Test: Fünf integralschallgedämpfte Gewehre im Vergleich

Das Prinzip des Integralschalldämpfers (ISD) findet sich vor allem bei Repetierern. Genauer: bei Präzisionsgewehren, entwickelt für polizeiliche Spezialeinheiten. Konzipiert für den Nahdistanzschuss bis etwa 100 Meter, sollte eine großkalibrige Waffe mit möglichst geringer Geräuschentwicklung einen gezielten Schuss gestatten. 

Integralschallgedämpfte Gewehre: Wahl der Testwaffen

Integralschalldämpfer Waffen
Integralschallgedämpfte Gewehre: die Schäfte der Waffen Steyr SSG 69 P IV, Haenel RS 8 Subsonic und SIG Sauer SSG 3000 Subsonic.

Bis auf DSR greifen die Hersteller auf den bewährten, leistungsfähigen Sternblenden-Dämpfer von B&T aus der Schweiz zurück. Die Geräte bei den einzelnen Testwaffen unterscheiden sich daher nur wenig in Länge, Durchmesser, Gewicht, Blendenzahl sowie hinsichtlich der Größe der den Lauf ummantelnden ersten Expansionskammer. 

Ob älter oder neuer, alle fünf Waffen setzen auf einen Acht-Zoll-Drall. Er hat sich schlicht bewährt. Auch die Lauflängen haben sich kaum verändert. Viele Hersteller entscheiden sich im 308er Subsonic-Bereich für 36 bis 40 cm. Bei Voere sind es jedoch 41,3 cm und bei der DSR 1 Subsonic nur 31,1 cm. Die Messwerte verraten, dass die Lauflängen auch bei den Subsonics eine entscheidende Rolle spielen. 

So wurde die DSR 1 Subsonic-Konstruktion speziell auf die RUAG-Patrone Swiss P Subsonic abgestimmt. 


Das Ergebnis spricht für sich: ein 6 mm kleiner Streukreis auf 50 m. Auch bei fast gleich langen Läufen streuen die Energiewerte bei den unterschiedlichen Waffen deutlich. Der Anwender muss also sorgfältig nach einer passenden Munition suchen. 

Fortschritte gab es bei den Optionen zum individuellen Anpassen der Schäftung: Bei der älteren Steyr SSG 69 P IV ließ sich praktisch nur die Schaftlänge mit Distanzscheiben verändern, die SIG Sauer SSG 3000 kam schon mit Schaftbackenverstellung. Die 2003 eingeführte DSR 1 Subsonic mit ihrem Multifunktionsschaft markierte eine Wende. Die jüngeren Modelle von Voere und Haenel bieten dank Leichtmetall-Schulterstützen eine Fülle an Verstellmöglichkeiten – schnell und meist sehr leise.

Was integralschallgedämpfte-Gewehre leisten

Haenel RS 8 Subsonic
Die integralschallgedämpfte Haenel RS 8 Subsonic ist durch einen deutlich längeren SD für den Subsonic-Bereich optimiert.
Voere X3
Die Voere X3 ist nicht als reine integralgedämpfte Subsonic-Variante ausgeführt.

Den sogenannten taktischen, auf die Mündung aufschraubbaren Schalldämpfern sind ISD-Systeme in der Dämpfung meist haushoch überlegen. 

Warum? Effektiv sind Schalldämpfer mit möglichst großem Volumen. So können sie die schnellen, heißen und unter Druck stehenden Gase effektiv kühlen, abbremsen und entspannen. Beim Entspannen kühlen die Gase ab, weil ihre innere Energie sinkt. Je größer der sogenannte eingehauste Rauminhalt, also das Schalldämpfervolumen, desto besser läuft die Abkühlung. 

Die Entspannung bedeutet gleichzeitig eine Verlangsamung des Gasstroms. Müssen die Gase bis zur Dämpfermündung nun noch möglichst viele Hindernisse in Form von Blenden, Drahtgestricken und Expansionsräumen überwinden, fällt die Dämpfleistung entsprechend hoch aus.

