Sightmark MTS Mini Solar 1x22: Das preisgünstige und kompakte Rotpunktvisier für Langwaffen bestückt mit  grellen Camo Skins im Praxis-Test

Das MTS Mini Solar von Sightmark wird mit zwei unterschiedlich hohen Picatinny-Montagen geliefert, hier ist die niedrige Version  zu sehen.

Rotpunktvisiere wie sie im taktischen Umfeld und auch bei einigen sportlichen, insbesondere Kurzwaffen-, Disziplinen  inzwischen gang und gäbe sind, halten mehr und auch Einzug in den Bereich der Bewegungsjagden. Wer etwa bei einer Drückjagd so angestellt wird, dass er nur auf kurze bis mittlere Distanzen wirken kann, weiß die Vorteile gegenüber einer offenen Visierung durchaus zu schätzen. Die Möglichkeit, den Zielpunkt auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen schnell zu sehen, und die Tatsache, dass bei den meisten Red Dot Sights der rote Punkt, sofern er sichtbar ist, immer parallaxefrei den Treffpunkt anzeigt, sind Argumente, die für diese Art von Visierung sprechen. Der aktuelle Trend geht dahin, diese solche Zieloptiken immer kompakter und kleiner zu gestalten,  Das liegt insbesondere daran das die Nachfrage nach den sogenannten "optics ready"- oder OR-Sport- und Verteidigungspistolen sprunghaft angestiegen ist.

Der Jäger, der es gewohnt ist, über Kimme und Korn zu schießen, wird feststellen, dass die ultrakompakte Größe und die geringe Bauhöhe von Rotpunkt-Reflexoptiken dieses Typs die Visierlinie nur um wenige Millimeter über die einer offenen Flüchtig-Visierung anhebt. Das erlaubt es dem Jäger, die Schießhaltung und die Kopfposition im Vergleich zu seiner offenen Visierung praktisch unverändert beizubehalten; in einigen Fällen reicht es aus, etwa eine bis zu 1 cm dicke Gummi- oder Lederauflage auf der Backe anzubringen, um den gewohnten Anschlag auf die Rotpunkt-Optik anzupassen. Auch die Hersteller von Reflex-Visieren für Langwaffen folgen mehr und mehr dem Trend ihre Optiken zu verkleinern und kompakter zu gestalten. So etwa auch Sightmark mit dem komplett gekapselten MTS Mini Solar 1x22, das wir hier einmal genauer unter die sprichwörtliche Lupe nehmen möchten. 

Wie funktioniert die duale Stromversorgung beim Rotpunktvisier Sightmark MTS Mini Solar und was bringen die Camo Skins?

In diesem Test geht es um eine fortschrittliche Rotpunktoptik mit dualer Stromversorgung. Diese basiert auf Solarzellen und eine internen Batterie, was zum einen die Batterielebensdauer erheblich zu verlängert und zudem auch noch nachhaltiger ist, da man den Rotpunkt bei sehr hellem Licht − an sonnigen Tagen  − dank des Photovoltaik-Paneels auf der Oberseite der Optik autark betreiben kann. Die Rede ist hier von dem kompakten und leichten MTS Mini Solar Reflex-Visier, ein Red Dot Sight von Sightmark für Langwaffen in gekapselter Ausführung, das gleich eine flache und auch eine erhöhte Montage für Picatinny Rails mitbringt. Wenn die Sonne nicht scheint, übernimmt die Stromversorgung eine CR2032-Knopfzelle. Deren Fach ist so positioniert, dass die Optik zum Batteriewechsel nicht demontiert werden muss. Dadurch erübrigt sich dann freilich auch ein erneutes Einschießen. Für diesen Test hat uns Sightmark das MTS Mini Solar zusammen mit einem Camo Skin-Aufklebersatz in auffälligem Signalorange überlassen. Neben dieser Farbe stehen auch Sets in weiteren Farben zur Verfügung, um die Optik an alle erdenklichen Jagdszenarien  anzupassen, oder aber einfach nur  − wenn's  gefällt − um ihr ein individuelleres Aussehen zu verpassen. Hier auf all4shooters.com haben wir Ihnen die von Sightmark erhältlichen Camo Skins bereits vorgestellt. Die passgenauen, in unserem Fall signalorangen, Aufkleber bestehen aus einem strapazierfähigen Textilgewebe sind weithin sichtbar und bringen so eine zusätzlichen Sicherheitsaspekt bei Gesellschaftsjagden ins Spiel. Auch wenn das MTS Mini Solar an für sich relativ klein ist, erhöht sich die Sichtbarkeit hier erheblich, wie unsere Fotos belegen.

