Ball and Dummy Drill: Eine Trainingsmethode fürs Erkennen und Abstellen von Fehlern beim Abziehen und Nachhalten 

Ein häufiger Fehler beim Abziehen ist das sogenannte Mucken – ein unbewusstes Verreißen der Waffe beim Schuss, meist ausgelöst durch die Erwartung des Rückstoßes. Dieser Bewegungsimpuls ist für den Schützen selbst oft schwer zu erkennen, da er in Bruchteilen von Sekunden abläuft. Auch Außenstehende können ihn nur schwer beobachten. Ein weiterer Effekt beim Abziehen einer Langwaffe ist fehlende Nachhalten. Hiervon spricht man, wenn der Schütze nach dem Brechen des Schusses nicht in der Zielposition verharrt und etwa sehr früh den Kopf oder die Schulterpartie bewegt, und dadurch seine Körperspannung verliert, bevor das Projektil den Lauf verlassen hat. Um präzise Trefferbilder zu erzielen, ist es deshalb entscheidend, die Position nach dem Schuss bewusst zu halten. Für den Jäger ist das zudem auch noch wichtig, um wirklich − wie er in der Jagdschule gelernt hat − "durchs Feuer schauen" zu können, um ein etwaiges Zeichnen des Wildes oder dessen Fluchtrichtung ausmachen zu können.

Wie hört man mit dem Mucken auf?
Hier will er es wissen: Unser Kameramann Matze Haack lässt sich von Jens Tigges über die Schulter schauen. Mit dem Ball & Dummy Drill kann man seine Fehler beim Abziehen relativ schnell erkennen, um daran zu arbeiten sie abzustellen. Geschossen wurde dabei übrigens mit der Savage Impulse Klym im Kaliber 7 mm PRC. Als Zielfernrohr diente dabei ein Leupold VX-6HD 3-18x56 CDS.

So nutzen Sie den Ball and Dummy Drill zur Verbesserung Ihrer Schießergebnisse:

Eine bewährte Methode zur Fehlerdiagnose beim Schießen ist der Ball and Dummy Drill. Dabei wird ein Magazin mit scharfen Patronen und mindestens einer Dummy-Patrone geladen, wobei der Schütze nicht weiß, in welcher Reihenfolge die Patronen geladen wurden. Kommt es zum „Klick“ statt zum Schuss, wird deutlich sichtbar, ob der Schütze die Waffe beim Abziehen verreißt. So lassen sich Bewegungen und unbewusste Fehler klar erkennen. Der Schütze erhält ein unmittelbares Feedback und kann die Ursachen gezielt korrigieren. In unserem Trainingsexperiment zeigte sich deutlich: Bereits beim ersten Durchgang wurden dank der Dummy-Patrone unbewusste Bewegungen nicht nur für den Beobachter sichtbar, sondern auch für den Schützen selbst erkennbar. Diese Erkenntnis ist der wichtigste Lernschritt, um den Fehler auch abstellen zu können. Anschließend wurde das Training fortgesetzt, wobei durch wiederholte Übungen schließlich auch Verbesserungen erkennbar waren. Besonders hilfreich war die bewusste Fixierung der Körperhaltung hinter der Waffe. Eine stabile Anlage, etwa im liegenden Anschlag mit Auflage oder am Schießbock, reduziert ungewollte Bewegungen und erleichtert die Kontrolle des Abzugs. Zusätzlich wurde betont, dass Trockenübungen ein entscheidender Bestandteil sind, um die richtige Technik ins Muskelgedächtnis zu übertragen. Wenn Sie sehen wollen, wie das Ganze in der Praxis aussieht, dann schauen Sie sich doch einfach unser oben verlinktes Video zum Ball and Dummy Drill an.

Das Waffensetup für diesen Bericht: Savage Impulse Klym in 7 mm PRC mit Leupold Zielfernrohr VX-6HD Gen2 3-18x56 CDS

Leupold VX-6 HD mit SpeedSet-Dials
Das Leupold VX-6HD CDS aus der zweiten Generation der VX-Serie des US-Herstellers: Dank der neuen SpeedSet-Dial Technology können die Verstelltürme hier schnell und werkzeuglos genullt und umgerüstet werden. Die CDS-Türme am VX6HD verfügen von Haus über einen ZeroStop.

Die Impulse KLYM ist Savages leichte Variante der Impulse-Geradezugrepetierer-Plattform. Bei ihr setzt Savage auf eine FBT-Carbon-Faser-Schafteinheit und eine Proof-Research Edelstahllaufkonstruktion — ausgelegt auf geringes Gewicht und hohe Steifigkeit. Das Modell Klym gibt es in folgenden Kalibern:  6,5 Creedmoor 6,5mm PRC, 7mm PRC, .308 Winchester, .300 Winchester Magnum und  .300 Winchester Short Magnum. 

