
Das Team von all4hunters hat zurzeit die Möglichkeit, diese neuen Vorsatzgeräte in einem umfassenden Langzeittest genau unter die Lupe zu nehmen. Unser Ziel: Wir wollen herausfinden, ob PARD auch in diesem Bereich mit den etablierten Top-Marken der Branche konkurrieren kann. Im Einsatz: die Modelle PARD Predator 640 LRF und Predator 480 LRF aus dem Angebot von PARD-Importeur AKAH. Gemeinsam mit Gert Mürmann von Waffen-Mürmann aus Wittenberg haben wir die Geräte eingeschossen, sie genauer unter die Lupe genommen und wir haben die Geräte auf der Jagd zum Einsatz gebracht, um uns einen ersten Eindruck in der Praxis zu verschaffen.
Die Vorsatzgeräte PARD Predator 480 LRF und PARD Predator 640 LRF sind speziell für die Ansprüche moderner Jäger konzipierte Wärmebildgeräte, die sich durch ihre hohe Bildqualität und Zuverlässigkeit auszeichnen sollen. Diese Vorsatzgeräte ermöglichen es, Wild in den unterschiedlichsten Jagdsituationen zu erkennen und anzusprechen. Zum Thema PARD hatten wir vor kurzem schon einmal über die Modelle der Leopard-Serie ein Video gedreht, das Sie im all4hunters-Bericht "Das kompakte PARD Leopard 640 Wärmebildgerät mit Laser-Entfernungsesser" finden. Doch wie gut sind die beiden neuen Vorsatz-Modelle nun wirklich? Befassen wir uns zunächst mal mit dem Einschießen, denn da gibt es einen Punkt, den Sie beachten sollten:
Video: Details zum PARD Predator 480 LRF und 640 LRF sowie Tipps zum Einschießen dieser Wärmebildvorsatzgeräte

Das Einschießen der PARD Predator 480 und 640 LRF verlief unkompliziert, wenn man sich zunächst mit den umfangreichen Menüoptionen vertraut macht. Besonders hilfreich: Die deutsche Menüführung, die den Einstieg enorm erleichtert. Es gibt zahlreiche doppelt belegte Tasten und Untermenüs, aber sobald man das System dahinter verstanden hat, ist die Bedienung kinderleicht. Doch man muss sich eben erst alles genau durchlesen, um es auch nachvollziehen zu können.
Ein kleiner Tipp: Für die Nulljustierung (Zero Adjustment) ist es wichtig, die richtige Menüoption zu wählen – einmal verstanden, funktioniert es reibungslos. Hier zahlt es sich aus, vor dem Einschießen und insbesondere vor der Jagd etwas Zeit zu investieren, sich mit der Bedienung des Geräts komplett vertraut zu machen. Optisch stechen das PARD Predator 640 LRF und 480 LRF sofort ins Auge. Das Design ist futuristisch und kompakt, was das Handling sehr angenehm macht. Besonders praktisch ist das vertikal angeordnete Batteriefach, das einen schnellen Akku-Wechsel ermöglicht, ohne Gefahr zu Laufen, dass der Akku unbeabsichtigt hinausfällt – ein deutlicher Vorteil bei Dunkelheit. Der integrierte Entfernungsmesser ist ein echtes Highlight. Mit präzisen Messungen bis zu 1.000 Meter erweist er sich als unverzichtbar, besonders in der Dämmerung und nachts, wenn sich Distanzen schlecht abschätzen lassen. Das macht die Geräte zu einem starken Partner für die Nachtjagd.
Erste Eindrücke aus dem Einsatz der PARD Predator-Geräte im Revier: Gute Technik auf kleinstem Raum bei guter Ausstattung

Bei ihren ersten Einsätzen überzeugten die beiden PARD-Geräte durch ihre einfache Handhabung − auch mit kalten Fingern. Dass man sich aber vorher mit der Bedienungsanleitung vertraut machen muss, versteht sich von selbst. Der haptisch gut erkennbare Menüknopf mit Joystick-Funktion erleichtert die intuitive Bedienung und das auch im Dunkeln. Ein weiteres Plus: Die Nutzung einer Mini-SD-Karte für Aufnahmen. Statt das Gerät anzuschließen, lassen sich Videos und Bilder einfach per Speicherkarte auf den PC übertragen. Das spart Zeit und schont die Nerven. Mit einem Gewicht von nur 424 Gramm und einer Länge von rund 10 Zentimetern bieten die PARD Predator-Geräte erstaunlich viel Technik auf kleinem Raum. Die verschiedenen Farbmodi ermöglichen es, die Darstellung individuell anzupassen, sei es Schwarz-Weiß, Rot oder in anderen Farben – je nach persönlicher Präferenz und Jagdsituation. Ein weiteres cleveres Detail ist der ausziehbare Hebel an der Fokussierung. Damit lässt sich die Bildschärfe sehr bequem und rasch nachstellen, er erleichtert die Fokussierung enorm und macht die Bedienung um einiges komfortabler.