Im Vergleich zu taktischen Dämpfern für Überschallmunition können die integrierten Varianten auch die Laufaußenseite zum Abkühlen der Gase nutzen, da die ISD-Versionen mit der Laufwurzel verschraubt sind – diesen Vorteil gibt es nur hier. Zudem sind die polizeilicherseits genutzten Subsonic-Patronen nur mit wenig Pulver geladen. In .308 Winchester reichen Mengen von 0,5 bis 0,8 Gramm. Weniger Pulver erzeugt natürlich weniger Gas, das gekühlt und gebremst werden muss. 

Zusammengefasst: Die hohen Leistungen beim Einsatz von Überschallmunition in ISD-Modellen erklären sich durch das Nutzen des Laufäußeren als Kühlfläche, dem dank der großen Länge hohen Dämpfervolumen und der vielen hintereinander stehenden Blenden. So können die hier vorgestellten Modelle gar reinrassige Überschalllaborierungen auf bis zu 133 dB reduzieren (nach Vorschrift gemessen mit Filter C und in einem Meter Abstand zur Mündung). Damit ist bereits der Wert des Geschossknalls erreicht. Mehr geht im Überschallbereich nicht. Bei den Subsonics werden bereits Werte von 120 dB unterschritten, das entspricht Dämpfungen von bis zu 45 dB: Extrem viel, die meisten "normalen“ Dämpfer schaffen im Schnitt Werte um 20 bis 30 dB.

Die integralschallgedämpften-Büchsen im Einzelnen - Was leistet welche Waffe?


Die integralschallgedämpfte SIG Sauer SSG 3000 Subsonic

Die SIG Sauer Testwaffe kommt mit einem schwarz lackierten Synthetikschaft. Im Bereich der Vorderschaftflanken und am Pistolengriff vermittelt eine getupfte und sehr griffige Beschichtung guten Halt. 

Unten im Vorderschaft findet sich eine UIT-Schiene zur Zweibein-Aufnahme. Über Kunststoff-Zwischenlagen lässt sich die Schaftlänge individuell anpassen. Weitere Anpassungsmöglichkeiten bietet die höhenverstellbare Schaftbacke. Zum Ausbau des Sechs-Warzen-Verschlusses muss die Schaftbacke in der untersten Position stehen. Das Betätigen der Sicherung zieht einen Stift ein, der in der Verschlussfangnut läuft. Danach kann der Verschluss durch Verdrehen entnommen werden.

Schaft des SSG 3000
SIG Sauer schuf eins der ersten Präzisionsgewehre mit höhenverstellbarer Backe. Diese ist hier im Bild partiell gelöst und etwas zur Seite geschwenkt.
SIG Sauer SSG 3000
Das interschallgedämpfte SIG Sauer SSG 3000 mit abgeschraubtem Schalldämpfer (SD).

Der zylindrische Lauf der SSG 3000 mit 26,75 mm Durchmesser ist für eine ISD-Waffe ungewöhnlich dickwandig. Zwar fördern dickwandige Rohre die Präzision, bei ISD-Gewehren gelten sie aber als eher nachteilig. Denn hier wird der Schalldämpfer nahe der Wurzel mit dem Lauf verschraubt und ummantelt diesen dadurch (in diesem Fall auf 317 mm Länge). 

Da die Außendurchmesser der Dämpfer auf 30 bis 35 mm begrenzt sind, bildet sich durch Einsatz dünner Läufe ein größerer, zur Gasentspannung zusätzlich nutzbarer Raum zwischen Laufaußenseite und Schalldämpfer-Innenwand. Dies sind zwar radial gesehen meist nicht mehr als 5 mm, jedoch macht es in diesem Fall die Länge. Bei einem Ringspalt von 5 mm auf einer Länge von 300 mm ergeben sich somit zusätzliche 118 Milliliter Volumen (Lauf mit 20 mm und Schalldämpfer innen mit 30 mm Durchmesser).

