Aimpoint Training Days 2024 – was muss man über die Rotpunktvisiere von Aimpoint wissen und wie setzt man sie richtig ein?

Was sind die Aimpoint Training Days?

Teilnehmer im Trockentraining.
Aimpoint Training Days in der Frankonia Academy in Rottendorf. Hier sieht man die Teilnehmer im Trockentraining.

Die Aimpoint Training Days finden jedes Jahr im Sommer europaweit statt. Da Kundenzufriedenheit bei Aimpoint oberste Priorität hat, werden bei den Training Days im ersten Schritt Händler und Mitarbeiter geschult, um dem Endkunden die bestmögliche Beratung zum Produkt "Aimpoint" bieten zu können. "Mmmmhhh" und was ist mit dem Endanwender? Gemach, Gemach. Dazu kommen wir am Ende des Artikels, denn natürlich können auch Endanwender in der Genuss dieses außergewöhnlichen Trainings kommen. Bleiben wir erst mal beim Tagesablauf, der sich in drei Bereiche gliedert:

Zunächst gibt es eine kurze Vorstellung des Unternehmens und der Marke Aimpoint. Dann geht es ins Trockentraining und zum Schluss kommt der praktische Teil, wo mit Lang- und Kurzwaffen auf stehende und bewegte Ziele "scharf" geschossen wird. Alles natürlich unter der Aufsicht der Instruktoren des Herstellers. An diesem Tag hatte all4hunters die Möglichkeit Carl Gustav Schulin-Howaldt und Fredrik Jacobsson über die Schulter zu schauen. Und natürlich wird in diesem Training auch die Montage und das Einschießen eines Red-Dots gezeigt. Der Erfinder des Rotpunktvisieres lässt es sich übrigens auch nicht nehmen, sein Baby an die sprichwörtliche Wand zu werfen um zu beweisen, dass das was für Militär und Polizei gut genug ist, auch für Sportschützen und Jäger taugt.

Erfinder Arne Ekstrand.
Die Idee hinter dem Rotpunktvisier stammt von Erfinder Arne Ekstrand. Alles ging beim Rasieren los und endete in den ersten Red-Dots von Aimpoint
Gunnar Sandberg.
Mit Gunnar Sandberg nahm die Entwicklung des Rotpunktvisiers bei Airmpoint Fahrt auf.

Ein Blick in die Geschichte von Aimpoint - das erste Red-Dot wurde von Aimpoint 1974/75 für die Jagd entwickelt

Aimpoint Electronic.
Als es 1975 vorgestellt wurde, war Aimpoint® Electronic das erste kommerziell erhältliche Rotpunktvisier der Welt. Erfunden wurde es 1974 von Aimpoint und auf den Markt kam es im darauf folgenden Jahr.

Aimpoint aus Schweden gilt als Erfinder des Rotpunktvisier. Alles begann im Jahre 1974, als der Techniker und Erfinder Arne Ekstrand seine Präzision beim Jagen auf bewegliche Ziele und auf dem Schießstand verbessern wollte. Die zündende Idee kam dem Schweden Ekstrand beim Rasieren, als er plötzlich bemerkte, dass sich die Lichtreflexion auf der Wand hinter ihm nicht bewegte, und zwar unabhängig davon, ob er den Kopf drehte oder nicht. Mit Gunnar Sandberg von ElektroSandberg fand Ekstrand einen Partner, mit dem man das erste Rotpunktvisier entwickelte. Bis heute fertigt Aimpoint nur Rotpunktvisiere. Insgesamt arbeiten bei Aimpoint in Malmö 85 Ingenieure, die an kleinsten Details schrauben, um die Produkte so gut wie möglich zu machen. Auf die kommerziellen Produkte gibt es 10 Jahre Garantie. Was ursprünglich mit der Entwicklung für Jäger begann, denn das erste Rotpunktvisier wurde für die Jagd entwickelt, fand aber später mehr und mehr Anklang auch im Behördenbereich. Da Militär und Polizei andere Standards als der typische Jäger haben, wurden die Produkte von Aimpoint hinsichtlich der Tauglichkeit auch härteren Tests in der Produktentwicklung unterzogen. Heute profitieren vor allem die Jäger von dieser Geschichte, denn jedes Rotpunktvisier von Aimpoint muss heute den Standards von Polizei und Militär genügen, um zum Einsatz zu kommen. Sie können also, wenn Sie Jäger sind, vom 50 Meter hohen Felsen in den Fluss springen, 5 Meter tief tauchen und sich dann sicher sein, dass ihr "Rotpunkt" immer noch dahin schießt, wo es hin schießen soll. Wir empfehlen das natürlich niemanden, es zeigt jedoch eindrucksvoll, wie robust und zuverlässig ein Red-Dot von Aimpoint arbeitet. Übrigens berichtete schon die VISIER in Heft 06/2015 über die Geschichte von Aimpoint.

Was nützt die beste Technik bei Red-Dots? Das "Elend" sitzt immer hinter dem Schaft und was wir daraus lernen können

Beretta 92X und Aimpoint Acro 2.
Training mit der Kurzwaffe Beretta 92X und Aimpoint Acro 2. Die Beretta Pistole 92X Performance Production ist speziell für die Bedürfnisse von IPSC-Schützen abgestimmt.
Schießen auf bewegte Ziele mit Langwaffen und Aimpoint Rotpunkt.
Und hier kommt das jagdliche Szenario: Schießen auf bewegte Ziele mit Langwaffen und Aimpoint Red-Dot. Zum Einsatz kam die Benelli Lupo, ein Repetierer für schnelles, weiches Repetieren.
Praxistraining mit Lang- und Kurzwaffe.
Das Praxistraining mit Lang und Kurzwaffe. Unter anderem wurde den Teilnehmern auch die Montage des Aimpoint erklärt.