Die vom Hersteller angegebene Akkulaufzeit von rund fünf Stunden erscheint vielversprechend und sollte für einen kompletten Nachtansitz reichen. Das Gerät ist ja in der Regel nicht permanent im Betrieb. Unsere bisherigen Tests bestätigen diese Laufzeit auch. Selbst bei längeren Einsätzen zeigte der Akku keine Schwächen. Besonders im Winter, wo sich Batterien oder Akkus oft schneller entladen, scheint PARD sich hier gut vorgearbeitet zu haben. Kritik gibt es lediglich für die Gummiabdeckung des USB-C-Ports, die sich leicht lösen kann. Hier wäre eine robustere Lösung wünschenswert.
Ein spannender Punkt bei Vorsatzgeräten ist auch die Adapterwahl. Wir hatten einen preisgünstigen Klemmadapter verwendet, der zwar funktionierte, aber nach mehreren Schüssen Schwächen zeigte und nachjustiert werden musste. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte hier gleich auf hochwertige Adapter setzen, die in der Regel eine präzise Justierung und bessere Stabilität bieten. Mehr dazu erfahren Sie auch in unserem oben verlinkten Video vom Einschießen.
Für den Test nutzen wir auch die neue Repetierbüchse CZ600+ Ergo Driven Hunt und die Jagdpatrone Hornady ECX in .308 Winchester

Ein paar Worte zu unserem Setup bei unseren ersten Reviergängen mit dem PARD Predator 480 LRF: Die Repetierbüchse CZ 600+ Ergo Driven Hunt haben wir ja bereits in einem Artikel vorgestellt. Und auch über die Patrone ECX von Hornady mit 125 Grains schwerem Geschoss haben wir in unserem Beitrag zur Drückjagd des Jahres mit Gerold Reilmann von den Hunter Brothers bereits berichtet. Nun hatten wir also selbst die Möglichkeit diese beiden Produkte in Kombination mit einem Zielfernrohr des Typs Burris Veracity PH 2,5-12x42 und dem PARD Predator 480 LRF auf der Nachtjagd zum Einsatz zu bringen.

Für alle die jetzt sagen, dass man mit so einem leichten Geschoss wie der ECX von Hornady im Kaliber .308 Winchester mit nur 8,1 Gramm (125 grs) nicht auf ein starkes Schwein schießen sollte, sei an dieser Stelle angemerkt, dass bisher alle Stücke, auch starke, die von uns damit erlegt wurden, entweder im Knall lagen oder minimale Fluchtstrecken von 20 Meter hatten. Allerdings muss hier auch dazu gesagt werden, dass die Schussplatzierung (Blatt, Tiefblatt) dabei auch immer sehr gut gewesen ist. Unter Strich ist das Hornady 125 grs ECX ein hochpräzises, schnellansprechendes Deformationsgeschoss, ideal für das Kaliber .308 Winchester. Es zeichnet sich durch sein aerodynamisches Design und seine kontrollierte Expansion aus, was für maximale Energieabgabe sorgt. Das Restgewicht des Geschosses, mit dem der in diesem Beitrag beschriebenen Keiler erlegt wurde, lag bei etwa 95 % - ein sehr guter Wert. Es handelt sich konstruktiv um ein einteiliges Geschoss aus einer bleifreien Kupferlegierung.
Test-Fazit: Was uns an den neuen Wärmebildvorsatzgeräten PARD Predator 480 LRF und 640 LRF gefallen hat und was sie kosten
Mit den Vorsatzgeräten Predator 640 und 480 ist PARD ein erster wichtiger Schritt in den Markt der Wärmebildvorsatzgeräte gelungen und wir gehen davon aus, dass sich das auch in der Verkaufszahlen des deutschen Vertriebspartners AKAH widerspiegeln wird. Die Kombination aus hoher Funktionalität, durchdachtem Design und attraktivem Preis macht die neuen PARD-Wärmebildvorsatzgeräte zu einem "Geheimtipp" – sowohl für den Einsteiger als auch für den erfahrenen Jäger. Die Preise gehen absolut in Ordnung und können als attraktiv bezeichnet werden. Besonders der Entfernungsmesser, die kompakte Bauweise und die einfache Bedienung überzeugten uns in der Praxis. Wo ist neben der bereits erwähnten Gummiabdeckung noch Nachholbedarf? Wenn sich der Autor hier etwas wünsche dürfte, sollte Bedienungsanleitung etwas einfacher gestaltet sein - denn die Bedienung an sich ist es. Wie dem auch sei − wir werden die Geräte weiter im Langzeittest auf Herz und Nieren prüfen und Sie hier auf all4hunters.com über die Ergebnisse auf dem Laufenden halten. Sollte Sie bereits dieser Beitrag zum Kauf eines dieser PARD Predator-Modelle bewegt haben, wünschen wir "Waidmannsheil" und spannende Jagderlebnisse mit diesen innovativen Geräten.
+++ Zum Abschluss zu den Preisen: Wie bereits erwähnt, wird die Marke PARD in Deutschland vom Großhändler AKAH vertrieben. Der listet das PARD Predator 480 LRF mit einer UVP von 1.999,- Euro und das PARD Predator 640 LRF mit 2.599,- Euro. Die beiden Modelle sind im gut sortierten Fachhandel bereits verfügbar +++
Mehr zu den Wärmebildvorsatzmodellen von PARD und anderen optronischen Geräten dieses Herstellers finden Sie auch auf der AKAH-Webseite. Dort finden Sie auch weitere Informationen zur Repetierbüchse CZ 600+ Ergo Driven Hunt.