Influencerin mit Köpfchen − bei mrswildboar steht die nachhaltige Nutzung von Wild und Wald im Mittelpunkt

Bei mrswildboar dreht sich "fast" alles um die nachhaltige Nutzung von natürlichen Ressourcen

Mrs Wildboar auf dem Ansitz
Erlebt eine Renaissance: Der Dackel auf der Jagd. Hier als Begleiter auf dem Ansitz.

all4hunters.com: Hallo Beatrice. Wer dein Instagram Profil anschaut, sieht, dass du dich für „fast“ alles interessierst, was mit dem Leben auf dem Land und der nachhaltigen Nutzung von natürlichen Produkten zu tun hat.

Neben der Jagd beschäftigst du dich mit dem Imkern und auch Angeln steht auf dem Programm. Zudem scheust du dich nicht kontroverse Themen anzugehen, wie man im Video zum Thema "Sind Wildschweine noch verstrahlt?" sehen kann. Kannst du den Fans von all4hunters/all4shooters kurz erzählen, wie diese Leidenschaft für diese Vielfalt an Interessen entstanden ist?

Beatrice Jäger im Forst
Ohne Wald wäre das Leben nur halb so wild.
Beatrice liebt den Wald und die Bäume darin über alles.

Beatrice Jäger: Als ich ein Teenager war habe ich mich für eine Kehrtwende in meinem Leben entschieden. Weg von einem konsumorientierten, hin zu einem bewussten und auf die Natur ausgerichteten Leben. Kurz vor meinem Schulabschluss hatte ich ein Schlüsselerlebnis im Wald. Ich war mit einer Freundin Radfahren und nahm zum ersten Mal wahr, dass der mich umgebende Wald bisher nur eine grüne Kulisse für mich gewesen ist, ich über die Zusammenhänge, Arten und Bewohner aber absolut nichts wusste. Plötzlich fing ich an, mir Fragen zu stellen: wo kommt mein Essen her und unter welchen Umständen wird es produziert? Aus welchen Materialien sind die Einrichtungsgegenstände um mich herum und meine Kleidung?  Ich entschied mich für das Studium der Forstwissenschaften und von diesem Moment an öffnete sich für mich die Tür in eine grüne Welt voller Möglichkeiten, aber auch Verantwortung. Ich machte den Fischereischein, dann den Jagdschein, ich begann mein Gemüse und Obst selbst anzubauen und nun habe ich noch das Imkern gelernt. Ich liebe es mit der Natur zu arbeiten, für mich geht eine unwahrscheinliche Faszination davon aus, was uns die Natur alles gibt, wenn wir ihr ein bisschen unter die Arme greifen und uns auf sie einlassen.

Mit dem Luftgewehr ging es los − wir lernen Beatrice auf der Messe in Grünau 2023 kennen und führen ein erstes Interview


all4hunters.com: Zurück zu deinem Instagram Profil. Wir hatten die Möglichkeit dich im Rahmen der Jagd und Schützentage auf Schloss Grünau kennenlernen zu dürfen. Unter anderem warst du da am Stand von RWS, Sauer und Swarovski zu sehen. Auf deinem Profil fehlt im Augenblick noch der Bereich sportliches Schießen und wie du uns erzähltest, hattest du schon mal eine Karriere im Schießsport. Kannst du uns sagen, warum das eingeschlafen ist?

Beatrice Jäger: Ich war früher begeisterte Luftgewehrschützin, habe sogar im Bezirkskader geschossen und durfte den ein oder anderen Pokal mit nach Hause nehmen. Um im Leistungssport fortwährend mithalten zu können, ist es notwendig mehrmals pro Woche zu trainieren, der Zeitaufwand ist dementsprechend hoch. Nachdem ich den Jagdschein hatte wurde die Zeit immer knapper. Ich habe an mich in Bezug auf die Jagd den Anspruch gestellt, die Zusammenhänge im Revier von Grund auf zu verstehen und zu erlernen und auch Aufgaben zu übernehmen. Da die Jagd für mich auch im beruflichen Kontext wichtig ist, habe ich mich letztendlich zu ihren Gunsten entschieden.

