistole in 6,35 mm Browning wurde den Mauserwerken 1970 zur Beurteilung vorgelegt. Dort bestätigte Direktor Vorgrimmler die Authentizität und unterzeichnete die Beurteilung. Diese Dokumente und weitere Korrespondenz mit Hintergrunddetails liegen dem Mauser Modell 27 bei. Für Los 2469 sind 15.000,- Euro sind gefordert – wer bietet mit, um dieses einzigartige Stück deutscher Waffengeschichte?

Der ungewöhnliche rumänische Dimancea-Revolver.

Los 2884: 1885 vom rumänischen Armee-Hauptmann Haralamb Dimancea patentiert, wurde dieser ungewöhnliche hammerlose Kynoch Dimancea-Revolver dem rumänischen und dem französischen Kriegsministerium vorgeschlagen, die ihn zur Erprobung brachten. Die Herstellung wurde zwei wichtigen Namen der damaligen Waffenindustrie anvertraut: Kynoch und Gatling Arms Company of Birmingham, die insgesamt weniger als 1000 Stück bauten. Aufgrund technischer Schwierigkeiten wurde die Produktion dieses Revolvers mit dem befremdlichen Aussehen eingestellt und keine der beiden Armeen übernahm ihn. Diese Waffe hat das Kaliber .380. Einige Exemplare wurden sicherlich auch im Kaliber .45 hergestellt. Der Startpreis für diese Extravaganz liegt bei 4.000,- Euro.

Nicht einmal 12.000 Exemplare des Haenel MKb 42(H) wurden für einen Truppenversuch produziert.

Der damalige Haenel-Chefkonstrukteur Hugo Schmeisser entwickelte nach 1938 den vollautomatischen Maschinenkarabiner Haenel MKb 42(H). 11.808 Exemplar produzierte Haenel mit dem frankfurter Blechprägespezialisten Fa. Merz für einen Truppenversuch. Den Vorzug bekamen damals jedoch die Modelle MP 43/44 und K 43. Das vorliegende Stück trägt die Seriennummer 9492, der spiegelblanke Lauf ist nummerngleich. Das Magazin fasst 30 Schuss im Kaliber 7,92x33 kurz. Hermann Historica beschreibt den Zustand des MKb 42(H) als "äußerlich mit Resten von Brünierung, stark fleckig, partiell narbig, innen in sehr guter Erhaltung" und sieht Chancen, "das seltene Sammlerstück durch behutsame Reinigung, Restaurierung und Neubrünierung zu verbessern". Die Losnummer 3006 wurde auf 15.000,- Euro taxiert. Wichtig! Der Käufer muss die nationalen Bestimmungen bezüglich Vollautomaten beachten. Bei deutschen Käufern wäre das eine Ausnahmegenehmigung des BKAs.


Nächste Auktion: 28.05.2021: Den Katalog können Sie hier bei Hermann Historica bestellen oder herunterladen.

Der Katalog zur 89. Auktion von Hermann Historica – "Schusswaffen aus fünf Jahrhunderten":

Die 89. Auktion von Hermann Historica beginnt schon beim Katalog mit einem Novum, denn erstmals werden alle Schusswaffen in einem Katalog zusammengefasst – auch diejenigen, die vormals unter "Alte Waffen" zu finden waren. Mit 1.044 Losen kommt der Katalog "Schusswaffen aus fünf Jahrhunderten" auf 627 Seiten. Im Format 22x22 cm auf Hochglanzpapier gedruckt können Sie den Katalog bei Hermann Historica für 25,- Euro bestellen.

Zudem bietet Hermann Historica auch bei uns den Katalog als kostenlose digitale Blätterversion und Download an.

89. Auktion von Hermann Historica am 28.05.2021: Wann sind die Besichtigungstermine und wie kann ich Gebote abgeben?

Vorbesichtigungen sind an folgenden Terminen möglich: 19.-22.05., 25.05., 29.05. und 31.05.2021 jeweils von 11 bis 17 Uhr in den Auktionsräumen von Hermann Historica, Am Bretonischen Ring 3, 85630 Grasbrunn / München.

Die 89. Auktion ist sowohl als Präsenz- als auch Online-Auktion ausgelegt. Folgende Teilnahmemöglichkeiten bietet Hermann Historica Ihnen:

  • Als Saalbieter live vor Ort in München (Adresse siehe oben)
  • Schriftliche Gebote vor der Auktion abgeben
  • Gebote online über die Website des Auktionshauses abgeben
  • Als Telefonbieter teilnehmen
  • Als Onlinebieter live in der Auktion mitbieten

Sie sehen also, trotz Corona-Pandemie gibt es eine Vielzahl von Wegen, auf denen Sie Ihre Wunschstücke ersteigern können. Über aktuelle Regelungen bezüglich Covid-19 hält Hermann Historica Sie hier auf dem Laufenden.

Ausgesuchte Lose der Mai-Auktion bei Hermann-Historica:

Die Experten von Hermann Historica schätzen, dass die Schaftintarsien der Radschloss-Karabiner zu den besten Arbeiten aus Teschen gehören.

Bei Los 2072 handelt es sich um ein Radschloss-Karabiner-Paar aus dem Jahr 1640. Sie stammen aus der schlesischen Stadt Teschen, die seit dem 16. Jahrhundert für die Fertigung repräsentativer und luxuriöser Jagdgewehre bekannt ist. Die Herkunft spiegelt sich auch in den feinen Bein- und Perlmutt-Intarsien des Schaftes wider, denn dort findet sich das Stadtwappen von Teschen nebst Wild- und Fabeltieren sowie ornamentalen Schnörkeln und Ranken. 65.000,- Euro sind für das Karabiner-Paar zum Auktionsstart aufgerufen.

