Munition wird weltweit knapp: Aber das ist kein Anlass zu Panik

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Die extrem hohe Nachfrage nach Munition in den USA weitet sich aktuell auch in andere Teile der Welt aus - einschließlich Australien und Neuseeland. Die Konsequenz: Munition wird weltweit knapp und erstmals sprechen Fachleute  von einer angespannten Lage - erstmals auch auf den Zuliefermärkten, wie zum Beispiel Pulver, das für die Zündung von Patronen unerlässlich ist.

Die starke Nachfrage in den USA ist hauptsächlich durch die anhaltenden Sorgen über strengere Waffengesetze zu erklären. Ein wirklich erhöhter Bedarf nach Waffen und Munition besteht eigentlich nicht. Aber wir sehen, wie sehr emotionale Stimmungslagen Märkte beeinflussen. Das gilt nicht nur für die internationalen Börsen.

Der US-Kunde neigte schon immer  zu Hamsterkäufen, wenn er verunsichert war, was in diesem speziellen Fall bei Munition sogar zu weltweiten Konsequenzen führt. Auswirkungen davon sind bis nach Australien und Neuseeland zu spüren, wo die Großhändler, Shooting-Ranges und sogar Farmer ihre normalen Bestellmengen ebenfalls enorm aufgestockt haben. 

Fazit: Panik ist ansteckend!

Ein Insider eines US-Waffenherstellers erklärt das wie folgt: „Der Kunde kauft sich eine neue Waffe, aber häufig gleich 10 Packungen Munition dazu, um ganz sicher zu gehen, dass der Nachschub stimmt“. Einige US Gun-Shops haben deshalb bereits jetzt die Abgabemenge an Munition pro Person limitiert – aber auch die Online-Shops boomen in den USA.

Das betrifft sowohl Waffen als auch Munition. Schwerpunktmäßig die Marken und Produkte, die in den USA hergestellt werden, aber zunehmend auch europäische Hersteller. Man spricht von einen „überhitzten Markt“, vor allem dann, wenn die Psyche regiert und nicht der rationale Bedarf.

Die Auswirkungen sind jetzt auch erstmals in Europa zu spüren. Wie das britische Magazin „Gun Trade“ vor kurzem schrieb, erhalten selbst in Großbritannien große Importeure von US-Munition kleinere Mengen als sie ursprünglich beim Hersteller bestellt hatten. Einige Munitionsarten und Kaliber sind nicht mal mehr verfügbar.

In Deutschland ist die Situation aktuell noch „im grünen Bereich“. Die Läger bei den Fachhändlern sind gut gefüllt und auch die amerikanischen und die europäischen Hersteller reagieren. 


Zwei konkrete Beispiele, was Munitionshersteller aktuell planen:

Erst kürzlich hatte der US-Munitionshersteller REMINGTON bekannt gegeben, dass man Mitte 2014 ein neues Werk in Lonoke im US-Staat Arkansas eröffnen werde. 

Das offiziell angegebene Investitionsvolumen liegt bei 32 Mio. US-Dollar. Man spricht von zusätzlichen Produktions-Kapazitäten von 2-3 Milliarden Schuss pro Jahr.

Auch der Schweizer Konzern RUAG Ammotec mit den Marken RWS, ROTTWEIL, GECO und NORMA hatte vor etwa zwei Wochen über ein umfangreiches Investitionsprogramm im „zweistelligen Millionenbereich“ informiert. Man spricht von bis zu 50 Millionen Euro. Das Geld fließt in erster Line an den deutschen Standort Fürth und wird in neue Maschinen und zusätzliche Mitarbeiter investiert. Auch hier geht es um einen Ausbau von Produktionskapazitäten und optimierte Fertigungsabläufe. Das wird langfristig neben der Lieferfähigkeit auch die hohe Qualität von Munition „Made in Germany“ positiv beeinflussen, wenn auf modernsten Maschinen gefertigt wird. Davon kann der Käufer nur profitieren.

Hier finden Sie die News von all4shooters.com zur offiziellen Pressemeldung zu diesem Thema.

Der Tipp von all4shooters.com:

Kaufen Sie das, was Sie wirklich brauchen. Die US-Hamsterkäufe führen aktuell zu einer angespannten Situation in Amerika und anderen Ländern, für es keine Notwendigkeit gibt. Aber für manche Leute ist das eben nur schwer zu verstehen.


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