Die Dämpfer-Zentrierung bei der SSG 3000 findet zum einen über einen Anlagebund an der Laufwurzel statt und zum anderen über eine Passfläche im Bereich der Mündung. Etwa 17 mm von der Mündung zurückgesetzt befindet sich ein O-Ring. Er dichtet den Dämpfer nach hinten ab und schirmt somit 300 mm der Lauflänge gegen die Gase ab. 

Bei der Testwaffe gab es Lochblenden aus tiefgezogenem Blech mit einer Antrichterung gegen die Schussrichtung. In dem 680-mm-Schalldämpfer mit 31 mm Durchmesser finden im Abstand von etwa 18 mm 20 Lochblenden Platz. Zwar ist der Dämpfer sehr lang, aber wegen der Montageart nur knapp zur Hälfte nutzbar. Dennoch erreicht er bei der Subsonic-Munition Schallpegel zwischen 126 und 130 dB (auch hier wie im gesamten Test mit Messfilter C).

Auffällig: der ausgeprägte Erstschusseffekt, der bei allen gemessenen Ladungen um 4 bis 6 dB über dem Mittelwert aus den gemessenen fünf Schüssen liegt.

Die integralschallgedämpfe SIG Sauer SSG 3000 in der Übersicht

SIG Sauer SSG 3000
Die integralschallgedämpfte SIG Sauer SSG 3000 in der Subsonic-Ausführung ist von Lauf- und Dralllänge her aufs Verschießen von Subsonic-Munition ausgelegt.
Modell:
SIG Sauer SSG 3000 Subsonic-Variante
Preis:
Waffe wird auf Anfrage noch gebaut, Preis daher nur auf Anfrage
Kaliber:
.308 Winchester
Kapazität:
5 + 1 Patrone
Gewicht:
5.896 g mit leerem Magazin und Schalldämpfer, ohne Montage/ZF
Länge:
1.225 mm
Lauf:
366 mm von Stoßboden bis Mündung, 4 Züge, Rechtsdrall, Dralllänge 1:8" bzw. 203 mm, Mündungsdurchmesser 25 mm
Abzug:
Druckpunktabzug

Ausführung: Repetierbüchse mit Zylinderverschluss, lackierter Synthetikschaft, UIT-Schiene für Zweibeinaufnahme, höhenverstellbare Schaftbacke, auf Verschuss von Subsonicmunition ausgelegter Lauf und abnehmbarer Integralschalldämpfer. (ZF = Zielfernrohr).

Die integralschallgedämpfte Steyr SSG 69 P IV

Das SSG 69 ist eines der ersten richtigen Gewehre, das gemäß den damaligen Bedürfnissen von militärischen Scharfschützen entwickelt wurde. So ging es bereits 1969 ans österreichische Bundesheer. Vom SSG 69 gibt es diverse Ausführungen. Mit dem seit Ende der 1980er Jahre gebauten Modell P IV Police ging das Werk auch auf die speziellen Bedürfnisse einer schallgedämpften Großkaliberwaffe für den Nahbereich ein. 

Bei dem im Spritzgussverfahren gefertigten witterungsbeständigen Kunststoffschaft leistete Steyr ebenfalls Pionierarbeit, auch wenn er aus heutiger Sicht nur spartanische Justiermöglichkeiten bietet. Die Vorderschaftflanken und der Pistolengriffkolben haben eine griffige Fischhaut, unten am Vorderschaft sitzt eine UIT-Schiene. Der Verschluss trägt kurz vor dem Kammerstengelansatz sechs Riegelwarzen in zwei Ebenen. Zum Ausbau muss man bei geöffneter Kammer den Abzug durchziehen. Bei der Testwaffe handelt es sich um einen Einzellader.

Verschluss der Steyr SSG 69 IV
Typisch für die integralschallgedämpfte Steyr SSG 69 P IV ist der Verschluss mit den sechs hinten arrangierten Riegelwarzen, verteilt auf drei Zweiergruppen.
Die Verschraubung von SD/Laufmantel findet im vorderen Drittel des Laufes statt.

