Sie haben vielleicht mitbekommen, dass Insight Technology seit einiger Zeit Teil der L3 Communications Group ist. L3 hat das Unternehmen mit dem bereits zugehörigen Holosight-Hersteller EO-Tech verschmolzen. Ergebnis ist die L3-Sparte Warrior Systems. Sie ist für die Herstellung und den Vertrieb von hochwertiger individueller Ausrüstung zuständig. Als Produkte von L3 Warrior Systems können beispielhaft genannt werden: die ATPIAL-Laserzielgeräte (AN/PEQ-15 und LA-5/PEQ), die gesamte AN/PVS-Nachtsichtgerätelinie, das AN/AVS-10 und der GPNVG-Bildverstärker sowie eine große Auswahl an Optiken und augenfreundlichen Laser-Entfernungsmessern.
Auf der SHOT Show 2013 hat L3 Warrior Systems mit dem CIVL seinen neuen Laser vorgestellt, der im sichtbaren Bereich und mit Infrarot arbeitet. Er ist für den zivilen wie den Behördenmarkt gedacht. CIVL steht für “Carbine Infrared/Visible Laser”. Das Gerät ist kompakt und leicht. Es ist für den Anbau an Waffen in den Kalibern 7,62 mm und 5,56 mm optimiert. Das CIVL wiegt gerade einmal 175 g und ist sehr kompakt (8,9 cm x 6,6 cm x 4,3 cm). Das CIVL wurde als intuitive und preiswerte Zielhilfe für zivile Schützen und Polizisten entwickelt. Es ist bis 60 m Tiefe wasserdicht und in die Sicherheitsklasse 3R eingestuft (sicher bei beschränkter Sicht in den Strahl). Damit entspricht es voll den Anforderungen von MIL-STD-810.
Als Energiequelle dient eine einzige handelsübliche Batterie 1,5V AA. Das Gerät zeigt einen niedrigen Ladestand an. Es arbeitet mit einem sichtbaren roten Laser mit 4,5 mW Stärke, 0,5 mRad Strahlabweichung und 650nm (+/- 20nm) Wellenlänge; der Infrarotlaser arbeitet derweil mit 0,6 mW und 0,5 mrad bei 840nm (+10/-20nm) Wellenlänge.
Interessant ist das CIVL besonders, wenn es auf dem Handschutz einer Waffe seitlich montiert wird, während der Schütze obenauf eine stark vergrößernde Optik montiert hat. Auf das Gerät lässt sich nämlich ein MRDS (Mini Red-Dot Sight) montieren. Der Nutzer braucht die Waffe dann nur leicht zu drehen, um - zum Beispiel in einem 3G-Wettbewerb - schnell zwischen nahen und fernen Zielen wechseln zu können. Der CIVL-Laser ist außerdem sehr einfach zu bedienen. Er hat nur einen einzigen Druckknopf und einen Schalthebel. Ein Bedienkabel kann angebaut werden.
Auch wenn das CIVL einen zivilen Namen hat und als "dual-use device" eingestuft ist, wird man es nur in den USA bekommen.
Bei L3 hat man sich aus Kostengründen dafür entschieden, so viele Teile wie möglich aus dem (militärischen) Laserzielgerät AN/PEQ-15 ATPIAL im CIVL zu verbauen. Damit ist es auch ein direkter Abkömmling des ATPIAL und unterliegt der ITAR-Ausfuhrbeschränkung. Legal darf es auf dem zivilen Markt nur in den USA verkauft werden.
Es darf nur mit einer DSP-73-Lizenz zeitweise zu Demonstrationszwecken ins Ausland verbracht werden und muss dann zu L3 Warrior Systems zurück. Erlaubt ist auch der Verkauf an entsprechende Militär- und Polizeistellen.
Zu erwähnen wäre noch das Preisschild, das am CIVL hängt; es ist sehr kundenfreundlich und für die Qualität günstig. Das CIVL ist ein L3-Produkt, das ohne Zweifel den Endverbrauchern − was sie auch sein mögen − gute Dienste leisten wird.
