Viele internationale Airlines verbieten jetzt den Transport von Jagdtrophäen

Dürfen Fluggesellschaften Jagdtrophäen transportieren oder machen sie sich damit der Wilderei mitschuldig? Für viele Nicht-Jäger war die Antwort seit langem klar. Aber jetzt setzt sich ihre Meinung auch in den Chefetagen der Airlines aufgrund der jüngsten Ereignisse immer mehr durch.

Warum hat sich die Situation so zugespitzt?

South African Airways reagierte als erste Airline und verbot bereits im Februar 2015 den Transport von bestimmten Jagdtrophäen. Im Kern des Transportverbotes ging es um alle geschützten Arten sowie Löwen, Leoparden, Elefanten, Nashörner und Büffel. Diese fünf Wildarten bezeichnet man als "Big Five". Hintergrund war eine Petition mit über 395.000 Unterschriften – lange bevor die Geschichte des Löwen "Cecil" die Aufmerksamkeit der Medien erlangte. Emirates zog im Mai 2015 mit einem Transportstopp für Jagdtrophäen nach. Erlegte Elefanten, Nashörner, Löwen und Tiger oder Teile davon durften auch dort nicht mehr an Bord. Die Golf-Airline Emirates erklärte in diesem Zusammenhang, man wolle damit ein Zeichen gegen illegalen Handel mit Jagd-Trophäen sowie gegen das Jagen gefährdeter Spezies setzen. Dabei ging es speziell auch darum, gegen die sogenannte Gatterjagd vorzugehen.

Seit Ende Mai 2015 folgte auch Lufthansa Cargo und erlies ein Transportverbot für alle Großwildjäger, die bei der Airline in Afrika erlegte Tiere versenden wollten. Air France, Austrian Airlines, KLM, Qatar Airways, Qantas, Singapore Airline und Swiss halten es ebenso und transportieren aktuell keine Jagdtrophäen mehr. 

Seit Anfang August 2015 reagieren nun auch die großen amerikanischen Airlines.

"Ab sofort verbietet Delta weltweit Frachtsendungen von Löwen, Elefanten, Nashörnern und Büffeln als Jagdtrophäen", meldete das Unternehmen am Montag den 3. August 2015. American Airlines und United schlossen sich dem Boykott umgehend an. Damit ist die Phalanx der Airlines gegen den Transport von vielen Jagdtrophäen aus Afrika mehr oder weniger komplett.

Die Fluglinien aus den USA reagierten damit auf die weltweiten Proteste, die die Tötung von "Cecil" dem Löwen in Simbabwe verursachte und den damit von den Medien und weiten Teilen der Gesellschaft ausgehenden Druck. Der amerikanische Zahnarzt Walter Palmer aus Minnesota hatte 55.000 Dollar dafür gezahlt, das Tier erlegen zu dürfen. Offenbar wurde das Tier zuvor aus seiner Schutzzone gelockt, um zum "erlaubten Schuss" zu kommen. "Cecil the Lion" war eine der großen Attraktionen des Hwange National Park. Er trug ein Halsband und wurde auch von Forschern intensiv studiert – also definitiv kein klassisches Wildtier. Das ist ein beispielloser Vorgang, der auch Jäger in aller Welt verärgert, weil er den Ruf unserer Zielgruppe in einer Art und Weise beschädigt hat, wie man das nie zuvor erlebt hatte. Mit dem Transportverbot von exotischen Jagdtrophäen der Big Five, das viele Airlines nun verkündet haben, schließt sich ein Kapitel, das die Großwildjagd in Afrika deutlich verändern wird.

Wir haben bereits über das Transportverbot von Jagdtrophäen der Lufthansa Cargo berichtet. Hier kommen Sie zum Artikel auf all4shooters.com.

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