Durch die Zusammenführung vom Steel Challenge und Speed Steel zur Deutschen Meisterschaft ist ein großes Event entstanden, das scheinbar immer mehr Schützen in seinen Bann zieht. Waren es im letzten Jahr noch rund 350 Starts, sind es in diesem Jahr genau 418 Starts - also rund 20 Prozent mehr. Zwei Disziplinen die wie Pech und Schwefel zusammenpassen und offenbar von den BDS-Mitgliedern gut angenommen werden.
Worum geht es bei den Schießsport-Disziplinen "Steel Challenge" beziehungsweise "Speed Steel"?
Gelegentlich werden von Einsteigern, die übrigens gerne willkommen sind, die Disziplinen durcheinandergebracht, deshalb ein paar klärende Worte. Beim Steel Challenge handelt es sich um acht standardisierte Übungen, die bis auf die räumlichen Einschränkungen die die Schießstände manchmal unterworfen sind, immer gleich sind. Beim Speed Steel ist der Aufbau, ähnlich wie beim IPSC, frei wählbar. Hier können auch durchdringbare Ziele zur Anwendung kommen, wenn der Schießstand keine Stahlziele zulässt. Zur Steigerung des Anspruches ist hier auch ein Nachladen der Waffe zwischen dem beschießen der einzelnen Ziele vorgeschrieben. Eines vereint beide Disziplinen aber, die Schusszahl ist beliebig, das heißt bei einem Fehlschuss darf nachgeschossen werden. Auch das Wertungssystem ist gleich, Fehlschüsse werden mit einer Zeitstrafe geahndet, so dass die schnellste Gesamtzeit aus den einzelnen Übungen gewinnt. Steel Challenge bzw. Speed Steel bietet somit mit seinen unterschiedlichen großen Zielen und Distanzen mehr Abwechslung als das Fallplattenschießen ist aber nicht so aufwendig, bzw. körperlich fordernd wie IPSC und kann zudem ohne einen SURT (Sicherheits- und Regeltest) bestritten werden, der beim IPSC Wettbewerb unabdingbar ist. Weitere Infos zu Steel Challenge und Speed Steel gibt es auf den speziellen Internetseiten beim BDS. Zudem bietet sich bei dieser Kombination die Möglichkeit, mehrmals in mehreren Waffenklassen zu starten die von der Klein-/Großkaliberpistole oder Revolver mit mechanischer und optoelektronischer Visierung bis zu Langwaffen vom Kaliber .22 l.r. bis zu Kurzwaffenpatronen mit Zentralfeuerzündung reicht.
Bei den Deutschen Meisterschaften 2021 Steel Challenge und Speed Steel: 55.000 Schuss an drei Tagen (24.09.-26.09.2021)
Von den Mehrfachstarts machten die Teilnehmer bei diesem Event besonders häufig Gebrauch - kaum ein Schütze der den mehr oder weniger weiten Weg zur BDS-Schießanlage im badischen Philippsburg mit nur einer Waffe im Kofferraum machte. So mancher hatte den Munitionsverbrauch unterschätzt und musste im angeschlossen Ladengeschäft nochmals nachkaufen. Beim Steel Challenge waren die sechs Übungen Smoke & Hope, Roundabout, Five to Go, Accelerator, Showdown und Outer Limits vom Veranstalter ausgewählt worden.
Beim frei wählbaren Speed Steel gab es ebenfalls sechs Übungen mit dem Namen: Make five, Seven Up, Quadrophenia-9, One-Two-Three, Turntable und Hidden Pair (die Übungen beider Disziplinen gibt's im Video zu sehen). In so mancher Disziplin gab es ein heißes Kopf-an-Kopf Rennen, so wie beispielweise beim Steel Challenge in der stark zunehmen "Open Semi Auto Rifle"-Klasse, bei der mit Selbstladegewehren meist in 9 mm Luger gestartet wird. Hier lagen zwischen den ersten drei Plätzen gerade einmal eine Sekunde und das über sechs Übungen. Ein bis zwei extra Schüsse oder etwas langsamere Reaktionen können hier entscheidend sein.
Auch wenn die Spitzenschützen um Ruhm und Ehre kämpften, bedeute für viele Teilnehmer einfach nur etwas Spaß unter Gleichgesinnten zu haben. Und den dürften wohl alle Teilnehmer an diesem Wochenende gehabt haben.
Alle weiteren Ergebnisse sowie die nächsten Veranstaltungen findet man auf den Seiten der Disziplinen Speed Steel und Steel Challenge.