Die Steyr weist mit einer Länge von 408 mm das zweitlängste Rohr des Testquintetts auf. Anders als bei den jüngeren Entwürfen brachte der Hersteller das Schalldämpfer-Gewinde nicht kurz vor der Laufwurzel an, sondern 130 mm hinter der Mündung. So kommt die Laufbettung nicht in Konflikt mit dem 35 mm dicken B&T-Dämpfer. 

Der im Kaltschmiedeverfahren hergestellte Lauf weist eine leicht konische Kontur auf. An der Laufwurzel 24,3 mm im Durchmesser, verringert sich dessen Dicke bis auf 130 mm vor der Mündung um einen Millimeter. Dann folgt das M 20 x 1,5-Gewinde zur Schalldämpfer-Aufnahme. 

Die genannte 130-mm-Frontpartie des Laufs ist zweistufig auf 18 und 17 mm abgedreht, auf dieser Strecke ummantelt der Dämpfer den Lauf. Die Schalldämpfer-Zentrierung findet über die 17 mm weite Passfläche statt, die axiale Verspannung über den Anlagebund. Wegen der geringen Laufdicke von 17/18 mm ergibt sich zusätzliches Expansionsvolumen für den 405 mm langen B&T-Sternblendendämpfer, in dem zehn in Reihe geschaltete Sternblendeneinsätze stehen. Dass diese erstklassige Arbeit leisten, zeigen die gemessenen Schallpegel von hervorragenden 118 bis 122 dB.

Mit einer Dralllänge von acht Zoll ist die Steyr SSG 69 P IV auf schwere respektive lange Geschosse für den Unterschallbereich ausgelegt. Dennoch lassen sich problemlos Überschalllaborierungen verschießen. So wurde das Zehn-Gramm-Geschoss aus der SSG 69 P IV auf knapp 800 m/s und gute 3.100 Joule beschleunigt. Damit lässt sich die Waffe bis 600 Meter Distanz einsetzen.

Zusammenfassung: Trotz ihres Alters ist die SSG 69 P IV eine sehr durchdachte Konstruktion, deren Laufabstimmung auch den Einsatz für Überschallmunition ermöglicht. Mit einem Preis von zirka 3.650,- EUR inklusive Dämpfer und Laufmantel bietet die Steyr derzeit vom Preis-Leistungs-Verhältnis die beste Option.

Die integralschallgedämpfte Steyr SSG 69 P IV in der Übersicht

Steyr SSG 69 IV
Das Steyr SSG 69 P IV ist von vornherein für Subsonic wie Hypersonic-Munition ausgelegt (also für Unter- und Überschall-Patronen).
Modell:
Steyr SSG 69 P IV
Preis:
2.719,- Euro + 890,- Euro für den Schalldämpfer
Kaliber:
.308 Winchester
Kapazität:
1 Patrone
Gewicht:
4.718 g mit leerem Magazin und Schalldämpfer, ohne Montage / ZF
Länge:
1.180 / 1.010 mm mit Schalldämpfer / Laufmantelattrappe
Lauf:
408 mm von Stoßboden bis Mündung, 4 Züge, Rechtsdrall, Dralllänge 1:8" bzw. 203 mm, Mündungsdurchmesser 17 mm
Abzug:
einstellbarer Druckpunktabzug 1.100 bis 1.800 g

Ausführung: Repetierbüchse mit Zylinderverschluss, glasfaserverstärkter Kunststoffschaft, UIT-Schiene für Zweibeinaufnahme, auf Verschuss von Subsonicmunition ausgelegter Lauf und abnehmbarer Integralschalldämpfer, abnehmbarer Laufmantel mit Mündungsfeuerdämpfer.

Die integralschallgedämpfte DSR 1 Subsonic

Das DSR 1 Subsonic wurde 2003 eingeführt, basierend auf der zur Jahrtausendwende vorgestellten Basiswaffe DSR 1 mit Bullpup-Design. Obwohl für Polizei und Militär entwickelt, fand sich die DSR 1 Subsonic auch auf dem Zivilmarkt. Die Testwaffe wies viele technische Finessen und Detaillösungen auf. 