Sportliches Schießen − da war doch noch was? mrswildboar spricht mit uns über ihre Erfahrungen im Schießsport:


all4hunters.com: Mit dem sportlichen Schießen ging es bei dir also los. Du hattest ja im Rahmen der Messe in Grünau 2023 die Möglichkeit auch das Kahles K18i-2 in die Hand zu nehmen. Ein Zielfernrohr mit 50 Meter Sehfeld auf 100 Meter. Hersteller Kahles beschreibt das neue Zielfernrohr als: „Maßstab für IPSC und 3-Gun Matches“ – Du konntest nun selber durchschauen, was denkst du, sehen wir dich demnächst auch mal in einem sportlichen Wettkampf?

Beatrice Jäger: Der Blick durchs Glas hat absolut für sich gesprochen. Das Bild ist kristallklar und das weite Sichtfeld gibt die Möglichkeit gerade bei 3-Gun Matches nochmals schneller agieren zu können. Das Sportschießen hat mich nie völlig losgelassen. Ich bin durchgehend Mitglied im Bayerischen Sportschützenbund und habe auch noch meine gesamte Ausrüstung. Also vielleicht greife ich das mal wieder auf, oder verbinde beide Leidenschaften, schließlich gibt es im jagdlichen Kontext auch Schießwettkämpfe. Mal sehen was die Zukunft bringt.

mrswildboar: 101 Artemis Elegance von Sauer − genau mein Ding


all4hunters.com: Mit welcher Waffe gehst du am liebsten ins Revier?

Beatrice Jäger: Da können wir wieder einen Bogen zum Sportschießen schlagen. Aus dem Bereich des Sportschießens war ich es gewohnt, dass man Gewehre perfekt an den Schützen anpassen kann. Von der Schaftbacke, über die Schaftkappe und Visierhöhe, bis hin zum Abzug. Dadurch ist die Anatomie des Schützen nicht ausschlaggebend für eine gute Leistung, denn was nicht passt, wird passend gemacht. IM jagdlichen Bereich sieht das etwas anders aus. Die Gewehre sind in der Regel kaum, bis überhaupt nicht anpassbar, was wiederum den Jäger zwingt, sich an die Waffe anzupassen. In meinem Fall, da ich eine zierliche Person bin, habe ich um gut durchs Zielfernrohr sehen zu können den Kopf meist mit dem Kiefer aufgelegt, statt wirklich satt mit der Backe. Es funktioniert, aber es ist nicht Ideal. Sauer hat dieses Problem erkannt und für Jägerinnen mit der 101 Artemis eine Büchse entwickelt, die in Bezug auf Griff und Abzug auf eine zierliche Hand ausgelegt ist und mit einer verstellbaren Schaftbacke super an die Jägerin anpassbar ist. Sauer ist zudem eine traditionsreiche Marke, was ich sehr schätze. Die 101 Artemis Elegance mit dem schönen Holzschaft ist für mich die gelungene Balance von traditioneller Optik und modernen Gesichtspunkten der Schießergonomie.

Welches Kaliber bevorzugst du und warum gehst du hauptsächlich mit Munition von RWS und Rottweil auf die Jagd?

Auf der Jagd mit Mrs. Wildboar
Bei der Frage nach dem richtigen Kaliber macht mrswildboar keine Kompromisse. Je nach Wildart und Entfernung greift sie zur .308 Winchester oder zur .30-06 Springfield auf Schwarzwild oder Rehwild. Geht es in die Berge kommt die .300 Winchester Magnum zum Einsatz. In ihrer Kipplaufbüchse kommt dagegen die 6,5x65 R zum Einsatz. Bevorzugte Marke dabei die RWS Palette aus Fürth. Bei der Flinte sind es dann Patronen der Marke Rottweil.

Beatrice Jäger: Die Wahl des Kalibers hängt für mich von der Umgebung und der Wildart ab. In meinen Hausrevieren, wo es um Schwarz- und Rehwild geht und die Schussdistanzen bis maximal 150 m sind, nehme ich die .308 Winchester oder die .30-06 Springfield. In den Bergen, wenn Rotwild mit ins Spiel kommt, ist bei mir die .300 Winchester Magnum im Einsatz, auf der Gamsjagd in der Kipplaufbüchse die 6,5x65 R. Seit ich meinen Jagdschein habe bin ich mit der Büchse bleifrei unterwegs. Bedenken bezüglich vermehrten und schweren Nachsuchen, Knochensplittern im Wildbret oder Ähnlichem kann ich nicht bestätigen. Ich bin ein Fan der RWS HIT. Als Deformationsgeschoss tötet sie zuverlässig und ist dabei sehr wildbretschonend. Selbst ein Schuss mit der .300 Win. Mag. auf ein Rehkitz lässt die saubere Verwertung aller Teile zu.

