Kombination im Praxistest: GPO (German Precision Optics) Rangeguide 2800 und Zielfernrohr Spectra 8x 2,5-20x50i

Jäger mit GPO Rangeguide.
Für den weiteren Schuss sollte der verantwortungsvolle Jäger bitte einen Entfernungsmesser nutzen. Das Fernglas GPO Rangeguide 2800 bringt einen solchen mit.

Grundsätzlich wird ja gern behauptet, dass viele Köche den Brei verderben. Doch manchmal muss man sich auch vom Gegenteil überzeugen lassen; viele Köche mit eigenem Pfiff sind wie das Salz in der Suppe. Das junge Team von German Precision Optics schloss sich vor sechs Jahren zusammen. GPO stützt sich auf Mitarbeiter der Optikbranche mit jahrelanger Erfahrung. Das über viele Jahre hinweg aufgebaute Fachwissen über die Wünsche und Anforderungen der Kunden, führende Lieferanten, die Positionierung von optischen Geräten am Markt und den jeweiligen persönlichen Ansprüchen an neue Produkte gipfeln in praktischen und durchdachten Lösungen unter dem Stichwort "designed and engineered in Germany". Um diesem Anspruch gerecht zu werden, lässt GPO alle elektronischen Komponenten in Deutschland fertigen. Die Optikdesigns basieren ebenfalls komplett auf dem Know-how von GPO. Im bayrischen Inning am Ammersee legt man besonders viel Wert auf höchste Qualität und entsprechend wird jedes Produkt im Hauptquartier einer hundertprozentigen Endkontrolle in Optik, Mechanik und Elektronik unterzogen. Auch der Blick für kleine, schöne Details wie zum Beispiel mechanisch gravierte Zierringe bleibt nicht auf der Strecke. Die schlanken Unternehmensstrukturen spielen Sportschützen und Jägern in die Karten, welche nach diversen Optiken vom Fernglas bis zum Reflexvisier Ausschau halten, natürlich mit feinem Preis- Leistungsverhältnis. Im persönlichen Gespräch mit Dr. Ralph Nebe, dem Verantwortlichen für Marketing und Sales, wird schnell klar, mit wieviel Liebe zum Detail bei GPO gearbeitet wird.

German Precision Optics stellte uns folgende Optik-Kombination für den Test zur Verfügung: Das Fernglas Rangeguide 2800 (8x50) sowie ein Zielfernrohr der Baureihe Spectra in der Version 2,5-20x50i. Ob die zwei Optiken tatsächlich dem versprochenen Sahnehäubchen mit Kirsche entsprechen, sollte unser Praxistest zeigen.

Das Zielfernrohr GPO Spectra 8x 2,5-20x50i: technische Details

Das GPO 2,5-20x50i auf einer Jagdbüchse.
Das GPO 2,5-20x50i kommt als Universalglas aber eignet sich auch für den weiteren Schuss.

GPO bietet Zielfernrohre von vierfachem bis hin zu achtfachem Zoom an. In den unterschiedlichen Zoom-Stufen offeriert man echte Allrounder wie das 4-16x50i, ein kompaktes 1-6x, beziehungsweise 1-8x24i, ein 3-15x und ein 3-18x56i sowie ein 4,5-27x50i. Ebenfalls erhältlich sind Gläser in den Größenklassen 2,5-10x44i und 2-12x50i sowie ein universell einsetzbares 1,5-9x44i. Bei GPO gibt es sowohl Faser- als auch Glasabsehen mit ballistischen Haltlinien, je nach Modell und Baureihe Mittelrohre von 30 Millimeter oder 34 Millimeter Durchmesser und Absehen in der ersten oder der zweiten Bildebene.

Beim vorliegenden 2,5-20x50i fällt als erstes das harmonische Gesamtkonzept auf. Die Riffelungen an den Türmen, dem Vergrößerungsverstellring sowie dem Okular sind bei allen Produkten identisch. Der gummierte Okularring lässt sich durch Drehung an die für den Anwender passende Dioptrie anpassen. Die Vergrößerungsverstellung ist für die bessere Haptik dreifach geriffelt und verfügt zusätzlich über einen kleinen Steg (Throw Lever), der das schnelle Verstellen erleichtert. Relativ mittig auf dem Mittelrohr sind die Türmchen angeordnet. Namensgebend liegt der Vergrößerungsbereich des Zielfernrohres bei 2,5 bis 20x, der Objektivdurchmesser beträgt 50 Millimeter. Das Sehfeld liegt auf 100 Meter Entfernung bei 15,5 Meter mit der kleinsten Vergrößerung und bei 1,9 Meter, wenn man die Vergrößerung auf das Maximum hochdreht.