Man bedenke: Sie entstand, als multifunktional verstellbare Leichtmetall-Schulterstützen noch die Ausnahme waren. So bietet die DSR 1 Subsonic bereits Schaftverlängerung, Schaftbacken- und Schaftkappen-Höhenverstellung sowie einen zweifach verstellbaren Erdsporn. Alles schnell und leise auf Knopfdruck oder mit kleinem Hebel. Auffällig auch das Zweibein, auf der oberen Picatinny-Schiene zu befestigen: Somit steht die Waffe nicht auf dem Zweibein, sondern hängt in diesem.

Der Schalldämpfer der DSR 1 Subsonic teilzerlegt. Sein Herzstück bildet der aus einer Aluminiumwelle höchst aufwendig gedrehte und gefräste einteilige Einsatz (Monocore oder Monolithic).

Der Systemträger aus gefrästem Aluminium nimmt alle weiteren Bauteile des Repetierers auf. Zum Verschlussausbau muss man einen federnd gelagerten Hebel vor dem Erdsporn umlegen. Dadurch lässt sich die Einheit aus Erdsporn und Schaftbacke am Stück nach hinten entnehmen. Baut man nun den von einem Stift gehaltenen Verschlusstop aus der Verschluss- oder Kammerbohrung aus, lässt sich die Kammer nach hinten entnehmen. 

Der nur 112 mm lange Verschluss trägt insgesamt sechs Warzen in zwei Ebenen. Für sicheren Hülsenauswurf sorgen zwei Ausstoßerstifte. DSR verwendet keinen B&T-Dämpfer. Der Aufbau des Geräts ist sehr komplex.

Zunächst wird der 311 mm lange Lauf von einem 358 mm langen, mit dem Systemträger verschraubten Rohr ummantelt. Aufgrund der Bullpup-Bauweise liegt die Laufmündung jedoch 278 mm ins Mantelrohr zurückversetzt. Das 40 mm dicke Rohr mit einer Wandung von 3 mm hat an der Unterseite Bohrungen und Langlöcher. 

In diesem Mantelrohr wiederum sitzt der einteilige, 365 mm lange Schalldämpfereinsatz, gedreht aus einer massiven Aluminiumwelle. Axial die Bohrung für den Geschossflug, radial drumherum insgesamt 120 schräge Bohrungen, in 20 Ebenen jeweils um 30° versetzt. Diese Bohrungen bilden die Expansionskammer. In Laufmündungsrichtung ist am SD-Einsatz ein weiteres Rohrstück angesetzt. 

Zwischen Laufmündung und Rohrstück-Beginn können sich die Pulvergase auf einer Länge von zirka 50 mm ausdehnen. Hier finden sich zwei groß dimensionierte Langlöcher sowie weitere Bohrungen im äußeren Trägerrohr. Diese Bohrungen leiten nun einen Teil des Gasstroms in den Vorderschaft. In diesem wiederum befinden sich zwei zylindrische Drahtgaze-Wicklungen, durch die die heißen Gase gekühlt nach unten entweichen können. 

Damit der Vorderschaft den Belastungen standhält, ist er mit drei M8-Schrauben befestigt und besteht aus massivem Aluminium. Allein er wiegt bereits 912 g. Der Schalldämpfer der DSR beruht somit auf dem Prinzip der Expansion, Adsorption und kontrollierten, teilweisen Ableitung über den Vorderschaft.

