Test & Technik: Smith & Wesson M&P 45 im Kaliber .45 ACP

Die M&P Pistolen-Reihe wird von Smith & Wesson bis heute durchgängig produziert und umfasst neben diversen Griffstückgrößen und Lauflängen auch unzählige Ausstattungsvarianten.

Auf der Smith & Wesson-Website spuckt der Zähler stolze 117 Pistolenmodelle der M & P-Serie aus. Auch in den letzten Jahren schob das US-Traditionsunternehmen stets Modellpflegen an, um nicht den Anschluss am Zeitgeist zu verlieren.

So finden sich in der M&P-Reihe heute Pistolen mit Adapterplatten für Reflexvisiere oder Modelle mit geporteten Schlitten und Fiber-Optik-Visiereinrichtungen. Auch den Trend der farbigen Griffstücke lässt man nicht unbeachtet – so wie bei der vorliegenden Smith & Wesson M&P 45.

Technisch zeigt sich die Pistole als reguläre M&P im Kaliber .45 ACP. In ihr arbeiten ein Schlagbolzenschloss und ein teilvorgespannter Abzug mit Züngelsicherung. Verriegelt wird per Patronenblock im Auswurffenster als weiterentwickelte Browning-Verriegelung mit unten offener Steuerkulisse. Die Schließfeder sitzt gekapselt auf der Stahlführungsstange.

Smith & Wesson M&P 45 in .45 ACP - der Praxistest

Schlagbolzenschloss der Waffe
Hahnlose Dienstpistole: Wie viele moderne Polymer-Pistolen vertraut auch die M&P auf ein Schlagbolzenschloss.

Die Bedienelemente der Smith & Wesson M&P 45 liegen gut platziert und sind mit allen Fingern ohne Umgreifen zu erreichen. Schlittenfanghebel und Daumensicherung liegen beidseitig vor.

Die Magazintaste ragt nur links aus dem Griff heraus, kann aber auch auf die rechte Seite getauscht werden. Tastengang und Rastung sind ordentlich. Nur der Schlittenfanghebel könnte etwas ergonomischer ausfallen und er ließ sich nicht immer nur alleine mit dem Daumen betätigen (-1 Punkt).

Das Griffstück liegt gut in einer normalgroßen Hand. Vor allem die etwas schmaleren Magazine mit nur zehn Patronen Inhalt ermöglichen dies. Der Griffwinkel ist gut und die Griffhöhe zusammen mit der niedrigen Bauhöhe des Schlittens hat eine tiefe Visierlinie zur Folge. Die Griff-Punzierung verleiht Grip, dürfte aber etwas stärker ausgeprägt sein (-2 Punkte). Bei der Griff-Punzierung wirken Fabrikate aus dem deutschsprachigen Raum fortschrittlicher.

Schlitten der Waffe
Auch an den vorderen beiden Flanken des Schlittens der M&P liegen griffige Repetierrillen mit einer Wellenstruktur.

Der Smith & Wesson M&P 45 liegen insgesamt drei austauschbare Rückenmodule bei. Sie decken auch Bereiche der Griffflanken mit ab.

Der Abzug hinterließ einen gemischten Eindruck. Zwar zeigten sich Geometrie und Abzugscharakteristik als gut, das Auslösegewicht liegt mit rund 3.300 Gramm Testwert allerdings zu hoch (-2 Punkte). Selbst für eine Dienstpistole dürfte das Abzugsgewicht um einige 100 g tiefer liegen.

In puncto Repetierablauf/Sicherheit gab es nichts Negatives zu vermelden (-0 Punkte). Die äußerst flach gehaltene Visierung mit ihren drei weißen Punkteinlagen sorgt für ein kontrastreiches Zielbild und trägt zur tiefen Visierlinie mit bei.

Zu einer Dienstpistole passt die Visierung (-0 Punkte). Bei der Verarbeitung lässt die Smith & Wesson M&P 45 Federn. Die Stahlbauteile sind gut gepasst und nahezu ohne Werkspuren bearbeitet. Besonders das Polymer-Griffstück und die Rückenmodule wirken aber "unrund".

Es gibt deutliche Spaltmaße zwischen Verschluss und Griff (-2 Punkte) und es finden sich grobe Kunststoffreste am Polymer und auch an den Rückenmodulen (-3 Punkte) - das geht besser. Bei der Präzision liegt die M&P 45 im guten Mittelfeld. Mit einem 55-mm-Streukreis fährt sie hier 45 Punkte ein (-5 Punkte).

VISIER-Bewertung der Smith & Wesson M&P 45 

VISIER-Bewertung 
Punkte
Präzision (max. 50 Punkte)
45 Punkte
Repetierablauf/Sicherheit (max. 10 Punkte)
10 Punkte
Abzugscharakteristik (max. 10 Punkte)
8 Punkte
Abzugs-Griff-Design (max. 5 Punkte)
3 Punkte
Bedienelemente (max. 10 Punkte)
9 Punkte
Visierung (max. 5 Punkte)
5 Punkte
Verarbeitung (max. 10 Punkte)
5 Punkte
Gesamtpunktzahl (max. 100 Punkte)
85 Punkte
Testurteil
sehr gut
Prädikat
5 von 6
Smith & Wesson M & P 45 in zerlegter Form
Im Inneren arbeitet die .45er-Version mit funktional identischen Baugruppen, wie sie auch in der M&P 9 zu finden sind (von oben): Schlitten, Lauf, Schließfeder mit Führungsstange, Griffstück. Und rechts im Bild liegt das Zehn-Schuss-Magazin.

Smith & Wesson M & P 45: technische Daten und Preis

Modell:

S&W M&P 45

Kaliber:
.45 ACP
Magazinkapazität:
10 + 1 Patronen
Abmessungen (LxBxH):
205 x 37 x 142 mm
Lauflänge:
114 mm
Abzugsgewicht:
3.300 g
Gesamtgewicht:
825 g (mit leerem Magazin)
Preis:
909,- Euro

Ausstattung: Polymer-Pistole mit Schlagbolzenschloss, Browning-Petter-Verriegelung, teilvorgespanntem Abzug, beidseitiger Daumensicherung, taktischer Zubehörschiene.

Fazit zum Pistolentest der Smith & Wesson M & P 45

Die Ergonomie des Polymer-Rahmens ist zwar passend, die Verarbeitung ist es aber nicht. Die Smith & Wesson M&P 45 besticht durch eine einfache und beinahe schon intuitive Bedienung, eine zeitgemäße Ausstattung und eine ordentliche Präzision.

Ihr Preis liegt im hierzulande gehobenen Polymer-Feld. Sie kommt im blauen S & W-Koffer, mit zwei Magazinen und drei Rückenmodulen.


Weitere Infoormationen zu der Smith & Wesson M & P 45 finden Sie direkt auf der Website des Herstellers.

Den umfangreichen Test derSmith & Wesson M & P 45 mit allen Schießergebnissen finden Sie in der VISIER Special 84 "Pistolen .45 ACP Vol. III". 

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