Detail der Bedienelemente des GPO 2,5-20x50i.
Bedienelemente: An der linken Seite des GPO 2,5-20x50i findet der Jäger die Leuchtpunkt- und Parallaxeeinstellung

Am linken Stellturm findet sich klassisch die Verstellung für die Helligkeit des Leuchtpunktes sowie die Verstellung der Parallaxe. Bei den Beleuchtungsstufen kann man zwischen acht unterschiedlichen Intensitäten wählen. Der Leuchtpunkt macht auch auf der hellsten Stufe einen guten Eindruck und er überstrahlt auch nicht unangenehm das Ziel. Besonders praktisch ist das "Power Management": Sollte man nach einem Einsatz vergessen, den Leuchtpunkt auszustellen, schaltet sich dieser nach dreistündiger Inaktivität automatisch ab. Im Zuge dessen besonders durchdacht erscheint der Warnhinweis bei 15 Prozent Restenergie, dass ein Batteriewechsel fällig wird. Die Klarheit und Feinheit des Absehens wird durch ein beleuchtetes Faserabsehen erreicht. Auf dem Mittelrohr thront der Turm zur Höhenverstellung, die Seitenverstellung befindet sich entsprechend rechts am Tubus. Ein Klick entspricht beim 2,5-20x50i einem Zentimeter auf 100 Meter. Die Skala der Höhenverstellung ist gut lesbar und die einzelnen Klicks rasten sauber ein. Die aus Aluminium gefertigten Kappen bieten eine zweireihige Riffelung und lassen sich sehr leicht auf- und wieder abschrauben. Auch das Nullen der Stelltürme kann werkzeuglos bewältigt werden. Das selbst entwickelte und gefertigte Faserabsehen G4i ist sehr fein, hell und liegt bei diesem GPO-Modell in der zweiten Bildebene. Der Punkt deckt auf 100 Meter lediglich 5 Millimeter ab.

Das jagdliche Zielfernrohr GPO 2,5-20x50i: Daten und Preis

Modell:GPO 2,5-20x50i
Preis:1.349,- Euro
Objektiv:50 mm
Länge:357 mm
Mittelrohr:30 mm
Absehen:G4i
Klickverstellung:1Klick entspricht 1cm auf 100m
Höhenverstellung:261cm /100m
Seitenverstellung:261cm /100m
Parallaxe-Einstellung:10m bis unendlich
Gewicht:718 g

Der Entfernungsmesser GPO Rangeguide 2800 8x50

Jäger schaut durch das GPO Rangeguide 2800 8x50.
Das GPO Rangeguide 2800 gibt auf Knopfdruck Auskunft über Entfernung, die Temperatur und den Winkel.

Das Rangeguide 2800 im Vergrößerungsbereich 8x50 bietet den Komfort einer Kombination von Fernglas und Entfernungsmesser. Das Gehäuse besteht aus Magnesium, so kommt ein Gewicht von nur 1.050 Gramm zu Stande. Die Modellbezeichnung verrät die Reichweite des Entfernungsmessers, sie beträgt üppige 2800 Meter. Damit ist in Sachen Ausstattung und Messeinrichtungen noch nicht Schluß: GPO integriert hier zusätzlich noch einen Temperatur- und einen Winkelmesser. Der Anwender erhält damit nicht nur die Information über die tatsächliche Distanz zum Ziel, sondern auch über den (Schuss-) Winkel, besonders wichtig für die Jagd im Gebirge. Die Bedienung des Rangeguide ist denkbar einfach. Drückt man den mit einem Pfeil markierten Knopf, wird die Entfernung gemessen. Dabei arbeitet der Rangeguide 2800 wirklich schnell, misst den Abstand viermal pro Sekunde. Mit dem Knopf mit der Aufschrift "M" wechselt man zwischen den einzelnen Modi hin und her. Äußere Designelemente von Zielfernrohr und Rangeguide ähneln einander, die griffigen Riffelungen am Okular sind dabei einfach, die am Mitteltrieb dreifach, das wirkt modern und geschmackvoll gelöst. Auch beim 2800er gehören noch Extras zum Lieferumfang wie ein den Konturen des Fernglases nachgeformtes Hardcase, der Trageriemen aus Neopren sowie selbstverständlich Schutzkappen für Okular und Objektiv.

Preis und technische Informationen zum Rangeguide 2800 8x50

Modell:GPO Rangeguide 2800 8x50

Preis:

1.449,- Euro
Vergrößerung:8x
Objektivdurchmesser:50 mm
max. Entfernung 2.800 m
Laser Respond Time:0,25 sek
Winkelmesser:ja
Temperaturmesser:ja
Helligkeitsregelung:9 Stufen
Gewicht:1.050 g

Test-Fazit zur jagdlichen Combo von German Precision Optics:

Die Zielfernrohre können keine Kunststücke oder Fremdsprachen sprechen. Müssen sie auch nicht. Denn die an sie gestellten Anforderungen erfüllen sie vollumfänglich. Die großen HD-Objektivlinsen geben ein tolles Bild, die Randschärfe ist super und das Absehen ganz besonders fein und klar. Man bekommt wirklich viel Qualität für 1.349,- Euro und dazu gehören auch die vielen Extras, die als Grundausstattung mitgeliefert werden wie Flip- Cover, Bikini-Cover oder Throw Lever. Der Rangeguide 2800 gibt sich keine Blößen in Sachen Randschärfe und Brillanz, misst weit und schnell. Die Ausstattung ist für den Preis von 1.449,- Euro einwandfrei. Wer sich im mittleren Preissegment gut ausstatten möchte, der ist bei GPO gut aufgehoben. 2.898.- Euro für diese Kombination sind eine Ansage und den Preis allemal wert.

 Das hat uns gut gefallen:

 Das fanden wir weniger gut:

Beide Geräte mit tollem Bild und guter Randschärfe
-
Sehr gutes Preis-/ Leistungsverhältnis

Gute Ausstattung, viel Zubehör 


Dieser Kombi-Test ist auch in der VISIER 10/2021 erschienen. Sie können die Ausgabe im VS Medien-Onlineshop bestellen. Dort ist das Heft auch als Digitalausgabe verfügbar.

Weitere Informationen zu den Optiken von German Precision Optics, bekommen Sie auf der Website von GPO.

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