Die intergralschallgedämpfte DSR 1 Subsonic in der Übersicht

DSR 1 Subsonic
Integralschallgedämpfte DSR 1 Subsonic mit zerlegtem Schalldämpfer.
Modell:
DSR 1 Subsonic
Preis:
11.710,- EUR mit Zweibein, ohne Montage/ Zielfernrohr (ZF)
Kaliber:
.308 Winchester
Kapazität:
5 + 1 Patronen
Gewicht:
7.637 g mit leerem Magazin und Schalldämpfer, ohne Montage/ZF/Zweibein
Länge:
1.070 mm mit Schalldämpfer
Lauf:
311 mm von Stoßboden bis Mündung, 6 Züge, Rechtsdrall, Dralllänge 1:8" bzw. 203 mm
Abzug:

einstellbarer Druckpunktabzug

Ausführung: Bullpup-Repetierbüchse mit Zylinderverschluss, auf Verschuss von Subsonicmunition ausgelegter Lauf und abnehmbarer Integralschalldämpfer, vielfach verstellbare Schulterstütze, in Waffe integriertes Reservemagazin.


Die integralschallgedämpfte Haenel RS 8 Subsonic

Schulterstütze Haenel RS 8
Die integralschallgedämpfte Haenel RS 8 Subsonic hat eine Vielzahl an Verstellmöglichkeiten der Schulterstütze sowie einen Klappschaft.

Bei der Testwaffe handelt es sich um die zweite Generation der RS8 Subsonic. Die erste Variante besaß noch einen taktischen, direkt auf die Mündung zu schraubenden B&T-Schalldämpfer. 

Die Schulterstütze aus glasfaserverstärktem Polyamid und Aluminium bietet reichlich Verstellmöglichkeiten. Die Schaftbacke ist höhenverstellbar, die Schaftlänge einstellbar, die Schaftkappe in Höhe und Schränkung justierbar. Der ausklappbare Erdsporn von Accu-Shot ruht auf einer aus Polyamid gefrästen Trägerplatte. 

Zum Ausbau des Sechs-Warzen-Verschlusses muss der Klappschaft seitlich abgekippt werden. Das 388 mm lange Rohr mit einem zylindrischen Außendurchmesser von 21,1 mm verjüngt sich 20 mm vor der Mündung auf 15 mm Weite. Die Aufnahme des SD erfolgt mittels M 24 x 2-Außengewinde. Das Gewinde sitzt etwa 50 mm vor dem System.

Haenel RS8 Subsonic
Bei der integralschallgedämpften Haenel RS 8 wird der Schalldämpfer knapp hinter der Wurzel mit dem Lauf verschraubt.

Der 631 mm lange, 1.770 g schwere Sternblenden-Schalldämpfer von B&T ummantelt den Lauf nach hinten auf einer Länge von 328 mm. Der dünne Lauf erlaubt es, einen Großteil dieser Länge als Expansionsraum zu nutzen; das Laufäußere dient hier auch wieder als Kühlfläche. 

Der 35 mm dicke Dämpfer enthält zwölf Sternblenden hintereinander. Die Lau­flänge von 388 mm scheint einen guten Kompromiss darzustellen, da die Haenel mit den meisten Testlaborierungen die höchsten Energiewerte liefert.


Die integralschallgedämpfte Haenel RS 8 Subsonic in der Übersicht

Die hier gezeigte Haenel RS 8 Subsonic ist die zweite Generation. Während man beim Vorgängermodell noch auf einen taktischen, direkt auf die Mündung geschraubten SD von B&T setzte, ist die aktuelle Variante durch einen deutlich längeren SD für den Subsonic-Bereich optimiert.
Modell:
Haenel RS 8 Subsonic
Preis:
6.499,- EUR (inklusive Schalldämpfer)
Kaliber:
.308 Winchester
Kapazität:
10 + 1 Patrone
Gewicht:
7.615 g mit leerem Magazin und Schalldämpfer, ohne Montage/ZF/Zweibein
Länge:
1.222 mm mit Schalldämpfer
Lauf:
388 mm von Stoßboden bis Mündung, 4 Züge, Rechtsdrall, Drallänge 1:8" bzw. 203 mm
Abzug:
einstellbarer Druckpunktabzug 1.000 bis 2.000 g

Ausführung: Repetierbüchse mit Zylinderverschluss, auf Verschuss von Subsonicmunition ausgelegter Lauf und abnehmbarer Integralschalldämpfer, vielfach verstellbare Schulterstütze, Klappschaft, in Waffe integriertes Reservemagazin.