Beatrice Jäger alias mrswildboar: Bäume haben das Potential echte Klimaretter zu werden!

Die Jagd gehört zum Wald dazu
Unterwegs im Wald. Ruhe und Erholung sind positve Nebenaspekte, die die Jagd mit sich bringt.

Beatrice Jäger: Beim Thema Wald und Wild scheiden sich die Geister. Da gehen die Standpunkte teilweise sehr weit auseinander. Auf der einen Seite bietet ein sich im „Wachstum“ befindlicher Wald die Chance etwas für das Klima zu tun, da der Wald CO2 bindet. Der Nachwachsende Rohstoff Holz, sprich: Der Wald hat also das Potential ein echter Klimaretter zu werden. Zudem wäre eine so auf die Zukunft orientierte Forstwirtschaft sicherlich ein echter Exportschlager in Länder, die einen anderen Weg beschreiten und immer mehr Holz einschlagen als nachwächst. Auf der anderen Seite müssen gerade junge Kulturen vor Verbiss geschützt werden, im Wald muss also auch eine Bejagung stattfinden, dass Bäume wachsen können.

all4hunters.com: Kannst du uns kurz beschreiben was für dich waidgerechte Jagd bedeutet und warum Wildschweine im Wald so nützlich sind?

Beatrice Jäger: Waidgerecht zu Jagen bedeutet für mich das Wild und dessen Wohlergehen im Fokus zu haben. Das beginnt für mich bei der Hege und auch der Art und Weise ein Jagdrevier zu führen. Hierzu gehören eine stete Verbesserung des Lebensraumes, Besucherlenkung, usw. Dann geht das Ganze weiter über die verantwortungsbewusste Schussabgabe und endet erst bei der Verwandlung vom Lebewesen zum Nahrungsmittel. Mir ist ein respektvoller Umgang mit dem Wild auch nach dem Schuss unglaublich wichtig. Mit der Frage nach dem Schwarzwild sind wir bei einer meiner Lieblingswildarten. Sauen sind ganz schön praktisch und haben einen festen Platz im Waldökosystem. Sie durchlüften bei der Nahrungssuche den Boden und ermöglichen auch Rohbodenkeimern sich zu verjüngen. In Bezug auf die Nahrungskette kommt ihnen als Allesfresser auch eine wichtige Rolle zu, sie gehören gewissermaßen zum Aufräumtrupp des Waldes.

all4hunters.com: Vielen Dank für das Interview und bis bald!


Bilder-Galerie mit Produkten ihrer Partner Kahles, Swarovski, RWS und Rottweil, die Beatrice Jäger (Instagram: mrswildboar) auf der Jagd persönlich nutzt:

Auf der Messe in Grünau lernen wir Beatrice am Stand von Kahles kennen. Hier hält Beatrice das KAHLES K18i 2 in ihren Händen
Influencerin mit Köpfchen − bei mrswildboar steht die nachhaltige Nutzung von Wild und Wald im Mittelpunkt
Auch in den Bergen geht`s ohne Qualitätsprodukte aus dem Hause RWS und Swarovski nicht. Beatrice schwört auf beide Marken.
Die Leidenschaft für die Natur nimmt einen Großteil der Zeit in Anspruch für die sympatische junge Frau aus Bayern.
Die Natur beobachten. Mit dem kleinen handlichen und unter einem Kilogramm leichten Spektiv  ATC 17-40x56 von Swarovski geht das in den Bergen besonders gut.
Auch die Niederwildjagd gehört für Beatrice zum Jägerinnen Alltag. In Sachen Munition vertraut sie hier auf die 12/70er Hasen-Patrone aus der Game Edition von Rottweil mit 3,5 mm Schroten.

PS: Beatrice Jäger ist übrigens auch eine eine leidenschaftliche Köchin. Wer mehr über die Influencerin mit Köpfchen wissen will, findet hier jede Menge Fotos und wertvolle Tipps auf ihrem Instagram Profil: https://www.instagram.com/mrswildboar/

Hier gibt's weitere Infos zum Buch "Waldbau für den Jäger" von Beatrice Jäger.