Man möge uns diese Zwischenüberschrift verzeihen. Das mit dem "Elend" ist natürlich nur im sprichwörtlichen Sinne gemeint. Es zeigt aber, dass es selbst bei der besten Technik der Welt auch immer auf den Anwender ankommt. Deshalb sind die Schulungen für bestimmte Situationen - zum Beispiel auf einer Drückjagd - enorm wichtig, um die Zieltechnik wirklich zu beherrschen und dadurch Tierleid zu vermeiden. Und auch hier geht Aimpoint einen Schritt weiter als viele andere Hersteller, denn man zeigt den Anwendern eben auch, wie man deren Produkte richtig anwendet. Ein wichtiger Schritt, auch wenn Aimpoint selbst immer darauf hinweist, dass das Schießen mit beiden Augen offen nicht zwingend erforderlich ist.  Aber das vertraute Schießen ist eben mit beiden Augen offen. Es bietet nämlich ein paar gravierende Vorteile, die auf den ersten Blick gar nicht so klar sind: Eine typische Situation ist zum Beispiel der Fangschuss mit der Kurzwaffe. In dem Szenario hat der Schütze ein Auge geschlossen. Damit nimmt er sich einen großen Teil seines Sehfeldes. Würde sich in besagter Szene nun von der Seite auf der das Auge geschlossen ist, ein Hund oder ein Mensch nach vorne bewegen, könnte es unter Umständen zu einer gefährlichen Situation führen. Bei gesunden Menschen beträgt das gesamte Sehfeld ca. 180 Grad. Mit einem Auge weniger, beträgt es nur noch 150 Grad. Mit beiden Augen offen schießen hat also ein paar Vorteile, die man nicht außer Acht lassen sollte. Weiterhin wird auch die richtige Schussplatzierung bei den Aimpoint Training Days trainiert. Was im Trockentraining mit dem richtigen Stand und dem passenden Griff an Lang- und Kurzwaffe beginnt, wird dann im praktischen Teil im scharfen Schuss trainiert und auch hier kommt dann das Schießen mit beiden "Augen offen" wieder zum Einsatz. Dieses Mal wird den Teilnehmern allerdings die Sicht durch das Rotpunktvisier mit einem Stück Pappe abgedeckt und es ist auch jetzt trotzdem immer noch möglich das Ziel zuverlässig zu treffen. Hintergrund ist, dass auch wenn der Rotpunkt bedeckt ist, man so mit dem zweiten offenen Auge und dem zielenden Auge das Ziel trotzdem erfassen kann und man so mit dem Rotpunkt immer wieder in die 10 kommt.


Mit beiden Augen offen Zielen? Machen Sie bitte den Test mit der Papierrolle - dann verstehen Sie den Effekt sofort

Die Power von 2 Augen bei Zielen können Sie zu Hause selber ganz einfach überprüfen. Dazu nehmen Sie ein Blatt Papier und rollen es zu einer Röhre zusammen. Nun schauen Sie mit dem einen Auge durch diese Röhre und legen gleichzeitig die zweite Hand an die Röhre. Wenn Sie durch die Röhren schauen, erscheint das Loch in ihrer Hand. An diesem Beispiel können Sie sehen, welche Vorteile das Schießen mit beiden Augen offen bietet.

Der Test mit der Papierrolle Teil 1.
Der Test mit der Papierrolle. Unser Kameramann Mathias Haack zeigt im Garten wie es geht. Machen Sie den Test zu Hause.
Der Test mit der Papierrolle Teil 2.
Die Power von zwei Augen bei der Zielerfassung. Das Loch wandert in die Hand. Es entsteht der Eindruck Ihre Hand hätte ein Loch in der Mitte der Handfläche.

Das Aimpoint-Zertifikat und Anbieter von Trainings in Deutschland

Montage des Rotpunkt-Visiers.
Auf die richtige Montage des Rotpunkt-Visiers kommt es an. Bei den Training Days von Manfred Alberts und Aimpoint wird das zum Beispiel auf Büchsen wie der Benelli Lupo aber auch auf Flinten und Kurzwaffen gezeigt.

Wie am Anfang des Artikels beschrieben, sind die Aimpoint Training Days in erster Linie für Händler gedacht um für den Endanwender die bestmögliche Beratung zum Produkt Aimpoint zu garantieren. Sie als Endanwender müssen aber nicht auf dieses Training verzichten, denn mit den Jungs von Greyground haben Sie in Deutschland einen zertifizierten Anbieter an der Hand, der von Aimpoint trainiert wurde und von Aimpoint auch empfohlen wird.

Das Training nimmt einen Tag Zeit in Anspruch. Unser Fazit zu den Training Days von Manfred Alberts bei Frankonia ist zu 100 % positiv. Man nimmt als Teilnehmer jede Menge mit und vor allem das praktische Training holt die Leute da ab, wo sie gerade stehen. Und was die Robustheit betrifft, können wir nur sagen, schauen Sie sich bitte unbedingt das Video oben im Artikel von Anfang bis Ende an. Man wirft ein Rotpunktvisier eben nicht alle Tage an die Wand, um die Funktion und die Haltbarkeit zu überprüfen. Bitte nur nachmachen, wenn es sich um ein Aimpoint handelt!


Weitere Informationen zu den Produkten von Aimpoint finden Sie auf der Webseite des schwedischen Unternehmens. Ansprechpartner in Deutschland ist die Firma Manfred Alberts. Für das Training mit Kurzwaffe und Aimpoint schauen Sie am besten bei der Frankonia Academy und bei Greyground vorbei.