Die integralschallgedämpfte Voere X3 Subsonic

Es handelt sich um den Nachfolger des Multikalibergewehrs Voere LBW-M. Die Voere X3 lässt sich durch Austausch von Lauf, Verschlusskopf und Magazin für die Kaliber .308 Winchester, .300 WinMag, .338 Lapua Magnum und .408 CheyTac einrichten. Auch bietet Voere bei seiner Leichtmetallschulterstütze zig Verstellmöglichkeiten an. Die Schaftbacke kann horizontal und vertikal justiert werden, Schaftlänge und –backe sind verstellbar. Der massive Erdsporn mit Grob- und Feinverstellung arbeitet tadellos.

Voere X3 Skelett-Schaft
Die integralschalgedämpfte Voere X3 Subsonic bietet eine Vielzahl an Verstellmöglichkeiten.

Zur Entnahme des Drei-Warzen-Verschlusses muss man entweder den Klappschaft abknicken oder die Schaftbacke nach oben fahren. Der 413-mm-Lauf ist der längste der Testwaffen. In die Systemhülse geklemmt, lässt er sich durch Lösen von vier Schrauben entnehmen. 

Die zylindrische Laufkontur weist einen Außendurchmesser von 21 mm auf, 20 mm vor der Mündung reduziert sich das auf 15 mm. Die Schalldämpfer-Aufnahme erfolgt mittels M 24 x 2-Gewinde kurz vor der Laufwurzel. Der Dämpfer mit den Maßen 632 x 35 mm wiegt gut 1.750 Gramm. Er verlängert den Lauf ab der Mündung um 304 mm und ummantelt ihn nach hinten um 328 mm. 

Auch hier dient der Ringspalt zwischen Schalldämpfer-Innenwand und Laufoberfläche als erste Expansionskammer. Im Inneren des B&T-Dämpfers sind zwölf in Reihe geschaltete Sternblenden. Mit 117 dB erreicht die Voere mit der MEN FMJ Subsonic (Laborierung 3) die beste Dämpfung, dicht gefolgt von der Haenel.

Die integralschallgedämpfte Voere X3 Subsonic in der Übersicht

Voere X3 mit Integralschalldämpfer
Die Voere X3 bietet durch Lauf- und Verschlusskopfwechsel eine Multikalibertauglichkeit für .308 Winchester, .300 Winchester Magnum, .338 Lapua Magnum und .408 Cheyenne Tactical.
Modell:
Voere X3 Subsonic
Preis:
7.807,- EUR
Kaliber:
.308 Winchester
Kapazität:
10 + 1 Patronen
Gewicht:
7.697 g mit leerem Magazin und Schalldämpfer, ohne Montage/ZF/Zweibein
Länge:
1.254 mm mit Schalldämpfer
Lauf:
413 mm von Stoßboden bis Mündung, 6 Züge, Rechtsdrall, Dralllänge 1:8" bzw. 203 mm
Abzug:

einstellbarer Druckpunktabzug

Ausführung: Repetierbüchse mit Zylinderverschluss, auf Verschuss von Subsonicmunition ausgelegter Lauf und abnehmbarer Integralschalldämpfer, vielfach verstellbare Schulterstütze, Klappschaft, Multikaliber tauglich von .308 Winchester bis .408 Cheyenne Tactical.

Fünf integralschallgedämpfte Gewehre im Vergleich - das Fazit


Repetierbüchsen mit Integralschalldämpfer zeigen das technisch Machbare, etwa bei den Justiermöglichkeiten, vor allem dann, wenn die Techniker freie Hand hatten, wie im Fall der DSR. Die Systeme erreichen mit Subsonics fantastische Dämpfungsleistungen von bis zu 45 dB auf ein Niveau von unter 120 dB. Selbst bei Überschallmunition ist eine Lärmminderung bis zum Geschossknallniveau hinunter möglich. 

