Test: DOCTER Basic 1,5-6x42 Zielfernrohr

Docter bewirbt seine Zielfernrohre mit dem Slogan "Exzellente Leistung aus Jena", obwohl die Gläser schon seit langem im 100 km entfernten, modernen Werk Eisfeld angefertigt werden. Die Marke Docter gehört der ANALYTIK JENA AG, einer börsennotierten Aktiengesellschaft, welche nach der Wende aus den CARL ZEISS Jena-Betrieben abgespalten wurde. Noch immer fühlen sich die Mitarbeiter den hohen Qualitätsansprüchen des Namens Carl Zeiss verpflichtet, auch wenn die Zielfernrohrherstellung schon etwa seit 20 Jahren nichts mehr mit der besagten Optikschmiede in Jena zu tun hat. Eines ist aber geblieben: Wie schon zu DDR-Zeiten werden in Eisfeld immer noch erstklassige Fernoptiken hergestellt. 

Das getestete Doctor Basic 1,5-6x42 ist ein typisches Zielfernrohr und eignet sich für alle Jagdarten. Die schlanke Silhouette dieser Zieloptik mit 42-mm-Objektiv macht sie zu einer idealen Ergänzung einer grazilen Jagdbüchse. Mit einem Gewicht von 560 g eignet es sich ausgezeichnet für den Einsatz auf einer Pirschbüchse. Die große Austrittspupille von 7 mm bei maximaler Vergrößerung ist mehr als genug, um auch bei der nächtlichen Ansitzjagd genügend Licht ans Auge zu bringen. 

Die Abbildungsqualität ist an sich sehr gut. Je einen Punkteabzug wegen leichter Randunschärfe und kleinen Farbsäumen sowie einer nicht ganz perfekten Auflösung im Schwarz. Die gemessene Transmission von 86,8 % am Tage bzw. 83,2 % bei Nacht ist zwar kein Spitzenwert, was beim VISIER-Test zu zwei Punkten Abzug führt. In der Jagdpraxis lässt sich damit noch bis in die tiefe Dämmerung hinein Schwarzwild erfolgreich bejagen. Das Sehfeld von gemessenen 18,80 m ist für ein solches Zielfernrohr kein Spitzenwert, aber durchaus akzeptabel (-3 Punkte). Die Schussfestigkeit ist nicht zu beanstanden, jedoch löste sich bei diesem Test etwas Schmutz (-1 P), welcher sich auf einer Linse festgesetzt hatte. Die Besonderheit an diesem Absehen mit Leuchtpunkt ist, dass sich das Absehen, also die Balken, in der ersten Bildebene befinden. Mit dem Zoomen vergrößern bzw. verkleinern sich diese. Dies hat den großen Vorteil, dass man recht genaue Entfernungsschätzungen durchführen kann, wenn man die genauen Abdeckmaße des Absehens und die Größe des Wildes kennt. Liegt nämlich das Absehen in der ersten Bildebene, also der Okularbildebene, so ist das Absehen im Verhältnis des Zielobjektes stets gleich groß. Der Leuchtpunkt hingegen liegt in der zweiten Bildebene. Er bleibt im Verhältnis zum Betrachter immer gleich groß und damit gleich hell. Der Hersteller steht nun vor der Schwierigkeit, das Absehen in der ersten Bildebene und den Leuchtpunkt in der zweiten Bildebene exakt aufeinander zu zentrieren. Im Fall von dem hier getesteten Zielfernrohr ist dies nicht ganz geglückt. Der Leuchtpunkt ist auf 100 m Distanz 30 mm vom Zentrum des Absehens verrutscht (-3 P). 

Das Gerät ist leichtgängig und gut verarbeitet, alle Bedienelemente sind gut platziert. Einzig das Batteriefach ließ sich nur mit erheblichem Kraftaufwand und Zehn-Cent-Münze öffnen (-1 P). Die Indexscheibe der Absehenverstellung lässt sich nur mit einem Juwelierschraubendreher auf Null positionieren (-1 P). Die Gebrauchsanleitung erwähnte das Modell Basic 1,5-6x42 mit keinem Wort, auch technische Daten fehlten (-1 P). Ansonsten ist sie gut leserlich und verständlich. Alles in allem: ein sehr solides Zielfernrohr zu einem wirklich fairen Preis.

Anmerkungen: * soll = Herstellerangabe / ist = Testergebnis

Docter Basic 1,5- 6 x 42 Testbewertung:

Weitere Informationen zu DOCTER finden Sie bei all4shooters.com und auf der Website von DOCTER .

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