Das Schönberger-Laumann Mod. 1894-II ist eines von sechs bekannten Exemplaren der ersten Selbstladepistole weltweit.

Um die 40 Jahre jünger und für "nur" 32.000,- Euro hat Hermann Historica ein Paar schlesischer Steinschlosspistolen im Angebot. Diese sind ebenfalls reich verziert und entsprechen mit Beinintarsien von Blüten, Tieren, Groteskköpfen und Musikern sowie einer Feuervergoldung dem damaligen Zeitgeist. Dazu gehören noch hölzerne Ladestöcke mit gravierten Beindoppern. Sie sind bei Hermann Historica unter der Losnummer 2147. 

Unter der Losnummer 2554 steht ein Schönberger-Laumann Mod. 1894-II in Kaliber 8 mm Schönberger zur Versteigerung. Das Mod. 1894-II ist die weltweit erste Selbstladepistole und das vorliegende Stück trägt die Nummer 16. Es handelt sich dabei um das Exemplar, das Joschi Schuy im Buch "Vom Ursprung der Selbstladepistole" ausführlich beschrieben und bebildert wurde. Außerdem ist es eines von nur sechs weltweit bekannten Exemplaren des Mod. 1894-II. Trotz dieser Seltenheit startet die Pistole in der Mai-Auktion schon bei 18.000,- Euro.

Los 3028 ist die interessante Walther P38 "Solid Top Experimental Pistol" (Titelbild, s.o.), die wahrscheinlich der Star der Auktion werden wird. Dieser Prototyp war ein Versuch, den komplexen Verschluss der P38 zu vereinfachen und ist das einzige bekannte Exemplar. Sie ist in Warren Buxtons Buch "The P. 38 Pistol, Vol. 1" auf den Seiten 272-275 abgebildet und beschrieben. Dieser 1944 oder 1945 gebaute Prototyp im Kaliber 9x19 hat einen abgeflachten Verschluss ohne Patronenlageranzeige und eine noch nie dagewesene Kimmenform. Die Seriennummer lautet 27016 und die einzige Markierung, auf der linken Seite des Laufes, ist der Adler mit der Nummer 359, Walthers Abnahmezeichen. Sicherlich ist es das Ergebnis eines Experiments, um die Produktion der Waffe in der Endphase des Krieges zu beschleunigen. Der Startpreis für diese Rarität liegt bei 6.000,- Euro.

Ein interessanter Prototyp des deutschen Dienstrevolvers M 83.

Das Los 2980 ist eine Reichsrevolver M 83-Versuchswaffe im Kaliber 10,6 mm, die von 1879 bis 1908 die Standard-Handfeuerwaffe der deutschen Armee war, bevor sie durch die halbautomatische Luger ersetzt wurde. Diese Waffe ist völlig frei von Markierungen und Abnahmemarken und wurde wahrscheinlich in der Gewehrfabrik in Erfurt für militärische Tests gebaut. Das gleiche Exemplar ist in den folgenden Büchern abgebildet und detailliert beschrieben: Müller, "Geschichte und Technik der europäischen Militärrevolver", Bd. 1, S. 176-177 und Harder, "Der Reichsrevolver und seine Varianten", S. 120-121. Die Waffe ist noch weitgehend original brüniert und hat geölte Nussbaumgriffschalen. Der Startpreis für dieses Einzelstück liegt bei 4.900,- Euro.

Ein alter Bekannter für Italien-Liebhaber ist das Los 2540, ein MATEBA MTR-8 Revolver im Kaliber .38 Special, den der italienische Hersteller im Jahr 1984 produzierte. Charakteristisch für diesen Revolver ist der 8-schüssige Zylinder vor dem Abzugsbügel. Es war Emilio Ghisonis erstes Experiment mit einem sehr speziellen Design, das mit späteren Weiterentwicklungen nun von Chiappas Rhino-Revolver wieder aufgegriffen wird. Der Lauf misst 3 Zoll (75 Millimeter) und der einteilige Griff ist aus Walnussholz gefertigt. In diesem Fall handelt es sich um ein Exemplar in perfektem Zustand, mit der Seriennummer 150, komplett mit zwei Patronenträgerscheiben, in einer originalen und vollständigen Verpackung. Der Startpreis liegt bei 2.500,- Euro.

Los 2442: Eine weitere ungewöhnliche Pistole aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts ist die Adler im Kaliber 7,25 mm. Sie ist mit Adler Waffenwerke bezeichnet und wurde 1906 in Zella St.Blasii (heute Teil von Zella-Mehlis) hergestellt. Entworfen und patentiert von Ingenieur Haeussler, ist diese kleine Selbstladepistole extrem selten, besonders in diesem Zustand. Es ist auch ein Prototyp im Kaliber 5,5 mm bekannt, über den aber sonst wenig bekannt ist. Die Seriennummer lautet 1136, aber in Wirklichkeit wurden weniger als hundert Pistolen hergestellt. Startpreis: 6.000,- Euro.

Der eigenwillige MATEBA MR-8 in .38 Special mit 8-Schuss-Trommel.
Die seltene Adler Selbstladepistole in 7,25 mm.

Weiteren Informationen zur 89. Auktion erhalten Sie auf der Homepage von Hermann Historica. Wir werden diesen Artikel in den nächsten Wochen ergänzen und auch weitere interessante Sammlerwaffen dieser Auktion auf unseren Kanälen bei Facebook und Instagram vorstellen.

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