Als Zielfernrohr kam ein Glas von Leupold aus der neuen Baureihe VX-6HD Gen2 CDS zum Einsatz. Mit den neuen SpeedSet-Dial Technology verfügt dieses Zielfernrohr über werkzeuglos nullbare und ebenfalls ohne Werkzeug auswechselbare Verstelltürme (Höhe und Seite). Das Zielfernrohr verfügt über eine verbesserte Höhen- und Seitenverstellung mit stärkerer Taktilität und exzellenter Wiederholgenauigkeit. Leupold legt zusätzlich zwei Türme bei, die man mit individuellen Lasermarkierungen versehen lassen kann. Am Zoom-Ring des VX-6HD Gen2 kommt der kurze, vom Mark-5 bekannte Schnellverstellhebel zum Einsatz und sowohl Objektiv- wie auch Okularlinse werden von klappbaren Aluminiumschutzdeckeln vor Schäden bewahrt. Der Import der Produkte von Savage und Leupold nach Deutschland erfolgt über den Großhändler Helmut Hofmann GmbH aus Mellrichstadt. 

Der Begriff SpeedSet-Dial bezeichnet eine innovative Technologie, dank der man den Ballistik­turm des Leuopold Vx-6HD Gen 2 werkzeuglos nullen und wechseln kann. 
Hornady laboriert das monolythische CX-Geschoss auch in verschiedene Munitionslinien. Im Kaliber 7 mm PRC ist es derzeit nur mit 160-grs-Geschoss in der Linie Outfitter zu haben.

Kurz und knackig — alles Wichtige zur Hornady Outfitter 7mm PRC 

Die Outfitter-Munition von Hornady kombiniert jagdliche Robustheit mit zuverlässiger Leistung: Das 160-Grain CX-Geschoss ist monolithisch und bleifrei ausgeführt, speziell entwickelt für den rauen Einsatz bei Bergjagden und dort, wo der Jäger auch mal länger "hinlangen" können muss. Die vernickelten, wasserdicht versiegelten Hülsen bieten erhöhten Korrosionsschutz und machen die Patrone besonders lager- und feldtauglich — ideal bei widrigen Wetterbedingungen. Ballistisch liefert die Hornady Outfitter mit 160-gr-CX-Geschoss aus dem 24"-Messlauf eine v0 von 914 m/s (4.335 J). Das Geschoss verfügt über einen hohen ballistischen Koeffizienten (G1-BC-Wert ca. 0,596), was zu einer flacher Flugbahn und guter Energiebeibehaltung auf längere Distanzen führt. Durch die monolithische Bauweise ist das Geschoss laufschonend und zeigt eine verlässliche Wirkung mit ausgeprägtem Ausschuss.

Einschießen der Waffen auf 100 Meter
Hier ein Hinweis: Bevor wir den Ball and Dummy Drill ausgeführt haben und auf die 300-Meter-Bahn wechselten, wurde die Savage Impulse Klym auf 100 m eingeschossen. 

Erkenntnisse aus dem Schießtraining mit Jens Tigges

Die zentrale Erkenntnis des Trainings lautet:

  • Nachhalten üben – Nach dem Schuss sollte die Position noch ein bis zwei Sekunden stabil gehalten werden.
  • Fehler sichtbar machen – Mit dem Ball and Dummy Drill lassen sich Abzugsfehler zuverlässig erkennen.
  • Körperhaltung optimieren – Eine stabile Anlage und bewusstes Anlehnen des Körpers verhindern unnötige Bewegungen.
  • Regelmäßiges Trockentraining – Nur durch Wiederholung prägen sich die Bewegungsabläufe dauerhaft ein.

Fazit: Wer nachhält, trifft – der Schuss endet nicht am Abzug 

Das Experiment zeigt eindrucksvoll, dass bereits kleine Korrekturen im Anschlag und Abzugsverhalten zu einer spürbaren Verbesserung der Schussleistung führen können. Der Ball and Dummy Drill ist dabei ein wertvolles Werkzeug, um Fehler im Schießablauf bewusst zu machen und langfristig abzustellen. Gerade für Jäger und Sportschützen, die auch in angespannten Situationen − sei im Wettkampf oder im Revier − zuverlässig treffen müssen, stellt diese Trainingsmethode eine praxisnahe und effektive Möglichkeit dar, ihre Schießfertigkeiten "nachhaltig" zu verbessern.


Weitere Informationen zu dem von für diesen Beitrag verwendeten Waffensetup finden Sie auf der Webseite der Helmut Hofmann GmbH.

Hier erfahren sie mehr über die Savage Impulse Klym und hier mehr über die Hornady Outfitter Munition.

Für weitere Infos zum beschrieben Zielfernrohr suchen, besuchen Sie die Produktwebseite zum Leupold VX-6HD Gen2.