Die Fenster des MTS Mini Solar von Sightmark sind durch mitgelieferte Federabdeckungen geschützt. Beachten Sie das auffällige Photovoltaik-Panel, das zur Stromversorgung der Optik beiträgt.
Rechte Seite des MTS Mini Solar Rotpunktes von Sightmark mit offenen Verstelltürmen während des Einschießens. Die CR2032-Batterie befindet sich in der Klappe an der Unterseite der Optik, die mit einer unverlierbaren Schraube verschlossen ist.

Die wichtigsten Features des Sightmark MTS Mini Solar 

Bei ständig an das jeweilige Umgebungslicht angepasstem Leuchtpunkt gibt der Hersteller die durchschnittliche Betriebszeit des Rotpunktes pro CR2023-Batterie bei dualer Stromversorgung, genauer gesagt bei ständig eingeschalteter, solarunterstützter Batterie, mit 20.000 Stunden an. Das sind immerhin rund zwei Jahre und drei Monate! Bei maximaler Intensität des Leuchtpunktes soll die Betriebsdauer ohne jegliche Solarunterstützung rund 400 Stunden, bei minimaler Intensität bis zu 200.000 Stunden betragen. Die miniaturisierten Verstelltürme werden durch mit O-Ringen versehene Schraubkäppchen geschützt. Der Verstellbereich beträgt jeweils 120 MOA für die Höhe und 160 MOA für die Seite in 1 MOA Schritten pro Klick. Der rote Zielpunkt hat einen Durchmesser von 3 MOA, was eine Abdeckung von rund 8,7 cm auf 100 m Entfernung entspricht. Die Zieloptik hat ein 22 mm durchmessendes Sichtfenster und wiegt nur 156 g. Das Gehäuse wird aus einer robusten 6061-T6-Aluminiumlegierung gefertigt und wartet mit der Schutzklasse IP67 gegen eindringen Schmutz und Feuchtigkeit auf, was das MTS Mini Solar wiederum besonders für den harten Revieralltag tauglich macht.

Das Profil des Sightmark MTS Mini Solar ist sehr schlank und harmoniert gut mit der Linienführung moderner Jagdwaffen. Die Aussparungen an Bedienfeld und Höhenturm zeigen die Passgenauigkeit des Camo Skins. 
Die Bedientasten für die Helligkeitsregelung des Sightmark MTS Mini Solar befinden sich auf der linken Gehäuseseite. Gemeinsam gedrückt dienen sie auch zum Ein- und Ausschalten.

Das Sightmark MTS Mini Solar mit Camo Skin-Kit in der Praxis

Das Anbringen des Blaze Orange Skin-Kits für das MTS-Mini Solar Red Dot Sight (UVP:  29,99 Euro) gestaltete sich als sehr einfach, die Aufkleber bestehen aus einem hochfesten, weithin sichtbaren Cordura-Gewebe. Dank des verwendeten Klebstoffs lassen sich die Skins bei Bedarf auch wieder spurlos von der Optik entfernen und außerdem lässt dieser auch ein erneutes Aufkleben zu, falls man bei ersten Anbringen nicht exakt die richtige Position gefunden hat. Es dauert also nur ein paar Minuten, bis das Sight sich in seinem auffälligen Kleid präsentiert. Und genau in diesem Gewand wollten wir das Sightmark MTS Mini Solar Rotpunktzielgerät ausprobieren. Dazu nutzten wir die mit dem Sight gelieferte Montage ohne zusätzliche Erhöhung, um die Visierlinie so niedrig wie möglich zu halten, und montierten es auf der Picatinny-Schiene der Benelli Argo E-Pro in .30-06. 

