Derya N-100: Vorstellung und erster Eindruck von der sehr kompakten SL-Flinte von Derya Arms in Bullpup-Bauweise

Die Bullpup-Bauweise der über die RWS GmbH (früher RUAG Ammotec) in den deutschen Handel gebrachten Semi-Auto-Flinte Derya N-100 von Deray Arms hat trotz sehr ihrer sehr kurzen Waffengesamtlänge von nur rund 80 Zentimetern einen relativ langen Lauf von 50 Zentimetern. Allerdings liegt der Schwerpunkt bei einem solchen Gewehr dann auch extrem weit hinten. Die somit etwas  „hecklastige“ Waffe neigt natürlich eher zum Hochschlagen im Schuss als eine herkömmliche Langwaffe, bei der der Schwerpunkt dementsprechend weiter vorne liegt. Nichts desto trotz ist die Derya N-100 eine sehr kurze, kompakte und auch bedienerfreundliche Flinte, die sich auf dem gleichen Qualitätsniveau bewegt wie die bereits von uns getestete MK-12-IPSC-Flinte von Derya. Den Testbericht gibt's hier bei all4shooters.com. Bei der Derya N-100 kommen vorwiegend Polymer- und Aluminiumbauteile zum Einsatz. 

Für die stark beanspruchten Teile setzt Derya Arms bei der SL-Flinte Derya N-100 auf Stahl als Material der Wahl:

Die hochbelasteten Teile wie etwa den für das Kaliber 12/76 eingerichteten Lauf und Verschluss fertigt Derya hier natürlich  aus Stahl. Das Systemgehäuse fräst der Hersteller aus einem Aluminiumblock und verpasst ihm zum Abschluss eine Hart-Eloxierung. Diese natürlich in dem gleichen mattschwarzen Farbton, den auch die Kunststoff- und die meisten Stahlteile der Waffe aufweisen. Aus Stahl bestehen dann auch die relevanten Teile des Gassystems inklusive des zweiten bereits mitgelieferten Gaskolbens, der speziell für das Verschießen von härteren 12/76er Magnum Patronen gedacht ist. Zur Munitionsversorgung dienen hier kurvenförmige Kastenmagazine, die wahlweise 2, 5 oder 10 Patronen im Kaliber 12 aufnehmen können. In jeder dieser Kapazitäten gehört bereits ein Magazin zum Lieferumfang. Ebenso liefert Derya die N-100 auch bereits mit insgesamt drei Wechselchokes (Zylinder-, Voll- und ½-Choke) aus. Der ventilierte Vorderschaft besteht aus schwarzem Kunststoff und bietet neben einer über die gesamte Oberseite reichenden Picatinny-Schiene auch noch einer kurzen Pica Rail an seiner rechten Flanke Platz. Bereits im Werk wird die N-100 mit Flip-up Sights auf der Toprail ausgestattet. 

Blick auf die Mündung und die Visierung der Derya N-100
Serienmäßig liefert Derya Arms die SL-Flinte Derya N-100 mit einer Klappvisierung auf der Picatinny-Schiene des Vorderschafts.
Die verstellbare Schulterstütze der Derya N-100.
Die Schulterstütze der Derya N-100 kann dank Spacer-Einsätzen in der Länge variiert werden. Auch die Höhe der Wangenauflage lässt sich justieren.

Der griffige Kunststoffeinsatz an der Unterseite des Vorderschafts kann bei Bedarf durch ein mitgeliefertes Austauschteil mit einer kurzen Picatinny-Schiene zur Schnittstelle etwa für einen Forehand Grip gemacht werden. Der Hinterschaft lässt sich dank Spacern um rund 3,5 Zentimetern in der Länge variieren. Zudem sorgt eine in der Höhe verstellbare Wangenauflage dafür, dass es auch beim Einsatz einer Zieloptik anstelle der originären Klappvisierung keine Probleme mit Kopfhaltung beim Anvisieren des Ziels geben sollte. Sowohl der Pistolengriff wie auch der Staubschutzdeckel und der Magazinlöser erinnern stark an die entsprechenden Bauteile eines AR-15. Auch der beidseitig bedienbare Hebel der Zwei-Stellungs-Sicherung könnte ebenso an einem AR-Modell seinen Dienst verrichten. Insgesamt bringt die Derya N-100 rund 3,5 Kilo auf die Waage.

Einige Bauteile der Derya N-100 erinnern an das AR-15.
Der Pistolengriff und einige weitere Bauteile wie etwa der Staubschutzdeckel und der Hebel der Sicherung verraten das Derya Arms sich bei der Konstruktion der Bullpup-Flinte Derya N-100 auch so manche Inspiration beim AR-15 geholt hat.


Unser erster Praxis-Eindruck von der kurzen Derya N-100 Bullpup: 

Die Derya N-100 macht trotz der vielen Kunststoffteile einen recht soliden und langlebigen Eindruck. Die SL-Flinte schießt sich angenehmer als erwartet und lässt sich auch im Schuss jederzeit noch gut kontrollieren. Angesichts des reichhaltigen Lieferumfangs erscheint uns der Preis von 699,- Euro, den die RWS GmbH  für die unkonventionelle und führige Flinte ansetzt, mehr als fair zu sein. Leider ist nach deutschem Waffenrecht die Verwendung von Bullpup-Waffen im sportlichen Bereich nicht zulässig. Daher bleibt die Derya N-100 hierzulande dem Jäger mit gültigem Jagdschein und dem Inhaber einer roten WBK vorbehalten – schade, denn das Schießen mit ihr würde sicher auch auf der Fallscheiben-Anlage mächtig Spaß machen. Für viele anderen Märkte ist das kein Hindernis - dort wird sich die Waffe sicher besser verkaufen, weil das Marktpotenzial einfach größer ist. Uns hat das Modell jedenfalls Spaß gemacht, wie man im Video sieht.

Nach unseren Aufnahmen für diese kurze Vorstellung haben wir die Derya N-100 deshalb zu einem ausführlichen Test an die Kollegen aus der caliber-Redaktion weitergereicht. Wie sich die Bullpup-Flinte in diesem Test geschlagen hat und für welche Einsatzwecke sie sich neben der Jagd eignet, verraten wir dann demnächst hier auf all4shooters.com.

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