Obwohl die Waffen für den subsonischen Bereich optimiert sind, kann man bei den meisten Modellen auch Überschallmunition verschießen, vorwiegend bei denjenigen mit B&T-Sternblendendämpfern.

Übersicht der Testwaffen


SK 5/4 (mm)

v2 (m/s)

E2 (J)
L in dB(C)
SIG Sauer SSG 3.000




185 grs MenQuiet Hinder Subsonic
21
300
540
126,4
200 grs Lapua FMJBT Subsonic
18 (15)
312
633
129,4
200 grs MEN Subsonic FMJ
23
298
577
128,5
200 grs RUAG Swiss P Subsonic HPBT
17 (11)
303
597
129,8
154 grs RWS Target Elite HPBT
k.A.*
-
-

-

Steyr SSG 69 P IV




185 grs MEN Quiet Hinder Subsonic
24
307
565
119,8
200 grs Lapua FMJBT Subsonic
17
321
670
121,8
200 grs MEN Subsonic FMJ
16 (10)
297
573
118,4
200 grs RUAG Swiss P Subsonic HPBT
14
306
609
120,0
154 grs RWS Target Elite HPBT
-
792
3136
134,0
DSR 1 Subsonic




185 grs MEN Quiet Hinder Subsonic
24 (19)
284
484
118,1
200 grs Lapua FMJBT Subsonic
20 (16)
307
613
119,9
200 grs MEN Subsonic FMJ
22
285
528
119,4
200 grs RUAG Swiss P Subsonic HPBT
6
291
550
118,7
154 grs RWS Target Elite HPBT
-
766
2934
136,7
Haenel RS 8 Subsonic




185 grs MEN Quiet Hinder Subsonic
24
298
533
117,9
200 grs Lapua FMJBT Subsonic
13 (23)
319
661
121,4
200 grs MEN Subsonic FMJ
13 (7)
299
581
118,3
200 grs RUAG Swiss P Subsonic HPBT
17 (9)
311
629
119,4

154 grs RWS Target Elite HPBT

-
784
3073
133,3
Voere X3 Subsonic




185 grs MEN Quiet Hinder Subsonic
12
279
467
177,2
200 grs Lapua FMJBT Subsonic
20 (17)
303
597
120,3
200 grs MEN Subsonic FMJ
24 (16)
279
506
117,0
200 grs RUAG Swiss P Subsonic HPBT
18 (10)
293
558
118,7
154 grs RWS Target Elite HPBT
-
806
3248
133,5

Anmerkungen: SK 5/4 (mm) = Streukreisangaben in Millimetern, Fünf-/Vier-Schuss-Gruppen (abzüglich eines Streichers), Schussdistanz 50 Meter, bei vier der fünf Testwaffen sitzend aufgelegt vom Zweibein und Erdsporn geschossen, bei der Steyr SSG 69 P IV vom Sandsack abgefeuert. v2 (m/s) = Geschossgeschwindigkeit, gemessen zwei Meter vor der Mündung, Durchschnittswert aus fünf Schuss, Messgerät Mehl BMC 18, Angaben in Meter pro Sekunde. E2 (J) = aus der v2 und dem Geschossgewicht errechnete Geschossenergie, Angaben in Joule. L in dB (C) = Spitzenschalldruckpegel, Angabe in der physikalischen Hilfseinheit Dezibel mit Bewertungsfilter C, einen Meter links von der Mündung gemessen. * = Dieser Munitionstyp wird nur an Behörden verkauft. k. A.* = aufgrund der Schalldämpfer-Konstruktion wurde aus der Waffe keine Überschallmunition verschossen.


Weitere Informationen zum Test der Integralschalldämpfer-Waffen erhalten Sie in der VISIER Ausgabe 11/2015. Das Heft können Sie sich hier im Onlineshop von VS-Medien bestellen.

Mehr rund um das Thema SIG Sauer SSG 3000 finden Sie hier.

Zur Haenel RS9 gibt es unter anderem auch eine Bildergalerie.