Im Test wurde das MTS Mini Solar Rotpunkt von Sightmark zusammen mit der Benelli Argo E-Pro auf Schussentfernungen zwischen 10 und 50 m ohne Probleme auf den laufenden Keiler eingesetzt, um die Tauglichkeit der Optik bei bewegten Zielen zu überprüfen.

Das Einschießen ging schnell und einfach vonstatten. Bei den gesamten Tests auf dem Schießstand konnten wir keine Haltepunktverlagerung feststellen. Dabei schossen wir aus verschieden Distanzen zwischen 10 und 50 m auf den "Laufenden Keiler". Sobald der Red Dot mit dem nötigen Vorhalt auf dem Schwarzkittel erschien, lagen auch die Treffer wie sonst mit der Drückjagdvisierung der Argo. Allerdings war das Visierbild mit dem Red Dot Sight entsprechend schneller eingenommen.  

Auch den Test bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen im Revier absolvierte das Sightmark MTS Mini Solar mit Bravour. Es war dabei kein Problem plötzlich aus dem dunkelsten Unterholz in eine offene Lichtung und damit ins helle Sonnenlicht zu visieren. Dieses war dank der automatischen Helligkeitsregelung des Rotpunktes ohne Weiteres möglich. Bei Sightmark heißt diese Regelung Eclipse Light Management System, und das sorgt in jeder jagdlich denkbaren Umgebungslichtsituation für die bestmögliche Sichtbarkeit des roten Punktes gegenüber dem Hintergrund.

Ein Moment während des Tests der MTS Mini Solar Rotpunkt-Optik von Sightmark.

Die Kombination aus Büchse und Rotpunktoptik ist für Bewegungsjagden unschlagbar und löst Sehprobleme (insbesondere Alterssichtigkeit), denn sie erlaubt es, sich nur auf das Wild und seine Bewegung zu konzentrieren: Solange der Rotpunkt sichtbar ist, zeigt er bei der einfachen Vergrößerung immer parallaxenfrei den Treffpunkt an.

Die unverbindliche Preisempfehlung für das MTS Mini Solar Rotpunkt-Reflex-Optiksystem von Sightmark liegt bei 274,99 Euro. In diesem Preis sind zwei Picatinny-Montagen enthalten, eine niedrige und eine hohe, wobei letztere eher für die Verwendung mit modernen halbautomatischen Gewehren wie ARs geeignet ist. Ob man als Jäger für noch die knapp 30,- Euro für die Camo Skins drauflegt, ist in erster Linie zwar Geschmacksache, man sollte aber auch daran denken, dass man damit gegebenenfalls besser gesehen wird und die robusten Textilaufkleber auch noch das Gehäuse vor Kratzern schützen. Vor diesem Hintergrund können wir für sowohl für das Sightmark MTS Mini Solar wie auch für die Camo Skins eine klare Kaufempfehlung aussprechen.

Technische Daten Sightmark MTS Mini Solar

Modell:Sightmark MTS Mini-Solar 1x22 (SM26041)
Ausführung:vollgekapseltes Rotpunkt-Reflexvisier mit 1-facher Vergrößerung
Objektivdurchmesser:22 mm
Rotpunktdurchmesser:3 MOA
Helligkeitsregelung:manuelle und automatische Anpassung 
Stromversorgungdual, mit Solarpaneel und 3-Volt-CR2032-Knopfzelle
Verstellbereich:Höhe: 120 MOA, Seite: 160 MOA 
Verstellung pro Klick:1 MOA (2,91 cm auf 100 m Entfernung)
Abmessungen (LxBxH): 75 mm x 41 mm x 69 mm
Gewicht: 156 g
Preis (UVP:) 274,99 Euro
Anmerkungen:Aluminium-Gehäuse mit Schutzklasse IP67, Temperaturbereich -30 bis 50°C, 2 unterschiedlich hohe Picatinny-Montagen und Linsenschutzkappen im Lieferumfang

Weitere  Information erhalten Sie auch auf dieser deutschsprachigen Produktwebseite zum Sightmark MTS Mini Solar 1x22

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