Test: Blaser F16 Game und F16 Sporting Bockflinten

Für die offizielle Vorstellung der neuen Bockflinte F16 hatte sich Blaser einen der schönsten Jagdparcours in Deutschland ausgesucht. Der Dornsberg liegt unweit des nördlichen Ausläufers des Bodensees. Er beherbergt neben einer sehr anspruchsvollen Schießstätte für Wurfscheibenschützen auch die Landesjagdschule des ökologischen Jagdverbandes in Baden-Württemberg.

Blaser F16 Bockflinten: Erst die Theorie, dann die Praxis

Blaser Geschäftsführer Bernhard Knöbel und die Blaser F16.
Blaser-Chef Bernhard Knöbel erläutert die Finessen der neuen Bockflinten-Reihe F16.
Blaser Konstrukteur Richard Schmid
Blaser-Konstrukteur Richard Schmid zerlegte im Rahmen der Vorstellung der Flinte zerlegte die F16 bis in Detail.

Blaser-Chef Bernhard Knöbel erklärte uns im Seminarraum der Landesjagdschule die Unterschiede der neuen Blaser F16 gegenüber der etablierten Blaser F3. Daraufhin skizzierte er die Details der beiden Spielarten der neuen Baureihe an einer Tafel rund um das Foto der F16. Diese teilt sich in die jagdliche Linie F16 Game und die an Wurfscheiben- oder Parcoursschützen gerichtete Reihe F16 Sporting.

Blaser F16 Sporting im Einsatz
Das Modell Sporting richtet sich mit einer Lauflänge von 76 oder 81 cm an den Parcoursschützen.

Während es die Basisvariante der Blaser F3 ab rund 5.000,- EUR gibt, sollte die F16, mit der man Einsteigern "den Weg in die Blaser-Welt" eröffnen möchte, zu einem Startpreis von unter 3.000,- EUR zu haben sein. Dies ließ sich durch Einsparungen bei den Produktionskosten realisieren. Die Blaser F16 besitzt eine Basküle aus Stahl im Monocoque-Design mit "Semi Round Body", wie Blaser die Form des mit nur 60,2 mm Höhe extrem niedrigen Systemkastens nennt. Per Laserverfahren werden nur die stark beanspruchten Teile besonders gehärtet. Die Basküle nimmt zudem eine zentrale Spannstange auf. Ihre vom Hersteller als "Gun Metal Grey" bezeichnete Oberfläche erhält sie durch eine PVD-Beschichtung. Die Läufe und die Laufschiene werden kostengünstig hartverlötet.

Die Läufe der Blaser F16 werden keramikgestrahlt und anschließend brüniert. Sie kommen mit 12/76er-Patronenlagern mit einem Übergangskonus von 77 mm Länge. Der zylindrische Teil der mit verstärktem Beschuss und mit Stahlschrot beschossenen Läufe besitzt einen Durchmesser von 18,6 mm und nutzt die gleichen Wechselchokes wie die Blaser F3. Die Visierschiene der F16 Bockflinten lötet Blaser auf das Laufbündel. Sie ist baskülenseitig 9 mm breit und verjüngt sich bis zur Mündung auf 6 mm, was das Auge besser zum Ziel führen soll.

Blaser F16 Game und F16 Sporting: die Unterschiede

Äußerlich unterscheiden sich die Blaser F16 Game und F16 Sporting nur in wenigen Details: Bei der F16 Game ziert der Schriftzug "F16" die Basküle in dezentem Grau und bei der F16 Sporting fällt er hochrot aus. Das Lichtsammelkorn der Blaser F16 Sporting ist ebenfalls hochrot, während die F16 Game mit einem funktionellen Perlkorn in Neusilber ausgestattet ist. Beim genaueren Hinsehen sieht man, dass bei der Sporting hinter dem Laufwahlschalter das Abzugszüngel auf seinem Träger in Längsrichtung verschoben und so die F16-Schaftlänge von 375 mm (inklusive Gummikappe) variiert werden kann. Die entscheidenden Unterschiede verbergen sich jedoch unter dem Holz der klassisch mit geradem Rücken und Pistolengriff geschäfteten Bockflinten: Die Sporting besitzt serienmäßig einen Balancer im Hinterschaft und optional kann man Ausgleichgewichte unter dem Vorderschaft anbringen. So lässt sich bei Bedarf der Massenschwerpunkt der Flinte optimal zwischen den Händen des Schützen positionieren. Für die Game bietet Blaser lediglich einen Hinterschaft-Balancer gegen Aufpreis an. In puncto Gewicht variieren die Sporting Versionen je nach Lauflänge so zwischen 3,4 und 3,8 kg, bei der Game sind es 3,0 bis 3,2 kg.

Blaser F16 Game Ejektoren
Die Blaser F16 verfügt über selektive Ejektoren, die über die Schlosse aktiviert werden. Nur die Hülse eines abgeschlagenen Laufs wird ausgeworfen.

Obwohl es sich bei der F16 um eine preisgünstigere Neukonstruktion handelt, verbirgt sie in ihrem Innern auch einige bewährte Merkmale und Elemente der F3. So sind lineare Schlosse verbaut und das Blaser Inertial Block System IBS verhindert ein manuelles Doppeln. Bei dem geringen Abzugsgewicht von rund 1.650 g, könnte durch die Bewegung der Waffe im Schuss ohne dieses System der Einabzug vom Schützen ungewollt ein zweites Mal ausgelöst werden. Und zum Ansteuern der komplett im Laufbündel untergebrachten Auswerfer greift Blaser hier auch auf das bewährte Ejection Bore System EBS zurück. Bei diesem Auswerfersystem werden die Ejektorfedern nach dem Abschlagen des jeweiligen Schlosses erst beim Öffnen der Flinte gespannt und entspannen sich nach dem Auswerfen wieder.

Blaser F16 Bockflinten: In der Praxis

Blaser F16 Sporting
Auf den Ständen des Jagdparcours Dornsberg konnten wir sowohl die F16 Game als auch die F16 Sporting ausprobieren.

Beide Blaser F16 Bockflinten fühlten sich schon nach den jeweils ersten Schüssen auf dem Dornsberg sehr vertraut an. Auf dem Parcours "verkaufte sich" die langläufige Blaser F16 Sporting eine Spur besser. Aber auch mit der leichten und führigeren Blaser F16 Game machte das Zerschlagen der aus den unterschiedlichsten Richtungen und Entfernungen auftauchenden Wurfscheiben und Rollhasen so richtig Laune. Für eine ausführliche Bewertung der neuen F16 reicht dieser erste Eindruck jedoch noch nicht aus. Ein ausgiebiger Test folgt in einer der nächsten VISIER-Ausgaben.

Die Blaser F16 Game mit 71 und 76 cm langen Läufen gibt es bereits ab 2.985,- EUR. Die unverbindliche Preisempfehlung der Sporting-Variante mit 76- und 81-cm-Läufen liegt bei 3.270,- EUR.


Bereits während der IWA 2016 berichteten wir über die neuen Blaser Bockflinten F16 Game und F16 Sporting. Den Artikel und die dazugehörigen Videos finden Sie hier auf all4hunters.de.