KALASCHNIKOW-Konzern verdoppelt Produktion

KALASHNIKOW - einer der ältesten russischen Waffenhersteller, der schon 1807 von Alexander I. als  „Alexanders Kama-Ischewsk Waffenwerk“ gegründet wurde und im Jahr 2013 aus dem  NPO „Izhmash“ in den KALASHNIKOW-Konzern transformiert wurde, hatte in den letzten Jahren große wirtschaftliche Probleme. Im April 2012 hat ein Schiedsgericht der russischen Teilrepublik Udmurtien das Werk sogar als insolvent erklärt. Deshalb sollte die Leitung der russischen Staatskorporation ROSTEC geeignete Maßnahmen treffen, um das Unternehmen zu retten. 

KALASHNIKOW-Konzern verdoppelt Produktion
Alexej Kriworutschko (38) ist Jurist und seit Februar 2013 Mitinhaber und General-direktor des KALASHNIKOW-Konzerns

Im Jahr 2013 wurde neben der Umbenennung in KALASHNIKOW-Konzern  eine Teilprivatisierung  realisiert.

Im Zuge dieser Neuausrichtung wurden 49% der Aktien des Konzernes von den beiden russischen Unternehmern Andrey Bokarev und Alexej Kriworutschko übernommen. Am 3. Februar 2013 wurde der neue Teilhaber, Alexej Kriworutschko, zum Generaldirektor des Konzerns KALASHNIKOW ernannt. Das gesamte Projekt der Umstrukturierung und Sanierung von KALASHNIKOW wird bis heute von Vizepremier Dmitri Rogosin persönlich betreut.  

 

Die Ernennung des neuen Direktors wurde anfangs sehr zurückhaltend aufgenommen, da es seit 2011 der fünfte (!) Wechsel in der Unternehmensführung war.  

Dennoch haben der 38-jährige Jurist aus Stawropol und sein Partner A. Bokarev, der nach Angaben des Forbes Magazine mit einem Vermögen von 1,35 Milliarden Dollar auf der 74. Stelle in der Liste der reichsten Russen steht, diese Bedenken bald zerstreut.

Im Unterschied zu der ehemaligen Führung begannen die neuen Teilhaber nicht mit pathetischen Reden von „Waffen, die man mit nichts auf der Welt vergleichen kann“, sondern mit der Lösung der dringendsten Probleme des Unternehmens. Wahrscheinlich ist es noch zu früh zu sagen, dass die Krise schon überwinden sei, aber die aktuellen Neuigkeiten über den Konzern klingen sehr optimistisch.   

Im Januar dieses Jahres, auf der internationalen Waffenmesse SHOT SHOW in Las-Vegas,  hat der Konzern ein exklusives Abkommen mit dem US-Unternehmen RUSSIAN WEAPON COMPANY (RWC) unterzeichnet. Dieses ermöglicht der Waffenschmiede aus Ischewsk -  auch ohne Beteiligung Dritter - offiziell in den USA und Kanada jährlich bis zu 200.000 Schusswaffen zu verkaufen.  

Neue Perspektiven für KALASHNIKOW durch Produktionssteigerungen.
In den ersten drei Monaten des Jahres 2014 hat der Konzern ein Rekordvolumen von 31.000 Schusswaffen  produziert. Das entspricht 41% der Gesamtproduktion des Jahres 2013 und liegt um 230% höher als im 1. Quartal 2013.

KALASHNIKOW-Konzern verdoppelt Produktion
Im 1. Quartal 2014 hat der KALASHNIKOW-Konzern mehr als 31.000 Waffen produziert

In diesem Jahr will die Führung des Konzerns insgesamt mindestens  150.000 Militär- und Zivilwaffen, sowie  etwa 200 Maschinenkanonen GSch-301 für  die russischen Kampfflugzeuge Su-27 und  MiG-29 produzieren. Diese positiven Entwicklungen beziehen sich auf ein Paket von wichtigen Regierungsverträgen, vor allem den Vertrag mit einem Gesamtvolumen von 13 Milliarden Rubel für die Produktion von Lenkwaffen 9A4172K "Wicher 1", mit denen die Kampfjets Su-25 und Hubschrauber Ka-50 bestückt werden sollen. 

Darüber hinaus steigerte der KALASHNIKOW-Konzern auch die Produktion von Komponenten für andere Präzisionswaffensysteme deutlich: Zum Beispiel des Panzerabwehrlenkwaffensystems "Chrisantema“ sowie der Flugabwehrsysteme "Panzir-S1" und  "Kashtan". Diese Großaufträge haben dem Unternehmen in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld Rückenwind gegeben. Nicht zuletzt dadurch konnte auch die Produktion in der wichtigsten Produktgruppe - Militär-, Jagd- und Sportwaffen - ebenfalls wesentlich gesteigert werden. Die aktuelle Nachfrage nach Schusswaffen aus dem KALASHNIKOW-Konzern hat sich  sowohl in Russland als auch im Ausland positiv entwickelt.

