2025 gibt's endlich wieder einen deutschen Luftgewehr-Weltmeister: Maximilian Dallinger holt Gold für den DSB

Maximilian Dallinger
Ohne den prüfenden Biss in die Goldmedaille hätte Weltmeister Maximilian Dallinger vielleicht an seinem Überraschungserfolg mit dem Luftgewehr gezweifelt.

Mit einer Überraschung begannen am letzten Samstag die ISSF-Weltmeisterschaften mit Gewehr und Pistole 2025 in Kairo, die nach 2022 erneut in Ägyptens Hauptstadt ausgetragen würden: Der 29-jährige Polizeiobermeister Maximilian Dallinger aus Freising hatte sich als Sechster für das Luftgewehr-Finale der besten acht Männer qualifiziert, kämpfte sich langsam aber sicher an die Spitze, bis er mit dem letzten Schuss den bis dahin führenden Schweden Victor Lindgren überholen und sich den Titel sichern konnte. Olympiasieger Sheng Lihao aus China wurde Dritter, konnte dem Duo aus Europa aber nichts entgegensetzen. Dallingers Qualifikationsergebnis von 632,6 Ringen wurde durch die ebenfalls starken Teamkollegen Maximilian Ulbrich (631,2 Ringe, Platz 14) und  Daniel Bühlmeyer (629,9 Ringe, 26. Platz) ergänzt, so dass das DSB-Team hinter den überragenden Chinesen, aber noch vor Ungarn Silber mit der Mannschaft erkämpfte.

DSB-Team WM 2025 Kairo (unvollständig)
Ein großer Teil des DSB-Teams feierte die zweite Goldmeidaille für Deutschland, nach Maximilian Dallinger (1. Reihe, ganz links) siegten diesmal die Schnellfeuer-Pistolenschützen Oliver Geis, Florian Peter und Emanuel Müller (erkennbar an den Medaillen. Dazu kam (bisher) noch einmal Silber für das deutsche Luftgewehr-Trio der Herren und einmal Bronze für die deutschen Männer mit der Luftpistole.

Eine zweite Goldmedaille, oder besser drei für jeden Teamschützen, gewann das deutsche Trio mit der Schnellfeuerpistole. Die deutschen Schützen hatten in dieser Saison schon abwechselnd internationale Erfolge erzielt. Die Nachfolgegeneration von Christian Reitz, dem Olympiasieger von 2016, wurde von Bundestrainer Detlef Glenz hervorragend vorbereitet.  Emanuel Müller und Oliver Geis wurden im Finale mit der Schnellfeuerpistole Vierter und Sechster,  Europameister Florian Peter durfte als Siebter nur das Finale von außen kommentieren. Mit 1748 Ringen holten sie aber Team-Gold vor China und Korea. 

Mit drei Walther-Kleinkalibergewehren KK500 kämpften diese drei Herren um den Weltmeistertitel im Dreistellungskampf 3x20 Schuss auf 50 Meter. Olympiasieger Yukun Lia  aus China (l.) konnte sich den Sieg mit nur zwei Zehntelringen Vorsprung vor dem Inder Aishwary Pratap Singh Tomar sichern, der Franzose Romain Aufrere (r.) wurde Dritter.

Abgesehen von den Erfolgen der Herren blieben die weiblichen DSB-Starterinnen bislang etwas glücklos. Anna Janßen holte (gemeinsam mit Maximilian Ulbrich) den neunten Platz im Luftgewehr-Mixed, im Einzelwettbewerb wurde sie mit eigentlich sehr guten 632,2 Ringen nur Zwölfte, weit vom Finaleinzug entfernt. Das zweite deutsche Duo, Weltmeister Dallinger und Hanna Bühlmeyer, kam mit guten 315,2 und 314,3 Ringen (Bühlmeyer) nur auf Rang 18. Das "durchwachsene Resultat" galt auch für die Pistolen-Damen Doreen Vennekamp, Monika Karsch und Michelle Skeries im Luftpistolen-Wettkampf. Da bleibt nur die Hoffnung auf die Sportpistole 25 Meter, hier will Doreen Vennekamp am 13. November 2025 ihren Titel als Weltmeisterin von 2023 verteidigen. 

Schon am Mittwoch, den 12. November, gehen die Damen mit ihren Kleinkalibergewehren an den Start. Die Voraussetzungen für eine erneute Medaille wurden zumindest durch Anna Janßen, Nele Stark und Lea Ruppel gelegt. Das Trio setzte sich souverän in der notwendigen Elimination durch und nimmt somit an der Qualifikation im Dreistellungskampf 3x20 Schuss teil. Janßen war Beste aus dem Trio und brachte starke 590 Ringe auf die Scheiben, die beiden WM-Debütantinnen Stark (582) und Ruppel (581) folgten. Im Team wurde damit der 7. Platz belegt, nur vier Ringe fehlten zur Bronzemedaille. Die DSB-Männer hatten in der gleichen Disziplinen nur mittelprächtige Ergebnisse, aber auch nur vier Ringe Rückstand auf Bronze: Max Ohlenburger, Daniel Bühlmeyer und Maximilian Ulbrich kamen mit ihren 1760 Ringen auf Platz 9 der Teamwertung.

Bei Weltmeisterschaften der Internationalen Schießsport-Föderation ISSF werden nicht nur die Meister in den zehn olympischen Disziplinen ermittelt, sondern auch die weltbesten Sportler in vielen nicht-olympischen, aber dennoch stark besetzten Wettbewerben. So starten sowohl Frauen wie Männer in der olympisch dem Mediendruck geopferten Freien Pistole auf 50 Meter und mit der Standardpistole (beides ohne deutsche Beteiligung), es wird Zentralfeuerpistole geschossen und bei den Langwaffen auch mit dem Großkalibergewehr auf 300 Meter, die Damen schießen auch das Liegendprogramm auf 50 Meter mit dem KK-Gewehr. Die Weltmeisterschaften der ISSF in den Flinten-Disziplinen sind dagegen schon Geschichte, sie fanden im Oktober 2025 in Athen statt.

Youtube ISSF
Alle Finalkämpfe dieser ISSF-Weltmeisterschaft 2025 in den Gewehr- und Pistolendisziplinen werden vom Weltverband in voller Länge, kostenlos und mit fachkundigen Co-Kommentatoren übertragen.

Die Ergebnisse von der WM Gewehr/Pistole in Kairo (Link zur ISSF-Website)

Youtube-Kanal der ISSF mit den Livestreams, den Aufzeichnungen und der Playlist aller Finale

Vorbericht des Deutschen Schützenbundes mit Team-Vorstellung