KALASHNIKOW-Konzern verdoppelt Produktion
Das KALASHNIKOW-Sportgewehr: Das "Saiga-12" isp 340 ist speziell für IPSC-Schützen gedacht
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Das Kleinkaliber-Gewehr von KALASHNIKOW: Die „Saiga-22“ wurde für Schießausbildung und Training entwickelt
KALASHNIKOW-Konzern verdoppelt Produktion
Die neue Selbstladebüchse „Saiga-MK107“ von KALASHNIKOW für Zivilmärkte

Was sind die wichtigsten zivilen Produkte von KALASHNIKOW?
In erster Linie interessieren sich die Kunden traditionell für die Gewehr- und Flintenfamilie „Saiga“, die auf der Basis des KALASHNIKOW-Sturmgewehrs AK-12 entwickelt wurde. 

Die Neuheiten dieser Waffenfamilie sind  die Flinte „Saiga-12“ isp. 340 für IPSC-Schützen, die Selbstladebüchse „Saiga-MK107“ mit ausbalancierter Mechanik sowie das Kleinkaliber-Gewehr „Saiga-22“ für Schießausbildung und Training. 

Die letzte Entwicklung ist mit dem von der russischen Regierung eingeführten Staatsprogramm „Die patriotische Erziehung der Bürger der Russischen Föderation in den Jahren 2011-2015“ eng verbunden, in dem einer der wichtigsten Punkte ist, junge Menschen für die Verteidigung der Heimat vorzubereiten.

Deshalb erwartet man in den kommenden Jahren einen steigenden Bedarf an solchen Waffen  für „Militärwesenkurse“ in Schulen, DOSAAF-Schützenklubs und anderen paramilitärisch-patriotischen Vereinen.

Es wird aber auch interessant sein, zu sehen, wie die neuen Modelle in den Zivilmärkten außerhalb Russlands ankommen.

Der KALASHNIKOW-Konzern ist heute der einzige Hersteller von Biathlongewehren, wie dem „Biathlon-7-3“, das auch im Vergleich mit den deutschen ANSCHÜTZ-Fortner-Gewehren 1827F konkurrenzfähig ist. Zum Beispiel konnten die Biathleten mit den Gewehren aus dem KALASHNIKOW-Konzern 3 x Silber und 1 x Bronze bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi 2014 gewinnnen. 

Die Ziele des neuen KALASHNIKOW-Konzerns für 2014: 

Das Unternehmen will im zweiten Halbjahr 2014 den Verkauf von Waffen in Europa verdoppeln. Dazu entwickelte man für den Vertrieb von zivilen Waffen eine neue Strategie, die auf direkte Kontakte mit den Kunden ausgerichtet ist. Darüber hinaus sind erhebliche Mittel - von bis zu 40 Millionen Rubel wird gesprochen - für die Entwicklung  des  Markennamens und der Webseite vorgesehen. Das sind immerhin mehr als 830.000 €.

KALASHNIKOW-Konzern verdoppelt Produktion
Der KALASHNIKOW-Konzern mit Sitz im russischen Ischwesk hat im ersten Quartal 2014 31.000 Waffen produziert
KALASHNIKOW-Konzern verdoppelt Produktion
Das AKM gibt es in einer Vielzahl von zivilen und militärischen Vollautomatik-Varianten und ist immer noch der Klassiker von KALASHNIKOW
KALASHNIKOW-Konzern verdoppelt Produktion
Das AKM gibt es in einer Vielzahl von zivilen und militärischen Vollautomatik-Varianten und ist immer noch der Klassiker von KALASHNIKOW

Diese Strategie wurde zwar von Dmitri Rogosin persönlich kritisiert, aber es scheint, der russische Vicepremier hat nicht wirklich Recht mit seiner Einschätzung: Jede - und sogar weltweit bekannte Marke - erfordert erhebliche Investitionen in die Aufrechterhaltung ihres Images. Ansonsten wird die Marke schnell vergessen und kann ein „Opfer“ von Konkurrenten werden.

Wir sind gespannt, was wir von KALASHNIKOW in diesem Jahr  noch erwarten dürfen. Wir freuen uns auf die zivilen Modelle des traditionsreichen Herstellers.


Weitere Informationen:

KALASHNIKOW-Konzern

(internatinale Schreibweise auch: Kalashnikov)

proezd Derjabina,  3

Ischewsk, Respublik Udmurtien, 426006

www.kalashnikovconcern.ru


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